Mega-Test:
Epson LS10000 R-LCD / FullHD/ 4K Enhanced / Laser-Phosphor Hybrid Projektor

„Laser meets Refletive LCD“, ein Wunderwerk der Technik, oder missglückter Schnellschuss?

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Auch wenn Digitalprojektoren für das Heimkino ein mittlerweile beeindruckend hohes Niveau in nahezu allen wichtigen Aspekten der Bildqualität erreicht haben, stagnieren die technischen Entwicklungen nicht, sondern die renommierten Hersteller überraschen uns immer wieder mit neuen Highlights: Nach Sonys 4K IFA-Higlight VPL-VW300 legt Epson nun mit seinem ersten HighEnd Beamer EH-LS10000 nach:



Seine technischen Daten lesen sich wie ein Blick in die Zukunft: Laser-Lichtquelle mit bis zu 30,000Std Lebensdauer, Kino-authentischer DCI-Farbraum, perfekter Schwarzwert, AdobeRGB, etc… Epson leistet in Sachen alternativer Lichtquelle echte Pionierarbeit und verbaut als erster Hersteller zwei spezielle Lasereinheiten (Gelb / Blau mit Phsophor) in einen Heimkinobeamer.



Ebenfalls neu ist die komplette LightEngine und die dahinter stehende Paneltechnologie: Nach LCOS-Vorbild hat Epson seine LCDs nun quasi verspiegelt und diese zu „Reflective LCDs“ weiterentwickelt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bessere Füllrate, erhöhte Lichtausbeute, optimierter Kontrast, schnelleres Ansprechverhalten, leichtere Kühlung, besserer Staubschutz, längere Lebenserwartung etc, etc…



Epsons Antwort auf LCOS: Neue R-LCDs in FullHD


Nur eine native 4K-Auflösung lässt der LS10000 bislang vermissen. Um aber nicht nur einen „schnöden 2K“ Beamer zu präsentieren, hat Epson seine neuen FullHD R-LCDs mit der eShift Technologie verheiratet, die wir bereits von JVC D-ILA Projektoren her kennen und nennt diese nun „4K-Enhancement“.



Während das Modell in den USA bereits seit Ende letzten Jahres käuflich zu erwerben ist, war er hierzulande bislang nur in wenigen Vorführungen zu sehen. Dies ändert sich nun, denn letzte Woche fand ganz im Stillen die offizielle Markteinführung auch in Deutschland statt und ab sofort kann der Epson LS10000 im ausgesuchten Fachhandel jederzeit begutachtet du bestellt werden.

Und damit ist die Wartezeit auf echte Fakten zu den Leistungsdaten der finalen Seriengeräte endlich vorbei: Ist eine authentische Farbgebung gemäß HD Standard möglich? Wird der DCI Farbraum tatsächlich bei guter Helligkeit erreicht? Wie praxistauglich ist die angeblich „endlose“ Kontraststeigerung? Wie leise lassen sich die Laserdioden kühlen? Wie scharf und kontraststark bilden die neuen R-LCDs ab? Wurde das 4K eShift effektiv umgesetzt? Usw, usw…

Wie immer verlassen wir uns nicht auf die Ergebnisse eines einzelnen Testsamples, sondern untersuchen mehrer Geräte, um einen realistischen Serienschnitt abbilden zu können. Dies ist im Falle des Epson EH-LS10000 nicht so einfach, denn von ihm werden weltweit nur drei Stück / Tag produziert. Es ist uns dennoch gelungen, drei Geräte zu untersuchen und einen ersten Überblick über die Serienstreuung und realen Leistungsdaten dieses Modells zu gewinnen. Die Ergebnisse lesen Sie hier in diesem exklusiven Special…

 


1. Das Chassis / die Technik

Für die in jeder Hinsicht neue Projektionstechnik (R-LCD + Laser) wurde auch ein komplett neues Chassis entwickelt. Auf den ersten Blick fällt die schiere Größe des Projektors auf, der mit rund 17kg mit den Sony 4K-Schwergewichten gleichzieht.



Auch das Design mit seiner großen, zentrierten Projektionsöffnung und dem rauen Anthrazit-Finish ähnelt dem Sony und soll deutlich machen: Dies ist ein Projektor für den dedizierten Kinoraum! Dementsprechend ist bislang auch keine weiße Version in Planung, was viele Eigner von Wohnzimmerkinos abschrecken wird.



