Sony VPL-VW1000
Cine4Home "Preview 2.0"

Mehr Auflösung, mehr Licht, mehr Farben, mehr Kontrast –
Der Beamer der Superlative in erster Serienanalyse

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Vor zwei Jahren schien es beinahe langweilig zu werden im Großbildbereich, denn mittlerweile haben nahezu alle Projektionstechniken einen so hohen Standard erreicht, dass revolutionäre Sprünge in den Grundeigenschaften der Bildqualität (Kontrast, Farben, usw.) nicht zu erwarten sind. Dann aber begann mit den Fernsehern der 3D-Boom, der erst in Verbindung mit dem Großbild eines Projektors den Betrachter wirklich in die dritte Dimension versetzt. Im letzten Jahr war dies dann mit den ersten 3D-tauglichen Heimkinoprojektoren zu hause möglich. Seitdem zeichnen sich in dieser Hinsicht von Generation zu Generation große Sprünge in der Qualität (Helligkeit, Ghosting, etc.) ab und die Heimkinowelt hat ein neues großes Thema, über das sie philosophieren kann.

Doch wer nun denkt, dass sich die Hersteller auf diesem noch recht jungen Thema ausruhen, der irrt gewaltig. Der beste Beweis ist Sony: Bereits vor 6 Jahren hat man die Heimkinowelt mit dem weltersten heimkinooptimierten FullHD Projektor mit eigener LCOS-Technik überrascht (Qualia 004) und damit eine Revolution in der Bildqualität eingeleitet. Knapp 7 Jahre später beginnt man das Jahr 2012 wieder mit einer Revolution in Sachen Auflösung, das Zauberwort heißt „4K“. Auch wenn 4K den Laien zunächst nur auf eine doppelte Auflösung gegenüber 2K(FullHD) schließen lässt, so bietet es mit 8 Megapixeln (4096x2160) doch tatsächlich rund die vierfache Auflösung, als wir es von bisherigen Heimkinoprojektoren gewohnt sind.



Und der erste Heimkinoprojektor, der diese sagenhaft hohe Auflösung aufweist, ist der Sony VPL-VW1000, der im Januar bei einem Vertragshändler in Ihrer Nähe käuflich zu erweben sein wird (siehe Liste unten). Dieses neue Flaggschiff hört auf den Codenamen „Walküre“ und ist gegenüber seinem Vetter Qualia 004, vergleichweise „günstig“ zu erwerben, bleibt aber mit seinem Preis von rund €19,000 dennoch vorerst nur gut betuchten Heimkinofans vorbehalten, bis günstigere Nachfolger in den kommenden Jahren folgen werden.

Schon im letzten Jahr hatten wir in einem ausführlichen Preview die grundlegenden Leistungsmerkmale des VW1000 anhand eines Vorseriengerätes aufzeigen können. Mittlerweile hat das Finale Seriengerät den Markt erreicht und kann bei ausgewählten Sony-Fachhändlern bestaunt und käuflich erworben werden.



Michael Ornot (Heimkino Aktuell), Ekkehart Schmitt (Cine4Home) und der Protagonist:
Sony VPL-VW1000


In der vergangenen Woche waren wir bei dem Sony VW1000 Spezialisten im Ruhrgebiet: Heimkinoaktuell in Herne. Dort fanden wir nicht nur einen VW1000, sondern derer gleich vier(!), so dass auch ein Serienvergleich möglich war.

Einen ganzen Tag haben der Geschäftsführer Herr Ornot und wir uns Zeit genommen, erste Ergebnisse in Bild & Ton zu fassen, das entsprechende Video erscheint in Kürze. Parallel dazu können Sie in diesem überarbeiteten Preview erste richtige Fakten zur Bilddarstellung der VW1000 Serie nachlesen, bis der Komplett-Test in gewohnter Cine4Home Referenz-Qualität in ganzer Länge in den kommenden Wochen folgt.


Für alle Wissbegierigen empfehlen wir auch Alternativ unseren Videotest mit noch mehr Praxis-Beispielen:

 

 


1. Ausstattung und Technik

Der VPL-VW1000 beeindruckt nicht nur mit großer Auflösung, sondern auch mit äußerer Größe: Mit 64x52x20cm gehört er sicherlich zu den größten seine Gattung, wirkt aber durch das von Sony gewohnte elegante Design nicht so klobig, wie manch kleinerer Artgenosse.



