JVC DLA X-Serie 2012 (X35/X55/X75/X95),
was gibt es Neues?

Erster Überblick der technischen Änderungen

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Update 2:
Neue Firmware behebt 3D Problem des X35!


In den letzten Wochen haben wir diverse verwunderte Anfragen von Lesern erhalten, die den kürzlich erschienen JVC DLA X35 gekauft hatten oder in der Vorführung sahen:

Entgegen unseren ersten Preview-Ergebnissen (siehe unten), nach denen sich die 3D-Performance gegenüber dem Vorgänger merklich verbessert hat, ist sie beim X35 dramatisch schlechter geworden, mit massivem Ghosting. Sollte JVC in der Serie doch nicht halten, was in der Vorserie gelang, oder gab es einen Produktionsfehler?

Das Problem betrifft ausschließlich den X35, nicht aber die großen Brüder X55, X75 oder X95. Das zeigt, dass es sich um kein grundsätzliches Technologieproblem handeln kann. Es bleibt lediglich die Frage, ob es sich um ein gravierenden Hardwarefehler in der Serie handelt, oder um reine Software.

Wir haben die Sache weiter verfolgt und direkt mit JVC Kontakt aufgenommen. Erfreulicherweise gibt es Entwarnung: In die Serienfirmware des X35 hat sich eine falsche Timing-Programmierung der Brillensynchronisation eingeschlichen, die für falsche Zeitschalten und damit das starke Ghosting verantwortlich ist.

Die Ingenieure haben das Problem mittlerweile behoben und ein Firmware-Update programmiert, dass nachträglich in jeden X3 geflasht werden kann und das 3D Problem vollständig beseitigt. Wir konnten uns selbst davon überzeugen: Mit dem Update erreicht der X35 die selbe guten 3D-Ergebnsse, wie beim Vorserienmodell.

Alle Besitzer, die jetzt aber hoffen, das Update von der JVC-Webseite herunterladen und selbst in den Beamer flashen zu können, werden enttäuscht: Das Update ist ausschließlich über ein Spezial-Interface möglich, für dessen Anschluss der Projektor zudem geöffnet werden muss. Mit anderen Worten: Ein Update ist ausschließlich über den JVC-Service möglich.

Der Hersteller bedauert den Fehler und verspricht, sich schnellstmöglich um etwaig notwendige Updates zu kümmern. Ab dieser Woche werden auch keinerlei X35 mit dem Firmwarefehler mehr ausgeliefert. Neukäufer können also beruhigt zugreifen, während alle betroffenen „Early Adopters“ gebeten werden, sich mit ihrem Fachhändler zwecks zeitnahem Update in Verbindung zu setzen. Die JVC geschulten Händler kümmern sich für Sie darum!

Auch wir warten nun auf die Updates unserer Testgeräte, damit wir in Kürze unsere Referenz-Tests veröffentlichen können…

 

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Das ursprüngliche Preview:


Es ist mal wieder soweit: Anfang dieser Woche hat JVC sein neues LineUp „live und in Farbe“ vorgestellt:



Letzten Montag bei JVC in Friedberg:
Der ultimative D-ILA X30/X35/X55/X70/X75 Vergleich


Ein ausführliches Cine4Home Sneak-Preview mit Mess- und Testergebnissen steht noch aus, doch an dieser Stelle wollen wir schon einmal einen Modellspezifischen Überblick über die Neuerungen geben und erste kleine Sehergebnisse schildern:

 


1. DLA-X35

Mit einem Preis um €3000.- bleibt der offizielle Nachfolger des X30 das Einstiegsmodell des LineUps. Nicht nur die Preisempfehlung hat sich kaum geändert, auch im Chassis gleicht der Neue seinem Vorgänger wie ein Ei dem anderen.



Das Modell ist in wohnzimmerfreundlichem Mattweiß und heimkinooptimierten Mattschwarz erhältlich. In beiden Farben sieht das Gerät elegant und hochwertig aus und lässt die meiste Konkurrenz nicht nur optisch, sondern auch in der Verarbeitung hinter sich.



Die technischen Daten lesen sich in den Grunddaten ebenfalls weitgehend identisch zu denen des Vorgänger, in Zahlen heißt das: Maximal 1300 Lumen mit einem maximalen nativen Kontrast von 50,000:1. Das Verhältnis zwischen Lichtleistung und Kontrast lässt sich dabei in 16 Stufen mittels einer im Brennpunkt des Objektivs platzierten Iris-Blende kontrollieren.

„Same procedure as last year?“ Nein, denn auch bei diesem Modell gibt es Neuerungen:



JVC hat die Lichtquelle überarbeitet und das neue Modell „PK-L2312U“ in allen Modellen integriert. Mit einer Leistungsaufnahme von 230W verbraucht diese zwar 10W mehr als ihr Vorgänger, dafür brilliert sie aber mit einer längern Lebensdauer: Rund 1000 Stunden (insgesamt 4000 Stunden) soll sie im Eco-Modus länger durchhalten. Längere Haltbarkeit ist bares Geld, reduziert sie doch die laufenden Kosten signifikant. Aufgrund der höheren Leistungsaufnahme ist es leider nicht möglich, die neue Lampe in den Vorgängermodellen (X30/30/70/90) zu verwenden.


