Vergleichs-Test:
Acer K335 / LG PF80G / Optoma ML1000
LED DLP Projektoren

Sie sind klein, modern und langlebig.
Und Ihre Bildqualität kann es immer mehr mit den Großen aufnehmen!

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Full HD erfordert hochwertige Kabel:

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Anfangs aufgrund ihrer geringen Lichtleistung und Auflösung als Spielzeug belächelt, zeigen kompakte LED-Projektoren von Generation zu Generation mehr, dass sie in Sachen Helligkeit immer weiter zu ihren UHP-Lampen-Konkurrenten aufschließen und in anderen Bereichen sogar überholt haben.

So ist es keine Überraschung, dass immer mehr namhafte Hersteller auf den Leuchtdiodenzug aufspringen und attraktive Modelle zu bezahlbaren Preisen auf den Markt bringen. Die derzeitigen Platzhirsche sind dabei LG mit seinem PF80G, Acer mit dem Modell K335 und Optoma mit dem ML1000.



Optoma ML1000, Acer K335
LG PF80G


So unterschiedlich die Geräte auch äußerlich aussehen, so technisch und preislich ähnlich sind sie: Für Preise zwischen €800.- und €1300.- versprechen die drei Modelle 1000 Lumen, eine HD bzw. FullHD Auflösung und multimediale Fähigkeiten, die sie besonders flexibel in den möglichen Anwendungsgebieten machen.



Die drei Kanddiaten, zeitgleich bei uns zum
harten Vergleichs-Test


Doch wie gut sind die Geräte wirklich und wo liegen ihre individuellen Stärken und Schwächen? Gibt es überhaupt Unterschiede? Und welcher bietet das beste Preis-/Leistungsverhältnis? Auf all diese Fragen geben wir in diesem Vergleichs-Special Antworten…

 


1. Ausstattung und technischer Aufbau

Wie man auf den ersten Blick sieht, fallen alle drei Modelle in Größe und Design sehr unterschiedlich aus, welches Chassis überzeugt am meisten?


1.1 Acer K335

Der mit Abstand kompakteste Projektor im Feld ist der Acer K335, gerade einmal 23cm x 16cm x 4,6cm misst der LED Zwerg bei einem Fliegengewicht von nur 1,3kg. Wesentlich kompakter muss ein Beamer nicht sein, um problemlos überall mit hin genommen werden zu können.



Umso beeindruckender ist die Tatsache, dass es den Ingenieuren sogar gelang, das komplette 110V/220V Netzteil mit zu integrieren, die lästigen externen Stromadapter älterer Modelle entfallen somit.

Das Anschlussboard zeigt direkt, dass es sich um einen Projektor der „neuen Medien“ handelt. Statt klassischer Bildeingänge verfügt er über einen SDKarten-Slot, USB-Buchsen verschiedener Größen und einen HDMI-Bildeingang mit MHL-Unterstützung.

Für analoge Zuspielung sind nur noch eine VGA-Buchse und ein Composite Eingang übrig geblieben. Neben Audioeingang kann der Ton über den Audio-Out Anschluss auch an externe Lautsprecher weitergeleitet werden. Allen in allem ist das Anschlussfeld ausgewogen, aber dennoch spartanisch. So vermissen wir eine zweite HDMI Buchse oder einen LAN-Anschluss. Auch WLAN wird nur optional mittels externem Adapter möglich, hier hätten wir uns mehr Luxus gewünscht.


Die native Auflösung wird vom Hersteller als natives WXGA angegeben, was sich aber beim zweiten Blick in die technischen Daten als irreführend herausstellt: Denn zum Einsatz kommt hier der mobile 0,45 Zoll DLP-Chip mit „Diamond“ Pixelanordnung, die zwar in der Pixelzahl WXGA ebenbürtig ist, aber nicht nativ angesteuert werden kann (mehr dazu im Bildtest).



Eine stolze Lichtleistung von 1000 Lumen soll der kleine DLP/LED-Beamer erreichen und dabei eine Lebensdauer von 20,000 bis 30,000Std gewährleisten. Dies macht ihn, gerade in Anbetracht seines günstigen Preises, wirtschaftlich sehr attraktiv.

Die Verarbeitung ist gut und wirkt äußerst solide, so dass man sich auch bei häufigem Transport keine Sorgen machen muss, zumal das Gerät schonend in der beiliegenden Tragetasche mitgeführt werden kann.

 

1.2 Optoma ML1000

Äußerlich sehr extravagant kommt der Optoma ML1000 daher: Mit seinem flachen Bi-Color Design und der schrägen Linienführung wirkt er wie ein kleines Designer-Objekt und zieht alle Blicke auf sich.



Auch sein Bedienkonzept ist ausgefallen, denn statt herkömmlicher Tasten kommt hier ein Touchpad zum Einsatz, wie bei einem Notebook.

So klein wie der Acer ist der Optoma ML1000 zwar nicht, aber mit 27cm x 17xm x 4,8cm ist er dennoch alles andere als groß und gehört zweifelsohne zur Ultra-Kompaktklasse und kann problemlos in seiner (hochwertig wirkenden) Tragetasche transportiert werden.

Leider ist seine Verarbeitung nicht ganz so hochwertig, wie es das Design versprechen: Nicht passgenauer Kunststoff und die allgemeine Materialgüte lassen ein wenig zu wünschen übrig, erstrecht, wenn man die höhere Preisklasse von ca. €1000.- Euro mit in Betracht zieht. So ist z.B. die manuelle Fokus-Einstellung sehr wackelig und schwer zu justieren, wie wir im Bildteil noch genauer erläutern werden.



Auch beim ML1000 ist die Stromversorgung komplett integriert und wird per Kaltgerätkabel mit dem Stromnetz verbunden. Sein Anschlussfeld ist derart ähnlich zu dem des Acer K335, dass man schon fast eine bauliche Verwandtschaft vermuten kann (SD-Card, USB, HDMI (MHL), VGA, Composite, Audio in / out). Und auch er versteht drahtlose Signale nur mittels externem Funkadapter, der immerhin beiliegt (aber dennoch umständlich ist).

