Test: LG PA72G / PA70G
LED WXGA DLP Projektor

Die ultrakompakte, ultravielseitige und ultralanglebige
Allzweckwaffe?

Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de



Die Technik entwickelt sich überall stetig mit großen Schritten weiter, auch bei Projektoren: Nachdem Digitalprojektoren in Helligkeit und Kontrast mittlerweile weitgehend ausgereizt sind, wendet man sich einer ihrer bautypischen Schwächen zu, die viele Anwender nach wie vor abschreckt: Die Rede ist von der Lichtquelle!



Bald obsolet?
Die herkömmliche UHP-Beamerlampe


Bisher setzen nahezu alle Projektoren weiterhin die UHP-Lampen Technik ein. „UHP“ steht für „Ultra High Performance“, es handelt sich dabei um Quecksilberdampflampen mit besonders hoher Lichtausbeute im Verhältnis zur aufgewendeten Leistung. UHP Lampen sind zwar inzwischen preislich attraktiv und langlebig, doch es gibt auch eine ganze Reihe objektiver Nachteile:

- Wie alle Lampen unterliegen sie einem gewissen Verschleiß und nur die wenigsten Hersteller garantieren ihre beworbenen Lebenszeiten von 2000 bis 3000 Std. Wie jede „Birne“ können auch sie plötzlich vorzeitig ausfallen.

- Gaslampen verlieren kontinuierlich an Lichtleistung. Die beworbene Helligkeit wird meistens nur in den ersten hunderten von Stunden erreicht, danach geht es kontinuierlich bergab. Eine UHP Lampe erreicht am Ende ihrer Lebenszeit noch rund 50% ihrer anfänglichen Lichtleistung, danach gilt sie als „verbraucht“.

- Die Lampen müssen aktiv gekühlt werden und aufgrund ihres komplexen Glaskörpers kann diese Kühlung nur durch Umluft erzeugt werden. Das erhöht die Lautstärke und das Staubrisiko und entsprechende Lüfter unterliegen ebenfalls mechanischem Verschleiß.

- UHP Lampen kann man nicht beliebig klein konstruieren, Miniaturbeamer lassen sich mit ihnen nicht realisieren.

- Sie arbeiten mit Hochspannung, ein Akkubetrieb ist nicht möglich.

- Sie reagieren empfindlich auf Schock und Stöße

- Sie bleiben nach dem Abschalten sehr heiß und müssen längere Zeit nachgekühlt werden, um Schäden im Projektor zu vermeiden.


Genug Gründe für Alternativen? In allen Lebensbereichen wird die herkömmliche Lampentechnik durch LEDs ersetzt. LEDs bieten eine wesentlich höhere Energieeffizienz, sind sehr klein und langlebig, wie keine andere Lichtquelle.

Doch bislang reichte ihre Lichtleistung nicht aus, um ein Großbild angemessen hell auszuleuchten. Es hat sich eher wenig auf diesem Gebiet getan, denn die meisten renommierten Hersteller haben der 3D-Projektion in Verbindung mit besonders lichtstarken UHP-Lampen den Vorrang gegeben.

Doch in diesem Jahr ändert sich das: Bekannte Marken wie LG und Acer greifen die LED-Technologie neu auf mit dem Ziel, besonders kosteneffektive, langlebige und kompakte Universalbeamer für den täglichen Bedarf zu kreieren.



Besonders interessante Vertreter der neuen Gattung „ultrakompakte LED-Beamer“ sind die Modelle PA70G / PA72G aus dem Hause LG. Mit Preisen von um €550.- sind sie nicht nur technisch innovativ, sondern auch preislich mehr als attraktiv.


Sind diese Projektoren bereits konkurrenzfähig zu herkömmlichen Lampenbeamern, wie sind sie aufgebaut und welche technischen Vorteile bringen sie? Und vor allem: Ist ihre Bildqualität mittlerweile ebenbürtig? Diese Frage beantworten wir in diesem Test…

 


1. Technik und Ausstattung

Auf den ersten Blick fällt auf, dass der Hersteller sich auch optisch sehr viel Mühe mit dem Chassis gegeben hat. Mit einer minimalistischen geometrischen Formgebung in schlichtem Weiß gehört der PA70/72G zu den elegantesten am Markt.



LG PA-70G PA-72G


Das Modell soll 700 Lumen erreichen, zudem soll man sich nie mehr Gedanken über einen Ausfall oder Wartung machen müssen, denn die verwendeten LEDs überdauern sage und schreibe 30,000 Std, das entspricht z.B. ca. 20,000 Filmen oder Vorträgen. Selbst bei täglicher Nutzung entspräche dies einer Lebensdauer von ca. 50 Jahren(!!). Der 70er ist kaum größer als ein Taschenbuch und passt daher in jede Tasche. Die Projektoren sind so kompakt, dass selbst die Anschlüsse auf der Rückseite im Verhältnis überproportional groß erscheinen.



Kleine Anschlüsse ganz groß, in Relation zum Beamer!


In Anbetracht dieser Zwergen-Chassis fragt man sich spontan, wie es technisch derartige Leistungsdaten erreichen kann. Auch wir waren neugierig und haben zum Werkzeug gegriffen, diesmal allerdings in Uhrmacher-Größe.


Der Deckel ist schnell abgenommen, danach wir des diffizil


Nach Abnehmen des Deckels ergibt sich ein Blick auf die gesamte Signalelektronik auf einer Platine, auf die auch alle Anschlussbuchsen direkt aufgelötet sind.