Auch im Inneren soll der X35 zugelegt haben, vor allem was die 3D-Darstellung betrifft: Eine überarbeite Optical Engine, ein otpimiertes Signalprocessing und verbesserte Timings sollen für ein helleres Bilderlebnis der dritten Dimension mit gleichzeitig weniger Ghosting (Cross Talk) sorgen. Damit einhergehend wurden auch allen Modellen neue 3D-Brillen spendiert:



Schon vor der Inbetriebnahme sieht man auf den ersten Blick: Das neue Modell „PK-AG3“ ist leichter, bietet größere Gläser und hat nicht mehr den Gelbstich des Vorgängermodells (PK-AG2).

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Signalübertragung zur Brille: Sie erfolgt nicht mehr durch Infrarot (mit all seinen Nachteilen wie Signalverlust bei Abwenden des Kopfes und „IR-Smog“, der die Bedienung von anderen Geräten verhindert), sondern durch Funk. Wie die Vorgängerbrille ist das Modell AG3 wieder aufladbar, bietet diesmal aber eine wesentlich längere Arbeitszeit pro Ladung (100 Std. gegenüber 40 Std. beim Vorgänger).


Der An / Aus Schiebeschalter ist wieder entfallen und wurde durch einen Knopf ersetzt, den man so lange drücken muss, bis sich die Brille per LED „meldet“. Schade, wir fanden die Schalterlösung praktischer.



Der passende Funksender ist ebenfalls wesentlich kompakter und verzichtet auf lästige Kabel. Wie ein Memory-Stick wird er hinten in den Projektor gesteckt. Die gute Nachricht: Sowohl die neuen Brillen als auch der neue Funksender sind abwärtskompatibel und können auch bei allen Vorgängermodellen (X3(0)/7(0)/9(0)) eingesetzt werden.

Günstiger geworden sind Brillen und Sender, die separat erstanden werden müssen, leider nicht. In Anbetracht der günstigeren Konkurrenz ist dies beim Kauf mit zu berücksichtigen.

Das neue Gesamtpaket aus überarbeiteter Light-Engine, neuer Signalelektronik und verbesserter Brillengeneration soll neben einer besseren Signaltrennung (weniger Artefakte) auch 20% mehr Helligkeit bieten.

 

Cine4Home erste Sichtergebnisse

Im Rahmen der Presseveranstaltung wurde der X35 im direkten 3D-Vergleich zu dem X30 gezeigt, dabei konnten wir folgende Beobachtungen machen:

Die Polarisationsfilter der neuen Brillen sind nicht nur farblich neutraler (grau statt gelblich), sondern lassen auch sichtbar mehr Licht passieren, als ihre Vorgänger. Ob es tatsächlich die versprochenen 20% sind, konnten wir allerdings noch nicht messtechnisch untersuchen. Ebenfalls bei der Vorführung wurde deutlich, dass ein Lichtgewinn zumindest bei den Vorserienmodellen ausschließlich durch die Brille erzeugt wurde, denn: Auch der Vorgänger X30 legte mit der neuen Brille an Licht zu! Beide Modelle wiesen bei der Vorführung nahezu die gleiche Helligkeit auf.

In Sachen Ghosting / Crosstalk hat der X35 dann aber seine Stärken klar ausgespielt. Selbst bei schweren Inhalten mit starken Kontrasten (z.B. die Palmen in „Sammys Abeneteuer“) zeigte der neue Projektor wesentlich weniger Doppelkonturen, als sein Vorgänger. Der Unterschied ist so signifikant, dass man von einem großen Qualitätssprung sprechen kann. Zudem kann er im Bildmenü manuell beeinflusst werden (Crosstalk Canceller in mehreren Stufen).

Bei der Präsentation wurde kein direkter 2D-Vergleich zum Vorgänger durchgeführt, was in Anbetracht der identischen Grunddaten wenig überraschend ist. Die Vermutung liegt nahe, dass der Bildeindruck im Wesentlichen gleich sein wird. Die 120Hz-Zwischenbildberechnung wurde nur unwesentlich überarbeitet (Modi sind entfallen) und bleibt in 3D grundsätzlich inaktiv, was wir sehr bedauern.

Und doch ist uns in der 2D-Darstellung eine Verbesserung aufgefallen, die es in den nächsten Tests noch genauer zu untersuchen gilt: Das von uns in dem Referenz-Test zum X70/90 bemängelte Pixelrauschen, das durch die volldigitale Ansteuerung der D-ILA Panels provoziert wird, ist bei den neuen Modellen erheblich reduziert. Damit erscheint das Bild ruhiger und die Signalverarbeitung kann mehr Nuancenvielfalt optisch abbilden. Wie es scheint, hat sich im Inneren mehr getan, als die Ingenieure bisher preisgeben.

 


2. JVC DLA-X55

Im vergangenen Jahr musste man tief in die Tasche greifen, wenn man das nächstbessere Modell erwerben wollte. Zwischen dem DLA-X30 (ca. €3000.-) und dem DLA-X70 (ca. €7000.-) klaffte eine Preislücke von €4000.-, zuviel für viele Heimkinofans. JVC hat den Handlungsbedarf erkannt und führt erstmals ein Zwischenmodell ein, den DLA-X55, der preislich mit ca. €5000,- genau in der Mitte liegt.