Die Anschlüsse befinden sich allesamt auf der Rückseite und bieten alle notwendigen Schnittstellen. An einem Hinweisaufkleber kann man bereits ablesen, dass der LS10000 zukunftssicher auch mit HDMI2.0 nach HDCP2.2 Kopierschutz kompatibel ist, allerdings nur auf einem der beiden Eingänge.

Auch Protokolle von Steuerungssystemen wie z.B. Control4 werden ab Werk unterstützt, so dass der Projektor einfach in Home-Automatisierungs-Systeme eingebunden werden kann. Der Kabelsalat der Zuleitungen kann durch eine rückwärtige Blende, die gleichzeitig Belüftungsgitter ist, dezent versteckt werden.



Der Preisklasse entsprechend ist das Chassis mit einem voll motorisierten Objektiv ausgestattet, das zudem eine so genannte „Lens-Memory“ Funktion bietet: Per Knopfdruck können verschiedene Objektiveinstellungen / Bildformate abgespeichert und abgerufen werden, gerade für Eigner einer Cinemascope Leinwand ist dies von besonderem Nutzen. Gleich zehn Speicherbänke stellt der EH-LS1000 hierfür zur Verfügung.



Wir haben die Zuverlässigkeit dieses Lens-Memories überprüft und in Kombination mit einer Cinemascope Leinwand zwei Speicher millimetergenau angelegt: Ein Speicher projiziert formatfüllend im 21:9 Breitbildformat, das andere Setting zoomt das Bild schmaler auf das 16:9 Format innerhalb der Cinemascope Leinwand. Die beiden gespeicherten Formate haben wir in der Folge mehrfach gewechselt, um die Langzeitstabilität der Mechanik zu untersuchen.



Vertikale Toleranz des LensMemorys


Beim Gebrauch fällt die schiere Geschwindigkeit des elektromechanischen Formatwechsels auf, es dauert nur wenige Sekunden, bis der LS10000 mit Anpassung fertig wird. Nach mehreren Wechseln zeigte sich aber ein leichter vertikaler Versatz von ca.1,5cm bei einer Bildhöhe von 1,7m.



Horizontale Toleranz des LensMemory


Vertikal vorschob sich das Bild nach links um ca 2,5cm (siehe Bild oben). Die optische Schärfe war (innerhalb kleiner Toleranzen) gut, alle Pixel stets einzeln zu erkennen.



Wer sich an den leichten Ungenauigkeiten in der Bildlage stört, kann das Bild etwas über den schwarzen Leinwandrand hinaus zoomen, so dass die mechanischen Toleranzen stets kaschiert werden. Ebenso konnte dem „Links-/Hochdrall“ des Testgerätes mit einer etwas rechts gelagerten Erstabstimmung entgegengewirkt werden.



Der Zoombereich reicht von rund 1,3facher bis 2,7facher Bildbreite, so dass der EH-LS10000 in nahezu allen Räumen problemlos integriert werden kann (von seiner Chassis-Größe abgesehen). Auch der optische Lensshift ist großzügig: Bis zu 90% vertikaler und 40% horizontaler Spielraum (nicht gleichzeitig) stehen zur Verfügung, so dass der Projektor auch außerhalb seiner Nullachse positioniert werden kann.



Großzügiger Lensshift-Spielraum des Epson LS10000


Bei Nichtgebrauch wird das Objektiv hinter einer ausgefallenen Blende vor Staub und Kratzern geschützt, die sich automatisch beim Ausschalten schließt.



Überraschend für einen Projektor mit reflektiv arbeitenden Panels ist der Staubfilter auf der Rückseite des Gerätes. Er soll das Innere des Projektors vor störendem Staub schützen, nur sind reflektiv arbeitende Lichtwege (DLP bzw. LCOS) in der Regel komplett gekapselt und werden passiv von der Außenseite gekühlt, so dass sie keine feinen Filter benötigen.


Der Einlassfilter des EH-LS10000 erinnert an die kleinen LCD-Brüder?
Warum ist er notwendig?


Ob der Filter des LS10000 bedeutet, dass seine LightEngine nicht komplett gekapselt und daher evtl. staubanfälliger ist, bleibt zu untersuchen, weshalb „Schrauber-Experte“ Karsten zusammen mit uns einen Blick ins Innere geworfen hat.



