LG PF1500 MiniBeam Pro
in der Cine4Home Sektion!

Der kleine Große voller Überraschungen...

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Neu-Einsteiger sowie „alte Hasen“ reagieren bei ihrer ersten Begegnung mit LGs neuem LED-Beamer PF1500 gleichermaßen überrascht: Es ist schon fast surreal, wie leise der Beamer-Zwerg auch große Leinwände mit strahlender Helligkeit und präziser FullHD Schärfe ausleuchtet und sich vor manch teurerem Modell nicht verstecken muss, all das bei einem Bruchteil der Größe und Leistugsaufnahme (90W) mit einer Lebensdauer von mindestens(!) 30,000 Stunden.

Seit seiner Ankündigung sorgt der neu Kleine von LG daher bei Heimkinofreunden weltweit für wachsende Begeisterung. Der LG PF1500 vereint moderne, langlebige LED-Technik, ultra-kompakte Abmessungen mit Multimedia Funktionen (wie bei aktuellen Smart-TVs) und schafft damit eine vollkommen neue Produktkategorie, die einen umfassenden Universaleinsatz ermöglicht. Dies alles zu einem fairen Preis von um die €1000.-.



In unserem ersten großen Preview-Special zum PF1500 haben wir uns bereits ausführlich mit der Aufstellung, den geboten Funktionen und der Bildqualität unter Heimkino-Gesichtspunkten beschäftigt. In diesem zweiten Special wollen wir uns nun dem technischen Aufbau widmen: Wie ist es den Ingenieuren von LG gelungen, einen so kleinen 1400 Lumen Beamer auf reiner LED-Basis zu konstruieren, der zudem nahezu unhörbar leise ist? Wir geben mit einer ausführlichen „Sektion“ (bei der auch wir mehr als einmal überrascht wurden) die Antworten... viel Spaß!



Die PF1500T Luxusversion mit Magic Remote


Das äußere Erscheinungsbild des PF1500 gefällt durch sein schlichtes und wohnzimmerfreundliches Design, dabei ist er so kompakt, dass er nach Gebrauch problemlos in jeder Schublade verstaut werden kann. Überraschend gut ist die Verarbeitung, es gibt keine Kanten und Spalten, wie sonst in dieser Preisklasse üblich. Einzige Ausnahme ist der viel zu wackelige Neigungsfuß vorne.



Wir beginnen unsere Sektion wie immer auf der Unterseite, auf der vier Schrauben zu lösen sind. Überraschenderweise löst sich daraufhin nicht der Deckel, wie sonst bei Beamern eigentlich üblich, sondern ausschließlich der Boden. Es ergibt sich ein erster kleiner Blick auf die Elektronik, die aber durch ein Abschirmblech geschützt wird.



Die abgenommene Bodenplatte zeigt die Ursache des wackeligen Fußes: Die Führungsmechanik aus Kunststoff hat zuviel Spiel, da hilft auch das dünne Halteblech leider nichts. Dies ist leider nicht schön konstruiert und wird der sonstigen Verarbeitungsqualität nicht gerecht.



LG PF1500: Wie eine Schlange „gehäutet“


Die nächste Überraschung folgt auf dem Fuß: Nach Lösen weiterer Schrauben lässt sich der gesamte Beamer als Ganzes aus dem Gehäuse ziehen, der Aufbau ähnelt dem bekannten „Unibody Design“ vieler Handys oder Computer. Dies erklärt auch den hochwertigen, stabilen Eindruck, denn ein Gehäuse „aus einem Guss“ zeigt natürlich keine Kanten, Spalten oder „Knarzen“.



Die eigentliche Beamertechnik wird durch einen Kunststoffrahmen zusammen gehalten, an dem alle Einzelkomponenten angeschraubt sind. An den Seiten erkennt man auf den ersten Blick die beiden internen Lautsprecher, der kleine PF1500 bietet tatsächlich Stereo-Ton, der aber der Größe entsprechend „bescheiden“ ausfällt.



Kleine Lautsprecher sorgen für den Ton,
aber der PF1500 kann per Bluetooth auch kabellos externe Lautsprechen ansteuern



Auf der Rückseite folgt die nächste Überraschung: Im PF1500 sind keine größeren Lüfter verbaut, als in den Vorgängern, sondern lediglich zwei kleine 40x20mm Lüfter verrichten hier ihre Arbeit.



Weitere Lüfter sind nicht vorhanden, was dem linearen Aufbau des neuen Chassis zu verdanken ist. Es entstehen kaum Luftverwirbelungen, wodurch die Belüftung im Eco und im Medium Modus nahezu unhörbar leise bleibt. Lediglich im hohen Modus wird er hörbar lauter, ist aber auch hier leiser als die meisten Konkurrenten.



