| Test: LCD Projektor Mitsubishi HC-4900 |
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Der diesjährige FullHD Preisbrecher, günstig und trotzdem gut? |
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Doch ein HC6000 ist mit seinem Preis von €3990.- nicht für jedermann erschwinglich, erstrecht wenn man die kurzen Halbwertszeiten der Unterhaltungselektronik im Allgemeinen berücksichtigt. Es gibt daher eine große Nachfrage nach "bezahlbaren" FullHD Projektoren unter der €2000.- Marke. Mitsubishi hat dies ebenfalls wieder als erster Hersteller erkannt und brachte zusammen mit dem HC6000 den HC4900 auf den Markt, den kleinen Bruder des HC5000, dessen Produktion inzwischen ausgelaufen ist.
Mit einem Preis von €1990.- kostet er nur die Hälfte wie sein Vorgänger bzw. dem HC6000. Da ist es wohl unvermeidbar, dass an der einen oder anderen Stelle "gespart" wurde. Die Frage ist daher: Wieviel Qualität bietet der HC4900 gegenüber seinen großen Brüdern und vor allem gegenüber der aktuellen LCD-Konkurrenz anderer Hersteller? Die Frage versuchen wir wie immer mittels eines objektiven und ausführlichen Tests zu beantworten...
In Sachen Design hat sich nicht viel verändert. Die schlichte glatte Formgebung in kompakten Abmessungen wurde beibehalten, lediglich die Deckelfarbe wurde von Perlmutt auf Schwarzmetallic geändert, wahrscheinlich um optisch den Unterschied zum großen Bruder HC6000 zu unterstreichen.
Die schwarze Deckelfarbe macht eine unauffällige Integration im meist hellen Wohnzimmer schwieriger, hier ist eventuell Überzeugungsarbeit bei der besseren Hälfte notwendig. Die kompakten Abmessungen hingegen erleichtern die Installation ungemein, zumal es sich bei dem Projektor um ein wahres Leichtgewicht handelt.
Die gute Verarbeitung wurde trotz des geringen Preises beibehalten: Sie wirkt insgesamt sehr stabil und hochwertig, wie wir es von Mitsubishi Projektoren bereits gewohnt sind.
1.1 Technik (Know How Link hier) Da wir grundsätzlich einen Blick in das Innere unserer Testkandidaten werfen, bleiben uns technische Veränderungen nicht verborgen. In diesem Kapitel wird es sich also zeigen, wo beim HC4900 der Rotstift angesetzt wurde...
Nach Abnehmen des Deckels kommt ein großes Abschirmblech zum Vorschein, dies ist ebenfalls typisch für einen Mitsubishi-Projektor. Dadurch sollten "Interferenzen" mit anderen Elektrogeräten nicht entstehen können. Unterschiede zu den großen Brüdern sind bis hierhin nicht auszumachen - Unter dem Schutzblech befindet sich die ebenfalls überraschend große Hauptplatine.
Auch auf der Oberseite gibt es keine Unterscheide zu verzeichnen aber: Die interessanten Bauteile befinden sich alle auf der versteckten Unterseite, so dass wir einen guten Grund hatten, auch die Platine auszubauen.
Auf der Platine sind die schmerzlichen Lücken nicht zu übersehen. Die Aufgaben des HQV-Reon Chipsatzes übernimmt nun der Pixelworks, der sich zeitgleich um die LCD-Ansteuerung kümmert. Wie gut er das gegenüber der spezialisierten HQV-Schaltung macht, werden wir im Bildtest untersuchen. Eine weitere Demontage bietet einen Blick auf das Herz des Projektors, das aus den drei LCD-Einheiten aus dem Hause Epson und dem Prismenblock besteht. Wie bei den Brüdern kommt auch hier noch die D6-Generation zum Einsatz, so dass keine Qualitätseinbußen zu erwarten sind.