Die Hauptarbeit verrichten hier die „XE-Engine“, ein von LG selbst entwickelter Signalprozessor, und der DMD-Steuerchip „DPP 6401“ aus dem Hause Texas Instruments.



Sehr einfach ist das Objektiv gehalten, das über keinen optischen Zoom verfügt. Die Schärfe wird durch ein Plastikritzel direkt auf den Objektivkranz übertragen, hier zeigt sich deutlich die günstige Preisklasse des Projektors.



Entfernt man die Hauptplatine, so kommt der versiegelte Lichtweg zum Vorschein. Bei der verbleibenden Platine handelt es sich um die Stromversorgung der einzelnen LEDs.



Ebenfalls wird deutlich, dass auch ein LED-Projektor auf eine aktive Kühlung nicht komplett verzichten kann: Auf der rechten Seite befinden sich gleich drei Lüfterräder, die die benötigte Kühlluft ins Geräteinnere blasen. Unterstützt werden sie von einem weiteren Lüfter im Inneren.



Die großen Kühlkörper deuten auf die LEDs hin, die fest innerhalb des Lichtweges verbaut sind. Dadurch ist es gelungen, einen komplett gekapselten und passiv gekühlten Lichtweg zu konstruieren, der einen 100%igen Staubschutz bietet.



Wir haben schließlich auch den Lichtweg geöffnet, um die Funktionsweise noch genauer zu erläutern.



Der Projektor hat nicht nur eine (weiße) Lichtquelle, wie ein herkömmlicher UHP-Projektor, sondern derer gleich drei, in jeder Grundfarbe eine: Rot Grün und Blau.



Die roten und grünen LEDs sind nebeneinander positioniert, „über Eck“ befindet sich die blaue LED. Diese drei LEDs leuchten im Betrieb nicht gleichzeitig, sondern sequentiell. Das bedeutet, sie werden wie eine Ampel der Reihe nach durchgeschaltet: R àG àB àR àG àB àR… usw.. Natürlich erfolgt dieser Wechsel in einer so hohen Frequenz, dass er durch die Trägheit unserer Augen kaum noch wahrgenommen werden kann. Durch diese „RGB Ampel“ wurde das herkömmliche Farbrad eines DLP Projektors endlich überflüssig gemacht. Und durch die schnelleren Umschaltzeiten wird der Regenbogeneffekt reduziert und die „Schwarzzeiten“ und damit das Bildrauschen verkürzt. Außerdem muss sich der Anwender keine Gedanken um den mechanischen Verschleiß eines Motors mehr machen.

Drei sequentielle Lichtquellen in ein und demselben Lichtweg zu integrieren ist nicht einfach, denn schließlich muss jede einzelne den DMD-Chip genau gleich ausleuchten, um Schwankungen zu vermeiden. Dieses Problem hat man einfach wie genial gelöst:



Ähnlich wie bei einem 3Chip Projektor wurden spezielle dichroitische Spiegel im 45% Winkel den LEDs vorgeschaltet, die gewisse Wellenlängen reflektieren, während sie andere passieren lassen.



Der erste (linke) Spiegel z.B. verhält sich gegenüber den blauen Wellenlängen wie ein transparentes Fenster, während er das Licht der grünen LED reflektiert.



Der zweite Spiegel lässt sowohl Grün als auch Blau passieren, während er rotes Licht reflektiert. Zusätzlich sind vor allen drei LEDs kleine Fokussier-Optiken verbaut. Mit diesem System können alle Lichtquellen nacheinander in genau gleichem Einfallswinkel das DMD beleuchten.


Durch das 3-LED System ist es auch möglich, Sekundärfarben eines Brilliant-Color-Farbrades zu simulieren: Leuchten z.B. Rot und Grün gleichzeitig, so ergibt dies Gelb, oder Rot und Blau Magenta, usw.. Sogar ein Gleichschalten aller drei LEDs ist denkbar, dann simuliert der Projektor ein Weißsegment und erhöht die Lichtleistung in Graustufen. Man sieht, der Technik sind kaum Grenzen gesetzt und es ist zu erwarten, dass die Hersteller mit kommenden Generationen verstärkt von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen werden.



Integrator Optik


Als nächste Station passiert das Licht eine Integrator-Linse, die es zur Ausleuchtung der DMD-Kammer homogenisiert. Danach kommt einer Überraschung:



Der PA70G / PA72G arbeitet nicht nach herkömmlichem Spiegelprinzip, sondern schaltet dem DMD-Chip ein TIR-Prisma vor. Dieses Prisma sorgt für eine rechtwinklige Bestrahlung des DMD-Chips, der das fertige Bild schließlich parallel gerade durch das Objektiv auf die Leinwand reflektiert. Dieses System ist aufwändig und teurer und ermöglicht auch einen optischen Lensshift, der aber leider in diesem Modell nicht realisiert wurde.


Aufmerksamen Lesern wird es nicht entgangen sein, dass das ganze Chassis eine Stromversorgung missen lässt, es gibt keinerlei Transformatoren für den direkten Anschluss an das 220V-Netzt. Diesen hat man nämlich ausgelagert.



Grundsätzlich ist es ratsam, ausschließlich das originale Netzteil zu verwenden oder bei Integration in Systemen penibel auf die richtige, Spannung, Leistungsdaten und Polarität zu achten.