Auf der Vorderseite kann man nun die Größe des Objektives abschätzen, das erstmals bei LGs MiniBeam-Serie einen optischen Zoom aufweist. Leider fällt dieser aber sehr limitiert aus und liefert bei gleicher Leinwandbreite nur ca. 50cm Spielraum im Abstand, hier besteht für zukünftige Modelle noch Verbesserungspotenzial.



Platine des US-Modells


Nach Entfernen des Abschirmblechs ergibt sich ein besser Blick auf die Signalelektronik: Auf einem Board sind hier alle Prozessoren und Anschlüsse verbaut. Hier sind die ersten Unterschiede zwischen der US-Variante des PF1500 und der abgespeckten EU-Variante zu erkennen.


Platine des EU-Modells


Verschwunden ist bei der europäschen Variante der "THinge" LVDS -> TTL Receiver / Konverterchip.


Nur in der US-Version

Die LED-Treiber befinden sich auf einem externen Board, das im 90°-Winkel an die Hauptplatine gelötet ist.



Erst nach kompletter Demontage der Platinen zeigt sich allerdings die komplette Bestückung der Signalelektronik, auf kleinstem Raum tummeln sich hier diverse Hochleistungsprozessoren.



Oben: Mainboard des US-Modells
Unten: EU-Modell


Von besonderem Interesse sind hier die LG eigene „XD Engine“ neuer Generation, der der PF1500 seine sehr gute 120Hz Zwischenbildberechnung zu verdanken hat. Sie liegt auf ähnlich gutem Niveau wie bei aktuellen TVs oder Heimkinobeamern der €3000.- Preisklasse.



Komplette XD-Engine mit 8GB Ram und 4GB NAND Flash
bei der US-Version...


Diese voll ausgestattet XD-Engine wurde beim Euro-Modell leider komplett wegrationalisiert und durch XD Engine Light ersetzt, die keine 120Hz Zwischenbildberechnung bietet. Ebenso ersatzlos gestrichen wurden die 8GB Speicher und der Flash-Memory


Abgespeckte XD Engine "light" ohne Speicher
bei der EU-Version


Viele Großbildexperten, die zusammen mit uns die Bildqualität des PF1500 überprüft haben, waren von der digitalen Geometriekorrektur überrascht (horizontal & vertikal), die den optischen Lensshift ersetzen soll. Sie bewirkt kaum sichtbare Auflösungsverluste oder Skalierungsartefakte, wie bei vielen Systemen der letzten Jahre.



Diese gute Leistung erklärt sich mit obigem Prozessor, denn hierbei handelt es sich um einen 166MHz Spezialprozessor, der umfassende Geometriekorrekturen in Echtzeit vornehmen kann. Dazu gehören sogar Funktionen wie Warping, Image Rotation und Edge Blending, die aber im Falle des PF1500 keine Anwendung finden. Es ist überraschend, dass LG einen Spezialprozessor dieser Art verbaut.


Auch die seitlich angebrachte Treiberplatine zeigt auf ihrer Rückseite, dass sie umfassend bestückt ist.



An den massiven Lötstellen erkennt man, dass hier große Ströme fließen, denn Hochleistungs LEDs arbeiten zwar mit niedrigen Spannungen, dafür aber mit umso höheren Stromstärken.



Widmen wir uns wieder dem Lichtweg, der sich nach Abnehmen der Platinen langsam zu erkennen gibt. Nach Lösen diverser Schrauben lässt auch er sich aus dem Trägerrahmen lösen und ist (wieder) überraschend kompakt.



Auffällig sind die zahlreichen passiven Kühlkörper, die umständlichen Heatpipe-Konstruktionen der Vorgänger sind komplett verschwunden. Die drei schwarzen Körper kühlen jeweils eine der der LED-Einheiten, der große silberne den DMD-Chip. Letzteren haben wir als ersten demontiert und waren schon wieder überrascht.



Der DMD-Chip ist fest im Lichtweg gefasst und wurde nicht verlötet. Stattdessen wurde eine Kontaktplatte eingesetzt, die erst durch den Anpressdruck des Kühlkörpers für die notwendige Verbindung zur Steuerplatine sorgt. Diese Bauweise macht einen schönen Ausblick auf die DMD Rückseite möglich, man sieht, wie klein die aktuelle FullHD Generation mittlerweile sein kann.



Nach Demontage der restlichen drei Kühlkörper zeigt sich endlich, dass der kleine LED Beamer seinen Namen zu Recht trägt. Jeweils eine rote, grüne und blaue LED sorgt hier für die notwendigen Grundfarben in hoher Helligkeit.