Im Bild oben sind die LCD-Ansteuerungskabel und der Prismenblock zu erkennen. Wer genau hinsieht, sieht auch den ins Kabel integrierten Steuerbaustein, der LCD-Artefakte weiter verringern soll.
Die einfache Schaumstoffschicht hat sich in der Vergangenheit als zu grob erwiesen, um einen optimalen Staubschutz zu gewährleisten. Abhilfe schafft der gerade erwähnte verbesserte Staubfilter, der aber im Lieferumfang des HC4900 nicht enthalten ist. Wir raten daher, den Fachhändler hierauf anzusprechen und den Filter als "Bonus" herauszuhandeln. Ansonsten sollte er beim Mitsubishi-Service kostenpflichtig erhältlich sein. Neben dem zu dünnen Filter ab Werk sind uns bei der Demontage auch diverse Lücken, sprich "Spaltmaße" im Luftkanal aufgefallen, so dass besonders kleine Staubkörner im Inneren des Projektors angesaugt werden können und sich durch die schmalen Ritzen bei den Lüftern schummeln können. So manches Konkurrenzprodukt wirkt hier gewissenhafter konstruiert. Die Belüftung soll nicht nur besonders staubsicher sein, mit einer Herstellerangabe von nur 19dB (!!) ist der HC4900, so wie seine Brüder, nach wie der leiseste Heimkinoprojektor, der bis dato gebaut wird. Das Gerät ist so leise, dass man es schon aus geringen Abständen in stillen Räumen kaum mehr wahrnimmt.
Damit ist das Problem Lautstärke ein für allemal aus der Welt geschafft, der Projektor ist im normalen Filmbetrieb einfach unhörbar! Und auch im hohen Lampenmodus bleibt der Projektor so leise, dass er auch hier noch zu den leisesten seiner Klasse gehört.
Die leise Belüftung ging dabei nicht auf Kosten der Lampenleistung. Hier kommt eine für Projektoren übliche 160 Watt UHP Lampe zum Einsatz. Sie soll im Eco-Modus tatsächlich bis zu 5000 Stunden halten, das macht sie zu einem wahren Ökonomie-Wunder.
Der Lampenschacht (sprich Beginn des Lichtweges) befindet sich ebenfalls praktisch an der Seite des Projektors, so dass die Lampe einfach bei Bedarf getauscht werden kann.
Bei den Anschlüssen gibt es keine Veränderungen. Dies bedeutet im positiven Sinne, dass die vorbildliche Vielzahl von analogen und digitalen Anschlüssen erhalten blieb. Mitsubishi spendierte digital 1x HDMI und 1x DVI. Hinzu kommen 1x RGB H/V (SubD), 1x YUV, 1x S-Video (Hosiden) und 1x Composite (Cinch) sowie ein serieller Anschluss für Gerätesteuerung bzw. Updates und ein Trigger-Ausgang zur Leinwandsteuerung.
Im negativen Sinne bedeutet dies aber auch, dass neue Bild- und Übertragungsstandards des vergangenen Jahres im HC4900 keine Berücksichtung fanden. So unterstützt der HC4900 mangels HDMI1.3 keine Deep-Color Übertragung oder xvYCC Farbraumstandard. Dies ist aber in der Praxis wenig schlimm, da selbst auf längere Sicht noch keine entsprechende Software im Heimkinosegment zu erwerben ist. Wesentlich schmerzlicher ist dabei die mangelhafte Unterstützung von 1080/24p Signalen: Zwar akzeptiert der Projektor die originale Kinofrequenz, wie sie von modernen HD-DVD oder Blu-ray Playern ausgegeben wird, doch stellt sie der HC4900 nicht angemessen dar: Das Bild ruckelt und erscheint in schnellen Bewegungen sogar zerrissen (Tearing). Somit ist der HC4900 nicht 24p-kompatibel, gegenteilige Aussagen stimmen nicht. Wir haben Rücksprache mit den Ingenieuren gehalten und Abhilfe durch ein Firmwareupdate scheint nicht möglich. Dies ist ein schmerzliches Tribut an den mangelnden HQV, da sein günstiger Ersatz keine Unterstützung bietet. Beim HC4900 muss man sich daher an den üblichen 60Hz Pulldown gewöhnen. In der Praxis ist dies aber weitaus weniger schlimm, als es hier klingt - wie bei so vielem entscheiden die persönlichen Sehgewohnheiten darüber, ob 60Hz mit 3:2 Pulldown wirklich so störend ins Gewicht fällt, daher gilt: Selber ansehen!
