Update: Test Sony VPL-VW100 (Ruby) |
Veränderungen der Serienmodelle gegenüber dem ersten Testgerät. |
Bei dem Vorseriengerät fiel eine leichte Konvergenzverschiebung, vor allem in den Randbereichen, auf. Diese wurde bei den ausgelieferten Geräten sichtbar verbessert, aber nicht vollständig beseitigt. Nach Sichtung der zahlreichen Testgeräte wurde deutlich, dass hier offensichtlich eine Verschiebung von einem Pixel ungeachtet der Farbe im Rahmen der Werkstoleranz liegt. Dies ist für einen Full-HD-Projektor mit einer Füllrate von über 90% sehr akzeptabel und fällt im Filmbetrieb nicht störend auf. Lediglich wenn die Farbe Grün versetzt ist, kann man bei kleinen Schriften leichte Farbsäume erkennen.
Ebenfalls gespannt waren wir in Sachen Ausleuchtung bezüglich der leicht aufgehellten Ecken in Schwarz. Auch hier hat es gegenüber dem Vorseriengerät eine leichte Verbesserung gegeben, das Phänomen wurde aber nicht vollständig beseitigt. Projiziert man ein bildfüllendes Schwarz, so erscheinen die Ecken ein wenig heller als die Bildmitte.
Diese Aufhellungen fallen allerdings nur bei absolut dunklen Szenen mit wenig Kontrast aus. Schon bei mäßig hellen Bildelementen "besiegt" die hohe Bildplastizität die Ecken und macht sie unsichtbar. Wir haben uns inzwischen drei Filme mit einem Seriengerät angeschaut und dieses "Artefakt" als nicht störend empfunden.
Ein deutlicher Fortschritt ist in der Abstimmung der Farbtemperatur zu erkennen. Wählt man die Farbtemperatur "Mittel", so zeigt sich eine verblüffend gute Werksabstimmung auf die erforderliche 6500K (D65) Norm, und das bei durchweg allen von uns getesteten Seriengeräten:
Wie die Diagramme zeigen, liegt die Werkstoleranz in der RGB-Verteilung bei ca. 5% Abweichung. Für mehr Präzision steht das sehr gut arbeitende RGB-Menü zur Verfügung, mit dem ein absolut perfekter Abgleich auf die D65-Farbtemperatur möglich ist:
Auffällig war bei dem Vorseriengerät, dass es sogar nach der Farbkorrektur noch ein Kontrastverhältnis erreichte, das über der Werksangabe lag: 17000:1 bei adaptiver Iris Blende. Die Vermutung lag nahe, dass es sich hierbei um einen Ausreißer nach oben handelte. Die Untersuchung der Seriengeräte belegt dies: Nach der Farbkalibrierung erreichen sie ein durchschnittliches Kontrastverhältnis um 14000:1. Bei derart hohen Werten sind die Unterschiede zum Vorseriengerät nur marginal und wenn, nur in äußerst dunklen Szenen zu beobachten. In Anbetracht der leicht verbesserten Ecken erscheinen die Seriengeräte hier sogar homogener.
Der Ruby bietet in seinem Bildmenü vier Gammapresets, die für verschiedene Einsatzzwecke gedacht sind. Für den Filmeinsatz im abgedunkeltem Heimkino sind besonders die Einstellung "Off" und "Gamma3" von Interesse. Erstere bietet, wie schon das Vorseriengerät, eine perfekt auf die gängige Videonorm abgestimmte Gammakurve mit 2.2 Anstieg.
Diese Gammakurve bietet beim Ruby eine absolut hervorragende Durchzeichnung, die keine Details verschluckt. Zudem ist der Anstieg gleichmäßig und sorgt so für eine adäquat natürliche Bildkomposition.
Für optimierte Räume mit dunklen Wänden ist das Gamma3 Preset durchaus einen Versuch wert. Die anderen zwei Presets "Gamma1" und "Gamma2" sind hingegen für Räume mit Restlicht gedacht, da hier dier Gammanstieg deutlich unter 2.2 liegt und so das Bild insgesamt aufgehellt wird.
Nicht verbessert wurde das leichte "Clipping"-Phänomen bei eingeschalteter automatischer Iris-Blende: Helle Elemente in Bildern mit sonst hohem Schwarzanteil wirken teils überstrahlt und verleihen dem Bild einen leicht übersteuerten Eindruck. In unserem kompletten Test sind wir hierauf genauer eingegangen. Doch es gibt gute Neuigkeiten: Wie von uns vermutet, lässt sich dieser Effekt mit Hilfe der mitgelieferten Gammasoftware "ImageDirector" deutlich reduzieren, ohne dass man Einbußen in Kontrast und Helligkeit hinnehmen muss.
Aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigeit sind HTPCs gerade im High-End Bereich besonders beliebt. Neben hervorrangenden Skalierungsmöglichkeiten und flexiblen Bildoptimierungs-Filtern sind sie auch in der Lage, die Laufgeschwindigkeit des Bildes und Tons auf die des Kinooriginals anzupassen. Voraussetzung hierfür ist eine flexible Signalverarbeitung des Projektors. Absolut vorbildlich zeigt sich hier der VPL-VW100. Er lässt sich nativ, frei von jeglichem Overscan, pixelgenau mit 1920x1080 Bildpunkten progressiv ansteuern. Perfektionisten wird es erfreuen, dass diese native Ansteuerung sowohl in 60Hz als auch 50Hz und sogar 48Hz(!!) möglich ist, und zwar flüssig, frei von Ruckeln oder Stottern. All diese Ansteuerungen werden von dem Projektor ohne schwierige Nachkorrektur der Timings "offiziell" erkannt und verarbeitet:
Unser Test der Seriengeräte hat uns angenehm überrascht. In obigen Aspekten wurde das ohnehin schon hervorragende Gerät noch einmal verbessert und auf Perfektion getrimmt, wie man sie im Heimkino bisher nur selten bis gar nicht zu Gesicht bekam. Alle anderen Aspekte unseres Tests blieben unverändert, so dass dieser jetzt als endgültiges Ergebnis zum Ruby anzusehen ist. Wir können nur jedem Heimkinofreund empfehlen, einen eigenen Eindruck von diesem hervorragenden Projektor zu gewinnen. Dazu folgt in Kürze unsere SXRD-Deutschlandkarte.
Frohe Weihnachten wünscht: Ekkehart Schmitt, |