Äußerlich absolut identisch (der 55er ist wie der 35 wahlweise in mattweiß oder mattschwarz erhältlich), weicht er in Helligkeit (1300 Lumen) und Kontrast (50,000:1) nicht ab, da er dieselbe Lightengine benutzt wie der X35. Für den Aufpreis bietet er dennoch einiges an Mehrausstattung zur Steigerung der Bildqualität:

 

2.1 eShift2

In der letzten Generation hat JVC mit „e-Shift“ eine komplett neue und exklusive Technologie eingeführt, die sowohl die Auflösung des Bildes signifikant steigert (verdoppelt), als auch das für einen Digitalprojektor typische Pixelraster komplett verschwinden lässt. Erreicht wird dies mittels eines speziellen eShift Glases, das sequentiell durch unterschiedliche Brechungswinkel die nativen 2 Millionen Bildpunkte des Projektors um einen halben Pixel vertikal / horizontal verschiebt.



Dazu gehört eine aufwendige Skalierung, die das eingehende 2k (FullHD) Bildsignal auf 4K hochskaliert und anschließend in zwei sich ergänzende, sequentielle 2K-Bilder aufteilt, die mit einer Bildwiederholfrequenz von 120Hz auf der Leinwand abgebildet werden. Wer mehr Details zu der Grundtechnik erfahren will, dem empfehlen wir die Lektüre unseres ausführlichen Referenz-Tests des DLA-X70/90.

In unserem damaligen Test punktete die 4K-eShift Technologie mit einem analogen Bildeindruck, der Auflösungsartefakte signifikant reduzierte und mögliche Betrachtungsabstände verringerte. Auf dieser Basis haben die Ingenieure die Technologie nun weiterentwickelt.

Das optische Element (eShift Glas) soll in der neuen Generation dünner und im Schliff verbessert sein. Was sich daraus für bildtechnische Vorteile ergeben, wurde im Rahmen der Präsentation nicht erläutert und unterliegt derzeit noch der Spekulation. Von verminderter Reaktionszeit bis hin zum höheren Ansi-Kontrast und stärkerer Lichtausbeute ist alles denkbar, wir werden in kommenden Tests die „Spur weiter verfolgen“.

Der Hauptaugenmerk der Verbesserungen liegt zweifelsohne auf die 4k-Skalierung und Signalverarbeitung, die in nahezu jeder Hinsicht erweitert wurde:

Als erstes wäre hier die Skalierung selbst zu betrachten, sprich die Algorithmen, die aus einem Pixel vier machen (Multi-Pixel-Control, kurz MPC). In der bisherigen Variante untersuchte der Skalieralgorithmus für jeden neu zu berechnenden Pixel sechs benachbarte Pixel in jeder Richtung, dies wurde in der neuen Generation auf jeweils 21 erweitert.



Dadurch ist eine genauere Auflösungsanpassung mit weniger Risiken von Artefaktbildung gewährleistet, das Ergebnis wird natürlicher.



Zur Verbesserung der Detailschärfe wird der Pixel-zu-Pixel Kontrast angehoben, was den subjektiven Schärfeeindruck verbessert (bekannt gemacht hat diese Technologie der 3LCD Marktführer Epson unter dem Namen „Super Resolution“). Um eine künstliche Überschärfung zu vermeiden, setzen die JVC-Ingenieure eine 8-fache Bandfilteranalyse ein, beim Vorgänger X70 war es noch ein Zweibandfilter. Dadurch gelingt eine bessere Trennung von gewollter Unschärfe (Hintergrund) und höhere Detailzeichnung (kleine Strukturen in der Fokusebene der Bildaufnahme).



Damit ist der Bildbearbeitungsprozess aber noch nicht abgeschlossen: Der Algorithmus erkennt auch feine Farbübergänge und nutzt die zusätzliche Auflösung, diese Übergänge durch noch feinere Farbabstufungen zu ergänzen, damit werden typische Komprimierungsartefakte reduziert.



Das „perfekte Bild“ liegt im individuellen Auge des Betrachters und dementsprechend setzt jeder Heimkinofan seine eigene Gewichtung. Damit jeder seine eigene „optimale Mischung“ der Skalierung und Schärfeanpassung ermitteln kann, sind alle Teilaspekte (Skalierungsschärfe durch 4K-Interpolation, pixelbasierende Kontrastanhebung, Glättung) in jeweils 100 Stufen getrennt voneinander justierbar.



Anschließend können die vorgenommenen Einstellungen in fünf Speicherbänken abgelegt werden (benannt nach Einsatzzweck). Sogar eine komplette Abschaltung alle Bildverbesserer für „Puristen“ ist möglich, dann arbeitet der Projektor lediglich mit seiner nativen 2K-Auflösung ohne jegliches eShift.


Oben Original, unten gezielt in nur wichtigen
Bereichen geschärft


Die Bildtiefe steigt,
ohne dass die Komposition verfremdet wird
(Nur Beispielbilder, keine aktuellen JVC Screenshots)


JVC merkt an, dass die komplexen und steuerbaren Algorithmen dafür sorgen, dass nur da die Schärfe und Detaildarstellung angehoben wird, wo notwendig, und bewusst unscharfe Bildpartien in ihrer Charakteristik nicht verändert werden, damit die Bildkomposition weiterhin so verbleibt, wie vom Regisseur beabsichtigt.