Bei der Aufstellung gibt es im Vergleich zu den größeren Brüdern HC5000/6000 keinerlei Unterschiede: LCD-Projektoren haben zumeist den Vorteil, dass sie wesentlich flexibler sind, als Projektoren anderer Techniken. Diese Vorteile sollten auch bei voller HD-Auflösung beibehalten werden. Wie viele Heimkinoprojektoren besitzt auch der HC4900 einen horizontalen und einen vertikalen Lens-Shift. Um aber noch mehr Luxus in dieser Preisklasse zu bieten, sind sowohl Lensshift als auch Zoom und Fokus elektrisch per Fernbedienung justierbar.
Die Steuerung ist dabei mehr als vorbildlich: Zuerst werden nur kleine Schritte ausgeführt, so dass eine Feinjustage einfach möglich ist. Erst wenn man die Tasten länger drückt, arbeitet die Mechanik schneller. Der Lensshift ist vertikal LCD-typisch großzügig (75%), so dass der Projektor auf nahezu jede Raum- & Leinwandhöhe angepasst werden kann. Horizontal ist der Spielraum geringer, gerade einmal 5% Ausgleich ist möglich. Der Grund für diesen Unterschied gegenüber herkömmlichen LCD-Modellen soll der hohe Schärfeanspruch an Full-HD sein.
Dazu wurde eine optische Engine mit ebenfalls hochwertiger Glasoptik konstruiert. Ein zu großer horizontaler Lensshift hätte einen unvermeidbaren Schärfeverlust bedeutet, so wurde uns dies zumindest begründet.
Trotz des eingeschränkten horizontalen Lens-Shifts ist der Projektor ein überdurchschnittlich flexibler Projektor, der den Anwender vor keine unlösbaren Aufstellungsprobleme stellen sollte.
Auch bei der Bedienung gibt es keinerlei Unterschiede zum HC5000, weshalb wir an dieser Stelle die Ergebnisse und Erläuterungen einfach wiederholen.
2.1 Fernbedienung Neu ist auf jeden Fall die Fernbedienung. Sie ist nicht zu klein, liegt gut in der Hand und bietet zahlreiche Funktionen. Für abgedunkelte Räume ist sie bei Bedarf elektrisch beleuchtbar.
Besonders die direkten Quellen- und Formattasten sowie das großzügige Steuerkreuz fallen positiv auf. Die Reichweite des Infrarotsenders ist dabei ausreichend, doch hin und wieder reagiert der Projektor nicht mit absoluter Zuverlässigkeit. Man muss daher manchmal die Fernbedienung direkt auf den Projektor richten. Auch auf der Geräteoberseite befinden sich elegant alle wesentliche Funktionstasten, der HC4900 kann so ohne Fernbedienung gesteuert werden.
2.2 Menüs Das Menükonzept wurde, wie bereits erwähnt, ohne Änderungen übernommen. Über vier Hauptkategorien sind alle Funktionen verteilt:
Jede Spalte entspricht dabei einer Farbe (R,G,B), so ergeben sich neun verschiedene Parameter. Nicht nur das Gamma, auch die Farbjustage kann damit weiter perfektioniert werden. Dies ist eine hervorragende Idee, die bei kaum einem anderen Projektor so bisher umgesetzt wurde.