Im ML1000 kommt derselbe 0,45“ Mini DLP-Chip aus dem Hause Texas Instruments zum Einsatz, wie im Acer K335. Und auch hier „verschleiert“ der Hersteller die Auflösung als „WXGA“, die so aber nativ nicht angesteuert werden kann. Auch er soll eine Lichtleistung von 1000 Lumen bieten und erscheint in den technischen Daten nahezu identisch zum Acer K335.

 

1.3 LG PF80G

Der größte und schwerste Projektor im Bunde ist der LG PF80G, wenn man dies von einem Projektor mit Abmessungen von 27cm x 22cm x 4,5cm bei einem Gewicht von 2,2kg überhaupt sagen kann. Obwohl er beinahe doppelt so schwer wie seine Konkurrenten ist, gehört er dennoch mit zu den kompaktesten Beamern am Markt.



Wirklich hervorragend erscheint das Design des kleinen LG: Im weißen, minimalistischen „Bauhaus“-Gewand kann es der kleine Projektor durchaus mit anderen „Edel-Elektronik-Gadgets“ aufnehmen, was sich aber auch im Preis widerspiegelt: Mit einer Preisempfehlung von €1349.- liegt er deutlich über seinen beiden Konkurrenten.



Für den gehobenen Preis erhält der Käufer aber nicht nur ein besonders schönes Design mit beleuchteten, kapazitiven Touchtasten, denn als einziger im Bund verfügt der PF80G über einen vollwertigen 0,65“ DLP-Chip mit einer nativen FullHD-Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten, mehr als doppelt so viel wie bei den anderen zwei Testkandidaten. Diese Auflösung soll auch er mit 1000 Lumen Lichtleistung kombinieren und somit genügend Lichtreserven für die verschiedensten Anwendungen bieten.



Die Anschlüsse befinden sich allesamt auf der Geräterückseite und sind vollständig und großzügig: Gleich zwei HDMI-Buchsen sind vorhanden, ebenso USB-Ports in doppelter Ausführung. Für Netzwerkintegrationen steht eine LAN-Buchse zur Verfügung, für den Ton bietet der PF80G integrierte Lautsprecher, das Audiosignal kann aber auch analog per Klinke oder digital optisch abgegriffen werden.



Für analoge Bildsignale werden Klinkenadapter notwendig


Herkömmliche Analog-Bildsignale können hingegen nur noch über kleine Spezialanschlüsse eingespeist werden, entsprechende Adapter liegen dem Projektor als Zubehör bei (Foto oben). Der PF80G unterstützt auch eine Zuspielung über WIDI, im Gegensatz zu den anderen ohne zusätzlichen Adapter. Dafür benötigt man lediglich ein Wireless-Display taugliches Notebook oder Handy, aktiviert WiDi, und nach einmaliger Bestätigung am Beamer erhält man eine projizierte Echtzeit-Spiegelung des Handy/Notebook Bildschirms auf der Leinwand. Die Übertragung ist dabei so stabil, dass man diese Verbindung für Filme oder Youtube-Videos problemlos nutzen kann.



Auch beim PF80G ist das komplette Netzteil im Chassis integriert, so dass man ihn nur noch mittels handelsüblichem Netzkabel mit der Steckdose verbinden muss, um in den Großbildgenuss zu kommen. Ebenfalls der gehoben Preisklasse gerecht wird die solide und hochwertige Verarbeitung inkl. Tragetasche mit Ledergriffen.

 


1.4 Aufstellung

Alle drei Modelle sind aufgrund ihrer ultrakompakten Bauweise für den mobilen Einsatz präsdetiniert: Beamer auf den Tisch stellen, anschalten und los geht es. Aber auch für eine dauerhafte Installation sind die Geräte geeignet:

Alle drei Modelle bieten in ihren Installations-Menüs die Möglichkeit, das Bild zu drehen oder zu spiegeln, so dass z.B. eine Deckenmontage problemlos möglich ist. Der LG PF80G erkennt sogar automatisch seine Ausrichtung und passt innerhalb von Sekunden den Bildinhalt auf Winkel und Lage an.

Nicht minder wichtig sind allerdings die mechanischen Befestigungsmöglichkeiten auf der Unterseite: Alle besitzen eine Befestigung für Stative, der LG PF 80 G zusätzlich über vier Montagepunkte für eine herkömmliche Deckenhalterung, die aber so eng beieinander liegen, dass so gut wie keine Deckenhalterung verwendet werden kann. Wir haben uns nach kompatiblen Modellen umgesehen:

Eine einfache und innovative Lösung zur Deckenmontage ist die "MAXlum Pocket Magnet". Hierbei handelt es sich um eine Deckenhalterung, die die Stativaufnahme verwendet, um die Beamer an der Decke zu befestigen. Durch die Magnete kann der Beamer sekundenschnell abgenommen werden und kann ohne Werkzeug von der Halterung gelöst werden. Damit ist die Halterung zu allen drei Modellen kompatibel und kombiniert feste Installationsmöglichkeiten, ohne die mobilen Eigenschaften zu beeinträchtigen. Weitere Informationen finden Sie unter: MAXlum Pocket Magnet

 


1.5 Direkter Vergleich

Drei Beamer, drei Ansätze: Der Acer K335 punktet mit seinem beeindruckend kompakten Chassis, das ihn fast schon zu einem „Mini-Beamer“ macht. Die Ausstattung ist nicht üppig, aber für die günstige Preisklasse gut und für moderne Medien geeignet. Der K335 ist für alle prädestiniert, denen ein Beamer nicht klein genug sein kann.

Der LG PF80G legt ganz andere Schwerpunkte: Statt das Gerät so klein und günstig wie möglich zu gestalten, versucht man hier, das derzeit technisch beste Machbare zu realisieren. Er ist doppelt so groß und doppelt so schwer, bietet dafür auch die doppelte Auflösung (FullHD), eine wesentlich bessere Ausstattung (WIDI) und eine noch höherwertige Verarbeitung. Allerdings muss er im Laufe dieses Tests noch beweisen, dass diese hohen Papierdaten auch in der Praxis zu einem besseren Bild auf der Leinwand führen.

