Erster Test: |
Ein weiterer Schritt in Richtung „bezahlbar“ |
Wie man auf den ersten Blick erkennt, teilt sich der neue VW300 dieselbe Plattform wie sein großer Bruder VW500 und gleicht ihm äußerlich wie ein Ei dem anderen. Leider betrifft dies auch die Farbe: Fans von wohnraumfreundlichen, weißen Beamern müssen weiterhin ausharren (oder auf die Lackierdienste von besonders engagierten Händlern ausweichen), denn der VW300 ist ebenfalls derzeit ausschließlich in schwarzer Farbe erhältlich.
Wesentlich schmerzhafter ist für Fans großer Cinemascope Leinwände das Weglassen der Lens-Memory-Funktion, mit der sich der große VW500 per Knopfdruck optisch auf die eingespeisten Bildformate (2,35:1 / 1.85:1 / 1.78:1 etc.) anpasst. Zwar sind Zoom, Fokus und Lensshift weiterhin elektrisch und fernbedienbar, doch muss der Anwender hier gegebenenfalls alle drei Parameter „manuell“ neu justieren. Daher empfiehlt sich der VW300 mehr für eine Kombination mit einer nativen 16:9 Leinwand, so dass unabhängig vom Bildmaterial die optischen Einstellungen stets unverändert bleiben können.
Die sonstige Konstruktion des Objektives hat sich hingegen nicht verändert, so dass keinerlei Abstriche in der Schärfe und Detaildarstellung in Kauf genommen werden müssen. Hier ist nach wie vor nur der VW1100 mit mehr Inbildkontrast und besserer Randschärfe insbesondere bei besonders großen Leinwänden im Vorteil.
Das Bedienkonzept und die gebotenen Einstellfunktionen blieben gegenüber dem großen Bruder unverändert, hier hat man zum Glück nicht (wie beim HW40) auf Speicherbänke oder Einstellparameter für die Farbtemperatur oder den Farbraum verzichtet. Ein Ausweichen auf das Service-Menü bleibt dem Hobby-Kalibrierer daher erspart.
Auto Kalibrierung Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist hingegen ist die Auto-Kalbirier-Funktion, mit der sich der Bruder VW500 stets per Knopfdruck wieder in seinen kalibrierten Ausgangszustand versetzen lässt, was nach Lampenalterung ein nützliches Feature ist. Beim VW300 muss der Anwender hingegen stets erneut eine komplette Neukalibrierung durchführen oder seinen Fachhändler damit beauftragen, wenn er eine stets perfekt normgerechte Bildwiedergabe wünscht. Dadurch entstehen Kosten, die sich evtl. auf den Preisvorteil gegenüber dem VW500 auswirken.
Externe Kalibrier-Software Einer der großen Kritikpunkte gegenüber dem VPL-VW500 war seine Nicht-Kompatibilität zur bewährten externen „Image Director Software“, die es Anwendern ermöglichte, das Gamma des Projektors noch feiner auf die Videonorm oder räumlichen Begebenheiten anzupassen. Hier standen ausschließlich die werksseitigen Presets zur Verfügung. Diese Kritik haben sich die Ingenieure zu Herzen genommen und eine neue Kalibrier-Software programmiert. Die neue Version der Image Director Software erlaubt nicht nur eine gewissenhafte Optimierung der Gamma-Einstellungen, sondern auch aller anderen relevanten Bildparameter wie z.B. Farbraum. Dadurch wird die Kalibrierung nicht nur präziser und effizienter, sondern auch bequemer zentral durchführbar. Damit immernoch nicht genug: Um eine nachträgliche Kalibrierung für noch unerfahrene Einsteiger zu erleichtern, macht die neue Software auch Einstellvorschläge basierend auf den manuell einzugebenden Messwerten des Sensors. Ein derartiger Tutorial-Modus wird „verkurbelte“ Beamer in Zukunft seltener machen. Die neue Kalibriersoftware wird zum Markstart des Projektors zum Download auf Sonys Webseiten zur Verfügung stehen. Auch bestehende und kommende VW500 Nutzer werden hier auf ihre Kosten kommen, denn mit einem Firmware-Update wird auch der VW500 kompatibel zur neuen Image Director Software.