Den wahren Blickfang stellt die große Optik vorne dar, die mit den gold abgesetzten Lamellen an ein Düsentriebwerk erinnert. Der Fokus wird hier klar auf das für hohe Auflösungen optimierte Objektiv gelenkt.



Seine mattschwarze Oberfläche sorgt zudem für eine gute Tarnung in optimierten Heimkinoräumen, die die meisten Interessenten für diesen Beamer ihr Eigen nennen werden. Bei dem Gewicht von rund 20kg sollte man aber auf eine ausreichend stabile Deckenhalterung Acht geben.



Das Belüftungssystem ist Sony-typisch sehr linear ausgelegt: Die Luft wird vorne an der Unterseite angesaugt und geradlinig durch das Gerät geleitet (hier kühlt sie Lightengine und Elektronik), bevor sie auf die Projektionslampe trifft und anschließend den Projektor auf der Rückseite wieder verlässt.



Dieses System zeichnet sich durch eine gute Kühlleistung und leise Arbeitsweise aus (obwohl der VW1000 auch in der finalen Serie nicht so leise ist, wie sein kleiner Bruder VW95), hat aber den Nachteil, dass zur Rückwand des Raumes ein gewisser Sicherheitsabstand eingehalten werden muss, um einen Hitzestau zu vermeiden. Zusammen mit der ebenfalls üppigen Länge des Projektors addiert sich die Länge „ab Objektiv“ auf gut einen Meter, den der Raum zusätzlichen Platz bieten muss, um die gewünschte Bildbreite zu erreichen.

Abgesehen davon sind die Aufstellungseigenschaften hervorragend: Das 2,1 fache Zoomobjektiv bietet schon aus geringen Abständen ordentliche Bildbreiten und der optische Lensshift erlaubt eine Bildverschiebung von 80% vertikal und 31% horizontal und schlägt damit die kleinen Brüder bzw. Vorgänger deutlich.



Die Projektionslampe (UHP Quecksilberdampf) befindet sich zentriert am hinteren Ende und kann bequem von oben gewechselt werden, ohne dass der Projektor evtl. von seiner Deckenhalterung gelöst werden muss. Mit 330W Leistung soll sie dem Projektor eine maximale Lichtleistung von 2000 Lumen ermöglichen, was den VW1000 nicht nur in der Auflösung, sondern auch in der Helligkeit auf eine wesentlich höheres Leistungsniveau als die meisten seiner Konkurrenten hebt.



Doch das eigentliche Alleinstellungsmerkmal stellen natürlich die neuen SXRD Panels mit der nativen Kinoauflösung von 4096x2160 dar. Diese Auflösung ist ihrer Zeit soweit voraus, dass sie im Projektorenbereich bisher nur bei Profigeräten (z.B. für öffentliche Kinos) erhältlich war zu einem Preis jenseits der €100,000.- Marke. Hieran sieht man, wie günstig der VW1000 zumindest im Verhältnis zu seiner internen Technik ist.



Ein 4K Projektor schreit geradezu nach einer entsprechenden Auflösung, doch außer im Fotobereich gibt es leider noch keine passenden Quellen. Immerhin ist der Projektor mit seinen HDMI 1.4 Eingängen neben den üblichen Signalarten auch zu den Auflösungen 3840×2160/24p, 3840×2160/25p, 3840×2160/30p und 4096×2160/24P kompatibel. Dies ist ausreichend für die (noch) gängigen Kinofrequenzen, aber bei zukünftigen 4K-Übertragungen mit Videofrequenz (50Hz bzw 60Hz) wird der Sony VW1000 passen müssen. Doch dies ist ohnehin Zukunftsmusik.


Wenn es derzeit eh keine entsprechenden Quellen gibt, wofür braucht man dann einen 4K-Projektor? Diese Frage beantwortet Sony mit zwei Hauptargumenten:

  • Die hohe Auflösung sorgt dafür, dass der VW1000 eine wesentlich unscheinbarerer Pixelstruktur aufweist, da die einzelnen Bildpunkte auf eine sehr kleine Größe schrumpfen. Dies wiederum erlaubt dem Betrachter, näher an die Leinwand zu rücken und sich genau auf den „Sweetspot“ für das Großkino zu setzen: Dieser entspricht einem Betrachtungsabstand von 1,5-facher Bildhöhe. Hier stellt sich der optimale Größeneindruck ein, ohne dass der Zuschauer vom Bild „erschlagen“ wird.
  • Damit der Betrachter bei diesem kurzen Sichtabstand nicht unter der geringen Auflösung von FullHD und den damit verbunden Artefakten leiden muss, wurde ein spezieller 4K Scalerchip verbaut, der neben einer Reduktion von Artefakten dank einer integrierten „Datenbank“ für Strukturen in der Lage sein soll, die FullHD Auflösung akkurat auf 4K zu skalieren und dabei die Detaildarstellung zu verbessern. Erste Praxisdetails dazu im Bildtest.