Der Optoma ML1000 lässt sich am schlechtesten einordnen: Er verfolgt offiziell das Konzept des universellen Medien-Beamers, bietet aber in dieser Hinsicht nicht die Vollständigkeit wie der PF80G. Seine Bildtechnischen Daten liegen dabei eher auf dem deutlich günstigeren Niveau des Acer K335, so dass er im Laufe dieses Tests erst noch zeigen muss, wie er den höheren Kaufpreis rechtfertigen will, das extravagante Äußere alleine reicht da nicht.


LG PF80G: 3 Punkte
Acer K335 / Optoma ML1000: 2 Punkte

 


2. Bedienung & Optionen

Ein universell einsetzbarer Projektor sollte auch im Alltag möglichst praktisch zu bedienen sein. Dazu gehört die physikalische Schnittstelle (Fernbedienung / Gerätetasten) ebenso, wie die Menüstruktur. Und selbstverständlich sollte das Gerät mittels der gebotenen Optionen möglichst universell konfigurierbar sein. Schon hier zeigen sich große Unterschiede:


2.1 Acer K335

Der Ansatz des Acer K335 ist zweifelsohne der konservativste von den Dreien: Auf dem Gerät befinden sich die klassischen Drucktasten mit den wichtigsten Grundfunktionen (Power Menü, Input, Steuerkreuz), so dass der Projektor auch ohne Fernbedienung gesteuert werden kann.



Für die bequeme Bedienung vom Sitz aus liegt zudem glücklicherweise eine zwar kleine, aber recht vollwertige Fernbedienung mit „echten“ Druckknöpfen bei. Die zeigt eine gute Reichweite und erleichtert die Bedienung.



Die gebotenen Bildoptionen überzeugen hingegen nicht ganz und liegen eher auf dem Heimkino-Niveau von 2007. Zwar gibt es verschiedene anwendungsbezogene Presets, aber für nachträgliche Korrekturen stehen allenfalls die üblichen Grundparameter zur Verfügung. Separate RGB-Regler für die Farbtemperatur fehlen ebenso, wie ein Color-Management oder ein Gamma-Equalizer.



Auf Luxus wie Zwischenbildberechnung oder Super Resolution muss man ebenso verzichten, der aber in Anbetracht der Preisklasse nicht zu erwarten ist. Alles in allem zeigt der Acer K335 die typischen „Light Menüs“ eines Einstiegsbeamers. Das muss nicht unbedingt negativ gesehen werden, denn Großbildfans mit Perfektionsansprüchen sehen sich zumeist eh in anderen Produktkategorien um.

 

2.2 LG PF80G

Der „Designer Beamer“ PF80G verzichtet auf „hässliche“ Drucktasten, stattdessen befindet sich in seiner Oberseite ein dezent beleuchtetes Touchfeld.



Dies sieht zwar wesentlich eleganter aus, doch erleichtert wird die Bedienung dadurch nicht, im Gegenteil: Mangels Druckpunkt und Reaktionsträgheit weiß man nie genau, ob der Beamer auf den Tastendruck reagiert. Daher empfiehlt es sich, auf die beiliegende Fernbedienung auszuweichen.



Erfreulicherweise liegt dem PF80G eine vollwertige Fernbedienung mit guter Reichweite und umfangreichen Funktionstasten, auch für Medien.



In Sachen gebotener Bildparameter und Optionen ist LGs Ansatz nahezu das Gegenteil von dem des Acers: Statt minimalistischen Funktionen ist hier alles mit an Bord, von Presets, über 20-fachen(!) Gamma- und RGB-Equalizer, bis hin zum kompletten Color-Management. Darüber hinaus hat der LED-Zwerg auch moderne Funktionen seiner großen Brüder und TV-Cousins geerbt: Er bietet eine Super-Resolution und vollwertige 120Hz-Zwischenbildberechnung für mehr Bewegungsschärfe.

 

2.3 Optoma ML1000

Ein wieder ganz anderes Gesicht zeigt der Optoma ML1000. Da wäre zunächst einmal das Touchpad, das die herkömmlichen Bedientasten komplett ersetzen soll.



Mit „Gesten“, sogenannten „Swipes“ (Wischbewegungen), soll der Anwender durch die Menüs und Mediafiles navigieren. Dies ist zwar anders, aber nicht wirklich besser und eher als Gimmick einzustufen.



Leider stellt die beiliegende Fernbedienung auch keine gute Alternative dar, denn sie gehört zur klassischen „Scheckkarten“-Kategorie: Zu klein, um handlich zu sein, zu schlecht in der Reichweite, wenige und schwer zu drückende Tasten und Knopfzelle als Batterie.



Auch bei der Menüführung geht Optoma eigene Wege: Das Layout ist angelehnt an einen „Desktop“ und viele Funktionen werden als große Icons angezeigt. Aber auch hier erkennen wir keine wirklichen Vorteile in der Bedienung.



So gut wie keine Einstellmöglichkeiten im Bild-Menü


Bei den Bildoptionen waren wir verblüfft: Es ist uns noch kein anderer Projektor jemals begegnet, der praktisch keinerlei Einstellparameter besitzt. Ungläubig wälzten wir die Bedienungsanleitung und stellten schließlich fest: Außer vier Presets, Helligkeit und Kontrast lässt der ML1000 tatsächlich keinerlei Einflussnahme auf das Bild zu. Dies ist nicht akzeptabel und erfüllt noch nicht einmal die Ansprüche, die man an einen €299.- Billigbeamer aus dem Discounter stellen würde.

 

2.4 Direkter Vergleich

Drei Projektoren, drei Ansätze: LG wollte mit seinem PF80G anscheinend allen Ansprüchen gerecht werden, was in Anbetracht der gehobenen Preisklasse auch wünschenswert ist. In Sachen Funktionsvielfalt und Bildverbesserer bleiben tatsächlich so gut wie keine Wünsche offen, nur die Übersichtlichkeit leidet merklich und der Anwender ist besser beraten, sich ein wenig mit den Grundlagen vertraut zu machen, um dem kleinen Beamer die optimale Leistung zu entlocken.