Nun kommen wir zum Bildtest. Unsere Vermutung, dass hier in den meisten Bereichen identische Ergebnisse zum HC5000 erzielt werden, hat sich in der Praxis bestätigt. Aus diesem Grund sind unsere Testergebnisse weitgehend deckungsgleich...
Mit der vollen HD-Auflösung hat sich das Problem des Fliegengittereffektes relativiert, die Pixel und ihre Abstände zueinander sind so klein, dass sie aus normalen Betrachtungsabständen nicht mehr auffallen.
Wie bereits erwähnt kommt im HC4900 "noch" die erste D6-Genartion zum Einsatz. Zwar ist die Füllrate der neuen D7-Generation erhöht, doch macht sich dies in der Pixelstruktur nicht sichtbar bemerkbar, zu gering ist der Unterschied.
Der Farbraum blieb gegenüber dem HC5000 absolut unverändert. Noch immer setzt Mitsubishi auf ein gegenüber der Videonorm vergrößertes Farbsegel.
Obiges Diagramm zeigt den Farbraum des HC4900 (weißes Dreieck) im Verhältnis zur HDTV-Norm (dunkles Dreieck). Wie man sieht, sind die Grundfarben Blau und Rot gut abgestimmt und nahe bei ihren Sollwerten. Eine größere Abweichung ist in Grün zu erkennen, das etwas übersättigt auf der Leinwand erscheint. So mancher Naturton kann so ein wenig zu kräftig erscheinen, allerdings in einem tolerablen Rahmen. Hervorragend ist die Abstimmung der Sekundärfarben: Zyan und Magenta liegen punktgenau da, wo sie sollen. Lediglich Gelb liegt aufgrund des vergrößerten Farbraumes leicht außerhalb der Norm. Insgesamt ist das Ergebnis, besonders für eine Werksteinstellung eines LCD-Projektors, als gut anzusehen, weitere Abstimmungen sind aber nicht möglich. Und hier sind manch andere Modelle überlegen, die ein ausführliches Color-Management aufweisen oder umschaltbare Farbräume haben. Daher gibt es diesmal Punktabzug in dieser Kategorie.
Seit dem HC3100 beweist Mitsubishi, dass eine gewissenhafte Abstimmung der Farbtemperatur ab Werk möglich ist. Gerade der HC5000 war ein Musterbeispiel für die Einhaltung der D65 Norm. Trotz der Preishalbierung blieb das gute Ergebnis zum Glück erhalten. Das Bildmenü des Projektors bietet ab Werk drei verschiedene Abstimmungen: Tief, Mittel und Hoch.
Obiges Diagramm zeigt eine "Out of the box"-Messung der Werkseinstellung "Mittel": Die Farbtemperatur liegt sehr nahe an der für Heimkino wichtigen Videonorm von 6500k, und das über fast alle Helligkeiten hinweg. So wirkt die Farbdarstellung ausgewogen und linear. Farbnuancen werden glaubwürdig herausgearbeitet, lediglich der vergrößerte Farbraum sorgt manchmal für eine Übersättigung.
Diese Abstimmung kann für gewisse Fotografiedarstellungen nützlich sein, für die DVD-Wiedergabe ist sie aber eher nicht zu empfehlen.
Wie man sieht, geht das Licht aber auf die Farbgenauigkeit. Mit zu wenig Rot und zuviel Blau ist die Bilddarstellung viel zu kühl, für die Filmwiedergabe ist der Modus daher nicht zu empfehlen. Für das gelegentliche Fernsehen ohne Abdunklung des Raumes oder Präsentationen ist dieser Modus aber durchaus nutzbar.
Mit Hilfe dieser typischen Regler für Brightness und Contrast ist es möglich, einen nahezu perfekten Weißabgleich zu realisieren. Die ohnehin schon guten Werkseinstellungen machen dies aber nicht zwingend notwendig.