 

Cine4Home erste Sichtergebnisse

Im Rahmen der Vorführung wurde eShift2 direkt mit eShift (DLA-X70) verglichen. Soweit es vor Ort möglich war, konnten wir auf rein optischer Ebene (Pixelverschiebung) keinen Unterschied feststellen, in Hinblick auf Kontrast & Helligkeit. Mit anderen Worten: Die optischen Vorteile des neuen Glases müssen wir noch gesondert in einem eigenen Test evaluieren (wenn vorhanden).

Deutliche Verbesserungen liefert allerdings die neue Signalaufbereitung: Sie ist in vielen Teilen vergleichbar mit Epsons „Super Resolution“ und Sonys „Reality Creation“ und liegt nach unserem ersten Ermessen in seiner Leistungsfähigkeit genau dazwischen. Behandelt man die Einstellregler „sensibel“ und übertreibt es nicht, so wird das Bild sowohl natürlicher (ausgefranste Kanten werden geglättet) und gleichzeitig merklich schärfer in der Detaildarstellung. Um es auf den Punkt zu bringen: Schaltet man eShift ein und aus, so sieht man auf der Leinwand direkt einen deutlichen Unterschied (wo man beim Vorgänger X70/90 noch genau hinsehen musste).

Und noch eine gute Nachricht: Da die digitale Panelansteuerung in dieser Generation überarbeitet wurde und schon in 2K weniger rauscht (siehe oben X35), ist auch das Rauschen bei 4K mit eShift merklich reduziert. Auch diesbezüglich werden wir weitere Analysen vornehmen, doch unsere ersten Sichtergebnisse sind vielversprechend.

 


2.2. Color Management & Farbprofile

Eines der Hauptmankos der Einstiegsgeräte (X3/30/35) ist das fehlende ColorManagement, mit dem die Farben auf Perfektion getrimmt werden können. Zum Glück handelt es sich beim DLA-X55 bereits um eine „gehobene Geräteklasse“, so dass der Projektor das volle ColorManagement der großen Brüder geerbt.



Im Ergebnis bietet der 55er viele anwendungsoptimierte Farbprofile, die durch das ColorManagement weiter verfeinert werden können. Kalibrierprofis werden hier ihre helle Freude haben.



Neu ist die „PictureTone“ Funktion, die einen separate RGB-Gamma-Abgleich für dunkle und helle Bildbereiche erlaubt.



Damit is es möglich, sowohl die Durchzeichnung anzuheben (auch in 3D), als auch in dunklen Bereichen die Farben zu korrigieren, alles ohne(!) den Schwarzwert zu beeinflussen.

 

Cine4Home erste Sichtergebnisse

Laut Vorführung war der DLA-X55 farbkalibriert und wusste auch durch. eine natürliche Farbgebung zu überzeugen. Sowohl in 2D als auch 3D bot sich eine sehr gute Durchzeichnung (teilweise nach unserem Geschmack schon überbetont). Messanalysen bzgl. Werkspresets und anschließender Korrekturmöglichkeit stehen zweifelsohne noch aus, doch der erste Eindruck war insgesamt gut.

 

2.3 Pixel Adjust

Ebenfalls den höheren Modellen ab X55 bleibt die detaillierte Konvergenzkorrektur vorbehalten.



In 121 verschiedenen Abschnitten (11 horizontal, 11 vertikal), können die Farbkanäle nun deckungsgleich justiert werden. Das Verschieben der Grundfarben muss dabei nicht mehr Pixelweise erfolgen, sondern nach Sony-Vorbild in 1/16 Schritten. Sicherlich stößt so ein System bei pixelkleinen Bildelementen an seine Grenzen, doch störende Farbsäume können so auf der ganzen Leinwand eliminiert werden. Der X35 bietet weiterhin lediglich die pixelweise Korrektur ohne Zonen.

 


3. DLA-X75 / X95

Mit dem DLA-X55 wird schon ein Großteil der JVC-eigenen Innovationen geboten, was verbleibt dann noch für die „ganz großen“ Modelle X75/95, für die der Hersteller noch einmal einen Aufpreis von mindestens €2000.- verlangt?



Die großen Modelle sind Hochglanz-Schwarz
und verfügen über einen automatischen Staubschutz



3.1 Mehr Kontrast

Die Rekordjagd geht weiter: Auch in diesem Jahr ist es den Ingenieuren wieder gelungen, die optischen Polarisationsweichen im Lichtweg (die „Wiregrids“) zu verbessern und mit ihnen den nativen Kontrast zu erhöhen, wenn auch nur leicht: 90,000:1 erreicht der DLA-X75, sage und schreibe 130,000:1 der DLA-X95, ganz ohne adaptive Blenden. Um diese Werte in der Serie zu gewährleisten, sind die wesentlichen optischen Komponenten handselektiert (wie auch schon beim X70/90).

Ebenfalls den beiden großen Modellen vorbehalten bleibt das duale Iris-System: Eine Iris sitzt am Anfang des Lichtweges und verhindert somit entstehendes Streulicht im Lichtweg, die zweite Iris sitzt im Brennpunkt der Optik und filtert letzte Streulichtreste heraus, bevor das Bild auf die Leinwand projiziert wird.

Der höhere Kontrast dieser beiden Modelle äußert sich ausschließlich im Schwarzwert und ist daher nur für absolute Perfektionisten wertvoll. Je besser der Heimkinoraum optimiert ist, desto höher ist der Kontrastnutzen mit den Topmodellen.