Der Sony VPL-VW1000 verspricht also ein analogeres und zugleich schärferes und detailreicheres Bild mit weniger Digitalartefakten. Und damit immer noch nicht genug, denn der VW1000 soll auch den größeren DCI Farbraum unterstützen und ein dynamisches Kontrastverhältnis von 1,000,000:1 aufweisen. Mehr Auflösung, mehr Helligkeit, mehr Kontrast und kräftigere Farben, der VW1000 soll also in jeder Hinsicht besser sein, als die meisten „herkömmlichen“ Heimkinobeamer.

 


2. Bedienung

Das bewährte Bedienkonzept wurde nahezu unverändert übernommen und lediglich um die für diesen Projektor relevanten Zusatzfunktionen erweitert.



In fünf Hauptkategorien befinden sich alle Bild- und Installationsparameter, im Screenshot oben sehen wir z.B. das Bildmenü. Neben den altbekannten Grundparametern ist hier die Funktion „Reality Creation“ auffällig, hinter der sich die 4K-Skalierung versteckt.



Im erweiterten Bildmenü befinden sich die Experten-Einstellungen, bei denen sich mit Abstand am meisten Neuerungen / Veränderungen finden. So ist das Gamma nun anhand seines nominellen Anstiegs wählbar und nicht mehr hinter kryptischen Speichern versteckt, gleiches gilt für den Farbraum, der nun nach Standard gewählt werden kann. Wie schon beim Vorseriengerät vermissen wir aber auch beim finalen Gerät ein ausführliches Color-Management. Wenn wir es nicht wider Erwarten übersehen haben oder es sich im Service-menü versteckt, besitzt der VW1000 tatsächlich keine nachträgliche Einflussnahme auf den Farbraum, außer die verschiedenen Presets.



Auch die Fernbedienung blieb in Aussehen und Grundstruktur unverändert. Es handelt sich hierbei um einen soliden und gut strukturierten Infrarotgeber in ansprechendem Design, doch in dieser Preisklasse hätten wir etwas Exklusiveres erhofft, wie den legänderen Remote Commander des Qualia004.

Das waren noch Zeiten: Die Zusatzbedienung des Qualia004

 

 


3. Erste Bildergebnisse (Serie)

Soweit die ersten Details über das Chassis, die Technik und die Bedienung des VPL-VW1000, wenden wir uns nun der Bildqualität zu. Die Ergebnisse des Prototypen haben wir in diesem Preview 2.0 mit ersten Serienergebnissen ersetzt bzw. ergänzt…

 

3.1 Farbdarstellung

Wie bereits im letzten Kapitel erwähnt, bietet der VW1000 statt eines RCP verschiedene Farbräume zur Auswahl, die nach ihrem Anwendungszweck benannt sind.



Erfahrene Heimkinofans wissen sofort, was sich hinter den Abkürzungen versteckt. So umschreibt „BT709“ den für HD-Aufnahmen notwendigen Farbraum, den man entsprechend die meiste Zeit nutzen wird.



BT709 Preset


Unsere Messung zeigt, dass alle Primär- und Sekundärfarben in der Serie wirklich hervorragend abgestimmt sind. Perfektionisten werden sich lediglich an der minimalen Abweichung im grüngelben Bereich stören.



Spezieller interner DCI / Adobe Farbfilter
des VPL-VW1000


Für Fotografen eine gute Neuigkeit ist das Adobe-Preset, das in der Lage ist, Fotos nach dem erweiterten Farbraumstandard für mehr Natürlichkeit darzustellen.



Adobe-Preset


Im Messdiagramm oben sehen wir den gegenüber der HD-Norm deutlich erweiterten Grünbereich, der mit Hilfe eines speziellen Farbfilters erzielt wird, der wie ein Dia in den Lichtweg geschoben wird und besonders reine Spektralanteile filtert. Dies kostet natürlich etwas Licht (siehe entsprechendes Kapitel dieses Previews).