Mediensteuerung Auf der positiven Seite lässt sich der VW300 nun besser in automatisierte Heimkino-Systeme einbinden, denn er ist nun zu einer größeren Bandbreite von Mediensteuerungen kompatibel (z.B. Crestron und Control4). Diese Neuerung „erbt“ übrigens der große Bruder VW500 ebenfalls mit dem kommenden Firmware-Update, das in Kürze zum Download für bereits bestehende Besitzer zur Verfügung stehen wird.
Signalverarbeitung Keinerlei Abstriche wurden in Sachen Signalverarbeitung gemacht, die bewährten Skalierungsalgorithmen der „Sony Reality Creation“ mit „Mastered in 4K“ Unterstützung bleiben im identischen Chipsatz ebenso erhalten, wie die in vier Stufen regelbare Motionflow Zwischenbildberechnung für eine bessere Bewegungsschärfe und flüssigere Abläufe (in 2D und 3D). Der identische Chipsatz bedeutet aber leider auch, dass der VPL-VW300 wie seine großen Brüder keine Motionflow-Zwischenbildberechnung bei nativer 4K-Zuspielung bietet. Fans von „flüssigen“ Spielfilmen müssen sich demnach bei 4K wieder an das dezente Kino-Ruckeln gewöhnen, oder auf externe 60Hz Lösungen im Zuspieler zurückgreifen, wenn diese erhältlich werden. Film-Puristen werden dieses Feature allerdings wenig vermissen. Wir halten das Fehlen des 4K-Motionflows in dieser neuen Generation für kritikwürdig, denn in den wesentlich günstigeren 4K-Flat-TVs desselben Herstellers ist sie seit Monaten bereits realisiert, die notwendige Hardware bei Sony also eigentlich vorhanden. Die passionierten Gamer wurde diesmal hingegen von den Ingenieuren bedacht: Der VPL-VW300 wird von Haus aus über einen speziellen Gaming-Mode verfügen, der rechenaufwändige Prozeduren in der Signalverarbeitung umgeht und damit eine bessere Reaktionszeit mit deutlich vermindertem „Input Lag“ bietet. Dieses Feature wird der VPL-VW500 ebenfalls mit dem kommenden Software-Update erhalten.
Die technischen Änderungen in Chassis und Software lassen bereits erste Vermutungen in Sachen Bildperformance im Vergleich zum VW500 zu, die wir anhand des VW300 Vorseriengerätes verifiziert haben. Hier die ersten Ergebnisse dazu:
Farbdarstellung Der Sony VPL-VW300 wird wie der VW500 und nahezu alle aktuellen Sony-Bildausgabegeräte mit „Triluminos“ beworben. Identisch zum VW500 wird dabei aber nicht der besonders große Farbraum der TVs oder des VW1100 erreicht, vielmehr handelt es sich dabei um eine Art „Triluminos Light“:
Kalibrierter Farbraum des VW300
Helligkeit / Kontrast / Bildplastizität Wie im ersten Kapitel erläutert, betreffen die Hauptveränderungen des VW300 vornehmlich die Helligkeit und den Kontrast. Aus diesem Grunde sind die Ergebnisse in dieser Domäne besonders spannend. Wie weit ist der VW300 von seinem großen Bruder hier entfernt, aber viel wichtiger: Wie gut ist die Bildqualität objektiv und autark im Vergleich zum herstellerübergreifenden Stand der Technik? Die gedrosselte Lichtleistung besteht nicht nur auf dem Papier (wie schon bei manch anderem „kleineren“ Modell anderer Hersteller), sondern ist real auf die etwas schwächere Leistung der 230W UHP Lampe zurückzuführen. Sony gibt hier wieder sehr konservativ und ehrlich die Lichtleistung an, denn der VW300 erreicht in den Videonorm-Presets solide 1300 bis 1400 Lumen. Bei nativer Farbtemperatur übertrifft er die 1500 Lumen-Marke sogar. Mit dieser hohen Lichtleistung ist der Sony VPL-VW300 für große Bilddiagonalen über 3m geeignet und erfüllt damit eine der erhöhten Anforderungen, die an einen nativen 4K Beamer gestellt werden. Denn visuell profitiert ein 4K-Projektor von seiner vierfachen Auflösung besonders dann, wenn man entsprechend große Bilder projiziert. Der damit verbundene verkürzte Sichtabstand stellt kein Problem dar, denn störende Artefakte gehören der Vergangenheit an: Sony empfiehlt einen Sichtabstand von 1,5-facher Bildhöhe.