Auch in Sachen Gamma erreicht der HC4900 die selben Ergebnisse, wie sein Vorgänger HC5000. Dies ist gut, denn auch hier glänzt Mitsubishi mit gewissenhaften Werkseinstellungen. Der Name "Kino" suggeriert die besten Ergebnisse, daher beginnen wir hier mit unseren Messungen. Wir werden nicht enttäuscht, das Ergebnis liegt mit 2,24 genau auf dem Soll, das für aktuelle Filmmasterings zu Grunde gelegt wird.
Nicht nur dass die Gammakurve auf ihrem Normsoll liegt, sie verläuft auch absolut gleichmäßig ohne "Beulen und Kanten". So erscheint das Bild plastisch so auf der Leinwand, wie es soll, ohne Überstrahlungen oder "Versumpfen" von dunklen Bildinhalten.
Dieses Preset ist für nicht ganz abgedunkelte Räume geeignet, wir empfehlen aber die Einstellung Kino, die ein plastischeres Bild gewährleistet. Das dritte Preset "Sport" ist selbsterklärend für die Darstellung von Sportübertragungen unter nicht optimalen Bedingungen gedacht. Meistens wird hier die Gammaverteilung stark in helle Bereiche verschoben, damit alle Details auf der Leinwand erhalten bleiben.
Erwartungsgemäß fällt die Gammakurve hier noch flacher aus, mit rund 2,0 ist das Bild deutlich aufgehellt. Auf eine übertriebene Anhebung mit Überstrahlen (S-Kurve) wurde aber verzichtet, was der Natürlichkeit des Bildes sehr zu Gute kommt.
Auch steilere und zugleich absolut homogene Gammakurven sind so realisierbar, man muss noch nicht einmal ein "Kalibriergenie" sein. Nur hochwertiges Messmaterial zur Ermittlung des Helligkeitsanstieges ist ratsam.
Den meisten Heimkinofans ist ein plastisches Bild besonders wichtig. Es hängt bei LCD-Projektoren von dem nativen Kontrast und einer "sauber" arbeitenden adaptiven Blende ab. Letztere soll dem Beamer einen guten Schwarzwert in dunklen Szenen und eine glaubwürdige Helligkeit in Tagesszenen verleihen. Die adaptive Blende des HC4900 wurde technisch vom HC5000 übernommen. Sie befindet sich am Anfang des Lichtweges, direkt hinter der ersten Integrator-Linse.
Der technische Aufbau erinnert stark an die Sanyo- Variante: Ein kleiner Elektromotor bewegt über einen Hebel zwei Bleche, die sich wie Schiebetüren gegeneinander verschieben lassen.
Obige Bilder zeigen die Blende im geöffneten Zustand. Interessant ist die 8-förmige Aussparung mit Mittelsteg. Im geschlossenen Zustand ergeben sich so zwei Lichtlöcher.
Kommen wir nun zu den Messergebnissen in Sachen Kontrast und Lichtleistung. Aufgrund der vielen Kombinationsmöglichkeiten haben wir hierfür eine Tabelle erstellt:
Mit bis zu 580 Lumen bei richtiger Farbdarstellung gehört der HC4900 auch in der aktuellen Generation zu den helleren Projektoren, die auch Bildbreiten um 3m problemlos ausleuchten können. Sollte man für gelegentliche Anwendungen mehr Lichtreserven benötigen (zum Beispiel zum TV-Schauen unter Restlichtbedingungen), so bietet der Beamer bis zu 1050 Lumen Lichtreserven. Allerdings darf man dann keine Perfektionsansprüche an die Farben mehr stellen. Durch die aktive Blende werden zudem gute Kontrastverhältnisse erreicht. Je nach Modus arbeitet die Blende mehr oder weniger agressiv, so dass auch ihre Unauffälligkeit in bestimmten Szenen beeinflusst werden kann. Zu den Kontrastwerten bei abgeschalteter Blende muss gesagt werden, dass der Projektor hier absolut ohne jegliche Blende arbeitet, weder im Lichtweg noch in der Optik. Mit einer Optik-Iris lässt sich ein erhöhter "nativer" Kontrast erreichen, wie wir in unserem HC4900 Tuning Special bereits erläutert haben.
