Weltpremiere: LCD-Projektor Mitsubishi HC-6000
im exklusiven Cine4Home Preview

Neuer LCD-Hochleistungsprojektor, in vielen Details verbessert...

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Der Mitsubishi HC5000 ist einer der erfolgreichsten FullHD-Heimkinoprojektoren des Jahres. Mit seiner hohen Auflösung, guten Aufstellungseigenschaften und vor allem seiner unhörbar leisen Belüftung überzeugte er uns und viele Heimkinofreunde wie kaum ein anderer Beamer. Nun bekommt der HC5000 Gesellschaft aus eigenem Haus: Der HC6000 soll weitere Verbesserungen bieten, auch wenn er den HC5000 nicht ersetzt.


Nach der IFA hatten wir diese Woche die exklusive Gelegenheit, den HC6000 in unserem Teststudio unter "unseren Bedingungen" ausführlich zu untersuchen. Was hat sich gegenüber dem HC5000 getan? Konnten signifikante Steigerungen erzielt werden? Überzeugt das Modell im Vergleich zur Konkurrenz?

In diesem ersten Previewspecial wollen wir die technischen Neuerungen detalliert vorstellen und ihre Wirkung auf die Bildqualität erläutern. Der ausführliche Kompletttest mit Bewertung und allen gewohnten Details folgt zur Markteinführung, sobald uns das erste Seriengerät erreicht.

 

An dieser Stelle wollen wir ausdrücklich betonen, dass alle hier veröffentlichten Ergebnisse sich auf ein Vorserienmodell beziehen und daher nur als vorläufige Anhaltspunkte anzusehen sind! Ein ausführlicher Test des finalen Seriengerätes wird zur offiziellen Markteinführung folgen!

 


1. Ausstattung & Bedienung

Das Design des Projektors hat sich nicht weiter geändert, auch der Perlmutteffekt wurde beibehalten. Durch das leicht glänzende Finish wird dem Gerät ein edler Charakter verliehen.


Eine Veränderung gibt es bei den Anschlüssen: Die DVI-Buchse des HC5000 musste bei dem HC6000 einem zweiten HDMI-Anschluss weichen. Hierbei handelt es sich um die neueste Version 1.3, die den Projektor zukunftssicher machen soll.


Das Anschlussboard des HC6000

Alle "klassischen" Anschlüsse wie Composite (Cinch), Komponente (YPbPr), Computer (SubD) und S-Video (Hosiden) verbleiben weiterhin.

 

Bei der Bedienung wurden die "alten" Funktionen und auch das Layout nahezu unverändert vom HC5000 übernommen. Auffällig ist aber, dass das Menü deutlich vergrößert wurde, so dass es nun besser aus der Entfernung ablesbar ist.


Neue Funktionen gibt es wenige, dafür aber umso sinnvollere: In unserem damaligen Test des HC5000 haben wir bemängelt, dass die Farbtemperatur der Presets nicht weiter justiert werden kann. Dies ist beim HC6000 anders, nun kann jedes der drei Presets mit RGB-Gain- und Bias Reglern feinkalibriert werden.


Jedes Werkspreset kann vom Anwender feinjustiert werden


Ebenfalls verfeinert wurde die mechanisch motorisierte Justage des Zooms und der Bildschärfe. Während der HC5000 zuerst "kleine Schritte" macht und dann ohne Vorwarnung, meist zum falschen Zeitpunkt, schnell wird, kann der Anwender beim HC6000 die Schrittgenauigkeit nun selbst auswählen:

Bei "Fein" ist eine genaue Justage auf die perfekte Bildgröße und Schärfe möglich, bei "normal" laufen die Motoren stufenlos. Das System funktioniert perfekt, besser als bei jedem anderen Heimkinoprojektor, den wir kennen.

Vom HC5000 ebenfalls übernommen wurde die Fernbedienung. Dies ist auch gut so: Sie ist nicht zu klein, liegt gut in der Hand und bietet zahlreiche Funktionen. Für abgedunkelte Räume ist sie bei Bedarf elektrisch beleuchtbar.