Dank Software präzise kalibrierbares Gamma
Bildschärfe In der Bildschärfe und Bewegungsschärfe liefert der VW300 identische Ergebnisse zum VW500: Er bietet ein hervorragendes Schärferlebnis sowohl in statischen als auch schneller bewegten Bildern. Die Reality Creation arbeitet zuverlässig und bietet bei herkömmlichen FullHD Blurays einen echten Mehrwert gegenüber FullHD Beamern. Besonders „mastered in 4K“ Blurays werden durch die Abstinenz von Detailflackern und Komprimierartefakten zum analog wirkenden Genuss. Keine Verbesserung konnten wir hingegen bei der Motionflow-Zwischenbildberechnung verzeichnen: Noch immer kommt es bei komplexen und schnelleren Bewegungen zu gelegentlichen Artefakten oder Rucklern. Bei 4K-Zuspielung ist sie grundsätzlich nicht aktiv. Zu Hochform läuft der VW300 bei nativer 4K Zuspielung auf, da er hier eine Detailaufösung bietet, die der Sehschärfe des menschlichen Auges sehr nahe kommt. Hat man einmal entsprechendes Material in Echt gesehen, fällt es schwer zu warten, bis die Software Industrie sich erbarmt, entsprechend hochauflösende Filme für Consumer käuflich zugänglich zu machen. Immerhin kommen nun erste Streaming-Boxen auf den Markt.
Der Sony VPL-VW300 verhält sich zum VW500, wie die kleinen Brüder HW40 zum HW55: Durch die Verwendung des gleichen Chassis ist der VW300 seinem großen Bruder in vielen Bereichen ebenbürtig. Vor allem in der 4K-Schärfe ist man keine weiteren Kompromisse eingegangen, so dass auch das neue Modell voll von seiner erhöhten Auflösung profitieren kann.
Auf der andere Seite werden in Sachen Perfektion durch die neue Kalibriersoftware, den Game-Modus und die Kompatibilität zu Mediensteuersystemen neue Impulse und Weiterentwicklungen gezeigt, die gerade im HighEnd Bereich auf positive Resonanz stoßen werden. Sehr schön ist auch die Tatsache, dass die Eigner des VW500 Modells nicht vergessen wurden, sondern durch ein Firmware-Update auf denselben aktuellen Stand gebracht werden.
Bei folgenden Sony-Fachhändlern und(!) Cine4Home Kooperationspartnern können Sie Ihre persönliche Privatvorführung jederzeit „buchen“ : (Mit Klick auf den Banner gelangen Sie auf die jeweilige Händler-Homepage)
Nach Postleitzahlen geordnet!
Weitere Sony akkreditierte Heimkino-Händler:
Kino-PC/Digitales Kino XODIAC Heimkinowelt GmbH Art&Voice Medien GmbH W.A.M. - Wide-Audio-Multimedia Grobi Heimkino Klohs
Projektor DeutschlandVertriebs AG Heimkino Ges. für audiovisuelle Medien GmbH HiFi Keller Lighthouse Systeme GmbH HEIMKINORAUM E. K. Klang und Vision Klang Galerie
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