Der technische Aufbau zeigt, wie die LED-Lichtquellen zu einer kompakten Bauweise beitragen, die mit herkömmlicher UHP-Lampentechnik nur schwer möglich ist. Der größte Vorteil ist neben dieser kompakten Bauweise aber zweifelsohne die Ausfallsicherheit (LEDs kennen keinen plötzlichen „Lampentod“) und die wesentlich längere Lebensdauer, die Dauereinsätzr wesentlich unbedenklicher machen.

 


2. Aufstellung und Bedienung

So innovativ und beeindruckend die technische Umsetzung des LG LED Beamers auch sein mag, so muss sich die neue Technik in der Praxis auch bewähren und an herkömmlichen Lampenprojektoren messen lassen. Letztere ist in x-ter Generation bereits sehr ausgereift und setzt die Messlatte sehr hoch.



Kein Zoom, nur Fokus


In der Aufstellung treffen wir direkt auf eine große Einschränkung: Da das Objektiv über keinerlei Zoom verfügt (vgl. Kapitel 1), handelt es sich bei dem Projektor um ein sogenanntes „Festbrennweiten“-Modell, das die gewünschte Bildbreite nur aus einem einzigen Abstand projizieren können.


Die Tabelle gibt Aufschluss über die notwendigen Projektionsabstände im Verhältnis zur Bildgröße.


Positiv ist zu bewerten, dass der Projektor aus sehr moderaten Abständen angemessene Diagonalen erreicht, so dass eine Tischaufstellung auch in kleineren Räumen keine großen Probleme darstellen dürfte. Einen Spielraum gibt es mangels Zoom nicht, so dass die Aufstellung gut geplant sein will. Die Schärfe lässt sich mittels des Drehrades schnell und unkompliziert anpassen.

Der Aufstellungsspielraum ist aber beschränkt: Maximal rund 3m kann man den PA70G / A72G von der Leinwand entfernt positionieren, was zu einer maximalen Bilddiagonale von rund 2,5m führt. Bei Vorträgen und Konferenzen kann dieser kurze Abstand stören und auch im heimischen Wohnzimmer sitzt man aufgrund dieser Limitationen stets hinter der Beamer.

Einen Lensshift gibt es auch nicht, die Objektivmitte liegt auf Bildunterkante, so dass man in der Aufstellungshöhe auch festgelegt ist. Allerdings ist eine leichte Schrägaufstellung kein Problem, da der projektor über eine automatische Trapezkorrektur verfügt.


Verschiedene Gewinde auf der Unterseite


Praktisch ist das Stativgewinde, mit dem der PA70G/72G jederzeit auf ein Stativ montiert werden. Dies erleichtert die spontane Aufstellung ungemein. Für eine dauerhafte Deckenmontage sind zudem vier kleinere Gewinde in den Füßen integriert.

 


2.1 Anschlüsse & Signalarten

Wie bereits im ersten Kapitel erwähnt, befinden sich alle Anschlüsse der PA70/72G auf der Rückseite.



Auf den ersten Blick sieht das Angebot spartanisch aus, doch ist alles an Bord, was ein Projektor des 21. Jahrhunderts benötigt: 1 x HDMI für nahezu jede Bildquelle von Player, über PC bis Receiver, ein VGA-Eingang für ältere Notebooks und „last but not least“ ein USB-Anschluss für Video- und Audiodaten. Im Gegensatz zu vielen anderen AV-Beamern dieser Preisklasse hat der PA70/72G eigene Video-, Foto- und Audio-Player integriert, die direkt von USB-Stick aber auch Festplatte abgespielt werden können. Die Formatunterstützung ist dabei vielfältig:

Unterstützte Audio- und Videoformate des internen Players


Man erkennt, dass die kleinen LED-Beamer auf eine schnelle und vor allem unproblematischen Einsatz mit möglichst wenig Peripherie ausgelegt sind. Sogar ganze Präsentationen kann man ohne Computer durchführen, denn es werden auch XLS, DOC, PPT, TXT, XLSX, PPTX, DOCX, PDF, Microsoft Of- fi ce 97/2000/2002/2003/2007 Ado- be PDF 1.0/1.1/1.2/1.3/1.4 Dokumente direkt wiedergegeben. Für Besitzer von modernen Notebooks hat das größere Modell PA72G einen besonderen Clou parat, auf den ein kleiner unscheinbarer Aufkleber auf der Oberseite hindeutet:



Der 72er unterstützt als einer der ersten Projektoren den noch jungen Intel „WiDi“-Standard. WiDi steht für Wireless-Display und erlaubt eine kabellose Funkfernbedienung für die Bildübertragung zwischen Computer und Beamer, bis zur FullHD Auflösung von 1080p.



Die Kontaktaufnahme ist dabei äußerst leicht: Auf dem PC startet man das WiDi-Programm, worauf der Projektor einen auffordert, den vierstelligen PIN einzugeben, der im Windowsfenster eingeblendet wird. Dies verhindert, dass Unbefugte das WiDi Bild „abgreifen“ können. Nach Eingabe des Pins wird die Bildübertragung gestartet. Bequemer geht es nicht!

 


2.2 Bedienung

Bedienen lässt sich der PA72G direkt am Gerät: Auf der Rückseite befinden sich „klassische Druckknöpfe“ samt Steuerkreuz.