Besonders die direkten Quellen- und Formattasten sowie das großzügige Steuerkreuz fallen positiv auf. Die Reichweite des Infrarotsenders ist dabei ausreichend, doch hin und wieder reagiert der Projektor nicht mit absoluter Zuverlässigkeit. Man muss daher manchmal die Fernbedienung direkt auf den Projektor richten.

 


2. Aufstellung & Technik

Der Lensshift ist vertikal LCD-typisch großzügig (75%), so dass der Projektor auf nahezu jede Raum- & Leinwandhöhe angepasst werden kann. Horizontal ist der Spielraum geringer, gerade einmal 5% Ausgleich ist hier möglich.


Lensshift-Spielraum des HC6000


Große Flexibilität wurde beim Zoom beibehalten, er fällt LCD-gewohnt groß aus, vergleichbar mit dem eines Hitachi PJ-TX200. Mit all diesen Merkmalen verbindet der HC6000 Aufstellungsflexibilität mit Komfort.

 

Wie die Aufstellungseigenschaften ist auch die verwendete Paneltechnologie unverändert geblieben. Im HC6000 arbeiten weiterhin die D6 "C2fine" (1920x1080) LCD-Panels aus dem Hause Epson. Hier werden kritische Beobachter sich wundern, denn ab November sind auch Projektoren mit der Nachfolgertechnik "D7" von Epson, Panasonic und Sanyo im Handel ausgestattet. Ob sich für den HC6000 dadurch Nachteile in der Bildqualität ergeben, werden unser ausführlichen Tests aufzeigen.


C2fine Panel

 

In die Kritik geraten ist der Mitsubishi HC5000 vor allem durch seine Staubanfälligkeit: Trotz Kapselung sind durch den zu dünnen Schaumstofffilter und diverse Spalte störende Staubkörner auf die LCD-Panels gelangt, die sich in dunklen Szenen durch störende helle Flecken bemerkbar machen. Nichts ist lästiger als den Projektor regelmäßig zum Staubreinigen einschicken zu müssen und nach Ablauf der Garantie kostet dieses auch Geld. Beim HC6000 wurde an dieser Problematik offensichtlich gearbeitet: Ihm liegt neben dem dünnen Schaumstoffflies ein deutlich dickerer Staubfilter bei, der einfach eingesetzt werden kann.


Dieser neue Filter besteht aus zwei Lagen, der herkömmlichen Staumschoffschicht und einem Kunstfaserfilter in Wabenstruktur.


Der zweilagige Filter
Unten: Die neue Lage in Wabenstruktur


Die Verbesserung des Luftfilters ist ein guter Ansatz, das Staubproblem zu verringern. Nach unseren Informationen wurde aber auch der interne Luftweg verbessert, wovon wir uns durch eine Blick ins Innere selbst überzeugen wollten.


Nach Abnehmen des Deckels fällt uns zunächst die Signalelektronik in die Hände. Sie erscheint gegenüber dem HC5000 nicht verändert bis auf die doppelten HDMI 1.3 Anschlüsse.


Die HC6000 Hauptplatine von oben...


...und unten.

Zum Einsatz kommt hier ebenfalls der bewährte HQV SXVX200, der sich mit seinen beeindruckenden Skalierungseigenschaften mehr als bewährt hat. Im HC6000 soll seine Programmierung noch besser auf unseren PAL-Standard hin optimiert sein.


Neben der Hauptplatine befindet sich die Steuerplatine für die adaptive Lichtblende des Projektors. Es fiel sofort auf, dass diese anders bestückt und größer ist.


Das Gehirn der neuen Lichtblende

Dieser Controller steuert die wesentliche Neuerung des HC6000, die in Echtzeit arbeitende Blende im Lichtweg, die Mitsubishi "Dramatic Iris" getauft hat. Hier wurde ein weiterer Schwachpunkt des HC5000 beseitigt, die teilweise sichtbare Arbeitsweise der Blende. Während der HC5000 noch eine relativ träge Mechanik mit Antriebsmotor verwendet, erfolgt die Steuerung im HC6000 wesentlich direkter.


Die neue Lichtblende im geöffneten Zustand
(bei hellen Bildinhalten)...


