Premiere: Neuer Mitsubishi DLP Projektor HC3000 im Cine4Home Preview Test

Technische Innovationen zum günstigen Preis

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Die IFA war nicht nur die Messe neuer LCD-Projektoren, auch neue Modelle der DLP-Fraktion wurden hier der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt. Unter ihnen befand sich auch der HD-Projektor HC3000 aus dem Hause Mitsubishi.

Direkt nach der Funkausstellung hatten wir die Gelegenheit, das erste Exemplar in Deutschland einer Untersuchung zu unterziehen. In diesem zweiteiligen Preview schildern wir dabei unserer ersten Eindrücke und Messergebnisse.

Da es sich aber um ein Pre-Production-Sample handelt, sind unsere Ergebnisse nur als vorläufig anzusehen. Ein kompletter und ausführlicher Test erfolgt zur offiziellen Markteinführung (voraussichtlich Mitte Oktober).





1. Ausstattung und Technik



1.1 Ausstattung und Verarbeitung

Bereits auf den ersten Blick sieht man dem HC-3000 seine Verwandtschaft zu dem vielbekannten HC-900 an. Bis auf die Farbe (nun in ansprechendem Silber) unterscheidet sich der neue Projektor äußerlich nicht von seinem kleinen Bruder.


Wer nun denkt, dass sich technisch an dem Chassis nichts verändert hat, der irrt: Ein bekanntes Manko des HC900 war seine nicht sehr leise Belüftung. Hier haben die Ingenieure einige Verbesserungen ausgearbeitet, um das neue Modell leiser zu bekommen. Ein Kombination aus stromsparender Lampe, leisen Lüftern und neuer Farbrad-Mechanik soll die Lautstärke des HC3000 auf 25dB (Eco Modus) drosseln, ein Niveau, wie es bisher ausschließlich LCD-Projektoren vorbehalten blieb. Die Verbesserungen bestätigten sich auch bei unserem Test: Es ist verblüffend, wie leise der HC3000 bei gleichem Gehäuse gegenüber seinem Vorgänger arbeitet. Schon im normalen Lampenmodus nicht auffällig laut wird er im Lampensparmodus so leise, dass er den normalen Filmbetrieb garantiert nicht stört, er gehört damit klar zu den leisesten Projektoren seiner Klasse und schlägt hier Konkurrenten wie den Z2000 von Sharp deutlich.


Nicht nur in Sachen Lautstärke sondern auch beim Staubschutz wurde dazu gelernt. Der zusätzliche Staubfilter, der beim HC900 noch kostenpflichtiges Zubehör war, liegt nun beim HC3000 direkt bei. Die Farbe wurde dabei dem neuen Gehäuse angepasst.


Im Lieferumfang enthalten: Der zusätzliche Staubfilter

Der Filter wird mit einem Handgriff auf den Lufteinlass des Projektors (rechte Seite) aufgeschoben und sorgt dafür, dass sich kein störender Staub im Inneren absetzen kann.


Der Projektor mit aufgesetztem Luftfilter

Die aufgewärmte Kühlluft wird an der gegenüber liegenden Seite und der Vorderseite wieder aus dem Projektor herausgeführt.


Rund um das Gerät: Kühlluft-Schlitze


Insgesamt ist das neue Belüftungssystem des HC3000 (und auch des kommenden HC910) mit sehr gut zu bewerten. Es arbeitet leise, zuverlässig und bietet genügend Kühlung, um eine sehr lange Lebensdauer der Lampe zu gewährleisten.


Lampenmodul des HC3000

Im Lampensparmodus soll die Lichtquelle bis zu 3000 Stunden halten, dies ermöglicht eine sehr wirtschaftlich kostengünstige Nutzung.