Das genaue Gegenteil zeigt sich beim Optoma ML1000: Hier setzt man auf Multimedia-Gimmicks wie Icons und Touchpad, doch hat dabei nützliche Funktionen leider komplett vergessen. Das nicht existierende Bildmenü führt an einem „Ungenügend“ als Bewertung nicht herum, erstrecht in Anbetracht der gehobenen Preisklasse.

Genau dazwischen positioniert ist der Acer K335: Er bietet ein klassisches und gut zu steuerndes Bedienkonzept mit wesentlichen Grundfunktionen, der Anwender findet sich schnell und intuitiv zurecht. Doch beim Funktionsumfang hat man ein wenig zuviel gespart, um nachträgliche Bildkalibrierungen zu ermöglichen. Dies sei dem Beamer aber in Anbetracht seiner günstigen Preisklasse verziehen.


LG PF80G: 3 Punkte
Acer K335: 2 Punkte
Optoma ML1000: 1 Punkt

 


3. Bildvergleich

Schon in der technischen Ausstattung und der Bedienung zeigen sich gravierende Unterschiede. Da ist es spannend zu klären, ob dies auch Auswirkungen auf die Bildqualität hat. Gibt es nennenswerte Unterschiede und welcher Hersteller hat die neue Technologie am besten im Griff? Wir haben die wesentlichen Bildmerkmale genau untersucht und vergleichen entsprechend in jeder Kategorie…


Anmerkung: Auf die 3D-Darstellung wird in diesem Vergleich nicht weiter eingegangen da wir sie bei den Modellen grundsätzlich als zu dunkel einstufen, um wirklich praxistauglich zu sein.

 

3.1 Helligkeit und Plastizität

Alle drei Kandidaten sollen neue Maßstäbe in der Helligkeit von LED Beamern setzen und bei allen drei Modellen wird eine Lichtleistung von 1000 Lumen in den technischen Daten angegeben. Sind die Hersteller tatsächlich ehrlich, so sollte es hier also keine Unterschiede geben, oder doch?

Der kleinste im Bunde ist tatsächlich auch der hellste: Der Acer K335 erreichte bei unserem Messungen in seinem hellsten Modus „echte“ 760 Lumen. Dies entspricht zwar nicht ganz der Werksangabe, ist aber dennoch ein sehr beeindruckender Wert, der auch für überdurchschnittliche Bildgrößen geeignet ist. Allzu große Ansprüche sollte man aber an die Bildqualität nicht legen wenn man diese Helligkeit abrufen möchte, denn sie wird mit „Whitepeaking“ erreicht: Hierbei werden pro (RGB) Farbdurchlauf auch einmal kurz alle drei LEDs gleichzeitig angeschaltet und so Weiß projiziert, was das Bild heller macht. Leider ist diese Ansteuerung nicht perfekt gelungen, was sich in blassen Farben und Artefakten um Objekte mit starken Kontrastübergängen äußert.

Nutzt man einen weniger übersteuerten Modus und trimmt den K335 in Richtung akkurater Bilddarstellung, so verbleiben netto ca. 550 Lumen, was immernoch eine angemessene Bildhelligkeit erlaubt.



Gamma "2,2" Preset des Acer K335


Die Helligkeitsverteilung lässt sich im Menü unter Gamma auf die Videonorm „2,2“ stellen und auch das Ergebnis liegt tatsächlich messtechnisch nahe an diesem Sollwert. Damit erscheint die Bildkomposition ansprechend plastisch und bietet auch in Räumen mit hellen Wänden eine gute Durchzeichnung, da dunkle Bilddetails betont werden. Eine nachträgliche Korrektur / Verfeinerung dieses Presets ist aber mangels Einstellmöglichkeiten nicht möglich.


Der LG PF80G belegt in Sachen Helligkeit den zweiten Platz: Seine maximale Lichtleistung wird mit dem Eco Setting “Minimum” in Kombination mit der Farbtemperatur “Natural” erzielt. Zusätzlich muss der Kontrast auf “100” gesetzt werden. Damit erreicht der PF80G eine Lichtleistung von ca. 700Lumen. Dies sind zwar rund 10% weniger, als beim Acer K335, dafür aber nicht mit so starken Artefakten verbunden.



Native Farbtemperatur zeigt
einen leichten Gelbstich


Wie unsere obige Messung zeigt, ist die native Farbtemperatur von einem Gelbstich (+15%) geprägt. Auch ohne Korrektur ist die Bilddarstellung durchaus noch glaubwürdig, wodurch eine Helligkeitsausreizung tatsächlich praxistauglich ist.

Eine Kalibrierung zu Gunsten der Farbgenauigkeit kostet ca. 160 Lumen, so dass konservative 540 Lumen übrig bleiben. Aber auch dies ist noch ein beeindruckender Wert und für die meisten Leinwandgrößen mehr als geeignet. Lediglich für Tageslichtprojektionen ist der PF80G keinesfalls geeignet, kontrollierte Lichtbedingungen im Raum sind Pflicht.

Dank eines kompletten (wenn auch etwas umständlichen) Gamma-Equalizers und guten Werkspresets lässt sich die Helligkeitsverteilung des PF80G perfekt abstimmen. Keine Details verschwinden im Schwarz, die Durchzeichnung ist gut und auch helle Bildpartien wirken nicht überbelichtet.