Im Alltag werden Projektoren aber vornehmlich per Fernbedienung gesteuert, da ist es erfreulich, dass LG den beiden Modellen vollwertige Infrarotgeber spendiert hat und nicht nur die in dieser Klasse sonst üblichen „IR-Scheckkarten“.



Die Infrarotsignale erreichen sicher und ohne starke Verzögerungen den Projektor, weshalb die Bedienung zügig und praktisch von Statten geht. Die Konfiguration der Geräte erfolgt über klassische OnScreenMenüs, die die von LG übliche TV-Struktur aufweisen:



Auf der obersten Ebene geben sechs große Icons mit Textumschreibung einen Überblick über die Hauptkategorien.



Hat man eine Kategorie ausgewählt, zeigen sich die entsprechenden Funktionen und die Hauptkategorien sind nun links vertikal aufgelistet.



Im Screenshot oben sehen wir das Bildmenü mit auswählbaren Presets und entsprechenden Grundfunktionen. Sie sind selbsterklärend. Verschiedene Werkskonfigurationen sind abrufbar (Vivid, Standard, Game etc), wer selbst das Bild möglichst detailliert konfigurieren will, wählt das Preset „Expert1/2“.



Überraschend vielseitig ist das Untermenü „Experteneinstellung“: Wie bei einem hochpreisigen Beamer kann sich der versierte Großbildfan an diversen Profi-Einstellparametern austoben:



Sogar ein kompletter 10 Stufen-Gamma-Equalizer und ein Color-Managament sind mit an Bord (wenn auch in etwas abgespeckter Form). Die grafische Aufbereitung dieser Funktionen ist allerdings wenig intuitiv. Ob die Geräte durch dieses aufwändige System zu einer genaueren Bildreproduktion in der Lage sind, untersuchen wir im Bildteil weiter unten.



Die zweite Hauptkategorie „Audio“ beschäftigt sich mit dem Ton des Projektors, denn wie bereits im ersten Kapitel aufgezeigt, verfügt der Projektor über interne Speaker. Auch wenn die eingebauten Lautsprecher eher aufgrund ihrer Größe spartanisch ausfallen, neben der Lautstärke können sie dennoch in ihrer Balance und den Höhen justiert werden. Sogar einen „Raumklang“ Modus ist mit an Bord.



Und auch an besonders schläfrige Großbildfans wurde gedacht, der Projektor schaltet sich mit seinem Sleep-Timer nach einem voreinstellbaren Countdown automatisch aus. In Anbetracht der LED-Lebensdauer von 30,000 Stunden ist dies aber fast nicht notwendig.



Wichtige Funktionen finden sich in der Hauptkategorie „Option“: Hier können Projektionsmodus, Eingänge, 3D Wiedergabe usw. konfiguriert werden



In der „Eingangs“-Rubrik kann man die gewünschte Signalquelle aussuchen. Dies geht aber auch direkter über die Fernbedienung.



„Last but not least“ verbleibt der “MyMedia”-Screen, mit dem der Anwender alle Dateien, die per USB-Stick oder Festplatte zugespielt werden. Verschiedene Media-Browser stehen hierfür zur Verfügung.


In diesem Testabschnitt zeigt sich, worauf LG seine kleinen LED-Projektoren ausrichtet: Auf möglichst vielseitig einsetzbare und ultraportable Allzweckwaffen. Dieser Anspruch wird auch in den meisten Aspekten beeindruckend erfüllt: Selbst weitaus größere (und teurere) Projektoren anderer Hersteller weisen meist nicht so viele Multimediafunktionen und Netzwerkkompatibilität auf, wie die kleinen LED-LGs. Mit der WIDI-Kompatibilität des PA72G zeigt der koreanische Hersteller zudem, dass auch brandaktuelle neue Standards berücksichtigt werden, die die portable Nutzung noch einmal deutlich erleichtern. Es ist wirklich beeindruckend, wie umfangreich diese kleinen Geräte ausgestattet sind.

 


3. Bild

Auch wenn LEDs immer mehr Beleuchtungsbereiche in unserem Alltag übernehmen, so sind sie bei Projektoren nach wie vor die Ausnahme, die meisten Hersteller setzen nach wie vor konservativ auf die UHP-Lampe mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Tatsächlich stellen sich mit LEDs als Lichtquelle zahlreiche neue Herausforderungen and die Bildqualität, die es zu lösen gilt. Kann hier die frühe LED-Generation zur ausgereiften Lampentechnologie in allen Bereichen bereits aufschließen? Und wenn nicht, kann sie mit ihren eigenen Vorteilen die Schwächen ausgleichen? Unser Bildtest gibt Aufschluss:

 

3.1 Farbdarstellung

Rein technisch gesehen bieten LEDs in Sachen Farben ein wesentlich größeres Potenzial, als die herkömmliche Lampentechnologie. Dies hat zwei Hauptgründe:

  • Die Grundfarben (Rot, Grün und Blau) müssen nicht aus weißem Licht einer Lampe herausgefiltert werden, sondern für jede steht ein eigenes LED-Modul zur Verfügung. Es handelt sich also um drei Lichtquellen.
  • LEDs produzieren besonders reine Grundfarben mit schmalen Spektralbändern


Mit anderen Worten: LED basierende System sind zu einer besonders kräftigen Farbdarstellung in der Lage, oder technisch ausgedrückt: Sie spannen einen besonders großen Farbraum auf.