 


1.2 Technik

An technischen Neuerungen hat der HC3000 einiges zu bieten, besonders in seinem günstigen Preissegment von unter € 3000.-. So bietet er als erster günstiger HD-ready Projektor einen DarkChip-3 DMD mit 12° Kippwinkel und einer Auflösung von 1280x768 Pixeln. Der Vorteil dieses neuen Chips aus dem Hause Texas Instruments liegt in seiner erhöhten Auflösung und Kompatibilität zu Standard PC-XGA Signalen. Kritiker werden bemängeln, dass seine Auflösung nicht genau der des „kleinen“ HDTV-Standards 720p entspricht und so eventuell eine Skalierung erfordert. Da sich aber mittelfristig (hoffentlich) eh der Full-HD Standard mit 1080 Zeilen durchsetzen wird und hier mehr Auflösung auf jeden Fall von Vorteil ist, können wir diese Kritik nicht teilen.


Ein weiterer Vorteil des neuen DC3 Chips ist neben der höheren Füllrate (89%) der hohe Kontrast, der mit ihm erreicht werden kann. Sage und schreibe 4000:1 gibt der Hersteller in den technischen Daten des HC3000 an. Zu diesem Zweck wurde, wie auch schon im HC900, eine motorisierte Streulicht-Blende im Lichtweg integriert. Sie ist allerdings nun nicht mehr in mehreren Stufen schaltbar, sondern kennt nur noch die Stellungen „An“ und „Aus“.


Die Blende geöffnet (links) und geschlossen (rechts)

Mit der variablen Blende kann die Lichtausbeute und mit ihr der Schwarzwert auf persönlichen Geschmack, Bildgröße und Raumbegebenheiten angepasst werden.

Wie praxisnah die Herstellerangabe bzgl. des Kontrastes ist, werden wir im kommenden Bildteil näher untersuchen.


Zu dem hohen Kontrastverhältnis soll zudem das aufwändige optische System, bei dem nur Glas-Komponenten verbaut werden, den In-Bild Kontrast und damit die Bildtiefe sichtbar erhöhen.



All diese Eigenschaften sind für einen so günstigen DLP-Projektor bereits bemerkenswert, doch als technische Besonderheit hat der HC3000 ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Als erster Projektor am Markt (und voraussichtlich auch als einziger dieses Jahr) bietet er den neuen DDP3020 Data-Processor zur DMD-Ansteuerung. Hierbei handelt es sich um eine Neuentwicklung von TI mit u.a. folgenden angegebenen Vorteilen:


  • Die Videosignalaufbereitung soll neben dem bekannten „Motion Adaptive De-Interlacing“ für Videomaterial auch einen verbesserten Filmmode aufweisen, der störendes Kantenflimmern verhindert. Zudem soll eine so genannte „Edge Adaptive Interpolation“ schräge Kanten im Bild weiter verfeinern, ähnlich der DCDi Technik von Faroudja.
  • Das LVDS DMD Interface (RLDRAM statt DDR) erlaubt eine schnellere Signalübergabe an den DMD-Chip, der hierdurch präziser Farbnuancen erzeugen kann. In Kombination mit einer 10bit Videoverarbeitung sollen so störende (DLP-typische) Farbreduktionen sowie Bewegungsartefakte auf ein Minimum reduziert werden.
  • Der „Brilliant Color“ Algorithmus soll zudem die Farbdarstellung und Maximalhelligkeit des Projektors durch eine intelligentere DMD-Ansteuerung deutlich erhöhen. Besonders die Natürlichkeit und Leuchtkraft der Farben soll hiervon profitieren.

 

Selbstverständlich werden wir all diese „Versprechungen“ der Hersteller in unserem vollständigen Bildtest des ersten Seriengerätes überprüfen. Im kommenden Preview-Test werden wir bereits erste Beobachtungen zu oben genannten Vorteilen schildern.

Ebenfalls verändert wurde gegenüber dem HC900 das Farbrad, es bietet nun eine sichtbar verbesserte Abstimmung der Primärfarben mit kräftigerem Rot. Zu diesem Zweck wurde die Größe der Rotsegmente weiter optimiert.