Nach Abnehmen der Belüftungsgitter und der vorderen „Zorro-Brille“ mitsamt Staubschutzmechanik (Bild oben), kommen die ersten Innereien in Form von überdimensionalen Signalplatinen zum Vorschein:



Die schiere Größe des Projektors und seine „innere Fülle“ wird viele überraschen, denn Projektoren mit alternativer Lichtquelle (Laser oder LED) stehen meist für eine außerordentliche Kompaktklasse. Doch der Epson EH-LS10000 arbeitet hier auch anders, als seine Konkurrenten, Epson selbst gibt folgenden technischen Aufbau bekannt:



Im Inneren befindet sich nicht ein Lasermodul, sondern derer gleich zwei. Ein Array von blauen Laserdioden regt ein Phosphorad zum gelben Leuchten an, ein anderes Laser-Array erzeugt auf die gleiche Weise blaues Licht. Das Gelbe Licht wird durch dichroitische Spiegel aufgeteilt in die Grundfarben Rot und Grün, die jeweils auf eines der drei Panels geleitet werden. Das blaue Licht erhellt parallel dazu das dritte Panel dieses 3-Chip Projektors.



Die einzelnen drei „R-LCDs“ reflektieren das jeweilige Bild und ein Prisma führt diese zu einem farbigen Gesamtbild zusammen, das den Projektor verlässt. Diese aufwändige Bauweise soll zu einem ausgewogeneren Farbspektrum führen, als bei den Konkurrenzmodellen ähnlicher Technik von Sony (FHZ55) und LG (Hecto). Ob dem so ist, werden wir im Bildteil dieses Testspecials untersuchen.



Soweit die Theorie, nach Entfernen der Signalelektronik kommt die „Praxis“ in Form des realen Lichtweges zum Vorschein.



Im Bild oben sehen wir das Herz des Projektors, in dem die einzelnen Bilder vor dem Projektionsobjektiv zusammengeführt werden.



Dichroitische Spiegel sorgen für die Farbaufteilung und Lichtpolarisation, die für die LCD Technologie unerlässlich ist. Wer genau hinsieht, wird bemerken, dass der Lichtweg keinesfalls komplett gekapselt ist, sondern gerade im Spiegelbereich viele offene Schlitze existieren. Dies erklärt schließlich die Notwendigkeit eines Staubfilters, denn im Laufe der Zeit könnten ohne Filter die Gläser verstauben. Muss man nun Angst haben, dass der LS10000 im Laufe der Zeit bunte Staubflecken im Bild zeigen wird, wie seine kleinen LCD-Brüder? Nicht unbedingt, denn solche Bildflecken entstehen nur, wenn sich ein Staubkorn direkt auf einem der LCDs niederlassen kann. Also haben wir uns auf die Suche nach einem der drei R-LCDs gemacht.



Die Steuerplatine des roten Panels war schnell gefunden, denn sie war deutlich mit einem Aufdruck deklariert. Von der Platine geht ein Flachbandkabel ab, dem wir bis zum Panel folgen.



Im Foto oben sehen wir die Rückseite des RLCDs mit Wärmeleitblech. Man sieht deutlich die Versiegelung, an dieser Stelle kann kein Staub eindringen. Auch auf der gegenüberliegenden Seite (Wiregrid Glas) sind alle Einstellgelenke mit Kunstharz versiegelt. Große Staubprobleme sind also unwahrscheinlich (und sollten Technikbedingt auch nicht aufkommen), es sei denn, Epson hat in Panelnähe irgendwo eine kleine Lücke gelassen (dies ließ sich bei der Demontage nicht genau klären).



Vor dem Prisma befindet sich das abschließende Objektiv, das das Bild auf die Leinwand projiziert. Auch die Lensshiftmechanik ist hier wieder zu finden, die ausschließlich mit Plastikritzel realisiert wurde. Die Verarbeitungsqualität eines JVC X500/700 wird an dieser Stelle nicht erreicht.



