Exklusiv:
Sony VPL-VW300 im Seriencheck

“Echte“ Messergebnisse
und Sicht-Vergleich zum VW500

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Bei den Heimkino-Highend Beamern steht Sony nach wie vor unangefochten an der Spitze: Als erster und bisher einziger Hersteller bietet der japanische Elektronik-Riese seit mehr als zwei Jahren Heimkino-optimierte, native 4K Projektoren an, die nicht nur die originale Kinoauflösung (4096x2160) nach Hause holen, sondern auch eine hervorragende Mischung aus Helligkeit, Kontrast und Detailschärfe in sich vereinen. Trotz der hohen Preise fanden die Modelle VPL-VW1000/1100 und VPL-VW500 großen Absatz bei Heimkinofans weltweit. Mehr Detailauflösung, weniger Artefakte und damit größere Bilder bei verkürztem Sichtabstand werden durch diese hochauflösenden Modelle möglich und das Filmerlebnis noch authentischer.

Doch so schön diese Modelle auch sind, ihre Preise übersteigen das Budget vieler Großbildliebhaber bei weitem. Trotz mangelnder Konkurrenz war Sony in den letzten zwölf Monaten darum bemüht, das 4K-Großbild erschwinglicher zu gestalten. Das Ergebnis wurde auf der diesjährigen Funkausstellung in Berlin präsentiert, der neue VPL-VW300:



Der neue Sony VPL-VW300


Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von €6990.- ist er genau 30% günstiger als sein großer Bruder VW500, der weiterhin als Alternative im Lineup von Sony verbleibt. Für die Preisreduktion wurde das Chassis weitgehend beibehalten, aber in Ausstattung und Features etwas reduziert. Welche „Sparmaßnahmen“ das sind und inwieweit sie sich auf die Bildqualität auswirken, untersuchen wir in diesem Test mit weltweit exklusiven Ergebnissen zum Serienschnitt.



Wir bedanken uns herzlich bei Michael Ornot (rechts)
für die aktive Unterstützung dieses Serien-Tests


Um hier verlässliche Daten zu erhalten, besuchten wir letzte Woche einen der stärksten Sony-Heimkinofachhändler und Cine4Home Partner Heimkino-Aktuell in Herne. Der Chef Michael Ornot erwartete uns dort mit einem guten Dutzend fabrikneuer VW300, die wir vor dem Versand and die Kunden überprüfen durften.



Diverse 4K Beamer warten hier auf ihren Test-Einsatz


Alle hier veröffentlichten Ergebnisse spiegeln daher den repräsentativen Serienschnitt wieder und basieren nicht nur auf einem einzelnen (besonders guten oder schlechten) Test-Sample.



Ergänzend zum messtechnischen Test haben wir in den Vorführstudios von Heimkinoaktuell auch den direkten Sichtvergleich zu dem großen Bruder VPL-VW500 gewagt. Bietet dieser noch einen praxistauglichen Mehrwert, und wenn ja, wo?

 


1. Das Chassis

Wie man auf den ersten Blick erkennt, teilt sich der neue VW300 dieselbe Plattform wie sein großer Bruder VW500 und gleicht ihm äußerlich wie ein Ei dem anderen. Leider betrifft dies auch die Farbe: Fans von wohnraumfreundlichen, weißen Beamern müssen weiterhin ausharren, denn der VW300 ist ebenfalls derzeit ausschließlich in schwarzer Farbe erhältlich.



Oben: VPL-VW300 im Doppelpack
Unten: VPL-VW500


Nicht gespart wurde bei den Eingängen: Gut versteckt an der Seite befinden sich alle Heimkino-relevanten analogen und digitalen Eingänge inkl. HDMI/HDCP2.2 Unterstützung, so dass die Leinwand auch bei der kommenden, neu kopiergeschützten 4K-Software nicht schwarz bleibt. 4K Material mit 60Hz erfolgt weiterhin „nur“ mit 4:2:0 Farbabtastung.



Die Lichtleistung liegt mit einem Katalogwert von offiziell 1500 Lumen etwas unter dem des VW500, was auf den Einsatz einer etwas schwächeren UHP-Lampe (230W statt 265W) zurückzuführen ist. Damit ist der VW300 aber nach wie vor für Bildbreiten von 2,5 bis 4m problemlos einsetzbar (kontrollierte Lichtbedingungen im Raum vorausgesetzt).