Wie in der Skizze oben zu erkennen, kommt im HC3000 ein Sechs-Segment (RGBRGB) Farbrad mit vergrößerten Rot-Segmenten zum Einsatz. Diese gleichen den Rotmangel der Projektionslampe aus und erhöhen so den möglichen Kontrast bei korrekter Farbdarstellung. Auch hierzu folgen nähere Informationen in unserem Bildtest.

Insgesamt sind der technische Aufbau sowie die Innovationen des neuen HC3000 bemerkenswert. Hier zeigt sich, dass bei sinkenden Preisen durchaus der neueste Stand der Technik geboten werden kann, der selbst bei höherpreisigen Modellen nicht immer selbstverständlich ist.

 


1.3 Anschlüsse

Nahezu unverändert blieb das Anschlussterminal des neuen Mitsubishi-Projektors. Lediglich die DVI Buchse wich einer HDMI Buchse, die zwar weniger solide als die DVI Variante wirkt, dafür aber mehr Übertragungsvarianten unterstützt.


Ebenfalls neu ist ein USB-Port, über dessen genauen Nutzen wir noch keine Informationen haben (außer der Service-Software des Herstellers).

Die gebotenen Anschlüsse sind zwar nicht üppig, aber jede Signalart hat ihren eigenen Eingang, hier wird der Projektor seiner Preisklasse ebenfalls gerecht.

 

 

1.4 Aufstellung

Leider bietet der HC3000 wie sein Vorgänger keinen mechanischen Lensshift. Dies bedeutet, dass die Bildhöhe durch eine verstellbare Deckenhalterung oder zur Not durch Schrägstellen des Projektors ausgeglichen werden muss.



Auch sein Zoombereich ist nicht überdurchschnittlich groß, aber für die meisten Räumlichkeiten ausreichend.

Projektionsabstandstabelle "HC3000"

Bildbreite

Projektionsabstand Min.

Pro-Abstand Max.

1,33 m

2,1 m

2,6 m

1,77 m

2,9 m

3,5 m

2,21 m

3,6 m

4,4 m

3,32 m

5,4 m

6,6 m


Auf jeden Fall sollte der Interessent die Projektionseigenschaften des HC3000 in seiner Raumplanung genauestens berücksichtigen.


Ist der Projektor montiert, so werden Schärfe und Zoom manuell an der Optik justiert. Die Mechanik wirkt dabei ungemein hochwertig und genau so schwergängig, wie es eine präzise Einstellung erfordert.


Einstellringe des HC3000



Insgesamt ist der Projektor, nicht zuletzt durch seine kompakten Abmessungen, für die meisten Wohnzimmer geeignet, der Aufstellungskomfort aktueller LCD-Projektoren wird aber nach wie vor nicht erreicht.

 



2. Bedienung

Auch in der Bedienung zeigt sich das Prinzip der Konstrukteure, die positiven Aspekte des Vorgängermodells beizubehalten und, wo nötig, zu verbessern.



2.1 Fernbedienung

Die relativ große Fernbedienung wurde beim HC3000 durch eine kleinere, kostengünstigere Variante ersetzt. Hierbei handelt es sich um eine „alte Bekannte“, die schon bei zahlreichen anderen Projektorenmodellen unterschiedlichster Hersteller zum Einsatz kommt.


Fernbedienung des HC3000


Glücklicherweise ist diese Sparmaßnahme mit keinerlei Einschränkungen für den Anwender verbunden. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist elektrisch beleuchtbar und bietet für alle relevanten Funktionen und Eingänge direkte Anwahltasten. Zudem ist ihre Reichweite deutlich besser als die des Vorgängermodells, so dass der HC3000 auch bequem reflektiv über die Leinwand gesteuert werden kann.


Sollte die Fernbedienung nicht zur Hand sein, so können alle Grundoperationen auch auf der Geräteroberseite durch entsprechende Tasten durchgeführt werden.