DCI Preset


Dieser optische Farbfilter wird auch genutzt, um den vergrößerten Farbraum des DCI-Standards zu realisieren, mit dem theoretisch Filme für das digitale Kino projiziert werden können.



Bei den restlichen drei Presets, die wenig aussagekräftig mit „Color Space 1-3“ bezeichnet sind, scheint es sich um den nativen Farbraum ohne Farbfilter und Korrektur zu handeln.


Der VW1000 bietet also viele Farbmöglichkeiten, die sich teilweise auch an professionelle Anwendungen richten. Diese Vielfältigkeit ist hervorragend und wird derzeit nur von dem JVC X70/90 mit seinen schier endlosen Farbmöglichkeiten geschlagen, denn soviel Einflussmöglichkeiten wie der JVC bietet der SONY VW1000 nicht.


Auch die für die Videonorm notwendige Farbtemperatur ist nun im Bildmenü direkt unter „D65“ abrufbar, vorbei die Zeiten der lapidaren Umschreibungen „hoch / mittel / niedrig“. Und unsere Messung zeigt, dass Sony mit „D65“ auch wirklich den 6500k/D65 Weißpunkt meint:



D65-Preset


Obige Messung entstand ohne Nachkorrektur im RGB Menü und spricht für den Perfektionsgrad, den Sony in dieser Preisklasse bietet. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der VW1000 auch in dunklen Graustufen nicht farblich ausreißt, wie es bei vielen LCD oder LCOS Geräten der Fall ist. Wie es sich für ein Gerät dieser Preisklasse gehört, kann man die Farbtemperatur mittels des RGB-Menüs noch weiter auf Perfektion trimmen.



Kalibriert

 

Sony-typisch lässt sich die Farbtemperatur ohne große Komplikationen über alle Helligkeiten gleichmäßig perfekt abstimmen (wie auch bei den Modellen VW95 oder HW30). Auch die adaptive Iris zeigte keinen bemerkenswerten Einfluss auf diese gute Abstimmung.



Unsere dreidimensionale Darstellung des Farbraumes zeigt, dass die bereits oben gezeigten Abweichungen in Grün und Gelb lediglich den Farbton betreffen, der aufgespannte Farbraum des Projektors hingegen perfekt auf die Videonorm (Säulen) abgestimmt ist.



Auch verhält sich der Projektor in dunklen Farbbereichen stabil, die Abweichungen in Richtung schwarz sind minimal.



Delta E Analyse der Farbpalette


Dementsprechend perfekt ist die Farbdarstellung des VW1000. Auch ohne Nachkorrektur trifft er die Sollfarben genau genug, dass die Farbdifferenzen (Delta E) im unbemerkbaren Bereich bleiben (in der Farbanalyse rechts mit Grün gekennzeichnet).



Dementsprechend gut produziert der Projektor auch unser Realbild: Die Weißton der Wolken wird ebenso genau getroffen, wie der Himmel und die Gebäudefarben. Lediglich in den grünen Blättern gibt es punktuell minimale Abweichungen (gelb in der Delta E Analyse), die aber zu vernachlässigen sind.



Die erste Hürde der Farbgenauigkeit hat der Sony VPL-VW1000 bereits mit Bravour genommen, erstrecht wenn man berücksichtigt, dass für dieses Ergebnis keine große Nachkorrektur erforderlich war.

 

3.2 Helligkeit & Kontrast

Was die PS bei einem Auto und die Watt bei einem Verstärker sind die Lumen und der Kontrast bei einem Projektor. Daher achten nahezu alle Heimkinofans überproportional stark auf diese Werte, auch wenn sie wissen, dass sie meist nur wenig aussagekräftig sind. Auch Sony ist sich über diese Schwäche der menschlichen Natur bewusst, denn werbewirksam hat man den dynamischen Kontrast auf „1.000.000:1“ getrimmt.

Wir haben erste Helligkeits- und Kontrastanalysen gemacht, die die Grundeigenschaften des VW1000 abbilden: Die maximale Helligkeit erreicht der große Sony, wie jeder Heimkinobeamer, wenn man den Größenzoom ausreizt (so nahe wie möglich an die Leinwand), die Iris öffnet und das Preset der nativen Farbtemperatur aktiviert. Unter diesen Bedingungen zeigten unsere Messinstrumente 2012 Lumen an, eine Punktlandung in Hinsicht auf die Werksangabe und hervorragende Ausgangsbasis.