Zu Gunsten einer besseren Durchzeichnung empfiehlt es sich,
das Gamma bis 10 IRE per Equalizer etwas anzuheben


All diese Messergebnisse bedeuten in der Bildpraxis eine gute Helligkeit bis ca. 2,5m Bildbreite und ansprechender Plastizität in hellen und mittelhellen Bildkonstellationen. Lediglich im absoluten Schwarzwert, der in dunklen Szenen zur Geltung kommt, zeigen sich Defizite: Er wirkt eher gräulich und setzt dafür einen leichten Nebelschleier über dunkle Bilder. Hier würde eine effektivere Programmierung der dynamischen LED-Steuerung bessere Ergebnisse erlauben


Bleibt der Optoma ML1000: Für die maximale Helligkeit bietet er selbsterklärend das „Bright“-Preset und erreicht in diesem Modus 650 Lumen. Diese sind aber mit einer sehr unnatürlichen Farbtemperatur verbunden und mangels jeglicher Bildeinstellungsmöglichkeiten bleibt dem Anwender nicht anderes übrig, als für eine glaubwürdigere Darstellung den Modus zu wechseln. Dies führt wiederum zu einer Reduktion der Lichtleistung auf lediglich 370 Lumen, nur etwas mehr als ein Drittel der Werksangabe.



Das Gamma des ML1000 ist deutlich
überbelichtet


Auch das Gamma zeigt bestenfalls eine grobe Annäherung an die Videonorm, dunkle und mittelhelle Bildpartien werden deutlich zu hell abgebildet wodurch die Bildplastizität leidet und einen ausgewaschenen Charakter erhält. Mangels jeglicher Einstellparameter ist eine Korrektur unmöglich.


In Sachen Helligkeit und Plastizität zeigen sowohl der Acer als auch der LG eine solide Leistung. Sie verbinden eine gute Helligkeit mit einer ansprechenden Bildpastizität und haben genügend Lichtreserven für Heimkinotaugliche Bildbreiten bis 2,5m. Der K335 punktet mit noch etwas mehr Licht, dafür lässt sich der PF80G noch präziser justieren und erfüllt noch höhere Ansprüche. Der Optoma ML1000 liegt mit niedrigeren Lichtleistungen und mangelnden Einstellmöglichkeiten abgeschlagen auf dem dritten Platz, seine Werksangaben sind als nicht richtig einzustufen.


Acer K335: 3 Punkte
LG PF80G: 3 Punkte
Optoma ML1000: 1 Punkt

 


3.2 Farbdarstellung

So offensichtlich die Vorteile moderner LED-Lichtquellen sein mögen, so schwierig sind sie farblich in den Griff zu bekommen, zumindest in Hinblick auf unsere Videonormen (sRGB / HDTV / PAL). Ihr reines Spektrum sorgt meist für eine zu kräftige Grundfarbdarstellung, die zu einem zu bunten Bild führt. Die Glaubwürdigkeit bleibt dabei auf der Strecke. Behoben werden kann das Problem der zu bunten Farben nur durch eine geschickte Programmierung mit intelligentem ColorManagement.

Beim neuen LG PF80G haben die Ingenieure einen komplett neuen Ansatz gewählt. Während vergangene LED-Beamer von LG noch auf einen maximal großen Farbraum ausgelegt waren, ist dieser beim PF80G wesentlich moderater und nur leicht erweitert (weißes Dreieck) gegenüber der Videonorm:



Der LED-Farbraum ist nur leicht größer
als die Videonorm es erfordert


Damit wird zwar das Potenzial des großen LED-Farbraumes eingeschränkt, doch mangels unterstützender Software wird dieser derzeit auch nicht benötigt. Durch die Anpassung des Farbraumes wird eine Kalibrierung auf die aktuellen Videonormen (HD bzw. sRGB) deutlich erleichtert. Doch auch ohne aufwändige Kalibrierung hat sich die Farbdarstellung des neuen LG LED-Beamers merklich verbessert.



Farbhelligkeiten sind nicht perfekt


Allein die Helligkeiten der Grundfarben Rot & Grün liegen unter ihren Sollwerten (im Verhältnis zu Vollweiß), doch das ist gar nicht so ungünstig, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte. Denn durch die etwas zurückgenommenen Helligkeiten wird der intensiver wirkende Charakter des LED Spektrums im Bild ausgeglichen. Im Sichttest wirkte der LG PF80G verblüffend natürlich und zeigte keineswegs die LED-typischen „Bonbon“-Farben.



Wer selbst Hand anlegen möchte, dem steht ein komplettes Color-Management zur Verfügung. Es erlaubt die Beeinflussung aller Primär- und Sekundärfarben in Tönung, Sättigung und Helligkeit. Uns gelang es damit, den Farbraum der Videonorm weiter anzunähern



Kalibrierter Farbraum mittels CMS


Obwohl das ColoManagement so arbeitet, wie erwartet, reicht sein Spielraum nicht aus, um die Farbhelligkeiten komplett anzupassen. Absolute Perfektion kann nicht ganz erreicht werden, doch ist das Erreichbare auch unter Grafik-Gesichtspunkten durchaus sehenswert.

Vorbildlicher verhält sich der Regler für die Farbtemperatur: Die Presets „Kühl“, „Mittel“ und „Warm“ führen tatsächlich zu den entsprechenden Ergebnissen, wobei „Mittel“ der D65-Videonorm am nächsten kommt:


Farbtemperatur „Medium“


Mit einem leichten Rotmangel von rund 12% ist dieses Preset genau genug, um eine natürliche Farbdarstellung zu gewährleisten. Wer es noch perfekter wünscht, der bemüht das RGB-Menü:


Nach klassischem „Gain / Bias“ Prinzip oder aber auch in zehn Stufen als Equalizer kann hier die gewünschte Farbtemperatur „gemixt“ werden. Mittels Messsensor erreicht man in wenigen Minuten eine hervorragende Perfektion:


Kalibrierte Farbtemperatur


Die kalibrierte Farbtemperatur stellt sicher, dass die Grundfarben im richtigen Verhältnis zueinander gemischt werden.

Der PF80G liegt auch ohne große Nachkalibrierung erfreulich nahe an der Norm und zeigt im Praxisbetrieb eine glaubwürdige Farbreproduktion von Realbildern und Filmen. Auch wenn die letzte Perfektion noch fehlt, stellt er die meisten Einstiegsbeamer (herkömmlicher Lampentechnik) schon jetzt in den Schatten.