Bedienfeld auf der Projektoren-Oberseite



2.2 Menüs

Die Menüstruktur des HC3000 hat sich gegenüber dem HC900 nicht verändert, wurde aber durch diverse zusätzliche Funktionen in ihrem Umfang deutlich verbessert.


Gegliedert sind alle Parameter in vier Hauptkategorien, die durch grafische Symbole gekennzeichnet sind. Die erste Rubrik beinhaltet hierbei die für die Bildkalibrierung erforderlichen Funktionen.


Das Bildmenü

Hier können neben Kontrast und Helligkeit auch die Gamma-Verteilung und der Weißabgleich abgestimmt werden. Neben diversen Presets ist es nun auch möglich, die Gammakurve in drei Teilabschnitten (Low, Medium, High) separat zu justieren. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber dem HC900, wo diese Option nicht geboten wurde.

Auch der Weißabgleich wurde weiter verbessert, er bietet nun für alle drei Grundfarben separate Gain- und Biasregler.


RGB-Regler des HC3000


In der zweiten Kategorie können weitere Darstellungs- Aufstellungsoptionen des Projektors genutzt werden.

Von besonderem Interesse sind hier der Lampenmodus, das Bildformat sowie ein integriertes Gitter-Testbild, das die optische Schärfe- und Zoomjustierung bei der Aufstellung ungemein erleichtert.

 

Die dritte Kategorie beinhaltet unter anderem weitere Signalanpassungsmöglichkeiten (z.B. Schwarzlevel).

 

“Last but not least“ verbleibt die vierte Kategorie, die entscheidende Verbesserungen gegenüber dem HC900 bietet. Hier kann nun der Overscan variabel justiert und sogar ganz abgestellt werden. So ist eine optimale Anpassung auf jede Signalquelle möglich.


Auch die Bildlage kann verändert werden

Ebenfalls sehr nützlich ist eine Blanking-Funktion, bei der alle vier Ränder bei Bedarf „geschwärzt“ werden können, um Störsignale neben dem Bild (z.B. Videotext-Daten) auszublenden.



Alles in allem überzeugt das Bedienkonzept des HC3000 durch zahlreiche Funktionen, die keine Wünsche offen lassen, und zudem übersichtlich und intuitiv verständlich in ihrer Menüstruktur aufbereitet sind. Die zuverlässige und handliche Fernbedienung unterstützt die Bedienung dabei ebenfalls vorbildlich.

 



3. Bildqualität

In diesem zweiten Teil unseres Preview-Tests befassen wir uns mit der Bildqualität des Mitsubishi HC3000. Wieviel Bild lässt sich für den schlanken Preis bei einem DLP-Projektor neuester Generation erzielen?


An dieser Stelle wollen wir noch einmal ausdrücklich betonen, dass alle hier veröffentlichten Ergebnisse sich auf ein Vorserienmodell beziehen und daher nur als vorläufige Anhaltspunkte anzusehen sind! Ein ausführlicher Test des finalen Seriengerätes wird zur offiziellen Markteinführung folgen!

 

 

3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Wie bereits unter "Technik" erwähnt, kommt im HC3000 erstmals ein neuer DMD aus dem Hause Texas Instruments mit einer nativen Auflösung von 1280x768 Pixeln zum Einsatz. Dies bedeutet einen leichten Auflösungsgewinn gegenüber herkömmlicher HD2+ Varianten.


Pixelstruktur des HC3000

Dieser Auflösungsgewinn macht sich im Bild durch einen leicht reduzierten Gittereffekt bemerkbar. Doch diese Verbesserung ist zu vernachlässigen, zumal HD-DLP Projektoren bei angemessenen Betrachtungsabständen eh keinen störenden Screendooreffekt aufweisen.

 


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Interessant ist bei neuen DLP-Modellen stets der Farbumfang. Entgegen allgemeiner Meinung haben hier DLP-Projektoren nicht selten ein gewisses Defizit im Rot- und vor allem Grünbereich, das zugunsten der Maximalhelligkeit in Kauf genommen wird. Auch der HC900 war hierfür ein Beispiel, bei ihm war vor allem der Rotbereich nur schwach gesättigt.