Wesentlich schmerzhafter ist für Fans großer Cinemascope Leinwände das Weglassen der Lens-Memory-Funktion, mit der sich der große VW500 per Knopfdruck optisch auf die eingespeisten Bildformate (2,35:1 / 1.85:1 / 1.78:1 etc.) anpasst. Zwar sind Zoom, Fokus und Lensshift weiterhin elektrisch und fernbedienbar, doch muss der Anwender hier gegebenenfalls alle drei Parameter „manuell“ neu justieren. Daher empfiehlt sich der VW300 mehr für eine Kombination mit einer nativen 16:9 Leinwand, so dass unabhängig vom Bildmaterial die optischen Einstellungen stets unverändert bleiben können.



Ebenfalls nicht mehr vorhanden ist die adaptive Iris-Blende im Brennpunkt des Objektives, die den Lichtfluss in Abhängigkeit von dem Bildinhalt reguliert und so für einen verbesserten Schwarzwert sorgt. Auch eine manuelle Blendensteuerung ist nicht möglich, denn der VW300 verfügt über keinerlei Iris-Mechanik, sondern hat stattdessen eine statische Iris verbaut, die der voll geöffneten Iris eines VW500 entspricht.

Die sonstige Konstruktion des Objektivs hat sich hingegen nicht verändert, so dass keinerlei Abstriche in der Schärfe und Detaildarstellung in Kauf genommen werden müssen. Hier ist nach wie vor nur der VW1100 mit mehr Inbildkontrast und besserer Randschärfe insbesondere bei besonders großen Leinwänden im Vorteil.

 


2. Neue Bedienung / Einstellfeatures

Das Bedienkonzept und die gebotenen Einstellfunktionen blieben gegenüber dem großen Bruder unverändert, hier hat man zum Glück nicht (wie beim HW40) auf Speicherbänke oder Einstellparameter für die Farbtemperatur oder den Farbraum verzichtet. Ein Ausweichen auf das Service-Menü bleibt dem Hobby-Kalibrierer daher erspart.


Auto Kalibrierung

Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist hingegen die Auto-Kalbrier-Funktion, mit der sich der Bruder VW500 stets per Knopfdruck wieder in seinen kalibrierten Ausgangszustand versetzen lässt, was nach Lampenalterung ein nützliches Feature ist. Beim VW300 muss der Anwender hingegen stets erneut eine komplette Neukalibrierung durchführen oder seinen Fachhändler damit beauftragen, wenn er eine stets perfekt normgerechte Bildwiedergabe wünscht. Dadurch entstehen Kosten, die sich evtl. auf den Preisvorteil gegenüber dem VW500 auswirken.

 

Externe Kalibrier-Software

Einer der großen Kritikpunkte gegenüber dem VPL-VW500 war seine Nicht-Kompatibilität zur bewährten externen „Image Director Software“, die es Anwendern ermöglichte, das Gamma des Projektors noch feiner auf die Videonorm oder räumlichen Begebenheiten anzupassen. Hier standen ausschließlich die werksseitigen Presets zur Verfügung. Diese Kritik haben sich die Ingenieure zu Herzen genommen und eine neue Kalibrier-Software programmiert.

Die neue Version der Image Director Software erlaubt nicht nur eine gewissenhafte Optimierung der Gamma-Einstellungen, sondern auch aller anderen relevanten Bildparameter wie z.B. Farbraum. Dadurch wird die Kalibrierung nicht nur präziser und effizienter, sondern auch bequemer und zentral durchführbar.

Bislang soll diese Kalibrier-Software ausschließlich dem Fachhandel vorbehalten bleiben und nicht an Endkonsumenten verteilt werden. Der Sinn dieser Entscheidung erschließt sich uns nicht und wir halten sie auch für falsch. Doch wir gehen davon aus, dass es eh nicht lange dauern wird, bis die Software auch in die Hände von Enthusiasten ohne finanzielle Interessen kommen wird.

 

Mediensteuerung

Auf der positiven Seite lässt sich der VW300 nun besser in automatisierte Heimkino-Systeme einbinden, denn er ist nun zu einer größeren Bandbreite von Mediensteuerungen kompatibel (z.B. Crestron und Control4). Diese Neuerung „erbt“ übrigens der große Bruder VW500 ebenfalls mit dem kommenden Firmware-Update, das in Kürze zum Download für bereits bestehende Besitzer zur Verfügung stehen wird.