Laserdioden haben den entscheidenden Vorteil, dass sie nicht aktiv mit Luft „umblasen“ werden müssen, sondern ihre Wärme per Kühlkörper und Heatpipes weggeführt werden kann. Diese finden im Epson EH-LS10000 folgerichtig auch Verwendung:



Bei unserer „Sektion“ haben wir uns das Kühlsystem genau angesehen: Jeweils seitlich verlaufen zwei große Lufkanäle, die Elektronik und Panels mit Kühlluft versorgen.



Große Lüfter befinden sich über das Gerät verteilt im Randbereich und direkt in den Luftkanälen. Hier finden sich auch die mit den Lasereinheiten gekoppelten Heatpipes und passiven Fächerkühler, die die Abwärme direkt zu den Lüftern leiten.



Dem Aufwand entsprechend gut sind die Lautstärkeergebnisse: Im Eco-Modus sehr leise bleibt der LS10000 auch im höchsten, durchaus hörbaren Modus angenehm tieffrequent dumpf in der Klangkulisse und stört allenfalls empfindliche Ohren.



Potenzial für eine weitere Geräuschoptimierung für kommende Generationen lägen in einer Wasserkühlung, wie man sie bei diversen Profigeräten oder dem SIM2 Mico schon heute finden kann.



Alles in allem sind das optische Äußere des Chassis, der technische Aufbau und die innovativen Technologien beeindruckend und werden durch eine hervorragende Verarbeitung (made in Japan) noch unterstrichen. Lediglich die sehr großen Abmessungen, die der aufwändigen Technik geschuldet sind, sowie das schwarze, auffällige Design sind zumindest unter Wohnzimmergesichtspunkten negativ zu bewerten. Hier geht man offensichtlich davon aus, dass der Epson EH-LS10000 nur in eigenen Heimkinoräumen Verwendung finden wird.

 


2. Bedienung / gebotene Optionen

So innovativ die Technologie des Epson LS10000 ausfällt, so konservativ gleich zu allen anderen Epson-Heimkinomodellen sind das Bedienkonzept und die gebotenen Optionen. Doch dies muss kein Nachteil sein, denn schließlich ist das Epson-Bedienkonzept eines der ausgereiftesten am Markt.



So ist sie Fernbedienung eine gute alte bekannte, kommt sie doch nahezu unverändert seit der EH-TW9000er Serie zum Einsatz. Die EH-LS10000 Version erkennt man lediglich an den Tasten für das elektrische Objektiv, der Lensmemory Funktion und des 4K-Enhancements. Die Übertragung der Steuersignale erfolgt wie von Epson gewohnt zuverlässig und schnell, auch reflektiv über die Leinwand und in großen Räumen.



Alternativ kann der Projektor auch am Bedienfeld des Projektors gesteuert werden, die entsprechenden Tasten sind dabei elegant versteckt und klappen bei Bedarf auf Druck seitlich aus dem Chassis heraus.



Ruft man das Bildmenü auf, fühlt man sich sofort heimisch, wenn man schon einmal einen Epson-Projektor sein Eigen nannte. Die gesamte Struktur und Aufbereitung wurde beibehalten und lediglich an entsprechenden Stellen um neue Funktionen ergänzt:



Auf der Hauptseite des Bildmenüs fallen dem Kenner dabei zwei Funktionen als neu sofort ins Auge: „Dynamischer Kontrast“ und „Objektiv Iris“. Mit ersterer steuert man die adaptive Lichtsteuerung der Laser-Lichtquellen, mit zweiter kann man den Öffnungsgrad einer statischen Iris im Zentrum des Objektives beeinflussen. Auf beides gehen wir noch genauer im Bildteil dieses Test-Specials ein.

Die „Leistugsaufnahme“, mit der der Stromverbrauch und die resultierende Lichtausbeute geregelt werden, beschränkt sich beim LS10000 zudem nicht mehr nur auf „Eco“ und „Hoch“, sondern bietet nun auch einen mittleren „Medium“-Modus. Entsprechende Helligkeitswerte finden Sie ebenfalls im Bildtest.



Weiter geht es in der „Signal“-Rubrik, in der vor allem die „SuperResolution /4K“ Funktion auffällt. Hier lässt sich der Nachschärfegrad in diversen Stufen regulieren und wahlweise mit dem 4K Enhancement per eShift kombinieren (oder auch abschalten).