Das obige CIE-Diagramm bescheinigt hier dem HC3000 sichtbare Verbesserungen. Alle Grundfarben werden angemessen kräftig dargestellt. Vor allem der Rotbereich wurde, wie von dem Hersteller beworben, durch neue Filterung und vergrößerte Segmente sichtbar verbessert. Durch diese Maßnahmen zeigt sich der Projektor im Filmbetrieb äußerst farbenfreudig, besonders bei bunten Animations-Filmen. Inwieweit sich die Darstellung der Sekundärfarben im Serienmodell noch weiter verbessert, werden wir in unserem Komplett-Test untersuchen.

 

 

3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Ein besonders heikles Thema bei günstigen Projektoren ist der Weißabgleich. Aufgrund von Toleranzen in optischen Elementen ist hier eine individuelle Kalibrierung für jedes Gerät notwendig. Da dies aber einen gewissen Aufwand in der Produktion darstellt, wird hier (leider) oft der Rotstift angesetzt. Doch gerade der Weißabgleich ist essentiell wichtig für eine farblich akkurate Filmreproduktion.

Der HC3000 bietet zwei vorprogrammierte Weiß-Abstimmungen, die sachlich verständlich mit „5900K“ und „6500K“ gekennzeichnet sind. Die Videonorm verlangt einen Weißabgleich neutraler Graustufen auf 6500K, genauer D65. Das Vorserienmodell zeigte bei entsprechender Einstellung noch eine deutliche Abweichung von dieser Norm.


6500K Setting des Vorseriengerätes

Der Weißabgleich bietet in fast allen Helligkeitsbereichen einen deutlichen Blauüberschuss, kombiniert mit einem Rotmangel. Dadurch wird die Bilddarstellung zu kühl, vor allem Gesichtsfarben und Naturfarben wirken zu blass.

Bessere Ergebnisse liefert hier die „5900K“ Einstellung, die zwar kaum einen Rotgewinn bewirkt, aber den Blauüberschuss fast auf den richtigen Level verringert.


5900K-Setting

Als optimal ist dieses Preset aber auch nicht zu bewerten, hier bleibt abzuwarten, wie sich der „finale“ Weißabgleich von Seriengeräten verhält. In jedem Fall ist eine eigene Abstimmung durch den User oder Fachhändler mit Hilfe des guten Weißabgleich-Menüs möglich.

Bei unserem Test war in nur wenigen Minuten ein bereits guter Weißabgleich ohne störende Farbverschiebungen zu erzielen.


Weißabgleich nach wenigen Handgriffen

Mit noch mehr Geduld kann so ein perfekter Weißabgleich erreicht werden, der im Zusammenspiel mit dem guten Farbumfang eine wirklich vorbildliche Farbdarstellung im Filmbild bewirkt.

 


3.4 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Schon der HC900 hatte eine sehr gute Werkseinstellung in Bezug auf den Helligkeitsanstieg vorgewiesen. Dies wurde beim HC3000 beibehalten: Der „Cinema“- Gamma Modus entspricht mit seinem gleichmäßigen Anstieg von 2,26 dem derzeitig üblichen DVD-Mastering und erlaubt so in allen Räumen eine akkurate Helligkeitskomposition im Bild, nichts verschwindet im Dunkeln oder wirkt künstlich überbelichtet (Clipping).


Sehr gleichmäßiger Gammaverlauf des Cinema-Modus

Doch damit nicht genug, die Ingenieure haben den Wunsch vieler Heimkinofans, den Gammaverlauf selbst beeinflussen zu können, erkannt und ein spezielles User-Gamma Menü integriert, das ein separates Einstellen in drei verschiedenen Bereichen (Low, Medium, High) ermöglicht. Die praktische Funktionsweise konnten wir allerdings in diesem Preview-Test noch nicht überprüfen, da diese Option im Pre-Production Modell zwar schon vorhanden war, aber noch nicht komplett optimiert wurde.