... und im geschlossenen Zustand
(bei dunklen Bildszenen)


Die neue Blende ähnelt mit ihren Metallflügeln und dem direkt Antrieb sehr an die Panasonic-Variante, die vor drei Jahren mit dem PT-AE700 eingeführt wurde. Der Vorteil dieses "neuen" Antriebs ist, dass er absolut lautlos arbeitet und eine schnelle Reaktionszeit ermöglicht, schneller als unser Auge. Soll die Blende geschlossen werden (bei dunklem Bildinhalt), drehen sich die Flügel um ihre Längsachse und schmälern den Lichtweg, wie zwei sich schließende Türen. Durch den Spalt gelangt wesentlich weniger Licht in den Kanal und der Schwarzwert wird deutlich verbessert. Der besondere Vorteil dieser Mechanik liegt in ihrer Schnelligkeit: Durch direkte Induktion ist es möglich, die Blende in "Echtzeit", das heißt 50 oder 60-mal pro Sekunde, zu steuern. Damit leidet die neue Variante nicht unter der Blendenkrankheit des Nachdunkelns und Nachhellens (wie noch beim HC5000). Die Blende arbeitet so schnell, dass sie vom Auge gänzlich unbemerkt bleibt, mehr dazu noch in unserem Bildtest.


Die adaptive Blende (Metallflügel Bildmitte) befindet
sich am Anfang des Lichtweges, direkt bei der Lampe


Die adaptive Blende ist aber nur ein Teil der kontraststeigernden Maßnahmen des HC6000. Regelmäßige Cine4Home Leser werden sich bestimmt an unser "HC5000 Ultra Special" erinnern: Durch das Einsetzen einer speziellen Rundblende im Brennpunkt der Projektionsoptik gelang es uns, störendes Streulicht aus dem Lichtweg zu filtern und so den Kontrast und die Bildplastizität deutlich zu steigern.


Oben: Im HC5000 wird kein störendes Streulicht aus dem Lichtweg gefiltert
Unten: Die Cine4Home "Ultra"-Blende ist von vorne in der Optik zu erkennen:


HC5000 Ultra - made by Cine4Home


Durch diese Modifikation gelang es uns vor einem halben Jahr, die Bildqualität des HC5000 deutlich zu steigern. Einhergehend mit dem erhöhten On / Off Kontrast wird der InBild-Kontrast des Projektors gerade in dunklen und mittelhellen Szenen erheblich gesteigert. Derartige Szenen erhalten nun eine Bildplastizität, wie man sie von bisherigen LCD-Projektorn noch nicht gesehen hat. Zu diesem Thema sei auch unser Special "ANSI Kontrast vs. ON / OFF, ein Experiment" erwähnt, das die Zusammenhänge zwischen Kontrastwerten und InBild-Kontrast anschaulich hinterfragt. 

Der Qualitätsgewinn war so groß, dass sich auch die Ingenieure aus Japan sehr für diese Modifikation interessierten. Im Eilverfahren wurde ein Mitsubishi HC5000 Ultra nach Japan geflogen und dort technisch untersucht. Das Ergebnis zeigt sich im HC6000:


Streulichtblende im neuen HC6000


Die Ingenieure haben unseren Ansatz der Streulichtblende aufgegriffen und in leicht modifizierter Form im HC6000 integriert. Sie befindet sich an leicht anderer Stelle und ist auch ein wenig größer, um weniger Lichtverlust zu ermöglichen. Dadurch wirkt sie sich aber auch nicht ganz so kontraststeigernd wie beim "HC5000 Ultra" aus.


Es ist sehr schmeichelhaft für Cine4Home, dass unsere nachträglichen Modifikationen den Weg bis nach Japan und in die Produktion von neuen Geräten finden. Es zeigt auch, wie eine Zusammenarbeit mit Herstellern die Qualität eines Produktes für jedermanns Nutzen steigern kann.


Um den Lichtverlust durch die Blende teilweise zu kompensieren, hat man den Lichtweg im HC6000 ebenfalls leicht modifiziert. Der Ansatz dabei ist äußerst intelligent. Schauen wir uns zunächst den Lichtweg des Projektors an.

Im Bild oben sieht man den verkapselten Lichtweg mit seinen drei LCD-Panels zur Bilderzeugung, erkennbar an den grünen Flachbandkabeln. Im angeschalteten Zustand sieht man, welches Panel für welche Farbe zuständig ist.