Im „Speicher“ Menü finden sich neben den Speicherbänken für individuelle Bildeinstellungen auch die Speicherplätze für das bereits erwähnte „Lensmemory“. Besonders praktisch: Zwei Speicher sind direkt per „Tasten-Shortcut“ auf der Fernbedienung abrufbar, so dass eine direkte Formatumschaltung ohne Umwege über das Bildmenü ermöglicht wird.



Alle anderen Funktionen, wie Gamma-Equalizer, Color Management, RGB-Regler, Fraime Interpolation etc., etc. blieben alle in vollständiger Form erhalten. Auf sie gehen wir im Laufe des Bildtests (wo nötig) noch genauer ein:

 


3. Bildqualität

Aufgrund der innovativen Laser / Phosphor Hybridtechnologie sind die Bildergebnisse in Sachen Farben und Kontrast von besonderem Interesse, da Epson hier die gravierendsten Verbesserungen verspricht. Ob dies tatsächlich so ist, haben wir überprüft:

 

3.1 Farbdarstellung

Im Bildmenü des EH-LS 10000 befinden sich, wie bei allen Epson Heimkinoprojektoren, diverse Presets für verschiedene Einsatzzwecke, die im Namen genauer spezifiziert werden.



Jedes dieser Presets setzt in Helligkeit, Farbgenauigkeit und Kontrast andere Schwerpunkte. Erfahrungsgemäß von besonderer Bedeutung sind die Modi „Kino“ und „Natürlich“. Neu hinzugekommen sind „Digitalkino (DCI)“ und „Adobe RGB“ , die wir ebenfalls untersuchen.

 

„Natürlich“
Aktiviert man das „Natürlich“-Preset soll sich der Projektor möglichst normkonform verhalten, sprich den Rec709 Farbraum (HD Norm) möglichst genau einhalten. Wie unsere Messungen belegen, gelingt dies dem Epson LS 10000 auch ohne Nachkalibrierung gut in den Primär- und Sekundärfarben. Diese Ergebnisse gleichen sich bei allen von uns getesteten Seriengeräten.


Unkorrigiertes Werkspreset „Natürlich“


Die einzige Farbe, die bei der groben Farbraumvermessung „aus der Norm“ fällt ist Blau, das ein wenig zu blass erscheint. Dies ist bemerkenswert, kommen in dem LS10000 doch ausschließlich blaue Laserdioden zum Einsatz (vgl. Kapitel1), die ein besonders reines Blau erzeugen.


Das Blaudefizit in der Sättigung lässt sich weitgehend korrigieren, schöpft aber den akzeptablen Toleranzspielraum komplett aus (siehe Messung oben).

Da Epson ein besonders reines Farbspektrum verspricht, ist eine Spektralanalyse besonders aufschlussreich in Hinblick auf die Frage, wie die einzelnen Primärfarben beeinflusst werden. Wir bleiben dabei bei der Grundfarbe Blau: Es erscheint wesentlich schmalbandiger, als von herkömmlichen UHP-Projektoren gewohnt, liegt aber wiederum nicht in einem so hoch-frequenten Wellenbereich, wie von blauem Laserlicht gewohnt. Offensichtlich wird das Blau im Lichtweg noch einmal im Farbton in Richtung Videonorm transformiert, vermutlich ebenfalls per Phosphor.



Aus diesem Grund muss Blau nicht stark durch Beimischen der anderen Farben per Color-Management korrigiert werden. Im unkorrigierten Natürlich Preset des EH-LS 10000 wird dennoch ein wenig Grün und Blau beigemischt (siehe Spektralmessung oben), so dass es ein wenig zu blass erscheint, wie unsere Messung „bemängelt“.



Ganz anders sieht es bei Rot aus: Es deckt seinen gesamten Wellenlängenbereich ohne Lücken ab und bildet visuell einen sehr reinen Rotton ab. So rein, dass die Videonorm deutlich übertroffen wird und durch Beimischen von Blau und Grün im Natürlich-Preset auf das „Tomatenrot“ der HD-Norm geeicht wird.



Das gleiche Bild bei Grün: Fast schon Xenonlampen-artig deckt das aufgespannte Grün alle Spektralbereiche ab (auch gelbgrüne) und sorgt für ein kräftiges Mittelgrün, das durch Beimischen von Rot und Blau auf das Apfelgrün der HD-Norm „verblasst“ wird.