Durch die Kalibrierung gehen ca. 15% bis 20% verloren, was ebenfalls für einen UHP-Laqmpenbasierenden normal erscheint. Netto (farbkalibriert) verbleiben etwas über 1600 Lumen, damit ist der VW1000 deutlich heller als seine kleinen Brüder und besser für große Bildbreiten geeignet, wofür er mit seiner hohen Auflösung auch prädestiniert und gedacht ist. Drosseln lässt sich die hohe Lichtausbeute der UHP-Lampe durch den Eco-Modus, der die Leistung um ca. 25% auf ca. 1200 Lumen reduziert. Selbst im Eco-Modus ist der VW1000 also lichtstärker, als sein kleiner Bruder VW95.

Nicht mehr ganz so strahlend erscheint der Projektor, wenn man den internen Farbfilter aktiviert (siehe Kapitel 1), um den DCI-Farbraum oder den Adobe RGB-Standard zu nutzen. Mit ihm werden leuchtstarke Gelbanteile aus dem Spektrum gefiltert und die Lichtleistung um ca. weitere 20% reduziert. Kalibriert ist er damit nur noch unwesentlich heller als seine kleineren Modell-Kollegen, stellt dafür aber wesentlich kräftigere Farben zur Verfügung, die die Wirklichkeit besser abbilden können (entsprechendes Bildmaterial vorausgesetzt).


Nun wenden wir uns dem Kontrast zu: Der hohe dynamische Kontrast wird durch eine aggressivere Programmierung der Iris im Brennpunkt des Objektives erreicht (Modus „Iris Auto Voll“): Sie schließt nun deutlich stärker, als bei den Vorgängern VW90/VW95. Damit wird in der Serie tatsächlich ein messtechnischer Wert von 930,000:1 erreicht (native Farbtemperatur, kleinster Zoom).




Die Iris in Aktion: Oben geöffnet bei Weißbild,
unten fast komplett geschlossen bei Schwarzbild


Erfahrene Heimkinofans werden nun bemängeln, dass ein High-End Beamer ein solches „Pushen“ der Marketingwerte nicht nötig hat und wir geben ihnen Recht. Tatsächlich hat ein übertrieben starkes Schließen der Blende in den Bildszenen keine solchen Vorteile, wie die Messwerte suggerieren. Die Ingenieure haben aber keineswegs den Fehler begangen, der Iris eine zu große Dimmung zu verleihen. Auch in überwiegend dunklen Bildszenen mit hohem Schwarzanteil erscheinen helle Bildelemente noch strahlend genug. Die Iris schließt vielmehr nur bei kompletten Schwarzblenden nahezu vollständig, was auch bei entsprechenden Filmschnitten für den gewünschten Dunkel-Effekt sorgt. Aktiviert man den weniger aggressiven „limitierten“ Irismodus, so wird eine moderatere Arbeitsweise mit Helligkeit erkauft (-10%), da sie hier nicht mehr komplett öffnet. Eine derartige Limitierung, ohne dass der Anwender eine eigene Gewichtung des Arbeitspielraumes vornehmen kann, sehen wir als kontraproduktiv an, erstrecht in Hinblick auf große Leinwände.

Der native Kontrastumfang beläuft sich, wie schon bei der Vorserie, je nach Zoom und Iris-Einstellung (sie kann auch statisch betrieben werden), zwischen 8,000:1 (Iris auf, Zoom max) und 18,000:1 (Iris zu, Zoom min). Dies sind beeindruckende Werte, wenn man sie in den Zusammenhang zu der sehr hohen Lichtausbeute des VPL-VW1000 setzt. Mit anderen Worten: Der VW1000 verfügt trotz verbesserter Lichtausbeute über denselben nativen Kontrastumfang, wie ein VW95. Damit aber der Schwarzwert nicht wegen der höheren Lichtausbeute sich verschlechtert, hat man die adaptive Iris so geschickt erweitert, dass sie am unteren Ende der Lichtskala effizienter arbeitet. Im Ergebnis wirkt der VW1000 somit etwas plastischer, als seine „kleinen Kollegen“.