 

Signalverarbeitung

Keinerlei Abstriche wurden in Sachen Signalverarbeitung gemacht, die bewährten Skalierungsalgorithmen der „Sony Reality Creation“ mit „Mastered in 4K“ Unterstützung bleiben im identischen Chipsatz ebenso erhalten, wie die in vier Stufen regelbare Motionflow Zwischenbildberechnung für eine bessere Bewegungsschärfe und flüssigere Abläufe (in 2D und 3D).

Der identische Chipsatz bedeutet aber leider auch, dass der VPL-VW300 wie seine großen Brüder keine Motionflow-Zwischenbildberechnung bei nativer 4K-Zuspielung bietet. Fans von „flüssigen“ Spielfilmen müssen sich demnach bei 4K wieder an das dezente Kino-Ruckeln gewöhnen, oder auf externe 60Hz Lösungen im Zuspieler zurückgreifen, wenn diese erhältlich werden. Film-Puristen werden dieses Feature allerdings wenig vermissen. Wir halten das Fehlen des 4K-Motionflows in dieser neuen Generation für kritikwürdig, denn in den wesentlich günstigeren 4K-Flat-TVs desselben Herstellers ist sie über einem halben Jahr bereits realisiert, die notwendige Hardware bei Sony also eigentlich vorhanden.

Die passionierten Gamer wurde diesmal hingegen von den Ingenieuren bedacht: Der VPL-VW300 wird von Haus aus über einen speziellen Gaming-Mode verfügen, der rechenaufwändige Prozeduren in der Signalverarbeitung umgeht und damit eine bessere Reaktionszeit mit deutlich vermindertem „Input Lag“ bietet. Dieses Feature wird der VPL-VW500 ebenfalls mit dem kommenden Software-Update erhalten.

 


3. Messergebnisse imSerienschnitt

Die technischen Änderungen in Chassis und Software lassen bereits erste Vermutungen in Sachen Bildperformance im Vergleich zum VW500 zu, die wir anhand der VW300 Seriengeräte verifiziert haben. Hier die ersten Ergebnisse, die als Mittel aller getesteten Geräte als Serienschnitt gelten:


3.1 Farbdarstellung

Der Sony VPL-VW300 wird wie der VW500 und nahezu alle aktuellen Sony-Bildausgabegeräte mit „Triluminos“ beworben. Identisch zum VW500 wird dabei aber nicht der besonders große Farbraum der TVs oder des VW1100 erreicht, vielmehr handelt es sich dabei um eine Art „Triluminos Light“:



Nativer Triluminos Farbraum des Sony VPL-VW 300


Aktiviert man den nativen Triluminos-Farbraum des VW300, so ergeben sich leicht erweiterte Farben vor allem im Grün- und Rotbereich. Passt man andere Bildparameter hierauf an, so kann man gerade bei bunteren Spielfilmen einen kinoähnlicheren Look erzeugen, als mit dem herkömmlichen Rec709 HD-Farbaum. Geradezu fantastisch gut sind die Werkseinstellungen in Sachen Videonorm:


Werkseinstellung eines VW300


Obige Messdiagramme sind nicht(!) nach der Kalibrierung entstanden sondern davor! Man erkennt, dass alle Abweichungen (Delta) in Helligkeit, Sättigung und Farbton so gering sind, dass eine nachträgliche Korrektur gar nicht notwendig ist.


Hervorragende Toleranzen ab Werk.


Selbst der größte "Ausreißer" (Messung oben) unter den VW300, der uns begegnet ist, zeigt keinesfalls eine disharmonische Farbreproduktion. Hier wären nur kleine Korrekturen in Grün und Gelb (minimal zu blass) vorzunehmen

Die objektiven Messungen belegen: Auch ohne jegliche nachträgliche Kalibrierung zeigt der VPL-VW300 eine hervorragende farbliche Abstimmung auf die Videonormen. Man muss lediglich das richtige Preset wählen. Zwar kann man mit Hilfe gleich zweier Color-Managements noch die eine oder andere „Graphen-Schönerei“ betreiben, doch die Verbesserungen im Bild sind eher marginal. Im Gegenteil: Setzt der Kalibrator einen Sensor ein, der ungenauer als die professionellen Fabrik-Sensoren bei Sony in Japan arbeitet, so ist der Beamer nachträglich schlechter abgestimmt, als ab Werk!