Optischer Block des HC5000

Im Bild oben sehen wir die herkömmliche Aufteilung des HC5000. Anhand eines geöffneten Lichtweges erläutern wir die optische Arbeitsweise:

Das weiße Licht der Projektionslampe passiert im ersten Schritt (1) diverse Optiken und Integratorlinsen. Ein schräg gestellter halbdurchlässiger Spiegel trennt im zweiten Schritt (2) den blauen Lichtanteil ab, der über einen Spiegel auf eines der drei LCD-Panel gelenkt wird. Das verbleibende gelbe Restlicht erreicht den zweiten halbdurchlässigen Spiegel (3), der nun den grünen Spektralanteil abspaltet und auf das zweite LCD-Panel leitet (4). Übrig bleibt der rote Anteil, der durch weitere Spiegel und Optiken letztendlich das dritte Panel erreicht (5). Die drei LCD-Panels modulieren dem Bildinhalt entsprechend die einzelnen Farbmischungen. Sie sind alle fest auf ein Glasprisma montiert, das im letzten Schritt (6) die drei Einzelbilder wieder zu einem Bild vereint. Das „fertige“ Bild verlässt den Projektor durch die Optik und wird auf die Leinwand projiziert.

Soweit so gut - es fällt auf, dass das rote Licht zwei halbdurchlässige Spiegel und diverse Optiken durchlaufen muss, bis es das linke LCD-Panel erreicht. Jedes optische Element bedeutet aber automatisch einen gewissen, wenn auch geringen Lichtverlust. Aufgrund der verwendeten UHP-Lampentechnologie ist Rot aber die schwächste Farbe und damit der limitierende Faktor für die Bildhelligkeit bei korrekten Farben. Und ausgerechnet das rote, schwächere Licht muss einen besonders langen Weg mit zahlreichen optischen Elementen durchlaufen, wodurch es noch einmal geschwächt wird. Es lag also nahe, den Lichtweg zu überarbeiten.


Neue optische Farbaufteilung des HC6000

Die neue Variante ist dabei so einfach wie genial. Wie im Bild oben zu erkennen, hat Rot mit Blau die Plätze getauscht. Mit anderen Worten: Der rote Spektralanteil wird direkt am Anfang des Lichtweges abgetrennt und gerät auf viel kürzerem Weg in den optischen Block, mit weniger Lichtverlust. Den "langen" Weg muss nun Blau zurücklegen, was aber durch die kühle Farbtemperatur der UHP-Lichtquelle bei D65-Weißabgleich keine Rolle spielt, denn Blau ist hier eh im Überschuss vorhanden.


Durch ein Prisma werden die einzelnen Farbbilder wieder
zu einem Ganzen vereint


Da wir an dieser Stelle bereits den optischen Block des HC6000 komplett ausgebaut haben, untersuchten wir die zweite neue Staubschutzmaßnahme. Wir wurden fündig:

Das obige Bild zeigt die Unterseite des Lichtweges mit Belüftungsschacht. Die drei einzelnen quadratischen Löcher sind die Luftkanäle zu den LCD-Panels. Diese untere Luftkammer ist beim HC6000 neu mit einer speziellen Kunstfaser ausgekleidet.


Die LCD-Kühlkanäle im Luftschacht

Die Makroaufnahme oben zeigt die rauhe Oberfläche, mit der die Luftkammer ausgekleidet ist. An dieser Spezialbeschichtung sollen die winzigen Staubkörner, die sich vielleicht durch Filter und Luftweg bis hierhin geschummelt haben, hängenbleiben, bevor sie die empfindlichen LCD-Panels erreichen können.


In der Theorie klingen die neuen Staubschutzmaßnahmen effizient, doch wie staubsicher der HC6000 wirklich ist, wird sich erst im Laufe der nächsten Monate zeigen, wenn viele Seriengeräte im Wohnzimmer-Einsatz sind. Zum Zeitpunkt unseres Tests hatte der Projektor bereits rund 150 Stunden auf der Uhr und noch kein Staubkorn war im Bild zu sehen, ein bisher gutes Zeichen.

