TRUDE:
Der alternative Power-Sender für 3D

Dreidimensionales Bild-Tuning
für den Mitsubishi HC9000 / Sony HW30 u.a.

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Seit rund einer Beamer-Generation hat die dritte Dimension Einzug ins Großbildvergnügen genommen und mit ihr kamen die (unvermeidlichen) 3D-Shutterbrillen, die ihre Steuersignale meist per Infrarot erhalten. Und mit der Infrarotübertragung kamen auch die Probleme und Nebeneffekte: Je nach Raumbegebenheiten kommen die Steuersignale nicht zuverlässig beim Betrachter an, es gibt Kurzausfälle und Neusynchronisierung. Lange Übertragungswege aber auch nicht optimal konstruierte Sender sind die Ursache.



„Damit soll endlich Schluss sein“ dachten sich wohl die Konstrukteure des neuen TRUDE (Three Dimensional Universal Display Emitter) Sendersystems und versprechen ein in jeder Hinsicht optimiertes 3D-Erlebnis, nicht nur was die Übertragung angeht, sondern auch die Bildqualität.

Wir hatten die Gelegenheit, das TRUDE-System in Verbindung mit einem Mitsubishi HC9000 zu untersuchen, es ist aber laut Hersteller auch zu anderen Modellen kompatibel (z.B. Sony HW30), weitere werden folgen.

Ob sich der Aufwand lohnt, zeigen wir in diesem Special:

 


1. Die Hardware

Schon auf den ersten Blick wirkt dieser alternative Infrarotsender imposant und hervorragend in der Verarbeitung, erinnert fast an ein Instrument aus einem Sportwagen:



In einem stabilen aber kompakten Metallgehäuse befinden sich kreisförmig angeordnet zahlreiche IR-Senderdioden, in deren Mitte wiederum eine zweistellige LED-Anzeige. Hier wird schon deutlich, dass es sich um ein „intelligentes“, sprich programmierbares, System handelt.



Fest mit dem Sender verbunden ist ein Anschlusskabel in mehr als üppiger Länge, das eine Installation direkt am Projektor oder alternativ an unauffälliger Stelle im Raum erlaubt. Der Stecker ist ab Werk passend vorkonfiguriert, so dass „Plug & Play“ gewährleistet ist.



Der Tragebügel des Senders reicht für eine stabile Tischaufstellung, kann aber ebenso dank Montagelöcher- und schlitze überall fest montiert und ausgerichtet werden.



Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine vollwertige Fernbedienung, die die so mancher Projektoren in den Schatten stellt. Sie dient zur individuellen Konfigurierung bzw. Programmierung.

 


2. Installation und Programmierung

Die Anwendung ist denkbar einfach: Wir stecken den Sender in den Mitsubishi HC9000 und schalten diesen ein, schon meldet sich der Sender mit kryptischen Informationen im Display, die wir zunächst nicht deuten können.



Zum Glück liegt Trude eine ausführliche Bedienungsanleitung bei, die Aufschluss gibt: Bei der „Startanimation“ handelt es sich um einen automatischen Selbsttest, daraufhin wird die aktuell verwendete Konfiguration angezeigt, in der Regel „r1“. Was uns zum nächsten Detail führt:

TRUDE ist nicht einfach ein „sturer“ Infrarotsender, sondern kann gezielt auf unterschiedliche Brillenytpen, Bildwiederholfrequenzen und An/Aus Zeiten optimiert werden kann. Dafür werden diverse Speicherbänke zur Verfügung gestellt: Vier an der Zahl und das für vier Brillentypen getrennt.



Mit Hilfe der beiliegenden Fernbedienung kann der Sender also einmal für alle heimischen 3D-Komponenten konfiguriert und abgespeichert werden und bei Bedarf jederzeit wieder abgerufen. Die Anzeige erfolgt dabei ausschließlich während der Bedienung und erlischt nach einigen Sekunden, um den Filmbetrieb im Alltag nicht weiter zu stören. Ein Übersichtsblatt gibt einen schnellen Aufschluss über Bedienung und Möglichkeiten, hier die Details:



Mit den Navigationstasten kann der Brillentyp gewählt werden, vorkonfiguriert sind die Übertragungsstandards von Panasonic, Mitsubishi und Texas Instruments (DLP-Link). Man sieht, wie das System auch zur universelleren Nutzung verschiedener Fabrikate beiträgt.



Mit den oberen Zahlentasten können je nach Bedarf verschiedene Speicherbänke mit optimierten Timings direkt angewählt werden. Für den HC9000 sind diese bereits vorkonfiguriert, können aber nach Belieben mit den Steuertasten der Fernbedienung umprogrammiert werden.



Perfektionisten und notorische „Tweaker“ werden an den immensen Möglichkeiten ihre helle Freude haben, denn sowohl der Delay zwischen Bildaufbau und Brillenöffnung als auch die Länge der Öffnungszeit, bevor die Brille wieder verdunkelt, können manipuliert werden.



An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt: Man kann, muss aber TRUDE nicht speziell konfigurieren. Sollte man vor lauter Tweaken einmal den Überblick verlieren oder nicht die gewünschte Bildverbesserung eintreten, so kann man auch jederzeit die Speicherbänke auf Werkseinstellung zurücksetzen.