3.5 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Und wie in jedem Test kommen wir zu dem Thema Helligkeit und Kontrast, das nach wie vor für die meisten Heimkinofreunde einen sehr wichtigen Aspekt darstellt.


Während durch die nicht ganz unumstrittene Technik der variablen Iris-Blende aktuelle LCD Projektoren Werte von 5000:1 bis sogar 10000:1 erreichen, setzen DLP-Projektoren weiterhin auf einen „ehrlichen“ Aufbau mit statischer Streulichtblende. Und dennoch werden auch hier dem Interessenten immer höherer Kontrastwerte versprochen. Der HC3000 soll, ganz ohne Weißssegment im Farbrad, ein beeindruckendes Kontrastverhältnis von 4000:1 erreichen, dies wäre für einen günstigen Einstiegsprojektor ein sagenhafter Wert.

Unsere Messungen bestätigen dem Projektor dabei auch in der Praxis sehr gute Kontrasteigenschaften: Maximal 3600:1 Kontrast sind mit dem HC3000 möglich, allerdings nur, wenn man einen korrekten Weißabgleich außer Acht lässt. Bei optimalen Farben (vergleiche oben) bleibt ein „Netto-Kontrast“ von immerhin 2500:1 übrig. Dies ist immer noch ein beachtlicher Wert, der rund 80%(!!) über dem eines Toshiba MT700 liegt und auch im Vergleich zum Sharp Z2000 deutlich gewinnt. Der Mitsubishi HC3000 ist somit in der Preisklasse unter € 3000.- der klar Kontrast-stärkste Projektor.

Der hohe Kontrastumfang wird bei geschlossener Iris-Blende durch einen sehr guten Schwarzwert deutlich, der auch dunkelste Filmszenen nicht störend „vernebelt“. Und auch mit schwächerer Lampe gegenüber dem HC900 bietet der HC3000 immer noch genügend Maximal-Helligkeit, um Bildbreiten bis 3m problemlos auszuleuchten.

Dies alles, gepaart mit dem DLP-typischen hohen In-Bild-Kontrast, zeigt nach wie vor, dass in Sachen Bildplastizität die DLP-Technik die Nase gegenüber LCD vorne hat, zumindest in gut abgedunkelten Kino-Räumen.

 

 

3.6 Schärfe, Ausleuchtung, Konvergenz (Know How Link hier)

Das Chassis hat sich gegenüber dem Vorgängermodell nicht groß geändert. Auch die zentrierte Optik blieb erhalten. Bei unserem Sichttest bot sie eine gleich bleibende Schärfe über das gesamte Bild ohne störende Farbsäume.

Ein leichtes Defizit bzgl. der Ausleuchtung wurde allerdings nicht behoben, sie variiert in Abhängigkeit von der variablen Iris-Blende: Bei geöffneter Iris ist die Ausleuchtung in hellen Szenen sehr gleichmäßig ohne größeren Helligkeitsabfall zu den Ecken. In dunklen Szenen hingegen, besonders in Schwarz, erscheinen der linke Bildrand (Tischaufstellung) sowie die unteren Bildecken sichtbar aufgehellt. Gerade in dunklen Bildinhalten kann sich dies störend bemerkbar machen. In der von uns favorisierten Einstellung mit geschlossener Iris ist dieses Manko behoben. Die Ausleuchtung von dunklen Bildflächen ist gleichbleibend ohne störende Aufhellungen. Doch nun ist der Effekt umgedreht: Helle Bildbereiche zeigen nun einen leichten Helligkeitsabfall am linken Rand und in den unteren Ecken. Eine perfekte Ausleuchtung ist demnach in keiner Einstellung zu erreichen. Allerdings ist der Helligkeitsabfall in den Ecken derart gering, dass er im normalen Filmbetrieb gar nicht bzw. nur bei genauestem Hinsehen erkennbar wird.