 

3.2 Vergrößerte Farbräume

Ein weiteres sinnvolles Alleinstellungsmerkmal der Vorgänger bleibt weiterhin den beiden Topmodellen vorbehalten: Die Rede ist von den erweiterten Farbräumen, die in Verbindung mit den passenden Farbpresets den Farbumfang des Kinos simulieren können, ohne Gesichtsfarben unnatürlich erscheinen zu lassen.



Vor allem Spielfilme und Animationsfilme profitieren von diesem System, das mit Hilfe des Color-Managements in jede Richtung getrimmt werden kann. Zusätzlich sind diese Modelle zum Foto Standard Adobe und xvYCC kompatibel.

Alles in allem bleiben die beiden Topmodelle in Sachen Farbenpracht und Vielfalt unerreicht, was weiterhin ein markenübergreifendes Alleinstellungsmerkmal darstellt. Ermöglicht wird dies durch einen speziellen Farbfilter, der in den entsprechenden Modi wie ein Dia in den Lichtweg geschoben wird. Die Modelle X35 und X55 verfügen nicht über diesen Filter.

 

3.3 THX uns ISF

Hierbei handelt es sich auf den ersten Blick lediglich um Zertifizierungslogos, deren Nutzen man grundsätzlich kritischen hinterfragen sollte. Im Falle des X75/X90 bringen sie aber den Vorteil, dass die Kalibrierung auch extern per Software durchgeführt werden kann.

Die Software schaltet die ISF Modi frei und alle mit ihr vorgenommenen Einstellungen können vom Anwender nur noch bedingt verändert werden. Die Software selbst bietet zwar keine Funktionen, die nicht auch über das herkömmliche OSD-Menü des Projektors zugänglich wären, erleichtert aber die Einstellung und spart Zeit. Dieselbe Software kann auch dazu verwendet werden, den THX Modus nachzujustieren.



Die DLA-X35/55 bieten weder die (verzichtbaren) THX oder ISF Modi, noch die praktische Kalibiersoftware per PC.

 

3.4 Auto Kalibrierung und Farbprofile

Eigentlich sollten diese Funktionen in der letzten Generation schon das Topmodell X90 aufwerten, doch kamen sie erst nach diversen Updates zum Ende des Produktzyklus. Die Ingenieure haben sich aber offensichtlich nicht entmutigen lassen und programmierten ein neues Farbprofilsystem und eine komplett neue Autokalibrierungssoftware für den X75 und den X95.



Die entsprechende Software soll zur Markteinführung im November von den JVC-Webseiten runtergeladen werden können ist aber nicht abwärtskompatibel zu den Vorgängern (X90).

Wir sind gespannt, wie gut das System Vergleich zu einer „manuellen Kalibrierung“ arbeitet und werden dem Thema ein eigenes KnowHow Special widmen.

 


4. Fazit

Wie gleichsam bei allen Herstellern so steht auch bei JVC das Jahr 2012 eher im Zeichen der Produktpflege, als der bahnbrechenden Neuentwicklungen. Doch dies hat seine guten Seiten, sind gerade die Modelle der zweiten oder dritten Generation eines Chassis die ausgereiftesten und zuverlässigsten. Wirklich lobenswert ist zudem die Tatsache, dass man mit dem DLA-X55 eine neue Produktkategorie ins Leben gerufen hat, die in Leistung und Preis zwischen dem Einstiegsgerät und den Topmodellen liegt.



Der DLA-X35 ist und bleibt ein Geheimtipp für alle diejenigen, die ein bezahlbares Top-Bild mit Kontrast auf Referenzlevel suchen. Kaum ein anderes Gerät bietet für so einen Preis eine so kompromisslose Verarbeitung, technischen Aufbau und bewährte Bildqualität. Der Rotstift wurde hauptsächlich in Teilen angesetzt, die „Otto-Normal-Filmgucker“ verschmerzen kann: Auf aufwändige Skalierungsalgorithmen, optische Kontrasthelfer wurde ebenso verzichtet, wie auf nachträgliche Farboptimierungen per Color-Management. Die allerletzte Perfektion wird somit zwar nicht geboten, doch das Erreichbare liegt zweifelsohne immernoch auf einem beeindruckenden Niveau.



Der DLA-X55 ist für fortgeschrittene Heimkinofans, die noch mehr Präzision wünschen und dem Kinooriginal noch näher kommen wollen. So bietet er die neue 4K eShift Technologie mit stark verbesserter Signalverarbeitung, die das Bild nicht nur detaillierter, sondern auch „analoger“ macht. Die pixelfreie Darstellung ist eine Klasse für sich und mit dem verminderten Rauschen wurden störende Nebeneffekte deutlich reduziert. Das komplette Color Management rundet die Ausstattung in Hinsicht der Optimierbarkeit des Bildes ab, der X55 ist für das Heimkino der beste Kompromiss aus Preis und Leistung.



Die DLA-X75/95 bleiben weiterhin die Topmodelle für alle Heimkinofans mit dem nötigen Kleingeld. Ihr Kontrastpotenzial und Farboptimierungsmöglichkeiten sind sowohl optisch als auch softwaretechnisch kompromisslos aufwändig gestaltet und rechtfertigen den Aufpreis. Mit Adobe Kompatibilität und Farbprofilen sowie Autokalibrierungsunterstützung sind sie auch für professionelle Anwender interessant.