Spektrum Vollweiß


Das Gesamtspektrum von Weiß zeichnet sich durch die Kombination von einem sehr gezielten Blaubereich und weiten Spektren in Grün und Rot aus. Trotz dieser Inhomogenität ist die Farbdarstellung im laufenden Filmbild überraschend ausgewogen und natürlich abgestimmt. Der bei Laserprojektoren sonst übliche „Magenta-Drift“ ist beim LS10000 nicht vorhanden.



Farbraum- und Helligkeiten des Epson LS10000


Um der Farbneutralität der Laser/Phosphor Lichtquellen in Hinblick auf die Videonorm messtechnisch zu untersuchen, haben wir eine umfangreiche Farbraumanalyse durchgeführt und die Ergebnisse auf die gesamte Farbpalette angewendet:



Links: HD-Norm, Mitte: LS10000,
rechts: Farbabweichung in DeltaE (grün = keine relevante Abweichung)


Hier zeigt sich, dass ohne eine nachträgliche Kalibrierung auch in Rot noch wahrnehmbare Abweichungen in der Neutralität erscheinen. Alle Abweichungen sind zwar nicht als gravierend zu bezeichnen, können aber von Perfektionisten per ColorManagement (erweitertes Bildmenü) korrigiert werden.



Starke Abweichungen in der Farbtemperatur ab Werk


Die hervorragende Werks-Abstimmung des Vorseriengerätes in der Farbtemperatur bestätigt sich bei der finalen Serie leider nicht, im Gegenteil: Vor allem im hellsten Modus zeigen die von uns getesteten LS10000 eine für diese Preisklasse zu hohe Abweichung von der notwendigen 6500K, die durch einen merklichen Gelbstich gekennzeichnet ist.



Eine Kalibrierung ist zwingend notwendig.


Mehr noch: Diese Farbmischung bleibt je nach verwendeter Helligkeit (Eco, Mittel, Hoch) nicht konstant. In den beiden Eco Modi schlägt der Farbstich in Rot / Gelb um.


In den Eco-Modi schlägt der Gelbstich in einen Rotstich um


Diese Abweichungen machen es notwendig, dass für die Farbtemperatur mindestens zwei individuelle Kalibrierungen vorgenommen werden müssen, die sich in der Praxis als nicht so leicht erweisen, wie es die gebotenen Bildoptionen suggerieren.


Farbtemperatur kalibriert


Nach einer individuellen Kalibrierung liegen alle Graustufen unter Ausnutzung des unsichtbaren Toleranzbereiches im Sollbereich der Videonorm und sorgen für einen neutralen Weißabgleich.


Im Ergebnis zeigt sich der Epson LS10000 farblich sehr neutral und stellt aller Farbnuancen genau so dar, wie sie auf der Bluay aufgezeichnet sind. Hier muss sich die Laser/Phosphor Hybridtechnologie offensichtlich nicht vor der bisherigen UHP-Lampentechnologie verstecken. Unerfreulich für diese Preisklasse ist lediglich der höhere Kalibrieraufwand, der dafür aber mit einer höheren Langzeitstabilität belohnt wird, als bei herkömmlichen UHP-Lampenprojektoren.

 

„Kino“
Schon seit Generationen bieten Epson Heimkinoprojektoren ein „Kino“-Preset, bei dem ein erweiterter Farbraum der Farbenpracht des Kino-Originals näher kommen soll, als dies unsere veraltete HD-Norm kann. Realisiert wurde dieser erweiterte Farbraum bei herrkömmlichen Epson LCD Beamern stets durch einen „Cinema-Filter“, der bei Aktivierung des Kino-Presets automatisch in den Lichtweg geschoben wird und leider auch rund 70% der Lichtleistung durch eine besonders reine Primärfarben-Filterung absorbierte.



EH-LS10000: Farbraum „Kino“


Auch der Epson LS10000 bietet im Kino-Preset einen solch erweiterten Farbraum. Doch dieser wird hier nicht durch einen zusätzlichen Filter erzeugt, sondern entspricht weitgehend dem nativen Farbraum der Laser/Phosphor Lichtquellen. Daher ist mit dem Kino-Modus auch kein Lichtverlust verbunden, wie bei der TW9200er Serie.