 


3.7 Overscan (Know How Link hier)

Wie bereits im Kapitel2 (Bedienung) erwähnt, wurde der HC3000 um eine variable Overscanregelung bereichert. Dies stellt ganz klar die beste Lösung im Heimkinobereich dar: Sollte eine Bildquelle (z.B. Fernsehen) störende Bildränder aufweisen, so kann soweit in das Bild hineingezoomt werden, dass das Bild auch wirklich die Leinwand füllt. Nutzt umgekeht eine Bildquelle konsequent die gesamte Auflösung des Signals aus, so gewährleistet ein abgeschalteter Overscan, dass keine Bildinformationen verloren gehen.

Zusätzlich zur Overscanregelung kann auch das Blanking vom User selbst eingestellt werden: Alle vier Bildseiten können damit künstlich „geschwärzt“ werden, um Störsignale (z.B. Videotextzeilen) aus dem Bild zu verbannen.

Die Kombination aus variablem Ovescan und Blanking ist eine optimale Konstellation. Besser geht es nicht und wir verbleiben in der Hoffnung, dass sich andere Hersteller hieran ein Beispiel nehmen.

 

 

3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Zu dem Thema De-Interlacing bei analoger Einspeisung von Halbbild-Material können wir in diesem Preview-Test keine Ergebnisse veröffentlichen, da bei dem vorliegenden Vorserien-Gerät die analoge Signalverarbeitung noch nicht komplettiert war.

 

 

3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Auch in diesem Kapitel können wir mangels fertiger Analog-Verarbeitung keine umfassende Analyse abgeben. Bei digitaler HDMI-Zuspielung wies das HC3000-Sample eine gute Detaildarstellung auf, Doppelkonturen konnten durch das Bildmenü ohne Dynamikverlust in kleinen Details vermieden werden. Die Skalierung bot eine adäquate Auflösungsumrechnung, die aber nicht auf dem hohen Niveau einer aktuellen Faroudja-Skalierung liegt.

 

 

3.10 DLP-Artefakte: Bildrauschen / False Contour / Banding / Regenbogeneffekt (Know How Link hier)

Sehr interessante Ergebnisse ergab unsere Sichtung DLP-typischer Artefakte wie Bildrauschen und Farbreduktionen in fein nuancierten Farbübergängen. Wie schon unter Technik beschrieben, kommt im HC3000 erstmals der neue TI Data Prozessor DDP3020 zum Einsatz, der durch neue Algorithmen die Farbdarstellung sichtbar verbessern und mit schnellerem LVDS-Interface eine präzisere DMD-Ansteuerung und damit weniger Farbreduktionen ermöglichen soll.

In Bezug auf die Farbreduktionen sind dabei tatsächlich Fortschritte gegenüber vielen anderen DLP-Projektoren zu verzeichnen: Auch bei schwierigen Testsequenzen und –bildern bleiben die DLP-typischen Farbreduktionen (Banding) auf derart geringem Niveau, dass sie die Natürlichkeit des Filmbildes nicht beeinträchtigen. Sogar im Vergleich mit einem der derzeitigen DLP-Favoriten, dem Optoma H79, zeigt der HC3000 hier weniger Farbreduktionen und damit bessere Ergebnisse.

Von dem neuen Interface profitieren auch das Bildrauschen in dunklen Bereichen und verschwommene Doppelstrukturen bei bewegten Objekten (False Contour). Beides ist auf ein gutes Maß reduziert, aber in keinem Fall beseitigt. Doch im Vergleich mit den Konkurrenten Toshiba und Sharp hat auch hier Mitsubishi die Nase vorn.

Bleibt der Regenbogeneffekt: Die präzise Farbfrequenz haben wir in diesem kurzen Preview-Test noch nicht messen können, vom Hersteller wurde uns aber die Farbradgeschwindigkeit mit vierfach angegeben. Unser Sichttest lässt diese Angabe richtig erscheinen: Der HC3000 zeigt keine besonders starken Regenbogeneffekte, doch frei von ihnen ist er definitiv auch nicht. Genauere Ergebnisse wird unser Komplett-Test bringen, doch ein persönliches Überprüfen der eigenen Regenbogen-Empfindlichkeit beim Fachhändler bleibt, wie bei jedem DLP-Projektor, unabdingbar und wird von uns empfohlen.