Doch das Bild der Projektoren verändert sich im Laufe der Zeit (vor allem durch Alterung der Lampe >1000Std.) und so kann man früher oder später effektiv eine Nachkalibrierung durchführen. Eine punktgenaue Kalibrierung auf den HD Standard ist in allen Primär- und Sekundärfarben möglich (siehe Diagramm).




Typische Abstimmung der Farbtemperatur
ab Werk



Etwas größere Abweichungen zeigt die Farbtemperatur, die sich allerdings auch noch als „norm-konform“ einstufen lässt. Man kann sie wie gewohnt per RGB- Gain / Bias Regler sehr gut einstellen und für absolute Perfektionisten per Software feintunen. Eine genaue Abstimmung auf die D65/6500K Farbtemperatur der Videonorm ist somit kein Problem.



Keine Abweichungen (Delta E / rechts) zwischen Farben des Beamers (Mitte)
und Videonorm (links)


Die Farbgenauigkeit umfasst aber nicht nur die 6 „Stichprobenmessungen“ der Kalibrierung, sondern auch reale Bilder naturgetreu und relevante Farbabweichungen ab. In dieser Hinsicht steht der VW300 dem VW500 in nichts nach und lässt sich sogar wesentlich einfacher in den Griff bekommen, als das Flaggschiff VW1100.

 


3.2 Helligkeit / Kontrast / Bildplastizität

Wie im ersten Kapitel erläutert, betreffen die Hauptveränderungen des VW300 vornehmlich die Helligkeit und den Kontrast. Aus diesem Grunde sind die Ergebnisse in dieser Domäne besonders spannend. Wie weit ist der VW300 von seinem großen Bruder hier entfernt, aber viel wichtiger: Wie gut ist die Bildqualität objektiv und autark im Vergleich zum herstellerübergreifenden Stand der Technik?

Die gedrosselte Lichtleistung besteht nicht nur auf dem Papier (wie schon bei manch anderem „kleineren“ Modell anderer Hersteller), sondern ist real auf die etwas schwächere Leistung der 230W UHP Lampe zurückzuführen. Sony gibt hier wieder sehr konservativ und ehrlich die Lichtleistung an: Viele der getesteten Seriengeräte übertreffen die versprochenen 1500 Lumen deutlich, keiner liegt gravierend darunter. Netto, sprich mit einer auf die Videonorm geeichte Farbtemperatur (6500K/D65) verbleiben zwischen 1250 und 1450 Lumen. Der Serienschnitt erreicht solide 1340 Lumen, rund 200 Lumen weniger als beim großen Bruder VW500.

Der Eco Modus reduziert die Lampenleistung und bewirkt damit eine Lichtdrosselung von ca. 20%. Somit verbleiben ca. 1070 Lumen im Schnitt.

Mit dieser Lichtleistung ist der Sony VPL-VW300 für große Bilddiagonalen über 3m geeignet und erfüllt damit eine der erhöhten Anforderungen, die an einen nativen 4K Beamer gestellt werden. Denn visuell profitiert ein 4K-Projektor von seiner vierfachen Auflösung besonders dann, wenn man entsprechend große Bilder projiziert. Der damit verbundene verkürzte Sichtabstand stellt kein Problem dar, denn störende Artefakte gehören der Vergangenheit an: Sony empfiehlt einen Sichtabstand von 1,5-facher Bildhöhe.



Durch das Wegrationalisieren der adaptiven Iris-Blende steht dem VW300 ausschließlich sein nativer Kontrast zur Verfügung. Dies klingt zunächst ernüchternd, dennoch gibt es Überraschungen:

Erwartet haben wir dieselben nativen Kontrastergebnisse wie bei unserem damaligen VW500-Serientest (durchschnittlich 7100:1 kalibriert). Doch die VW300 liegen merklich darüber: Je nach Zoom erreichen sie 10,000:1 bis 13,000:1 bei nativer Farbtemperatur, bzw. 8000:1 bis 10000:1 kalibriert. Der Serienschnitt liegt bei 8500:1 (mittlerer Zoom). Auch wenn dies keine Welten zum großen Bruder sind, so hilft die Steigerung doch, das Fehlen der adaptiven Iris in einem gewissen Maß auszugleichen. Der zugehörige Schwarzwert ist dabei von der Bildgröße und Lampenmodus abhängig. Für Bildgrößen unter 3,2m empfiehlt sich der Eco-Modus.