Der Acer K335 bietet keinen Einfluss auf den Farbraum, auch die verschiedenen Presets unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht, sondern zeigen alle denselben stark erweiterten Farbraum:


Deutlich zu großer Farbraum
des Acer K335


Hier zeigt sich die eingangs erwähnte LED-Problematik: Vor allem die Grundfarben Rot und Grün sind im Verhältnis zur Videonorm stark übersättigt, worunter die Natürlichkeit des projizierten Bildes stark leidet.



Unabgestimmte Farbhelligkeiten


Auch die Farbhelligkeiten betonen die Farben unverhältnismäßig, eine Korrektur ist mangels ColorManagements nicht möglich. Besser sieht es bei der Farbtemperatur aus: Mit dem Preset “CT2” liegt der Weißabgleich naher der 6500K/D65 Videonorm, lediglich ein leichter Blaustich verbleibt, der das Bild ein wenig zu kühl erscheinen lässt. Auch hier ist eine Nachkorrektur nicht möglich.



Bestmöglicher Weißabgleich
des Acer K335


Insgesamt ist die Farbdarstellung des Acer K335 nicht ohne Mängel, führt aber in der Praxis dennoch (bei Wahl der richtigen Settings) zu einer für sich ansprechenden Darstellung. Von akkurater Farbreproduktion kann allerdings nicht die Rede sein, wenn man das Original direkt vergleicht.


Noch unbefriedigender sind die Ergebnisse des Optoma ML1000: Im Kino-Preset zeigt sein Farbraum zwar, wozu die LED-Technologie in der Lage ist, doch leider erlaubt ein so erweiterter Farbraum keine akkurate Reproduktion gemäß unserer Videonormen.



Stets erweiterter Farbraum
des Optoma ML1000


Stark übersättigte Farben mit unnatürlichen Naturtönen sind die Folge. Ein wenig Besserung bewirken die „PC“ oder „Foto“-Presets. Aber auch sie weisen einen zu großen Farbraum mit übersättigten Farben auf.



Mangels jeglicher Einstellparameter kann man an den übersättigten Grundfarben ebenso wenig ändern wie an den unstimmigen Farbhelligkeiten:



Die Farbhelligkeiten sind
sehr unausgewogen


Und auch in Sachen Farbtemperatur kann von Einhaltung der Videonorm nicht die Rede sein, noch nicht einmal von grober Annäherung.



Kein Abgleich auf die Videonorm
möglich


Obige RGB-Verteilung zeigt das “bestmögliche” Ergebnis, ein deutlicher Rot/Blau Überschuss prägen die Farbmischungen, wahrscheinlich um das übersättigte Grün etwas auszugleichen. Es gibt keinerlei Einfluss auf die Farbtemperatur.

Mit diesen Ergebnissen ist das Bild des Optoma ML1000 zwar farbenfroh, aber in keiner Weise originalgetreu. Der Anwender kann zudem keinen Einfluss auf die Farbdarstellung nehmen.


In der Rubrik Farbneutralität geht der LG PF80G als eindeutiger Gewinner hervor. Seine Presets liegen nicht nur am nächsten an der Videonorm, sondern lassen sich dank Color Management und RGB-Equalizer auch noch weiter optimieren. Der Acer K335 bietet bei übersättigten Farebn immerhin verschiedene Presets für die Farbtemperatur, der Optoma ML1000 nichts von alledem. Beide Modelle leiden unter dem bekannten LED-Problem der übersättigten Farbdarstellung.


LG PF80G: 3 Punkte
Acer K335: 2 Punkte
Optoma ML1000: 1 Punkt

 


3.3 Schärfe und Detaildarstellung

Als drittes wesentliches Qualitätsmerkmal verbleibt die Schärfe und Detaildarstellung. Sie hängt von der nativen Auflösung, optischen Schärfe und Signalverarbeitung des jeweiligen Projektors ab.

Mit seiner nativen FullHD (1920x1080) Auflösung ist der LG PF80G hier von vornherein in Vorteil. Die native FullHD Auflösung liegt im üblichen Pixelraster vor, ohne irgendwelche speziellen Anordnungen, wie bei den kleineren WXGA-Modellen. Damit ist das große Manko der Skalierung behoben: Der PF80G kann pixelgenau (Preset „Just Scan“) angesteuert werden und löst natives FullHD entsprechend Skalierungsfrei auf.



Pixelgenau und frei von Linearitätsschwankungen


Im obigen Bild sehen wir einzeilige Kleinstdetails von einem Pixel Breite. Dem PF-80 G gelingt es, diese ohne starken Pegelabfall abzubilden und gewährleistet die DLP-typische hohe Schärfe. Die Pixelgenaue Ansteuerung vermeidet vor allem in feinen Strukturen störende Interferenzmuster.



Auch kleine Schriften werden scharf abgebildet


Auch kleine Schriften werden bis zum Randbereich angemessen scharf abgebildet, was sich vor allem bei PC-Desktop-Projektionen bezahlt macht. Damit ist der PF80-G auch Datentauglich.

Die Schärfeabbildung ist insgesamt gut, nur bei genauerer Betrachtung werden leichte Farbsäume (Chromatic Abberation) sichtbar. Diese sind für Kompaktbeamer aber durchaus die Regel und dem kleinen Objektiv geschuldet.



Leichte Farbsäume aus nächster Nähe


Im laufenden Filmbild sind sie kaum auszumachen und der Schärfeeindruck ist mit gut bis sehr gut zu bewerten. In der Schärfe distanziert sich der PF80G deutlich von allen Mitbewerbern, denn es handelt sich definitiv um einen vollwertigen FullHD Projektor. Der Mehrwert der höheren Auflösung ist auch für das Laienauge mehr als ersichtlich, hier ist der neue kleine LG definitiv konkurrenzlos.

Zusätzlich zur nativen FullHD Auflösung und dem verbesserten Objektiv bietet der PF80G auch noch "Schärfeoptimierer" im Bildmenü: Die „Super Resolution“ soll durch eine pixelgenaue Kontrastanhebung den subjektiven Schärfeeindruck erhöhen, während „TruMotion“ durch eine Zwischenbildberechnung die Bewegungsschärfe verbessern soll.