 


3. Betrieb & Bildergebnis

Nach kurzer Einarbeitungszeit legen wir den ersten 3D-Film ein und machten den Praxistest. Direkt fällt auf, dass die Übertragungssignale von TRUDE sich derart stark und gleichmäßig in unserem großen Testraum (5,5m x 4m) verteilten, so dass die Brille stets zuverlässig ohne Ausfälle arbeiten, auch wenn der Sender gar nicht speziell ausgerichtet wurde. Noch kein anderer Sender, egal welchen Herstellers, hat auf Anhieb so gut funktioniert, wie diese Aftermarket-Lösung.

Bei so starker Senderleistung liegt der Verdacht nahe, dass sich im Raum ein so starker „Infrarotsmog“ breit macht, dass eine Bedienung anderer Komponenten (Bluray, Verstärker, Satellitenreceiver usw.) unmöglich gemacht wird. Doch das Gegenteil ist der Fall: Im TRUDE-Sender kommt eine Mischung aus speziellen Dioden zum Einsatz, die in einem Wellenlängenbereich des Infrarotspektrums arbeiten (850nm), der unterschiedlich von den meisten Fernbedienungen ist. Dies soll nicht heißen, dass Interferenzen mit anderen Signalen unmöglich sind, doch in unserem Praxistest blieb eine gute Bedienung der Zuspieler im 3D-Betrieb weiterhin möglich.

Kommen wir nun zum Wichtigsten, sprich der Bildqualität. Auch ohne jegliche nachträgliche Optimierung fiel uns sofort auf, dass das 3D-Bild in Kombination mit TRUDE heller war, als mit dem herkömmlichen Sender. Rücksprache mit einem der Entwickler gibt Aufschluss: Im NTSC-Land Japan haben die Ingenieure sämtliche Timings der Brille auf 60Hz optimiert, das heißt die Brille schließt entsprechend der schnellen Frequenz (120Hz in 3D) früh. Doch unser herkömmliches PAL-Signal, aber auch 24Hz Spielfilmmaterial, arbeitet deutlich langsamer (100Hz bzw. 96Hz), so dass die Brille entsprechend länger geöffnet sein kann und dementsprechend 20% mehr Licht hindurch lässt. Diesen Umstand haben die Konstrukteure aber nicht berücksichtigt, sondern steuern die Brille auch bei 24p bzw. PAL weiterhin mit den kürzeren, für 60Hz optimierten Timings an, die potenziellen Lichtreserven werden nicht genutzt.

Bei TRUDE hat man die unterschiedlich möglichen Öffnungszeiten hingegen berücksichtigt und der Sender ruft automatisch, entsprechend der Frequenz des Eingangssignals, optimierte Werkstimings ab und bietet so stets optimale Öffnungszeiten. Auch das Ghosting (Crosstalk) wird dadurch nicht verstärkt, die Bildtrennung bleibt vorbildlich.

Im nächsten Schritt haben wir versucht, mit Hilfe einer nachträglichen Programmierung das Ergebnis noch weiter zu verbessern, was uns im begrenzten Rahmen je nach Bildmaterial auch gelungen ist. Es ist im jeden Fall hochinteressant und lehrreich, live zu beobachten, wie sich die Zusammenhänge zwischen Brillen-Timings und Bild- bzw. Farbdarstellung gestalten. Es wird schnell deutlich, dass man mit TRUDE höchstwahrscheinlich auch bei anderen Projektorenmodellen verbesserte Bildergebnisse erzielen kann.

 


4. Fazit

„Mission accomplished“: Mit TRUDE wird die 3D-Projektion in jeder Hinsicht merklich verbessert. Der Sender ist hochwertiger verarbeitet, gut zu montieren und verfügt über ein ausreichend langes Kabel.

Auch ohne genaue Ausrichtung gewährleistet er eine zuverlässige Steuerung der Brillen, ohne störende Aussetzer. Dabei stört er die Steuerung anderer Komponenten nicht mehr, sondern weniger. Dabei bietet er erstmals die Möglichkeit, auch markenfremde Brillen zu verwenden (z.B. Panasonic an Mitsubish- oder Sony- Beamer usw.). Je nach häuslichem Fernseher kann man so die Brillen doppelt nutzen und Geld sparen.

Und „last but not least“: Mit seinen nachträglichen Tweak-Möglichkeiten erlaubt er eine merkliche Verbesserung der 3D-Darstellung mit wählbarem Schwerpunkt in Signaltrennung oder Lichtausbeute. Auch ohne dass man selbst Hand anlegt, bietet er dank optimierter Werksprogrammierung schon eine verbesserte Bildqualität gegenüber dem herkömmlichen Sender. Allen Eignern des Mitsubishi HC9000 (oder des kommenden Budget-Modells aus selbigem Hause), Sony HW30 und zukünftig unterstützten Modellen können wir nur empfehlen, einen „3D Blick zu riskieren“.



Bleibt der Preis: Rund €189.- kostet das nachträgliche 3D-Tuning per TRUDE, in Anbetracht der limitierten Auflage und „made in Germany“ nicht zuviel für Heimkinofans, die stets das Beste wollen. Und wenn man die heimischen Fernsehbrillen dank des Senders doppelt verwenden kann, hat er sich eh sofort amortisiert.

 

19. September, 2012
Ekkehart Schmitt


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