Am ersichtlichsten werden die Unterschiede im absoluten Schwarzwert bei dunklen Filmszenen ohne starke Kontraste, hier legt sich ein leichter Grauschleier über das Bild. Sobald aber auch kleine helle Elemente mit ins Bild kommen, wirkt das Bild, auch dank des hohen Inbildkontrastes (Schachbrettkontrast ca. 450:1), plastisch und ansprechend.


Typisches Werksgamma (oben)
Kalibriert (unten)


Dank des präzisen abstimmbaren Gammas wird der native Kontrast des Projektors effektiv ausgenutzt und ein stimmiges, plastisches Bild ohne Durchzeichnungsschwächen in dunklen Bereichen abgebildet.

Schwarzwertfetischisten und Eigner von kontrastoptimierten Heimkinoräumen sind allerdings mit dem VW500 besser beraten, der VW300 ist ähnlich wie der HW40 eher als Wohnzimmervariante gedacht, bei der der perfekte Schwarzwert durch Streulicht im Raum in vielen Bildkonstellationen eh nicht erreicht werden kann.

 

3.3 Bildschärfe

In der Bildschärfe und Bewegungsschärfe liefert der VW300 identische Ergebnisse zum VW500: Er bietet ein hervorragendes Schärferlebnis sowohl in statischen als auch schneller bewegten Bildern. Die Reality Creation arbeitet zuverlässig und bietet bei herkömmlichen FullHD Blurays einen echten Mehrwert gegenüber FullHD Beamern. Besonders „mastered in 4K“ Blurays werden durch die Abstinenz von Detailflackern und Komprimierartefakten zum analog wirkenden Genuss.

Ganz ohne Nebeneffekte werden Kleinstdetails allerdings nicht abgebildet. Die elektronsiche Konvergenzkorrektur sorgt für leichte Interferenzen in symmetrischen Mustern. Im normalen Filmbetrieb lassen sich diese aber so gut wie nie ausmachen.

Keine Verbesserung konnten wir hingegen bei der Motionflow-Zwischenbildberechnung verzeichnen: Noch immer kommt es bei komplexen und schnelleren Bewegungen zu gelegentlichen Artefakten oder Rucklern. Bei 4K-Zuspielung ist sie grundsätzlich nicht aktiv, hier muss man sich also an das Kino authentische Bildruckeln neu gewöhnen.

Zu Hochform läuft der VW300 bei nativer 4K Zuspielung auf, da er hier eine Detailauflösung bietet, die der Sehschärfe des menschlichen Auges sehr nahe kommt. Hat man einmal entsprechendes Material in Echt gesehen, fällt es schwer zu warten, bis die Software Industrie sich erbarmt, entsprechend hochauflösende Filme für Consumer käuflich zugänglich zu machen. Immerhin kommen nun erste Streaming-Boxen auf den Markt.

 

 

4. Der direkte Sichtvergleich VW300 vs. VW500

Soweit die messtechnische Analyse der VW300 Bildeigenschaften. Doch wie wirken sich diese nun im direkten Vergleich zum VW500 aus? Wo hat das immerhin €3000.- teurere Modell noch die Nase vorne? HeimkinoAktuell und Cine4Home wollten es genau wissen und so haben wir beide Geräte direkt gegeneinander antreten lassen:



“Duell der Beamer“,
bei Bedarf auch Herstellerübergreifend


Mit einer Bildbreite von weit über 3m bietet der Showroom in Herne die optimale Infrastruktur, um die beiden 4K-Boliden ihr volles Potenzial auszuspielen. Hier gilt die einfache Faustregel: Je größer ihre 4K-Bilder, desto mehr hat man davon. Die dunkle Streulichtoptimierung des Raumes sorgt dafür, dass beide Geräte ihr Kontrastpotenzial komplett auf die Leinwand bannen können.

Nach einer kurzen Aufwärmzeit begannen wir mit einem direkten Schwarzwertvergleich mittels Bildfüllendem Schwarz. Hier hat der VW500 die Nase vorn, da seine adaptive Iris nahezu komplett schließt und so das Licht im Beamer „einfängt“. Doch dieser Vergleich ist wenig praxisnah, weshalb wir im nächsten Schritt den nativen Schwarzwert ohne adaptive Blende verglichen. Nach deaktivierter Auto-Iris zeigte sich dann ein etwas anderes Bild: Aufgrund der geringeren Helligkeit de VW300 und seines etwas höheren nativen Kontrastes konnte der VW300 diesen Vergleich für sich entscheiden. Doch man musste schon sehr genau hinsehen, Welten trennen die beiden Geräte hier nicht.