Der native LED-Farbraum ist wesentlich größer als die Videonorm


Unsere Messung macht deutlich, wie groß der Farbraum im Verhältnis zur Videonorm ausfällt. Er kann es glatt mit Digital Cinema Standards aufnehmen. Die Spektralmessung belegt, wie rein die einzelnen Grundfarben ausfallen:



Sehr ausgewogenes LED-Spektrum in Weiß


Doch leider sind die derzeit noch gängigen Videonormen für so einen großen Farbraum gar nicht gewappnet: sRGB (PC Zuspielung) bzw. Rec709 (HD Zuspielung) setzen einen wesentlich kleineren Farbraum mit wesentlich blasseren Grundfarben voraus (im Diagramm oben als kleineres Dreieck gekennzeichnet). Da die LED Grundfarben im Verhältnis zur Norm zu kräftig sind, erscheinen auch alle Mischfarben und damit das farbige Videobild viel zu bunt und verliert seine Natürlichkeit.


Links: Zu bunte Darstellung durch den erweiterten Farbraum
Mitte: Das Original
Rechts: Farbgenauigkeit (Grün = gut bis Rot = schlech
t)


Der Projektor ist sozusagen technisch dem Videostandard voraus und die Ingenieure werden vor die Aufgabe gestellt, den kleinen Farbraum von sRGB / HD zu emulieren, indem man die Grund- und mischfarben abschwächt. Dafür sind aufwändige Farbmatrizen notwendig.

Das Bildmenü ist hier vielversprechend: Neben dem nativen Farbraum (s.o.) stellt es unter dem Menüpunkt „Gamut“ auch alle Normen zur Verfügung: SMPTE (für NTSC), EBU (für PAL) und BT709 (für HD). Doch funktioniert diese Farbraumumstellung auch in der Praxis? Wir haben nachgemessen:




Farbraum Preset „Rec709“


Color space comparison to sRGB/Rec709


Leider funktioniert die Farbumschaltung nicht so, wie das Menü verspricht: Auch bei aktivierten Videonormen bleibt der Farbraum übertrieben groß und die Realbilddarstellung viel zu kräftig.



Auch die Helligkeiten der Grundfarben im Verhältnis zum kalibrierten Weißpegel stehen in nicht normgerechter Relation. Rot ist überbetont, Grün und Blau eher zu dunkel. Für Nachkorrekturen bleibt nur das Color Management.



Die Grundfarben können hier nur in „Farbton“ und „Farbe“ korrigiert werden. Letztere lässt auf Farbsättigung schließen, beeinflusst wird aber tatsächlich die Farbhelligkeit. Für ein vollständiges ColorManagement fehlen demnach Einstellmöglichkeiten für die Sättigung. Auch der allgemeine Sättigungsregler des Grundmenüs beeinflusst nicht die Sättigung, sondern nur die Farbhelligkeiten. Man sollte daher schon einiges an Kalibriererfahrung mitbringen, wenn man die Farbdarstellung mit diesem CMS verbessern möchte.


Korrekturen in Farbton und Helligkeit sind möglich


Obige Messdiagramme zeigen das Optimum, das man dem PA70/72G entlocken kann: Mangels Sättigungsregler bleibt der Farbraum übertrieben groß und die Farbdarstellung damit bunter, als gewollt. Doch die Anpassung der Farbhelligkeiten und Farbtöne der Sekundärfarben kann man zumindest störende Farbstiche vermeiden.



Das Werkspreset "Warm" zeigte eine Annäherung an die D65-Norm


Bei der Farbtemperatur bewährt sich das Preset „Warm“ (oben) das mittels des RGB-Farbequalizers sehr gute auf die Videonorm von 6500K / D65 getrimmt werden kann.



Die Farbtemperatur lässt sich gut kalibrieren


Die kalibrierte Farbtemperatur stellt sicher, dass die Grundfarben im richtigen Verhältnis zueinander gemischt werden.

Soweit die messtechnisch „optimierten“ Farbparameter des PA72G, doch wie nah kommt die Bilddarstellung nun farblich dem Original, das auf unsere (sRGB/HD) Farbnorm abgestimmt ist? Wir haben detaillierte Farbanalysen vorgenommen:



Im Bild oben sehen wir die Delta-E Analyse der Farbpalette. Auffällig sind die starken Abweichungen in den Grundfarben (im DeltaE Diagramm rechts rot markiert), die auf den übergroßen Farbraum zurückzuführen sind. Die Abweichungen im Orangebereich, der für die Hautfarben besonders wichtig ist, fallen aber zum Glück moderater aus.



Links: PA70G, Mitte: Original, Rechts DeltaE Analyse


Unser Praxisbeispiel zeigt die Auswirkungen auf reale Bilder: Hautfarben erscheinen etwas zu kräftig, aber es verbleibt in einem tolerablen Rahmen.



Ähnlich sieht es bei Landschaftsaufnahmen aus: Blau- und Grüntöne werden stärker betont, als im Original. Der Unterschied ist im direkten Vergleich merklich, aber eine Natürlichkeit ist weiter gegeben.