Zweifelsohne ist in diesem Jahr für nahezu jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei in JVCs neuem X-Lineup 2012. Mehr Details folgen in einem weiteren Preview und dem finalen Referenz-Test. Parallel wünschen wir viel Spaß beim persönlichen Sichtvergleich, denn die neuen Modelle gehen ab nächster Woche auf Händlertournee durch ganz Deutschland! Eine der ersten Stationen ist die Sound Brothers Messe in der Stadthalle von Kassel.

25. Sepetmeber, 2012
Ekkehart Schmitt
Cine4Home


Großes Update –
Exklusiv erste messtechnische Ergebnisse zu Farben, Helligkeit und Kontrast!

 

Inzwischen hatten wir die Möglichkeit, die derzeit in Deutschland befindlichen Vorseriengeräte des X75 und X55 messtechnisch zu untersuchen. Dabei haben wir interessante Beobachtungen gemacht…


An dieser Stelle wollen wir ausdrücklich betonen, dass sich alle hier veröffentlichten Ergebnisse auf ein Vorserienmodell beziehen und daher nur als vorläufige Anhaltspunkte anzusehen sind! Ein ausführlicher Test des finalen Seriengerätes wird zur offiziellen Markteinführung folgen!

 

JVC DLA-X75

Wir beginnen mit den beiden Topmodellen X75/X95: Hier hat JVC die Werksangaben im Vergleich zu den Vorgängern noch einmal nach oben geschraubt: Einen nativen Kontrastumfang von sage und schreibe 90,000:1 soll der 75er erreichen, das Spitzenmodell soll sogar die 130,000:1 Marke durchbrechen. Die Helligkeit der Vorgänger soll dabei unverändert beibehalten werden.

Diese Werksangaben sind natürlich jeweils Spitzenwerte unter Ausnutzung aller Kontrast- bzw. Lichtsteigernder „Helferlein“. Im Falle des Kontrastes ist dies ein duales Iris-System:

Feind des hohen Kontrastes ist grundsätzlich das Streulicht: Die wohl bekannteste Streulichtquelle sind nicht optimierte Räume mit hellen Wänden und Decken. Sie reflektieren das Licht des Projektionsbildes, das so zurück auf die Leinwand geworfen wird und sich wie eine Art Lichtschleier über das Bild legt und den Kontrast merklich mindert. Doch Streulicht entsteht nicht nur im Raum, auch im Lichtweg verteilen sich ungewollte „Lichtwolken“, die Ursache hierfür sind hauptsächlich Reflektionen an optischen Glaselementen (Linsen des Objektivs, halbdurchlässige Spiegel, D-ILA Panels).

Um den Kontrast des Bildes zu erhöhen, muss man dieses ungewollte Streulicht aus dem Lichtweg filtern, bevor es den Projektor durch die vordere Optik verlässt. Eine Stelle ist dafür besonders gut geeignet: Der Brennpunkt des Objektivs, weil an dieser Stelle das Bild punktuell klein ist.



Das Prinzip einer Streulichtblende ist so alt, wie Digitalprojektoren und dabei einfach wie genial: Ein kleines rundes „Fenster“ lässt im Brennpunkt des Objektivs lediglich das Bild passieren, ungewolltes Streulicht „drumherum“ wird von dem schwarzen Rand aufgehalten und absorbiert. Je kleiner die Öffnung der Lichtblende ist, desto mehr Streulicht wird herausgefiltert, desto höher der Bildkontrast. Aber: Streulicht hat nicht nur die unangenehme Wirkung der Kontrastminderung, es hat gleichzeitig die angenehme Wirkung der Bildaufhellung. Mit anderen Worten: Je mehr Streulicht wir aus dem Bild filtern, desto dunkler wird es auch!


Verstellbare Iris im Brennpunkt des Objektives


Auch JVC bedient sich einer solchen Optik-Iris. Welches das beste Verhältnis zwischen Lichtverlust und Kontrastgewinn darstellt, liegt im individuellen Auge des Betrachters, weshalb die Iris in verschiedenen Öffnungsgraden frei vom Nutzer konfiguriert werden kann. Alle vier Modelle der neuen JVC X-Serie weisen die Optik-Iris auf, bei den Modellen X75 und X95 sind die Ingenieure aber noch einen Schritt weiter gegangen:



Wie gerade erläutert, kann man mit der Optik-Iris ( 1) im Diagramm oben) das Streulicht, das im Lichtweg entsteht, nachträglich weitgehend herausfiltern. Eine ebenso effektive Kontraststeigerung im Bild kann aber auch dadurch erreicht werden, Streulicht gar nicht erst entstehen zu lassen. Zu diesem Zweck hat man ausschließlich bei dem X75/95 eine zweite Streulichtblende integriert, und zwar am Anfang des Lichtweges kurz nach dem Lichteintritt der UHP-Lampe ( 2) im Diagramm oben).



Diese zweite Blende verkleinert die Einstrahlwinkel in die LightEngine und verhindert so Reflektionen in den Randbereichen und damit Streulicht. Da sich eine Oberflächenreflektionen dennoch nicht gänzlich verhindern lässt, wird das Reststreulicht am anderen Ende des Lichtweges, in dem Objektv nach oben beschriebener Methode nachgefiltert.