Trotz des geringeren Preises wurde die hochwertige Optik unverändert beibehalten, was der Bildschärfe sehr zu Gute kommt. Die aufwändige Konstruktion aus Einzellinsen soll eine gleich bleibende Schärfe über das gesamte Bild gewährleisten, die zugleich die volle HD-Auflösung von 2 Megapixeln angemessen ausnutzt.
Beinahe perfekte Ergebnisse erreichte unser Testsample (normale Serie) auch in der Konvergenz. Nur bei allergenauestem Hinsehen kann man einen minimalen vertikalen Blauversatz erkennen, der aber im Filmbetrieb absolut unsichtbar bleibt. Zwar unterliegt die Konvergenz immer einer gewissen Serienstreuung, doch hat die Erfahrung des letzten Jahres mit dem HC5000 gezeigt, dass Mitsubishi hier sehr konstante Ergebnisse in der Serie abliefert.
Nahezu alle Hersteller haben es inzwischen gelernt: Abgeschnittene Bildränder stören die Bildkomposition, vor allem bei Spielfilmen. Die grundsätzlich perfekte Lösung ist ein in mehreren Stufen variabler Overscan bzw. eine Blanking-Option. Seit dem HC3000 hat Mitsubishi maximale Flexibilität bei den Heimkinoprojektoren realisiert.
Der Hauptunterschied zu dem HC5000 liegt im Fehlen des HQV-Chipsatzes (vgl. Kapitel Technik). Die entsprechende Arbeit wird nun vom Pixelworks-Prozessor übernommen, der im HC4900 als "Mädchen für alles" agiert. Da liegt die Vermutung nahe, dass die Vollbildumwandlung bei eingehenden interlaced-Signalen nicht auf dem selben perfekten Niveau liegt, wie beim HC5000:
Auch die Skalierung wird beim HC4900 mangels HQV Chipsatz anders durchgeführt, doch auch diese Ergebnisse müssen sich nicht verstecken:
Analog / Digital
Die DVD-Auflösung liegt mit 720x576 Pixeln deutlich unter der nativen Auflösung des Projektors (1920x1080). Daher muss sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet werden:
Selbst der schwierige Auflösungsbereich um 6MHz zeigt kaum Interferenzen in der Skalierung auf. Etwas größer als beim HC5000 ist der Pegelabfall, der sich aber immer noch in einem guten Rahmen hält. Dadurch wird die Schärfe des Bildes nicht sichtbar beeinträchtigt.
Ähnlich gut sieht es bei der Farbauflösung aus. Auch hier sorgt eine gute Skalierung für eine angemessene Auflösungsanpassung ohne störende Artefakte. Die Farbtrennung ist bis zur höchsten Auflösung gewährleistet, könnte aber stellenweise noch präziser ausfallen.
3.9.3 Skalierung Vertikal
Bei vertikalen Kameraschwenks können so minimale Interferenzen entstehen, die die Detaildarstellung störend beeinflussen.
3.10 Shading (Know How Link hier) Eine ungleichmäßige Farbtemperatur im Bild ist kein LCD-typisches Merkmal, sondern eines, mit dem jeder 3-Chip-Projektor zu kämpfen hat. Zum Glück haben die Hersteller hier inzwischen digitale Ausgleichmöglichkeiten entwickelt, so dass entgegengewirkt werden kann. Unser Testgerät (normale Serie) wies eine gleich bleibende Farbverteilung auf, störendes Shading war nicht auszumachen. In einheitlichen Grauflächen konnte man wieder eine leichte Verschiebung ins Rötliche zu den Randbereichen hin erkennen, allerdings so subtil, dass diese im Filmbild unsichtbar waren. Unsere Erfahrung des letzten Jahres zeigt, dass gleichsam die gesamte Serie diesen Ergebnissen entspricht.