Alles in allem ist die Farbdarstellung des PA70G/72G ein Paradebeispiel für die Vorteile der LED-Technologie in Sachen Farbreinheit, aber auch der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten gegenüber bisherigen Quellmaterialien:


Der Projektor ist zu einem sagenhaft großen Farbraum in der Lage, der jeden herkömmlichen UHP-Beamer hinter sich lässt und es sogar mit dem digitalen Kinostandard (DCI) aufnehmen kann. Entsprechendes Bildmaterial (xvYCC, AdobeRGB) vorausgesetzt, ist er damit zu einer Farbenpracht in Naturtönen in der Lage, die Ihresgleichen sucht. Doch spielt man dem PA72G/70G herkömmliche PC- (sRGB) oder Video- (HD) Signale zu, so werden diese trotz Farbraumauswahl und ColorManagement grundsätzlich zu kräftig abgebildet. Zwar liegen die Abweichungen in noch tolerablen Rahmen, doch eine absolut akkurate Farbreproduktion ist so nicht gegeben. Es wird deutlich, wie schwer es ist, Projektoren neuer Lichtquellen zu den alten Videostandards kompatibel zu machen

 


3.2 Helligkeit & Kontrast

In Sachen Helligkeit und Kontrast gibt der Hersteller ambitionierte Werte an: Lichtreserven von maximal 700 Lumen soll der PA70G/ PA72G zur Verfügung stellen, das wäre soviel wie ein durchschnittlicher (wesentlich größerer) Beamer mit herkömmlicher Lampentechnologie. Diese Helligkeit sollen die Beamer mit einem Kontrastverhältnis von 15,000:1 verbinden, was ebenfalls überdurchschnittlich hoch wäre. Erfahrene Leser wissen: Herstellerangaben bzgl. Helligkeit und Kontrast sind immer als „relativ“ anzusehen, weshalb wir messtechnisch nachgeforscht haben:

Wie bei herkömmlichen Beamern gibt es auch beim PA70/72G einen Eco-Modus, hier sogar in drei Stufen regelbar. Er beeinflusst den Stromverbrauch, die Helligkeit und damit verbunden die Lüfterlautstärke. Bei abgeschaltetem Energiesparmodus ist die Lichtleistung folgerichtig am höchsten.

Zudem steht die Farbtemperatur im Zusammenhang zur Helligkeit: Bei nativer Farbtemperatur, sprich bei ausgereizten RGB-Kanälen ohne Kalibrierung, wird die höchste Helligkeit erreicht.

„Last but not least“ gibt es die DLP-typische Weißbetonung / Brilliant Color, bei der auch Sekundärfarben oder Weiß mit eingespeist werden. Bei einem 3 LED Beamer wie dem LG PA70G/72G ist dies möglich durch gleichzeitiges Anschalten der LEDs (R+G=Gelb; G+B=Zyan, R+G+B=Weiß). Jede Form von Farbrad lässt sich so simulieren.


Für die Messung der maximalen Lichtelistung deaktivieren wir also den Energiesparmodus, wählen die native Farbtemperatur und maximieren die Weißbetonung. Unser Testgerät erreichte in dieser Konfiguration 520 Lumen. Auch wenn dies für einen kompakten LED Beamer ein beachtlicher Wert ist, die Werksangaben werden nicht erreicht. Bei der maximalen Lichtausreizung schleicht sich ein Gelbstich ins Bild, der auch im normalen Betrieb ausgemacht werden kann.

Kalibriert verbleiben rund 400 Lumen, was ebenfalls als gut einzustufen sind. Zum Vergleich: Viele UHP-Lampen Projektoren liegen im Ökomodus nicht wesentlich darüber Die Helligkeit reicht aus, um die möglichen Bildgrößen bis 2,5m glaubhaft hell auszuleuchten. Kontrollierte Lichtbedingungen sind aber ein Muss, für helle Konferenzräume ist der PA70G(PA72G) nicht geeignet.

Das hohe Kontrastverhältnis (Werksangabe 15,000:1) erreicht der Projektor bei On / Off Kontrastmessungen durch ein LED-Dimming bei Schwarz. Dies lässt selbstredend die Messwerte in die Höhe schnellen, aber der mögliche Inbild-Kontrast wird vom nativen Dynamikumfang des Projektors limitiert. Dieser beläuft sich beim PA70G auf maximal 1400:1, was einen DLP-typischen Wert in dieser Klasse darstellt.

Diese Messergebnisse bedeuten in der Bildpraxis eine glaubwürdige Helligkeit bis ca. 2m Bildbreite und ansprechender Plastizität. Lediglich im absoluten Schwarzwert, der in dunklen Szenen zur Geltung kommt, zeigen sich Defizite: Er wirkt eher gräulich und setzt dafür einen leichten Nebelschleier über dunkle Bilder. Hier würde eine effektivere Programmierung der dynamischen LED-Steuerung bessere Ergebnisse erlauben.

 


3.3 Schärfe

Ist ein so kompakter Beamer mit derart kleinem Objektiv zu einer guten Bildschärfe in der Lage? Zur Beantwortung diese Frage beschäftigen wir uns zunächst mit der Auflösung: LG gibt sie mit WXGA / 1280x800 Bildpunkten an, was einem Bildformat von 16:10 entsprechen sollte. Doch tatsächlich sind diese Angaben nur „Näherungen“, wenn man sich die Pixelanordnung des PA70G/72G genauer ansieht:



Diamant –Pxel Layout des LG PA70G/72G


Tatsächlich sind die einzelnen Pixel nicht herkömmlich quadratisch in Reihen und Spalten unterteilt, sondern als Rauten „auf die Spitze gestellt“. Zwei solche Sets befinden sich jeweils um einen halben Pixel nach oben und rechts verschoben mit einer jeweiligen Auflösung von 960 x 540 Bildpixeln auf dem DLP-Chip. Dies ergibt eine native Gesamtauflösung von 960x540x2=1,036,800 Bildpunkten, was sogar leicht über der beworbenen WXGA Auflösung liegt. Wichtig ist noch anzumerken, dass diese Pixelzahl sich wirklich komplett physikalisch auf dem DMD-Chip befindet und nicht(!!!) durch Wobulation Technik erzeugt wird.