Die zweite Blende am Anfang des Lichtweges


Beide Blenden sind miteinander gekoppelt und werden durch einen einzigen Regler im Bildmenü des Projektors gesteuert. Das aufwändige Doppel-System sorgt für einen noch höheren Bildkontrast, mit dem der bessere Schwarzwert der Modelle X75 und X95 ermöglicht wird.


Legt man hingegen den Schwerpunkt auf eine maximale Lichtausbeute, so darf man obigen Streulichtblenden nicht einsetzen, denn jede Kontraststeigerung per Blende bedeutet natürlich auch einen Helligkeitsverlust, es handelt sich also um einen Tausch „Kontrast gegen Licht“. Ergo: Um den Werksangaben in Sachen Helligkeit nahe zu kommen, müssen alle Iris-Schleusen geöffnet werden.


Durch das doppelte Iris-System kann der Anwender die individuell gewünschte Balance aus Helligkeit und Kontrast wählen. Dazu haben wir anhand der Vorseriengeräte die folgende Tabelle als Anhaltspunkt ermittelt:


Messergebnisse
DLA-X75

Lampenmodus

Zoom

Iris

Lumen

Kontrast

High / D65

Max

Auf

900

31000:1

High / D65

Min

Auf

790

38000:1

Low / D65

Max

Auf

620

30000:1

Low / D65

Min

Auf

540

38000:1

High / D65

Max

Mittel

690

40000:1

High / D65

Min

Mittel

540

54000:1

Low / D65

Max

Mittel

480

40000:1

Low / D65

Min

Mittel

390

54000:1

High / D65

Max

Zu

350

63000:1

High / D65

Min

Zu

300

83000:1

Low / D65

Max

Zu

250

63000:1

Low / D65

Min

Zu

200

83000:1

 

 

 

 

 

High / native

Max

Auf

1120

38000:1

High / native

Min

Zu

400

96000:1

Anmerkung: Der interne Grünfilter in bestimmten Bildmodi (erweiterte Farbräume) bewirkt einen moderaten Lichtverlust von 20%



Das Vorseriengerät hält, was der Hersteller verspricht, mehr noch: Wirklich lobenswert ist die Tatsache, dass die versprochenen Kontrastwerte nahezu bei perfekten Farben eingehalten werden. Damit ist bei JVC die alte Ehrlichkeit zurückgekehrt. Allerdings sollte an dieser Stelle auch erwähnt bleiben, dass der maximale Kontrast mit einer deutlich reduzierten Helligkeit verbunden ist (unter 400 Lumen). Damit sind die möglichen Leinwandgrößen bei Maximalkontrast merklich eingeschränkt. Aber auch bei moderater Nutzung der Blende liegen die nativen Kontrastwerte auf vielfachem Niveau der Konkurrenz. Im Bild äußert sich dies durch einen hervorragenden Schwarzwert und eine Bildplastizität auf Referenzniveau. Lediglich in überwiegend hellen Szenen mit nur geringem Schwarzanteil kann der Projektor seinen Kontrastvorteil nicht ausspielen, da der ANSI Kontrast die 300:1 Marke nicht übersteigt.

Auch die versprochene Kontraststeigerung gegenüber dem Vorgänger X70 wird eingehalten, sie fällt sogar merklich höher aus, als die Werksangaben vermuten lassen (80,000:1 vs. 90,000:1), da der X75 farbkalibriert höhere Werte erreicht.



Das Videonorm Gamma von 2,2 lässt sich mit den gebotenen Presets und anschließender Nachkorrektur problemlos erreichen. Damit ist eine ausgewogene Bildkomposition gegeben, bei der keine Details im Schwarz „versumpfen“, oder helle Bereiche überstrahlen.



Wem diese Ergebnisse immer noch nicht reichen, der kann mit Hilfe des Gamma-Equalizers die verschiedenen Helligkeitsstufen noch genauer einmessen, oder „nach Gusto verbiegen".


Alles in allem ist das „zweithöchste“ Modell in seiner Balance aus Schwarzwert, Helligkeit und Kontrast sicherlich als Systemübergreifende Referenz anzusehen, die höchsten vom größeren Model X95 aus eigenem Hause noch geschlagen werden kann (hier verspricht JVC einen Maximalkontrast von 130,000:1).

 

Farbdarstellung

Wie sieht die passende Farbkalibrierung dazu aus? Wie schon die Vorgänger X70/X90 bieten die aktuellen 75er und 95er endlos viele Farboptionen und Kalibriermöglichkeiten. Von HDTV über sRGB bis hin zu AdobeRGB kann der Anwender hier alles nutzen und sich farblich im wahrsten Sinne des Wortes austoben.



Der Präzision waren bei dem Vorseriengerät keine Grenzen gesetzt. Obiges Diagramm zeigt Farbtöne und Sättigung des HD-Farbraums nach der Kalibrierung.



Auch bei den Farbhelligkeiten kann die Norm so genau eingehalten werden, dass Abweichungen für das Auge unsichtbar bleiben.



Dementsprechend gut fällt auch die Farbtemperatur aus. Über alle Helligkeiten hinweg kann die D65 Norm hinreichend perfekt mit den RGB-Reglern eingemessen werden. Den leichten Blauüberschuss in dunklen Bereichen kann man mit dem Gamma-Equalizer noch beseitigen.