Wie schon der HC5000 vor einem Jahr schneidet auch der HC4900 in den meisten unserer Testdisziplinen sehr vorbildlich ab. Dies macht sich auch bemerkbar, wenn man mit ihm Filme schaut: Die Farbdarstellung ist ab Werk sehr harmonisch abgestimmt und kommt dem Kino-Original sehr nahe. Dies verdankt der Projektor vor allem seiner sehr guten Werksabstimmung auf die D65-Norm, die die Grundfarben im richtigen Verhältnis mischt. Der Farbraum zeigt sich gegenüber der Norm allerdings ein wenig vergrößert, was anscheinend als Kompromiss aus Videonorm und Farbraum des Kinooriginals angedacht ist. Diese Balance ist gut gelungen, denn der HC4900 wirkt weder blass, noch unnatürlich kräftig in seiner Darstellung. Dennoch wäre ein leistungsfähiges Color-Management wünschenswert gewesen, denn je nach Anwendung und persönlicher Präferenz könnte der Anwender die Farbdarstellung dann persönlich abstimmen. Diese Möglichkeit bleibt dem Anwender leider verwährt. Sehr vorbildlich ist die Helligkeitsverteilung. Durch akkurate Werkseinstellungen liefert der Projektor ein plastisches Bild, bei dem alle Elemente so ausgeleuchtet sind, wie es sein soll. Dadurch profitiert die Natürlichkeit deutlich. Wünschenswert wären noch weitere Presets gewesen, die auf schwarze Heimkinoräume optimiert sind, doch dank des ausgefeilten Gammaequalizers kann der Anwender hier selbst Hand anlegen. Das Gamma-Managament ist leistungsfähig und bietet, sogar für jede Grundfarbe einzeln, genügend Spielraum für präzise Justagen. Um den begrenzten nativen Kontrast auszugleichen, verfügt der Projektor über eine adaptive Lichtblende. Diese macht ihre Arbeit effektiv, doch Grund zur Kritik haben wir trotzdem: Hin und wieder kann sie vom Auge wahrgenommen werden, dass da technisch mehr geht, zeigen diverse andere Modelle am Markt. Wer die Blende deaktiviert, muss komplett ohne Iris leben, wodurch der Schwarzwert leidet. Nichtsdestotrotz verfügt der HC4900 über eine beeindruckende In-Bild-Plastizität, die unter anderem auf die hochwertige Panel-Technologie zurückzuführen ist. In Sachen Signalverarbeitung hat uns der Projektor positiv überrascht, denn über das Abspecken des HQV Chipsatzes hatten wir uns die größten Sorgen gemacht. Zwar kommt der Projektor in dieser Domäne nicht an seine großen Brüder heran, es gelingt ihm aber dennoch eine überdurchschnittliche Darstellung in Schärfe und Detail, so dass er hier den meisten Konkurrenten ebenfalls überlegen ist. Eine große Enttäuschung für uns war eine fehlende "echte" 24p-Unterstützung bei HD-Material. Wie erläutert stellt er entsprechende Signale zwar da, doch leiden schnelle Bewegungen unter Zerreisen und Ruckeln. Man muss daher bei HD von Blu-ray oder HD-DVD auf eine 60Hz-Zuspielung mit entsprechendem 3:2 Pulldownruckeln zurückgreifen. Ob dies in der Praxis ein gravierender Mangel ist, sollte man aber im Selbsttest untersuchen. Denn obwohl 24p ohne Zweifel die elegantere Wiedergabe darstellt, ist die herkömmliche 60Hz Wiedergabe alles andere als unzumutbar und von Millionen "NTSC-Guckern" in Japan und den USA seit Jahrzehnten ohne große Beschwerden genutzt, denn in den meisten Bewegungen ist der Pulldown unsichtbar. Auf jeden Fall sollte der Anwender sich vor dem Kauf über die Zumutbarkeit informieren, denn ein 24p-Firmwareupdate wird aller Voraussicht nicht möglich sein.