Aufgrund dieses komplexen Pixellayouts hat der Hersteller offensichtlich versucht, die Auflösung mit einem für jedermann verständlichen Standartformat zu umschreiben. Tatsächlich ist es aber wesentlich komplexer mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen:

Die versetzte Pixelstruktur erlaubt eine flexible Auflösungsnutzung in vertikaler und horizontaler Richtung. So ist es z.B. möglich, die volle horizontale HD-Auflösung (1920) oder die volle vertikale HD-Auflösung (1080) abzubilden, aber niemals beides gleichzeitig. Es ist leicht einzusehen, dass die resultierende Bildqualität im Endergebnis von der Leistungsfähigkeit der gekoppelten Skalierungselektronik abhängt:



Pixelstruktur aus der Nähe


Im Screenshot oben sehen wir das Pixellayout in Verbindung mit einer Video-Detailaufnahme, fotografiert aus nächster Nähe. Wir zu erwarten, zeigen sich deutliche Vorteile in schrägen Kanten, horizontale und vertikale Kontrastübergänge wirken hingegen leicht „ausgefranst“.



In unserem SD-Auflösungs-Testbild gibt sich der Pa70/72 keine großeBlöße in der Skalierung. Auch schwierige Frequenzen löst er nahezu frei von Artefakten auf im Beriech von 6MHz zeigt er die üblichen Linearitätsschwankungen.



In der Farbauflösung werden ebenfalls gute Ergebnisse, wenn auch nicht die letzte Perfektion, geboten. Kleine Details und Strukturen sind etwas farbarm.



Mit gut ist die vertikale Skalierung zu bewerten, wenn man diese vor dem WXGA Hintergrund des Projektors betrachtet. Herkömmliche 720p-Beamer weisen meist stärkere Linearitätsschwankungen auf.

Für SD-Materiel ist der PA70G / PA72G also gut gewappnet, doch als beworbener WXGA-Projektor sollte er auch HD-Quellen angemessen abbilden können. Aufgrund seiner Rauten-Pixel ist er zu keiner pixelgenauen Ansteuerung in der Lage, eine Skalierung findet stets statt.



Besonders schwierig ist für ihn die Abbildung horizontaler Linien, sie wirken aus der Nähe wie Perlenschnüre. Dies wiederum macht er mit besseren Diagonalen wieder Wett.



Bei der FullHD Zuspielung schlägt sich der kleine WXGA-Beamer aber gut. Natürlich ist er nicht in der Lage 1080p voll auszureizen, doch HD-tauglich ist er auf jeden Fall. In feinen Mustern provoziert die Skalierung allerdings leichte Interferenzen.



Mit einem PC kommt man mit Wahl der WXGA Auflösung (1280x800) einer nativen Darstellung tatsächlich am nächsten. Auch kleine Icon-Schriften werden hier klar lesbar abgebildet, auch wenn leichte Farbsäume (Chromatic Abberation) merklich sind. Negativ anzumerken ist, dass uns bei beiden Testgeräten keine perfekte Bildschärfe über die gesamte Fläche gelang, eine der vier Ecken verschwomm immer leicht.

 


4 Fazit

LEDs erhalten in den letzten Jahren immer mehr Einzug in alle Lebensbereiche und mit den neuen LG Beamern nun auch in die bezahlbare und ultrakompakte Großbildprojektion. Beide Modelle (PA70G / PA72G) zeigen auf beeindruckende Weise, dass aus immer kleineren Chassis immer größere und hellere Bilder erzeugt werden können. Und am technischen Aufbau, den wir hier minutiös aufgezeigt haben, werden die diversen Vorteile der LED-Beleuchtung deutlich:



Die LEDs werden zum inneren Teil des Lichtweges und sind nicht mehr „extern angeflanscht“, wie herkömmliche UHP-Lampen. Neben einer kompakten Bauweise bietet dies den Vorteil einer gemeinsamen Kühlung und eines absoluten Staubschutzes.

Da LEDs nach Belieben an- / aus- geschaltet werden können und besonders reaktionsschnell agieren, werden sie sequentiell eingesetzt und ersetzen so das Farbrad (mit all seinen Nachteilen). Neben der Vermeidung von mechanischem Verschleiß, sind so schnellere RGB Frequenzen möglich, der Regenbogeneffekt kann so vermindert werden.

Die Lebensdauer der LEDs ist zehnmal länger, als die von herkömmlichen UHP-Lampen. Auch sind sie wesentlich lichtstabiler und halten ihre Helligkeit über viele Tausende von Stunden: Die Bilddarstellung des ersten Tages bleibt für viele Jahre erhalten.

Derartige Miniaturbeamer werden durch die LED-Technologie erst möglich. Damit werden neue, vor allem portable Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Große Bilder überall, kein Display kann das leisten.