In der Praxis ist die Super-Resolution so moderat programmiert, dass sie kaum im Bild sichtbar wird, entsprechende Systeme sind bei anderen Marken meist besser umgesetzt. Lobenswert ist die Konfiguration der Zwischenbildberechnung:


Neben verschiedenen Presets kann der Anwender mit einem Schieberegler selbst die Gewichtung zwischen „Kinoruckeln“ und „Soapeffekt“ vornehmen. Leider nehmen mit zunehmend flüssiger Bewegtdarstellung auch die Artefakte zu, nicht selten ist bei komplexen und vor allem schnellen Bewegungen Kantenflimmern auszumachen. Dennoch ist die Integration des Systems lobenswert und wertet in vielen Bereichen die Bewegungsdarstellung merklich auf.


Der Acer K335 und der Optoma ML1000 verfügen nicht über die FullHD Auflösung, stattdessen kommt ein mobiler, besonders kleiner DLP-Chip aus dem Hause Texas Instruments zum Einsatz. Beide Hersteller geben die Auflösung mit WXGA / 1280x800 Bildpunkten an, was einem Bildformat von 16:10 entsprechen sollte. Doch tatsächlich sind diese Angaben nur „Näherungen“, wenn man sich die Pixelanordnung genauer ansieht:



Diamant –Pixel Layout der
Acer K335 / Optoma ML1000


Tatsächlich sind die einzelnen Pixel nicht herkömmlich quadratisch in Reihen und Spalten unterteilt, sondern als Rauten „auf die Spitze gestellt“. Zwei solche Sets befinden sich jeweils um einen halben Pixel nach oben und rechts verschoben mit einer jeweiligen Auflösung von 960 x 540 Bildpixeln auf dem DLP-Chip. Dies ergibt eine native Gesamtauflösung von 960x540x2=1,036,800 Bildpunkten, was sogar leicht über der beworbenen WXGA Auflösung liegt. Wichtig ist noch anzumerken, dass diese Pixelzahl sich wirklich komplett physikalisch auf dem DMD-Chip befindet und nicht(!!!) durch Wobulation Technik erzeugt wird.

Aufgrund dieses komplexen Pixellayouts haben die Hersteller offensichtlich versucht, die Auflösung mit einem für jedermann verständlichen Standartformat zu umschreiben. Tatsächlich ist es aber wesentlich komplexer mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen.

Die versetzte Pixelstruktur erlaubt eine flexible Auflösungsnutzung in vertikaler und horizontaler Richtung. So ist es z.B. möglich, die volle horizontale HD-Auflösung (1920) oder die volle vertikale HD-Auflösung (1080) abzubilden, aber niemals beides gleichzeitig. Es ist leicht einzusehen, dass die resultierende Bildqualität im Endergebnis von der Leistungsfähigkeit der gekoppelten Skalierungselektronik abhängt:



Grobe Skalierartefakte bei feinen Strukturen


Wie unser natives Testbild zeigt, ist die Skalierung des Acer K335 mit der artefaktfreien Darstellung von FullHD-Material überfordert. Dies wäre technisch auch nicht anders möglich, denn schließlich verfügt er auch nur über die halbe Pixelzahl (s.o.) als notwendig.



Aber durch das „Diamond“ Pixelraster lässt er sich auch bei WXGA-Zuspielung nicht pixelgenau ansteuern. Eine Skalierung ist also in jedem Fall im Spiel, was grundsätzlich Schärfe kostet. Für eine akkurate Desktop-Projektion ist der K335 daher nicht zu empfehlen.

Besser sieht es bei der Darstellung von Fotos oder Videomaterial aus. Hierfür ist der Mobile-DMD besser geeignet und Linearitätsschwankungen in der Skalierung sind weniger auffällig. Die optische Schärfe erlaubt dabei die vollständige Auflösung, sorgt aber für leichte Unschärfen und Farbsäume, vor allem im Randbereich. Seine Signalverarbeitung verzichtet auf moderne Features wie 120Hz Zwischenbildberechnung oder Super-Resolution, so dass Bewegungen nicht profitieren.


Vergleichbare Ergebnisse gelten auch für den Optoma ML-1000, denn in ihm ist derselbe DLP-Chip verbaut und eine ähnliche Skalierung kommt zum Einsatz. Die Skalierungsartefakte sind nahezu identisch zu denen des Acer K335:



Leider ist aber die optische Schärfe des ML1000 deutlich schlechter, als die des Acers, weshalb sich auch subjektiv keine gute Detaildarstellung einstellt. Bei unseren Tests gelang es uns nicht, mit dem groben Fokus-Einstellhebel eine homogene Schärfe über die gesamte Bildfläche zu erzielen.



Sehr unscharfe Abbildung im Randbereich


Eine schlechte optische Schärfe in Verbindung mit Farbsäumen werden vor allem bei Schriften deutlich, von scharfer Projektion kann beim ML1000 leider nicht die Rede sein. Bei Videomaterial treten diese Defizite in den Hintergrund, so dass die Projektion durchaus als HD-tauglich angesehen werden kann, doch im Direkt-Vergleich zu den anderen beiden Modellen verliert der kleine Optoma merklich. Eine 120Hz Zwischenbildberechnung oder sonstige Features zur Anhebung der Signalschärfe bietet der ML1000 ebenfalls nicht.


Das Ergebnis in der Kategorie Schärfe überrascht nicht: Die native FullHD Auflösung des LG PF80G, mit doppelter Pixelzahl, die sich auch „punktgenau“ von Bluray-Player oder PC ansteuern lässt, erlaubt eine wesentlich schärfere und absolut artefaktfreiere Detaildarstellung, als die „ausgefallene“ WXGA-Annäherung der beiden anderen Modelle. Für eine ansprechende Darstellung von Videomaterial und Fotos sind alle in der Lage, doch wer diese auch für Desktop-Projektionen sucht, kommt um die FullHD Variante nicht herum.