Die 3D Helligkeit haben wir noch nicht messtechnisch genau erfassen können, ein erster Direktvergleich zum VPL-VW95 zeigte aber, dass die 3D-Darstellung des VW1000 subjektiv nicht signifikant heller ausfällt. Vermutlich hat man die zusätzlichen Lichtreserven dazu genutzt, Artefakte wie Crosstalk/Ghosting zu reduzieren. Hier sind noch differenzierte Analysen notwendig, bevor eine Bewertung abgegeben werden kann.



Gamma Preset (2,2)


Von Sony gewohnt ausgewogen fällt die Gammaverteilung mit einem videonormkonformen Anstieg von 2,2 aus. Sie bewirkt eine natürlich wirkende Helligkeitskomposition mit sehr guter Durchzeichnung und feiner Differenzierung in dunklen und hellen Bildelementen. Viele weitere Presets und Korrekturmöglichkeiten stehen zur Verfügung, die wir im finalen Test noch genau untersuchen werden..

 


3.3 Detaildarstellung

Abschließend wollen wir uns in diesem Preview noch mit dem Hauptfeature des Sony VPL-VW1000, der 4K-Auflösung mit entsprechender Skalierung beschäftigen. Wird die Bildqualität von herkömmlichem FullHD-Material durch sie tatsächlich merklich gesteigert?

Um diese Frage zu beantworten, haben wir ähnlich zu unserem JVC DLA-X70/90 Test zunächst HD-Testbilder mit feinster Detailauflösung projiziert: Um 45° geneigte einzeilige weiße Linien:



Deaktivierte „Reality Creation“


Bei deaktivierter Reality-Creation findet keine intelligente Skalierung statt, sondern die Pixel werden einfach horizontal und vertikal verdoppelt. Dies entspricht eine nativen FullHD Darstellung und führt zu den unvermeidbaren Treppenstufen (Jaggies).



Aktivierte Reality Creation


Aktiviert man nun die intelligente RealityCreation Skalierung, so wird die Struktur erkannt und die fehlenden Pixel in der Diagonalen ergänzt. Als Ergebnis erhalten wir gestochen scharfe und absolut natürlich wirkende Linien.


Auch mit hochaufgelösten Rundungen kommt die Skalierungselektronik problemlos zurecht. Hier werden ebenfalls die fehlenden Bildinformationen zuverlässig ergänzt und es gibt sich ein perfekt analoger und zugleich scharfer Look.


Mit Testbildern kommt die Skalierungselektronik also schon einmal zurecht, doch entscheidend sind die Ergebnisse im Realbild. Wieder einmal bemühen wir die Markusplatz-Szene aus dem Film "Casino Royal", da sie besonders feine und viele Details aufweist.



Vergleicht man die Kuppel und Fassade der Kirche, so wird der Unterschied sofort deutlich: Nicht nur erscheint das skalierte 4K Bild detallierter, sondern auch wesentlich kontrastreicher:




Oben: Reality Creation deaktiviert,
unten aktiviert


Um ein so klares Ergebnis zu erreichen, haben die Ingenieure die 4K-Skalieurng mit einer pixelbasierenden Gamma-Anpassung kombiniert, um den Kontrast von kleinen Details stärker zu betonen. Derartige Technologien sind von anderen Herstellern bereits unter den Namen „Super Resolution“ oder „Detail Clarity“ bekannt und wurden durch die Kombination mit 4K von Sony nun auf eine neue Ebene gehoben. Die Stärke dieser Detailanbetonung kann man im Bildmenü justieren, ganz abschaltbar ist sie aber (auch in der Serie) nicht, woran sich Puristen stören könnten. Eine 4K Skalierung ohne Nachschärfefunktion wäre wünschenswert.


Weiteres Beispiel


Neben der 4K Skalierung war man zugunsten von geringen Betrachtungsabständen auch darum bemüht, Artefakte wie Farbreduktionen, wie sie bei der 8bit-Kodierung von Bluray unvermeidbar sind, zu reduzieren. Mit „Smooth Gradation“, regelbar in 3 Stufen, können Farb- und Helligkeitsverläufe wesentlich verbessert werden.


Die Smooth Gradation sorgt für feinere Abstufungen


Wie unsere Fotos zeigen, arbeitet das System vorbildlich und hilft ebenfalls, den natürlichen Bildlook zu verbessern.