Soweit die praktischen Vorteile. Auch in der Farbdarstellung bieten LEDs durch ihr reines Spektrum und den damit verbundenen großen Farbraum mehr Potenzial und sind besser zu kommenden Farbstandards geeignet, als herkömmliche UHP-Lampen. Doch hier liegt gleichzeitig auch der Knackpunkt: Bisher haben wir es meistens noch mit alten Farbstandards wie PAL, sRGB oder HD (Rec709) zu tun und hier tut sich der PA70/72G etwas schwer, denn er zeigt einen Hang zu einer zu bunten Darstellung. Das ist zwar auf den ersten Blick sehr ansprechend, doch die Natürlichkeit leidet. Perfekt ist der große LED-Farbraum hingegen für Animationsfilme oder Videospiele, den dort kommt die volle Farbenpracht zur Geltung.

In der Helligkeit hat diese neue LED-Generation ebenfalls merklich zugelegt: Es ist schon beeindruckend, dass ein so kleiner Projektor in der Lage ist, so große Bilder (bis 2,5m Diagonale) angemessen auszuleuchten. Mit 400 bis 500 Lumen ist der PA70G / PA72G aber nach wie vor keine Lichtkanone, kontrollierte Lichtbedingungen sind ein Muss. Mit einem nativen Kontrast von ca. 1400:1 wird typischer DLP-Präsentationsstandard geboten, der dynamisch auf 15,000:1 gehoben wird. Doch die dynamische Ansteuerung lässt noch viel Potenzial zur Kontrastoptimierung in zukünftigen LED-Generationen.

Die erreichte Schärfe ist weniger auf die LED-Technologie, sondern auf die Ultra-kompakte Bauweise der Projektoren zurückzuführen. Natürlich kann ein Mini-Beamer mit Miniatur-Optik nicht ganz so scharf projizieren, wie ein Full-Size-Projektor. Und auch der DMD-Chip mit „Diamant“-Pixeln ist der kleinen Bauweise geschuldet und erschwert eine pixelgenaue Ansteuerung, doch setzt man hier einen gegenüber dieser Kompaktklasse fairen Maßstab an, so muss sich die Detaildarstellung des PA70//2G nicht verstecken.



Was sind nun die idealen Einsatzgebiete für LGs LED-Minibeamer, mit all ihren Stärken und Schwächen? HighEnd Anforderungen erfüllen sie zweifelsohne nicht, doch dafür punkten sie mit unvergleichlicher Flexibilität in der Zuspielung, Portabilität und vor allem sofortiger Nutzung auch ohne Peripherie. Sie sind kleine „Alleskönner“, die ohne Computer Präsentationen, ohne Bluray-Player Filmvergnügen und ohne Lautsprecher Ton erlauben. Daraus leitet sich ihr breites Einsatzgebiet ab: Sie sind für alle spontanen Großeinbildsätze gedacht und geeignet, sei es privat daheim, im Urlaub, beruflich usw. usw. Kein anderer Projektor ist so kompakt, so robust und so unkompliziert wie die PA70G / PA72G, Punkt.


Es ist leicht zu erkennen, dass die alternativen Lichtquellen wie LED oder Laser auch in der Großbildprojektion die Zukunft darstellen und die Tage der Gaslampen gezählt sind. Die Firma LG geht dabei mit ihren innovativen Kleinbeamern mit gutem Beispiel voran und bietet die Technik von morgen bereits heute zu Einstiegs-Preisen an. Sie sind gleichsam für jedermann eine sinnvolle Investition, denn es gibt im Alltag immer Einsatzzwecke für derart kleine Alleskönner…

 

8.März, 2013
Ekkehart Schmitt

 

 

Test-Ergebnisübersicht

Helligkeit:

530 Lumen maximal, 400 Lumen kalibriert.

Farbdarstellung:

Sehr reine Farben, großer Farbraum nutzt die LED Stärken aus. Perfektion gemäß sRGB nicht möglich.

Schärfe / Konvergenz:

Leichte Farbsäume, pixelgenaue Ansteuerung nicht möglich. Begrenzte optische Schärfe. HD wird angemessen abgebildet.

Chassis:

Ultra-Kompaktes, sehr elegantes Chassis. Leise Belüftung. Wartungsfreundlich und dank LED extrem wirtschaftlich und langlebig.

Aufstellung:

Kurzdistanzprojektion, für kleine und mittlere Raumgrößen geeignet. Kein Lensshift, kein Zoom.

Bedienung:

Intuitiv strukturiert, hervorragender Funktionsumfang, Zuverlässiger Infrarotgeber, WiDi tauglich (PA72G)

 

Empfohlener Einsatzzweck:

Als HD-tauglicher Allroundbeamer für den portablen Einsatz auf allen möglichen Gebieten (Film, Spiel, Dias, Daten).
Stärken in der Videodarstellung, Lichtleistung für Präsentationen grenzwertig.

 


Neugierig geworden und Sie wollen die Geräte live sehen?

Kein Problem bei unserem Partner Beamer Discount:

 


(Klick auf das gewünschte Modell)


 

Und jetzt neu:
Sie haben noch Fragen oder Kommentare zu dem Test oder den Fernsehern? Dann schauen Sie in unseren Blog und fragen Sie uns direkt. Ab sofort werden alle Fragen dort für jedermann sichtbar direkt von Profis beantwortet, nach Themen geordnet.

>>> Zum Blog <<<


 

 




Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de