 

JVC DLA-X55

Wesentlich „moderater“ ist die Kontrastangabe des Herstellers bzgl. der Modelle DLA-X35 und X55, da sie weder über speziell selektierte D-ILA Panels, noch über das doppelte Irissystem verfügen. Die manuell justierbare Iris im Brennpunkt der Optik blieb aber erhalten.

Mit 50,000:1 haben sich die Kontrastangeben zu den vorangegangenen zwei Generationen (X3/X30) nicht erhöht. Geblieben ist auch die leicht höhere Lichtleistung von 1300 Lumen, 100 Lumen mehr als die kontrastoptimierten X75/X95.

Dies lässt vermuten, dass sich in Sachen kalibrierter Kontrast und Helligkeit ebenfalls nichts gegenüber den Vorgängern geändert hat. Zumindest für das von uns gemessene Vorseriengerät gilt dies aber nicht, wie unsere Messtabelle zeigt:

 

Messergebnisse
DLA-X55

Lampenmodus

Zoom

Iris

Lumen

Kontrast

High / D65

Max

Auf

940

24000:1

High / D65

Min

Auf

820

28000:1

Low / D65

Max

Auf

650

24000:1

Low / D65

Min

Auf

570

28000:1

High / D65

Max

Mittel

710

29000:1

High / D65

Min

Mittel

580

36000:1

Low / D65

Max

Mittel

510

29000:1

Low / D65

Min

Mittel

400

36000:1

High / D65

Max

Zu

390

42000:1

High / D65

Min

Zu

320

48000:1

Low / D65

Max

Zu

280

42000:1

Low / D65

Min

Zu

230

48000:1

 

 

 

 

 

High / native

Max

Auf

1220

28000:1

High / native

Min

Zu

440

57,000:1



Tatsächlich sind die farboptimierten Kontrastwerte höher als bei den Vorgängern und die Werksangabe von 50,000:1 wird bei kalibrierten Farben eingehalten (wie schon beim X75). Die Verbesserungen zu den Vorgängern äußern sich aber alleine im Schwarzwert, denn die kalibrierte Maximalhelligkeit hat sich gegenüber der Vorserie nicht verbessert, im Gegenteil: Zumindest die Vorseriengeräte brechen allesamt die 1000 Lumen Marke nach der Kalibrierung nicht. Ob sich das im Serienschnitt so bestätigen wird, bleibt zu untersuchen.

 

Farbdarstellung

Das Modell DLA-X55 verfügt nicht über die zahlreichen Farbprofile der beiden größeren Modelle, ebenso wurde hier auf den zusätzlichen Grünfilter verzichtet, der erweiterte Farbräume wie z.B. Adobe RGB ermöglicht.

Stattdessen ist der native Farbraum des Projektors (und der des kleineren Bruders) gegenüber dem der HD-Norm leicht erweitert, ein normnahes Preset steht aber zur Verfügung.



Von den größeren Modellen übernommen wurde zudem das Color-Management, mit dem man jede Grundfarbe in Farbton, Sättigung und Helligkeit effektiv nachjustieren kann.



Schon mit geringem Kalibrieraufwand lässt sich so beim X55 eine akkurate Farbreproduktion erreichen, die finale Perfektion liegt dabei im Können des „Kalibrierers“. Das kleinere Modell X35 muss hingegen weiterhin ohne ein solches Color-Management auskommen, lediglich eine normnahes Preset wie beim Vorgänger findet sich im Bildmenü.

 

Update Fazit

Die ersten messtechnischen Untersuchungen der Vorseriengeräte zeigen, dass auch in dieser Generation JVC seine Referenzposition in Sachen nativen Kontrast mit kleinen, aber stetigen Schritten weiter ausgebaut hat. Die größeren Modelle haben nicht nur im maximalen nativen Kontrast zugelegt, es bleibt auch netto mehr davon nach der Kalibrierung übrig.

Gleiches gilt auch für das günstigere Modell DLA-X55, das kalibriert nahezu die Leistungsmerkmale des DLA-X70 aufweist, der immerhin mit 80,000:1 Maximalkontrast beworben wurde. Lediglich bei der maximalen Helligkeit geht die Krone diesmal an die Konkurrenz, denn hier hat sich trotz stärkerer Lampe bei keinem der JVC Modelle etwas verändert.

Zusammen mit den effektiven Kalibriermöglichkeiten und der 4K eShift Technologie, die die Detaildarstellung in dieser neuen Generation merklich verbessert, die Pixelstruktur komplett beseitigt und so für einen sehr analogen Filmlook sorgt, ohne dabei optische Schärfe zu reduzieren, werden die Modelle DLA-X55 und X75 sicherlich zum Publikumsliebling für alle erfahrenen und besonders anspruchsvollen Heimkinofans: Kontrast auf Referenzniveau, ansprechende Helligkeit, perfekte Farben, hohe und analog wirkende Bildschärfe, was wünscht man mehr?

Wir bleiben gespannt, ob dieser hohe Qualitätsstandard auch in der finalen Serie gehalten werden kann, werden nach der Markteinführung entsprechende Analysen vornehmen und in unseren Referenz-Tests veröffentlichen. Der „Anfang“ fiel jedenfalls bereits mehr als vielversprechend aus.

 

8. November, 2012
Ekkehart Schmitt
Cine4Home

 

 

Features und technische Daten DLA-X35 X55 X75 X95 (Herstellerangaben!)

 



 

 

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