 


4. Fazit

Unser „Preview 2.0“ zeigt, dass der Sony VPL-VW1000 gegenüber der Vorserie vor allem in der Lichtausbeute und 3D-Fähigkeit noch einmal zugelegt hat. Die finale Version des 1000ers setzt in diverser Hinsicht Maßstäbe: Kein anderer Heimkinoprojektor hat derzeit eine so hohe native Auflösung wie er (8 Megapixel), kein anderer Projektor verbindet eine so hohe Helligkeit mit einem so hohen nativen und dynamischen Kontrast, bietet zugleich universell viele Farbprofile für Film, Digital Cinema, Foto, usw. und ist dabei noch voll 3D-kompatibel.



Dabei sind alle diese Alleinstellungsmerkmale vor allem auf ein Ziel hin ausgerichtet: Eine möglichst große Bildbreite mit einem optimalen Kinositzplatz (1,5 fache Bildhöhe) zu kombinieren. Durch das Zusammenspiel von analogem Look, hoher Helligkeit, großer Farbbrillanz, plastischer Bilddarstellung und Reduktion von aufgezeichneten Artefakten der Bildquelle, bietet der VW1000 dafür Voraussetzungen, wie kaum ein anderes Gerät am Markt. Schon das Vorseriengerät hat uns jedenfalls so begeistert, dass wie die finale Serie mit ihren (hoffentlich) weiteren Verbesserungen kam erwarten können.

Bleibt abschließend der Preis von knapp €19,000.- der ebenfalls eine eigene Kategorie darstellt, die für den Otto-Normalverbraucher unerreichbar bleibt. Aber bei innovativen Technologieträgern musste man schon immer die Entwicklungskosten und den zeitlichen Vorsprung vor der Massenserie mitbezahlen. Und von letzterer werden in wenigen Jahren alle profitieren, wie schon beim Qualia004 mit seinen immer preiswerter werdenden Nachfolgern, die mittlerweile nur noch ein Zehntel vom „Original“ kosten…

Im folgenden finalen Referenz-Test werden wir den Sony VPL-VW1000 einer umfassenden Untersuchung unterziehen inklusive einer Analyse der Serienstreuung.


Bis dahin empfehlen wir einen persönlichen Besichtigungstermin bei einem der Cine4Home & Sony Partner:

(Mit Click auf den Banner gelangen Sie auf die jeweilige Händler-Homepage)

 


HEIMKINORAUM

81549 München

 


Die Heimkinoschmiede

54470 Bernkastel-Kues

 


Art & Voice

30453 Hannover

 


JBS-HEIMKINO

49176 Hilter

 


Heimkino Aktuell

44625 Herne



Weitere Sony akkreditierte Heimkino-Händler


Heimkino Klohs

Engertstr. 8
04177 Leipzig
Ansprechpartner: Oliver Klohs
Tel. 0341-9405077
info@heimkinoklohs.de

 

HiFi im Hinterhof GmbH
Großbeerenstr. 65
10963 Berlin
Ansprechpartner: Robert Schlundt
Tel. 030-25375310
voice@hifi-im-hinterhof.de

 

Kino-PC/Digitales Kino
Behmstr. 7
13357 Berlin
Ansprechpartner: Dr. Christoph Lehner
Tel. 030/49766891
info@kino-pc.de

 

XODIAC Heimkinowelt GmbH
Hauptstr. 77
21266 Jesteburg
Ansprechpartner: Oliver Sauermann
Tel. 04183-975436
os@xodiac.de

 

Art&Voice Medien GmbH
Davenstedterstr. 111
30453 Hannover
Ansprechpartner: Jörg Erwin
Tel. 0511-441046
info@artundvoice.de

 

W.A.M. - Wide-Audio-Multimedia
Kupferweg 6
31188 Holle
Ansprechpartner: Frank Markowski
Tel. 05062-89595
info@12wam.de

 

Grobi
D + P SCHAPPERT GBR
Matthias-Claudius-Str. 13 A
41564 Kaarst
Ansprechpartner: Patrick Schappert
Tel. 02131-769412
info@grobi.tv

 

Heimkino Aktuell
Hülsstraße 9
44625 Herne
Ansprechpartner: Michael Ornot
Tel. 02325/940049
info@heimkinoaktuell.de

 

Celexon GmbH
Gutenbergstr. 2
48282 Emsdetten
Ansprechpartner: Christoph Schwarte
Tel. 2572-923 91 - 0
cs@celexon.com

 

JBS-Großbildtechnik
Dyckerhoffstr. 15
49176 Hilter
Ansprechpartner: Jürgen Böttcher
Tel. 05424-360812
info@jbs-heimkino.de