 


3. Erste Bildeindrücke

Soweit die innere Technik, doch was zeigt der HC5000 in der Praxis? Bei unserer ersten Begegnung haben wir uns auf die Aspekte konzentriert, die bei diesem Pre-Production-Sample gegenüber des Seriengerätes erwartungsgemäß ähnlich ausfallen werden.

Dennoch:
An dieser Stelle wollen wir noch einmal ausdrücklich betonen, dass alle hier veröffentlichten Ergebnisse sich auf ein Vorserienmodell beziehen und daher nur als vorläufige Anhaltspunkte anzusehen sind! Ein ausführlicher Test des finalen Seriengerätes wird zur offiziellen Markteinführung folgen!


Im Filmbetrieb fallen direkt die bunten Farben des HC6000 auf. Schon der HC5000 wies eine sehr "bunte" Farbdarstellung auf, die bei den Kunden gut ankam. Aus diesem Grunde bietet der HC6000 hier wohl haargenau die selben Ergebnisse:

Obiges Diagramm zeigt den Farbraum des HC6000 (weißes Dreieck) im Verhältnis zur HDTV-Norm (dunkles Dreieck). Wie man sieht, sind die Grundfarben Blau und Rot gut abgestimmt und liegen nahe ihrer Sollwerte. Eine größere Abweichung ist in Grün zu erkennen, das etwas übersättigt auf der Leinwand erscheint. So mancher Naturton kann so zu kräftig erscheinen, allerdings in einem tolerablen Rahmen. Im Zusammenspiel mit der perfekten Farbtemperatur, die mit Hilfe des verbesserten Menüsystem problemlos erreicht werden kann, bietet der HC6000 eine glaubwürdige und kräftige Farbdarstellung. Ein umfangreiches Color-Management System bietet der HC6000 aber wieder nicht.

Als optionales Zubehör ist ein externer Farbfilter erhältlich, der von vorne auf die Optik geschraubt werden kann. "Noch ein HC5000 Ultra Merkmal" dachten wir zunächst, doch als wir den Filter in den Händen hielten kamen uns Zweifel:


Optional erhältlicher Filter


Der Filter zeigt eine subtile Magenta-Färbung (im Bild oben sind die reflektierten Spektralanteile (=grün) zu sehen. Die Färbung ist aber sehr gering. Aufgeschraubt auf den Projektor wird nicht die limitierende Farbe Rot verstärkt, im Gegenteil: Die Farbtemperatur steigt, das Bild wird kühler. Stimmt man die Farbtemperatur mit Filter auf D65 ab (dafür gibt es im Menü eine automatische Funktion), verliert der Projektor Licht. Statt kontraststeigernd wirkt sich der FIlter also kontrastmindernd aus. Als zweite Vermutung kam uns eine Verbesserung des Farbraumes in den Sinn, aber auch hier wirkt sich der Filter nicht positiv auf die Farbdarstellung aus. Die fragwürdigen Ergebnisse lassen am sinnvollen Einsatz dieses Filters zweifeln, der als Zubehör immerhin mit über €100.- extra zu Buche schlagen soll. Eine Zusatzanschaffung, die man sich wohl sparen kann.


Bei den Farben hat sich gegenüber dem HC5000 also nicht viel getan, dies war aber auch nicht zu erwarten, denn in dieser Hinsicht waren keine Veränderungen beim HC6000 angekündigt. Vielmehr sollen die neue Blende und die Iris in der Optik den Kontrast des Beamers deutlich verbessern. Dieses Vorhaben ist mit großem Erfolg gelungen.

Die Bildtiefe des HC6000 wurde gegenüber dem HC5000 nicht nur deutlich, sondern gravierend verbessert. Hier greifen die beiden technischen Veränderungen: Zunächst die interne Blende in der Optik, sie erhöht den nativen Kontrast des Projektors von 1300:1 (HC5000) auf nun ca. 1700:1 (HC6000). Netto bleiben bei korrekter Farbdarstellung / D65 ca. 1100:1 übrig, rund 50% mehr als beim HC5000 (700:1). Diese Erhöhung des nativen Kontrastes macht sich vor allem in der Bildtiefe bemerkbar. Kontraste zwischen hell und dunkel werden innerhalb eines Bildes deutlich besser herausgearbeitet, das Bild wirkt sehr plastisch und dreidimensional.