 

 

3.11 HDTV-Bildeindruck

HDTV steht vor der Tür, daher ist es natürlich besonders wichtig, wie ein HD-ready Projektor wie der HC3000 bei HDTV-Fütterung abschneidet. Zu diesem Zweck haben wir die bisher immer noch beste erhältliche Consumer-Variante, D-VHS / D-Theater, an den HC3000 angeschlossen und waren nicht wenig vom Ergebnis beeindruckt:


Der Projektor verarbeitet das eingehende 1080i-Signal ohne Interlaced-Artefakte und skaliert es angemessen auf ein scharfes 768p Bild um. Die Detailschärfe, frei von störenden Doppelkonturen, liegt dabei auf höchstem Niveau, wie es auch deutlich teurere DLP-Projektoren derzeit nicht besser erreichen. Bei optimiertem Weißabgleich zeigt sich auf der Leinwand ein ausgeglichenes Bild, das sowohl durch Farbbrillanz als auch starker Bildplastizität mit gutem Schwarzwert und hoher Maximalhelligkeit besticht. Feinste Nuancen werden ansprechend aufgelöst, Artefakte der Bildquelle oder der Projektionstechnik fallen nicht störend ins Gewicht. Alles in allem erzielt der HC3000 mit HDTV Signalen ein in jeder Hinsicht neues Bilderlebnis und verdient somit die Auszeichnung „HD-ready“ mit Recht.



 

4. Fazit

Auch wenn in diesem Preview-Test noch nicht alle Merkmale des neuen HC-3000 detailliert untersucht werden konnten, so zeichnet sich schon jetzt deutlich ab, dass es Mitsubishi mit seinem neuen HD-Projektor gelungen ist, ein für diese Preisklasse außergewöhnliches Produkt zu bieten.

Die Vorgehensweise, den Vorgänger HC900 als Vorlage zu nehmen, und in entscheidenden Aspekten, vor allem in der Auflösung, zu verbessern, hat sich dabei bewährt. So wurde aus einem guten Projektor ein noch besserer, der sich in praktisch keinen Bereichen mehr große Schwächen leistet: Der Projektor ist außergewöhnlich gut verarbeitet und bietet genügend Ausstattungs-Luxus. Die Bedienung ist übersichtlich und bietet nun auch für fortgeschrittene Nutzer mehr als genug Optionen, um die Darstellung auf die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Im Ergebnis zeigt sich ein Bild auf der Leinwand, dass durch kräftige und natürliche Farben sowie guter Durchzeichnung und hervorragender Bildplastizität zu überzeugen weiß. Zudem werden DLP-typische Artefakte durch die neuen Technologien auf einem geringen Level gehalten.

Als Hauptdefizite sind insgesamt nur die im Vergleich zur LCD-Konkurrenz eingeschränkte Aufstellungsflexibilität und die Ungenauigkeiten im Weißabgleich zu bemängeln. Doch zumindest bei Letzterem kann sich bis zum fertigen Seriengerät noch Einiges tun und, falls nicht, bleibt der Gang zum kompetenten Fachhändler, der für Sie den Projektor angemessen auf Ihre Bedürfnisse hin optimiert. Wir warten gespannt auf das fertige Produkt, das wir in einem kompletten Test für Sie untersuchen werden...

In jedem Fall schickt Mitsubishi mit dem HC3000 einen günstigen Einstiegsprojektor in das diesjährige „Weihnachtsrennen“, der sich zu einem wahren Publikumsliebling entwickeln könnte. Anschauen lohnt sich auf jeden Fall!



19. September 2005, Ekkehart Schmitt

 


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