 

Projektor AG
Waltherstr. 78 a
51069 Köln
Ansprechpartner: Torsten Sieland
Tel. 0221-719981-0
sieland@projektor.ag

 

Die Heimkinoschmiede
Friedrichstr. 12
54470 Bernkastel
Ansprechpartner: Jörg Michels
Tel. 06531-94449
jm@heimkinoschmiede.de

 

Heimkino Ges. für audiovisuelle Medien GmbH
Saarbrücker Str. 1-3
66386 St. Ingbert
Ansprechpartner: Oliver Wadle
Tel. 06894-921810
info@heimkino.de

 

HiFi Keller
Gottlieb-Daimler-Str. 37
71711 Murr
Ansprechpartner: Tobias Ebinger
Tel. 07144-209019
t.ebinger@hifikeller.de

 

Lighthouse Systeme GmbH
Am Froschbächle 10
77815 Bühl
Ansprechpartner: Matthias Götz
Tel. 07223-8008800
matthias.goetz@lighthouse-systeme.de

 

HEIMKINORAUM E. K.
Balanstr. 358
81549 München
Ansprechpartner: Juergen Buertsch
Tel. 089-68008544
jb@heimkinoraum.de

 

Klang und Vision
Gosbertstr. 35
91522 Ansbach
Ansprechpartner: Hans-Peter Krupp
Tel. 0981-14872
klang.und.vision@t-online.de

 

Klang Galerie
Haidplatz 7
93047 Regensburg
Ansprechpartner: Andreas Seidl
Tel. 0941-5999353
andreas.seidl@klang-galerie.de

 

 

Und jetzt neu:
Sie haben noch Fragen oder Kommentare zu dem Test oder dem Projektor? Dann schauen Sie in unseren Blog und fragen Sie uns direkt. Ab sofort werden alle Fragen dort für jedermann sichtbar direkt von Profis beantwortet, nach Themen geordnet.

>>> Zum Blog <<<

 

 

 

Specification Table

Video Projector Specifications

Optical system

Projection Method

Primary projection system LCD Panel 3 3XRD

Panel

Sony 4KSXRD 0.74 inch,
Pixel 26,542,080 (8,847,360 X3)
(High frame rate)

Lens

2.1x Zoom Lens (Motorized) f21.3-46.2mm/F2.9-3.9

Shift

V: + /-0.80V (electric), H: + /-0.31H (electric)

Source

High pressure mercury lamp 330W /

* 1 optical output

2,000 lumens

Contrast ratio

1,000,000:1 Dynamic Contrast

Electrical

Video signals

Video signals 480/60i, 576/50i, 480/60p, 576/50p, 720/60p, 720/50p, 1080/60i, 1080/60p HDMI input only following 1080/50i, 1080/50p, 1080/24p, 3840 × 2160/24p, 3840 × 2160/25p, 3840 × 2160/30p, 4096 × 2160/24P

Computer signals

fH: 19-72KHz, fV: 48-92Hz
Maximum resolution 1,920 x1, 080 fV: 60Hz

Input terminal

Component inputs

Line 1 (Y CB / PB CR / PR)

S-Video input

-

Video input terminal

-

HDMI input

Two lines (with CEC)

PC Input Terminal

Line 1 (HD D-sub15 pin)

Terminal Control

Trigger

Two

RC232C

IR IN

3D Sync

Other

3D Ready

3D transmitter

Built-in

Cinema Mode

-

xvColor support


* 4K photo is non-

Deep Color support

● * 4K (-)

Gamma mode number

11 (+ OFF through 10)

MPEG Noise Reduction

Anamorphic Zoom mode support

Picture Mode

-

Picture Position

Five

Picture Presets

Nine

Lens shutter

Dimensions and weight etc.

Power

AC100V, 50/60Hz

Power consumption: W

Up to 480W
(Standby: 0.3W / Standby Mode (standard) is selected: 4W)

Dimensions (mm width × height × depth).

520x200x640

Weight: Kg

20

Drive noise: dB

About 22

Accessories

• Wireless Remote Commander RM-PJ22
• Single 3-inch battery x2
Power cord for projectors ImageDirector3 CD-ROM
TDG instruction book 3D glasses ·-PJ1x2
· X2 Pouch for glasses
USB cable or AC adapter cord for AC adapter USB charger · USB AC charger

 

 

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