Hinzu kommt die neue schnelle "Dramatic Iris", die in Echtzeit arbeitende Blende vor der Lampe. Auf ihre Arbeistweise waren wir besonders gespannt und wurden nicht enttäuscht. Der Wirkungsgrad der Blende kann in fünf Stufen von "1" bis "5" geregelt werden, wobei "1" dem stärksten Modus mit dem besten Schwarzwert entspricht. Ihn haben wir für unseren ersten Sehtest mit Filmszenen aktiviert. Mit besonders schwierigen Szenen mit plötzlichen Hell/Dunkel Sprüngen und subtilen Nachtaufnahmen wollten wir die Blende auf Herz und Nieren prüfen. Das Ergebnis ist dabei erstaunlich: Die Blende arbeitete gleichsam unsichtbar und verursachte kein störendes Pumpen wie noch bei dem Vorgänger. Anscheinend wurde hier die parallel laufende Gammaanpassung auch verbessert und auf die neue Blende angepasst. Im Resultat war das Bild auf der Leinwand plastisch, wie bei keinem LCD-Seriengerät zuvor. Dunkle Szenen wirken glaubwürdig und bieten eine schlichtweg hervorragende Durchzeichnung, helle Szenen bleiben glaubwürdig leuchtkräftig.

Im nächsten Schritt haben wir den Kontrast gemessen. Nativ (bei voller Ausreizung der Helligkeit) erreicht der HC6000 rund 11000:1, nahe genug bei den in den technischen Daten angegebenen 12000:1. Bei richtigen Farben / D65 bleiben netto rund 6500:1 übrig. Die Lichtausbeute (gemessen nach 150 Stunden) lag zwischen 320 Lumen (Eco) und 400 Lumen, bzw 800 Lumen im Hi-Bright Modus. Diese Werte mögen nun nicht so spektakulär klingen wie in den technischen Daten mancher Konkurrenten, doch wollen wir die ehrliche Vorgehensweise von Mitsubishi an dieser Stelle ausdrücklich lobend hervorheben. Zu beachten ist dabei auch, dass die adaptive Blende als eine der wenigen am Markt wirklich ohne Kompromisse einsatzbereit ist und den Projektor zusammmen mit der Streulichtblende in der Optik auf ein so hohes Niveau in der Bildqualität hebt, wie man es nicht erwartet hat.

Zusammen mit der HQV Signalverarbeitung beeindruckt der HC6000 in allen Bereichen: Er bietet eine kräftige und dennoch glaubwürdige Farbdarstellung, eine wie gerade erläutert hervorragende Bildtiefe und sowohl für PAL als auch HDTV eine Bildschärfe, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt.

 


4. Fazit

Bereits der HC5000 überzeugte uns und viele Heimkinofans in den letzten Monaten. Mitsubishi war mit ihm ein rundum leistungsfähiger Beamer gelungen, der das Heimkinoniveau und vor allem den Ruf der LCD Technik deutlich verbesserte. Doch der HC5000 hatte auch Schwächen: So war sein Kontrastverhältnis noch verbesserungswürdig und viele Nutzer mussten ihr Gerät nach intensiverem Gebrauch von Staub reinigen lassen.

Da lag es nahe, als neues Spitzenmodell den HC5000 als Basis zu nehmen, und im Detail zu verbessern. Dies haben die Ingenieure konsequent in die Tat umgesetzt. Der Filter wurde dicker, im Inneren wurde ein zusätzlicher Staubfänger integriert. Der Lichtweg wurde mit Streulichtblende, verbesserter Rotausnutzung und in Echtzeit arbetender Streulichtblende überarbeitet. Die Signalverarbeitung wurde um HDMI 1.3 erweitert.


All diese Verbesserungen machen aus einem guten Projektor wie dem HC5000 einen noch besseren HC6000. Wir können nur jedem Heimkinofan empfehlen, sich ein objektives eigenes Bild von dem Beamer zu machen, denn gerade in der Vorführung zeigt der HC6000 seine Stärken. Ansehen ist Pflicht!