Nach genauerem Untersuchen die nächste Überraschung: LG wurde dem Luminus-Fabrikat vergangener Generationen untreu und setzt nun auf Qualität aus Deutschland:



Bei den LEDs handelt es sich näcmlich um State of the Art Technologie von Osram: Erst im Laufe des letzte Jahres hat Osram diese speziellen „Ostar Projection“ LEDs auf den Markt gebracht, die ihre hohe Lichtausbeute einer speziellen „Ceramic Conversion“ verdanken. 4mm² Leuchtfläche ergeben sich pro LED, die Lebensdauer erreicht selbst im hohen Lichtmodus 30,000Stunden.



State of the Art:
Osram Ostar Projection LED


Und obwohl man das Ende ihrer Lebensdauer bei normaler Nutzung wahrscheinlich niemals erreichen wird, sind die LEDs durch den modularen Aufbau des Lichtweges durchaus nachträglich ersetzbar, wie unsere Sektion zeigt, denn sie sind bequem gesteckt und nicht verlötet.



Nach Entfernen der drei LEDs bleibt schließlich das eigentliche Herzstück des Beamers, der Lichtweg des PF1500 übrig. Er ist allerdings überraschenderweise derart kompakt, wie bei keinem anderen Heimkinobeamer zuvor.



Die drei Lichteinlässe für das LED Licht lassen sich als eine Einheit entfernen und geben den Blick auf ihr Inneres frei.



Mit Hilfe eines Kreuzspiegels wird das jeweilige Licht der drei LEDs, die wie eine Ampel sehr schnell durchgeschaltet werden, auf eine Integrator Linse gespiegelt, die den Lichtstrom homogenisiert.



Dieser Beginn des Lichtweges ist gleichsam auch schon das Ende, denn in der angeflanschten Kammer befinden sich bereits Tir-Prisma und DMD-Chip.



Tatsächlich sind in der Kammer lediglich ein Spiegel, eine Linse und das Prisma vorzufinden, minimalistischer geht es nicht mehr. Die gesamte Kammer ist mit Gummidichtungen für immer staubsicher geschützt, der DMD zusätzlich durch das Glasprisma. Staubprobleme wie beim z.B. beim BenQ W1070 wird es garantiert nicht geben mit dem LG PF1500, denn seine Konstruktion ist einfach wie genial und frei von Mechanik:



Funktionsweise der PF1500 Lichtkammer


Je nach gerade aktivierter LED kommt rotes, grünes oder blaues Licht durch die Integratorlinse (1) gleichmäßig verteilt in die Projektionskammer, wo es über einen Spiegel (2) und eine Linse (3) auf den DMD (4) gelenkt wird. Dieser moduliert die entsprechenden Farbanteile und reflektiert diese zurück, die durch die 45°-gewinkelte Seite des Prismas senkrecht in das Projektionsobjektiv (5) geleitet werden. Letzteres projiziert das fertige Bild schließlich pixelgenau auf die Leinwand.

 

Fazit

In unserer Sektion beweist der LG PF1500 dass in seinem kleinen Chassis tatsächlich wahre Größe verbaut ist, denn selten ist uns ein Projektor begegnet, der in seiner Konstruktion derart stringent auf das Notwendigste reduziert wurde, ohne dabei Qualität einzubüßen.



Das beginnt mit dem überraschenden „Monocoque“ Gehäuse mit herausnehmbaren Trägerrahmen, setzt sich fort über das Weglassen sämtlicher, lärmerzeugender Luftkanäle, das Ersetzen durch lediglich vier Passivkühlern plus zwei kleinen Lüftern und mündet in der Reduktion des Lichtweges auf eine einzige Projektionskammer mit nur drei optischen Elemententen.

Aufwändige Signal-Prozessoren und die neueste LED Generation aus dem Hause Osram zeigen zudem, dass man aktuelle Technologie verbaut hat (zumindest in der von uns zerlegten US Version), aus der sich die leicht gehobene Preisklasse gegenüber den Billigbeamern von Acer und Benq ergibt. Doch diesen Aufpreis von €200.-bis €300.- macht der P1500 durch seine Langlebigkeit, vielseitigeren Nutzungsmöglichkeiten und besseren Bildeigenschaften in Signalverarbeitung und Artefakten mehr als wett.

Die einzig ärgerliche Fehlkonstruktion ist der wackelige Kunststofffuß, denn so gerade wie auf diesem Produktfoto steht der PF1500 leider selten. Auch der kleine Zoombereich lässt Aufstellungsflexibilität vermissen.

Dennoch: In diesem Special folgte eine Überraschung der nächsten, der PF1500 MiniBeam Pro ist nicht nur in seiner Vielseitigkeit und Bildqualität ein kleines Wunder, sondern auch in seinem technischen Aufbau.


6. Mai 2015,
Ekki Schmitt
Cine4Home.de

 

 

 



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