Doch nur selten besteht ein Film nur aus „Vollschwarz“, entscheidend ist die Bildplastizität bei Bildinhalten. Im nächsten Schritt spielen wir daher eine dunkle Szene mit viel Schwarzanteil aber auch gleichzeitig hellen Elementen zu: Das allseits bekannte Universal Logo.



Obwohl wir beim VW500 die adaptive Iris wieder aktiviert hatten, konnte der VW300 diesen Vergleich knapp für sich entscheiden. Der Grund: Wegen der hellen Bildelemente schließt sich die Iris des VW500 nicht, so dass beide Beamer „nur“ mit ihrem nativen Kontrast arbeiten. Der VW300 profitiert von seinem leicht besseren Schwarz, gleichzeitig kommt seine dunklere Maximalhelligkeit kaum zum Tragen.

Anders sieht es bei „wirklich düsteren“ Bildszenen ohne helle Bildelemente aus. Hier setzt die adaptive Iris des VW500 schließlich ein und sorgt für einen deutlich dunkleren Schwarzwert. Der VW300 bietet ebenfalls gute Ergebnisse, doch ein minimaler Grauschleier bleibt.


Kleiner Vorteil für den VW300

In mittelhellen Szenen gefiel uns der VW300 wiederum ein Quentchen besser, denn er arbeitet die Kontraste in dunklen Bereichen etwas besser heraus, als sein großer Bruder. Das Bild wirkt ein wenig authentischer (beide Beamer mit gleichem Gamma, um Kalibrierunterschiede auszuschließen).


Hier hat der VW500 mehr Lichtreserven

Last but not least verbleiben helle Szenen: Zwar gelingt dem VW300 bei obigem Bild die Schattendurchzeichnung am „Blumentopf“ etwas besser, doch der VW500 entscheidet den Vergleich insgesamt für sich, da er mit seiner höheren Helligkeit dem hellen Tageslichtcharakter der Filmszene näher kommt, das Sonnenlicht wirkt authentischer.


Alles in allem fiel unser VW300 vs. VW500 Direktvergleich verblüffend knapp aus: Aufgrund seines höheren Dynamikumfangs mittels adaptiver Iris kann der VW500 sehr dunkle und sehr helle Szenen glaubwürdiger reproduzieren, als der VW300. Andersherum kann man den leichten Kontrastvorteil des VW300 in Mischszenen durchaus erkennen und in den meisten Bildkonstellationen sind kaum Unterschiede zu erkennen.

 


5. Fazit

Der Sony VPL-VW300 verhält sich zum VW500, wie die kleinen Brüder HW40 zum HW55: Durch die Verwendung des gleichen Chassis ist der VW300 seinem großen Bruder in vielen Bereichen ebenbürtig. Vor allem in der 4K-Schärfe ist man keine weiteren Kompromisse eingegangen, so dass auch das neue Modell voll von seiner erhöhten Auflösung profitieren kann.



Die diversen kleinen Sparmaßnahmen, die in der Summe zu einer Preisersparnis von €3000.- führen, fallen je nach Anwender-Präferenz unterschiedlich ins Gewicht. So wird das fehlende Lensmemory für Eigner einer Cinemascope Leinwand fast zum Dealbreaker, während er für Eigner einer 16:9 Leinwand keinerlei Nachteil darstellt. Umgekehrt wird sich ein passionierter Kalibrierer wenig an der fehlenden Autokalibrierung stören, im Gegensatz zu anderen Heimkinofans, die eine regelmäßige Kalibrierung nicht zu ihrem Hobby machen wollen (nach unseren Erkenntnissen sind die Sony 4K Modelle allerdings farblich sehr langzeitstabil und driften keineswegs „permanent“ in ihren Farben).



Der geringere Dynamikumfang macht sich nur in sehr dunklen und sehr hellen Filmszenen bemerkbar, wobei auch der VW300 alles andere als dunkel ist, sondern immer noch mit zu den hellsten am Markt gehört. Die Unterschiede zum VW500 treffen vornehmlich langjährige Heimkinofans, die ihre Heimkino-Umgebung bereits auf eine möglichst schwarzwertoptimierte Bildwiedergabe hin optimiert haben. Der Wohnzimmer-Anwender wird den Unterschied verschmerzen, obwohl auch im Wohnzimmer der Unterschied je nach Bildszene merklich sein kann.