 


Zusammenfassend halten wir die technischen Veränderungen noch einmal fest:

- Neuer, doppellagiger Staubfilter
- Zusätzliches Staubflies im Lichtweg
- 2x HDMI 1.3 EIngang
- Überarbeitete HQV-Programmierung
- Verbesserte Funktionen in Farbtemperatur, Fokus und Zoom
- In Echtzeit arbeitende adaptive Lichtblende
- Kürzerer Lichtweg der Grundfarbe Rot
- Streulichtblende in der Optik nach "Cine4Home HC5000 Ultra"-Vorbild


Wir warten schon gespannt auf das erste Seriengerät, um zur Markterscheinung einen gewohnt ausführlichen Test mit allen Details veröffentlichen zu können...


Ihr Cine4Home Team
Ekkehart Schmitt

 


5. Technische Daten (Herstellerangaben!)



Modell

HC6000

Technologie

3 x 0,74’’ LCD (mit Micro-Lens-Technologie)

Auflösung/Pixelanzahl

1.920 x 1.080 (gesamt: 3 x 2.073.600 Pixel)

Bildhelligkeit

1.000 ANSI Lumen

Kontrast

13.000:1 mit Auto-IRIS-Funktion

Vertikalfrequenz (V-Sync)

50–120 Hz

Horizontalfrequenz (H-Sync)

15–100 kHz

Bandbreite

bis 162 MHz

Projektionslampe

160 W

Lampenlebensdauer

ca. 5.000 Stunden (Low Mode) 1

Objektiv

F/1,8–2,3, f = 23,5–37,6 mm

Projektionsverhältnis

1,4–2,3:1

Fokus/Zoom

motorisierter Fokus und Zoom (Zoom-Verhältnis: 1,6:1)

Bilddiagonale

1,27–7,62 m

Lüftergeräusch

19 dB (Low Mode)

PC-Kompatibilität

640 x 480 (Expand) bis 1.620 x 1.200 (Kompr.) Pixel, Sync auf Grün möglich

Video-Kompatibilität

NTSC/NTSC 4.43, PAL (inkl. PAL-M, N), PAL-60, SECAM, Video-Komp.: 480i/p (525 i/p), 576i/p (625i/p), 720p (750p 50/60 Hz), 1.080i (1.125i 50/60 Hz), 1.080p (1.125i 24/ 50/60 Hz), SCART (RGB + 1 V-Sync)

Funktionen/Besonderheiten

Auto-Iris-Funktion, Lens-Shift-Funktion (horizontal und vertikal, in 2 Stufen einstellbar), digitale Trapezkorrektur (vertikal), 3D Y/C Digital Comb Filter, 3D Noise Reduction, 3D Color Uniformity Correction, AV-Memory-Funktion, 10-Bit-Datenverarbeitung, einstellbare Gammafunktion, selektierbare Bildformate, 10-sprachiges OSD, PIN-Code-Schutz (Tastatur- und Menüsperre), Seitenzugriff auf Lampe, Easy Lamp Access, HQV-Technologie (Silicon Optix)

Eingänge

PC (RGB): 1 x Mini-D-Sub 15-polig,

Video: 2 x HDMI (Vers. 1.3), 1 x RCA, 1 x S-Video, 1 x RCA (Y, P B, P R)

Ausgänge

12 V Trigger Out, 1 x Stereo-Mini-Klinke (ø 3,5 mm)

Kommunikationsschnittstellen

RS-232C, 1 x D-Sub 9-polig

Fern bedienung

Komplettbedienung des Projektors, hintergrundbeleuchtet, direkte Funktion mit AV-Memory

Maße (B x H x T)

334 x 125 x 352 mm (exkl. Standfüße)

Gewicht

5,6 kg

Leistungsaufnahme

250 W

Spannung

AC 100–240 V, 50/60 Hz

Mitgeliefertes Zubehör

Kabelsatz, Fernbedienung (inkl. Batterie), Sicherheitshinweise (inkl. Kurzbedienungsanleitung), mehrsprachige Bedienungsanleitung (auf CD-ROM), Schutzkappe für Objektiv

 

 

 

 


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