LG PF80G: 3 Punkte
Acer K335: 2 Punkte
Optoma ML1000: 1 Punkt

 


4. Fazit

Dieses umfangreiche Vergleichs-Special hat anschaulich gezeigt: Die aktuelle Generation von LED-Beamern mag noch nicht in jeder Hinsicht perfekt sein, doch sie sind mittlerweile ernstzunehmende Alternativen, die herkömmlichen Lampen-Beamern in der Bildqualität nicht mehr hinterher hinken müssen.

Der Vergleich hat aber auch gezeigt: LED-Beamer ist nicht gleich LED-Beamer! Die Technik ist nach wie vor relativ jung und bedarf einer gewissenhaften Konstruktion, um eine Kompatibilität zu unseren Videostandards zu gewährleisten. Und diese komplexe Aufgabe gelingt den Herstellern unterschiedlich gut. Interessant ist dabei, dass die Preisklasse der jeweiligen Modelle nicht unbedingt ein hinreichendes Kriterium der Qualität sein muss.

So belegt der mit Abstand günstigste Vertreter seiner Gattung, der Acer K335, mit 11 Punkten deutlich den zweiten Platz. Der gleichzeitig kompakteste der drei Beamer ist besonders mobil einsetzbar und gewährleistet ein ansprechend helles, farbenfrohes Bild mit hoher Auflösung. Für die meisten „Gelegenheitsanwendungen“ ist er somit gut geeignet, zumal er auch zu modernen Multimedia-Formaten kompatibel ist. Für kabelfreie Übertragungen wird allerdings ein optionaler Wifi-Dongle benötigt.

Perfektions-Ansprüche sollte man aber an das Bild nicht stellen, denn sowohl in Farbtreue, Kontrast und Schärfe zeigen sich bei genauerem Hinsehen merkliche Schwächen. Nachträgliche Bildoptimier-Optionen sind zwar gegeben, bewegen sich aber auf dem Level eines Einstiegs-Beamers. Immerhin war der kleine Acer aber der hellste im Testfeld und machte in unseren Praxis-Test eine durchaus ansprechende Figur.

Seine ultra-kompakten Abmessungen und der geringe Preis machen den Acer K335 für alle empfehlenswert, die einen langlebigen und besonders kleinen Beamer zum Einstiegspreis suchen – ein kleines Wirtschaftswunder!


Gut €200.- mehr ausgeben muss man für den Optoma ML1000 ausgeben, der auf den ersten Blick auch optisch extravaganter aussieht. Dafür bekommt man eine komplettere Ausstattung, denn der ML1000 wird inkl. Wifi-Dongle und Unterstützung diverser Multimedia-Formaten ausgeliefert. „Out of the Box“ ist der Projektor daher etwas vielseitiger, als der Acer.

Leider können Bedienung, Bildoptionen und vor allem die Bildqualität den höheren Preis nicht rechtfertigen, fallen sie allesamt deutlich bescheidener aus: Das Bild ist dunkler und farblich ungenauer, die Schärfe nicht homogen. Einfluss auf die Bildeinstellung kann der Anwender dazu so gut wie nicht nehmen. Ob die diversen Abstürze unseres Testgerätes auf einen Defekt, oder Bugs in der Firmware zurückzuführen sind, konnten wir bislang nicht ermitteln.

Alles in allem macht der Optoma ML1000 den Eindruck, dass ihm ein paar Monate der weiteren Entwicklung vor der Markteinführung gut getan hätten. Empfehlenswert ist er für alle, die sich in das extravagante Design verliebt haben und Notebook-Touchpad Feeling mit Icon-Bedienung bevorzugen. Weitere Kaufargumente fallen uns leider nicht ein, daher landet der ML1000 mit nur 6 Punkten auf dem dritten Platz.


Testsieger ist mit 15 Punkten eindeutig der LG PF80G , was in Anbetracht seiner höheren Preisklasse und späteren Markteinführung aber auch zu erwarten war. Er bietet die kompletteste Ausstattung (nahezu alle Multimedia-Formate werden unterstützt, Wifi / WiDi direkt im Gerät ohne Zusatzdongle implementiert), ist optisch elegant und am besten verarbeitet.

Bedienung und Bildoptionen liegen nicht auf dem Niveau eines günstigen Einstiegsbeamers, sondern bieten den gesamten Umfang von höherwertigen Heimkino-Beamern (inkl. 120 Hz Zwischenbildberechnung, Super Resolution) usw.. Besonders Hobby-Kalibrierer kommen auf ihre Kosten, denn in den Experten-Bildmenüs kann die Darstellung in jede gewünschte Richtung getrimmt werden (Color Management, RGB Equalizer usw.).

Im Ergebnis bietet er eine sehr natürliche Farbdarstellung, die Schärfe der vollen HD-Auflösung und eine gute Bildhelligkeit und Plastizität. Sowohl als kleiner Filmprojektor als auch als Daten-Projektor für Business-Meetings ist er sehr gut gerüstet, sogar besser als so manches „Profi-Gerät“. Lediglich in der Lichtleistung kann er den meisten lampenbasierten AV-Beamern nicht das Wasser reichen, auch wenn er mit bis zu 700 Lumen ansprechend hell projiziert.

Doch dieser ganze Luxus hat auch seinen Preis: Der LG PF80G kostet fast doppelt soviel wie der Acer-Zwerg und ist auch von den Abmessungen zwar immernoch sehr klein aber merklich schwerer und größer, als seine zwei Mitbewerber. Er ist für alle Großbildinteressierte empfehlenswert, die einen kompakten LED-Beamer mit besonders guter Bildqualität suchen und bereit sind, den entsprechenden Mehrpreis zu bezahlen.



Alternative Lichtquellen sind definitiv im Kommen und wir werden uns weiter mit diesem spannenden Thema beschäftigen: In einem kommenden Technik-Special erläutern wir alle potentiellen Vor- und Nachteile von LED- und Laser- Lichtquellen in Bezug zur Projektionstechnik (DLP / LCD).

 

1. Oktober, 2013
Ekki Schmitt



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