4. Fazit Die erfolgreiche Philosophie beim HC6000 war es, einen guten Beamer wie den HC5000 in seinen Schwächen zu verbessern und auf der Basis eines sehr guten Projektors ein noch besseres Nachfolgemodell auf den Markt zu bringen. Dies war, wie in unserem Test überprüft, sehr gut gelungen. Beim HC4900 ist eine andere Strategie zu erkennen: Man nehme einen sehr guten Beamer wie den HC5000, lasse das Chassis und vor allem den Lichtweg unverändert, entferne eine kostenintensive, aber verschmerzbare Technik (HQV-Skalierung) und schon erhält man den günstigsten FullHD Beamer am Markt, der 90% der Leistung seines Vorgängers zu 50% des Preises bietet. Das Konzept geht auf, denn der HC4900 bietet, obwohl er technisch auf dem Niveau des Vorjahres liegt, eines der besten, wenn nicht sogar das beste, Preis- / Leistungsverhältnis derzeit.
Die kompakten Abmessungen und die solide Verarbeitung machen bereits direkt einen guten Eindruck. Über das Design lässt sich streiten, die schwarz-metallic Version wird vielen Heimkinofans aber entgegenkommen, obwohl sie im Wohnzimmer auffälliger erscheint.
Der gute Eindruck setzt sich bei der Aufstellung fort: Der flexible Lensshift und die voll motorisierte Optik machen die Aufstellung zu einem Kinderspiel. Faszinierend ist die "Lautstärke" des Projektors, sie ist praktisch nicht vorhanden. Hierbei handelt es sich nach wie vor eindeutig um den derzeit leisesten Heimkino-Beamer auf dem Markt. Leiser muss ein Projektor auch nicht mehr sein, denn selbst ohne Ton stört die Belüftung die Ohren des Nutzers in keinster Weise mehr. Es ist wirklich beeindruckend, wie ausgeklügelt das Belüftungssystem des Projektors ausgefallen ist. Leider wurde der verbesserte Staubschutzfilter dem HC4900 nicht beigelegt. Wir raten daher jedem Käufer: "Leiern Sie Ihrem Fachhändler den verbesserten Filter aus den Rippen, dieser ist nämlich einzeln erhältlich..."
In der Bedienung wurde das System der anderen Mitsubishi-Modelle übernommen. Dies war eine gute Entscheidung, denn es verbindet viele Einstellparameter mit guter Übersichtlichkeit. Dennoch haben wir bei anderen Herstellern noch bessere Konzepte gesehen, wodurch ein gewisses Verbesserungspotenzial besteht. Offensichtliche Mängel sind aber nicht auszumachen, bis auf die mangelnde 24p-Unterstützung. Über die Bildqualität wurde bereits alles gesagt, in dieser Preisklasse ist der HC4900 wie seine Brüder vor allem in Sachen Bildschärfe und Detaildarstellung die Referenz bei HD-Zuspielung. LCD-Artefakte gehören weitgehend der Vergangenheit an. Lediglich in Sachen Kontrast und Bildtiefe sind die aktuellen (teureren) Konkurrenzmodelle teilweise überlegen...
5. Bewertung
16. Januar 2008, Ekkehart Schmitt Sie wollen sich persönlich von der Qualität des Projektors überzeugen? Kein Problem, viele unserer kompetenten Shopping-Mall Partner haben den HC-6000 in der Vorführung (auch in Ihrer Nähe): Zahlreiche Fachhändler mit günstigen Preisen in unserer Shopping-Mall
6. Technische Details (Herstellerangaben!):
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