Auf der anderen Seite werden in Sachen Perfektion durch die hervorragenden Werks-Presets, die neue Kalibriersoftware, den Game-Modus und die Kompatibilität zu Mediensteuersystemen neue Impulse und Weiterentwicklungen gezeigt, die gerade im HighEnd Bereich auf positive Resonanz stoßen.



Alles in allem sehen wir den VW300 (trotz des Kritikpunktes des nicht weißen Gehäuses) als preislich attraktive Wohnzimmer-Variante des VPL-VW500. In Anbetracht der Tatsache, dass derzeit kein anderer Hersteller einen nativen 4K Projektor zu irgendeinem Preis anbieten kann, ist die unverbindliche Preisempfehlung von €6990.- als mehr als fair anzusehen, auch wenn sie nach wie vor nicht in jedes Heimkino-Budget passt. Auf jeden Fall zeigt Sony, dass man trotz fehlender Konkurrenz sehr im Interesse seiner Kunden bemüht ist, die 4K Großbildprojektion bezahlbarer zu machen. Der VW300 ist zweifelsohne ein großer Schritt in diese richtige Richtung.



Kurzentschlossene Käufer werden übrigens belohnt: Bei der ersten Charge VPL-VW300 war der neue Sony 4K-Mediaplayer FMP-X5 kostenlos enthalten. Dies entspricht einem weiteren Preisvorteil von €400.-. Wenige Exemplare sind mit etwas Glück bei den Händlern noch zu haben… (solange der Vorrat reicht)…

Wir bedanken uns bei unserem Shopping Mall Partner Heimkino-Aktuell für die aktive Unterstützung dieses Serientests.


12 November, 2014
Ekki Schmitt
Cine4Home

 

Bei folgenden Sony-Fachhändlern und(!) Cine4Home Kooperationspartnern können Sie Ihre persönliche Privatvorführung jederzeit „buchen“ :

(Mit Klick auf den Banner gelangen Sie auf die jeweilige Händler-Homepage)

 

Nach Postleitzahlen geordnet!

   


10437 Berlin

 


12527 Berlin

 


22459 Hamburg-Schnelsen

 


24539 Neumünster

 


30453 Hannover

 


Sound Brothers - HomeCinema - Center
34117 Kassel

 


41836 Hückelhoven

 


40233 Düsseldorf




44625 Herne




44892 Bochum

 


49176 Hilter

 


50354 Hürth



51069 Köln



51643 Gummersbach

 


Beamer24 / Vision24
64584 Biebesheim




engel computer & services
Heimkinopartner Saarland
66701 Beckingen

 


70499 Stuttgart-Weilimdorf

 


73066 Uhingen
 

 


81549 München




90425 Nürnberg

 


93047 Regensburg



 6776 Grevenmacher
Potaschberg Luxembourg

 

 

 

Weitere Sony akkreditierte Heimkino-Händler:


HiFi im Hinterhof GmbH
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10963 Berlin
Ansprechpartner: Robert Schlundt

Kino-PC/Digitales Kino
Behmstr. 7
13357 Berlin
Ansprechpartner: Dr. Christoph Lehner

XODIAC Heimkinowelt GmbH
Hauptstr. 77
21266 Jesteburg
Ansprechpartner: Oliver Sauermann

Art&Voice Medien GmbH
Davenstedterstr. 111
30453 Hannover
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Kupferweg 6
31188 Holle
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Grobi
D + P SCHAPPERT GBR
Matthias-Claudius-Str. 13 A
41564 Kaarst
Ansprechpartner: Patrick Schappert

Heimkino Klohs
04177 Leipzig


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Gutenbergstr. 2
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Waltherstr. 78 a
51069 Köln

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Saarbrücker Str. 1-3
66386 St. Ingbert
Ansprechpartner: Oliver Wadle

HiFi Keller
Gottlieb-Daimler-Str. 37
71711 Murr
Ansprechpartner: Tobias Ebinger

Lighthouse Systeme GmbH
Am Froschbächle 10
77815 Bühl
Ansprechpartner: Matthias Götz
Tel. 07223-8008800
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Klang und Vision
Gosbertstr. 35
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Klang Galerie
Haidplatz 7
93047 Regensburg
Ansprechpartner: Andreas Seidl

 

 


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