Links: HD-Norm, Mitte: LS10000,
rechts: Farbabweichung in DeltaE (grün = keine relevante Abweichung)


Der Kino-Farbraum ist gegenüber der Videonorm nur leicht erweitert und stellt daher einen guten Kompromiss aus kräftigerer Darstellung und Farbneutralität dar. Unsere detaillierte Farbanalyse zeigt, dass nur stark gesättigte Farben kräftiger dargestellt werden, die meisten blasseren Farben aber nicht merklich zu bunt werden.



Links: HD-Norm, Mitte: LS10000,
rechts: Farbabweichung in DeltaE (grün = keine relevante Abweichung)


Dies gilt auch für die hautrelevanten Orangetöne, so dass der Kino-Modus auch Hautfarben und Gesichter weiterhin glaubwürdig natürlich abbildet.



Hautfarben werden neutral abgebildet


Da der Kino-Modus nicht durch einen starken Lichtverlust wie bei den UHP-Lampen-Beamern erkauft werden muss, ist er durchaus für die Heimkinoprojektion für alle in Betracht zu ziehen, die zu Gunsten kräftiger Farben bereit sind, auf das letzte Quentchen Farbneutralität zu verzichten. Der geringere Lichtverlust ist aber zu relativieren, denn die LCD-Projektoren aus selbigem Haus bieten mit über 2000 Lumen Brutto-Helligkeit nahezu die doppelte Lichtleistung des LS10000, so das der Lichtverlust durch den Cinema-Filter bei ihnen im Endresultat kaum dunkler erscheint, als beim neuen LS10000 (vgl. Kapitel 3.2)

 

„Digital Cinema“ und „Adobe RGB“
Eine der größten Diskrepanzen zwischen Heimkino-Projektoren oder TVs und dem „richtigen“ Kino liegt in dem Umfang der darstellbaren Farben. Denn das öffentliche Kino ist in der Lage, wesentlich mehr und auch kräftigere Farben abzubilden, als unser veralteter Videostandard.

Alle Farbtöne, die im Kino kräftiger abgebildet werden, als es die HD-Norm zulässt, werden in unseren Heimkinos zu blass dargestellt. Von Farbperfektion kann hier keine Rede sein. Noch gravierender wird der Unterschied in Bezug zur Wirklichkeit: Vor allem im Grünbereich ist unsere Videonorm so stark eingeschränkt, dass viele Naturfarben aus Landschaften gar nicht „naturgetreu“ reproduziert werden können. Aus diesem Grund gibt es für Fotografien ebenfalls Standards, die unsere HD bzw. sRGB Norm bei weitem übertreffen, einer der am meisten verbreitete ist AdobeRGB.



Beide Standards (AdobeRGB & DCI) können als Preset im Bildmenü aufgerufen werden und die resultierenden Farbräume halten das Versprochene vorbildlich ein, wie unsere Messgraphen belegen.

Wie werden diese besonders reinen Primärfarben optisch ermöglicht? Einen ersten Hinweis gibt der Projektor akustisch von sich: Aktiviert man den AdobeRGB Modus, hört man ein leichtes Surren direkt aus dem Projektor. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass ein interner Farbfilter zur Filterung „reinerer“ Spektren in den Lichtweg gefahren wird. Zu klären bleibt, was der Filter genau wo filtert. Aufschluss ergibt eine detaillierte Spektralanalyse:



AdobeRGB & DCI:
Der vom speziellen Grünfilter entfernte gelbe Spektralanteil sorgt für reineres Grün


Obiges Messdiagramm vergleicht das Spektrum von Weiß ohne Filter mit dem Weiß unter Einsatz des Filters: In Blau und Rot bleibt das Spektrum identisch, lediglich in Grün zeigen sich Abweichungen: Der markierte Gelbanteil von Grün (Pfeil) wird gezielt durch den Filter entfernt, so dass ein reineres Grün als Primärfarbe zur Verfügung steht. Dieser Filter ist so ausgelegt, dass das sehr reine Grün der AdobeRGB Norm erreicht wird.



Um das Grün des DCI/Kinostandards zu erreichen, muss das Grün wiederum weniger stark ausfallen, weshalb durch eine Werkskalibrierung etwas Rot beigemischt wird (in der Spektralmessung oben gut zu erkennen).



Das native Rot des LS10000 ist „von Haus aus“ kräftig genug und muss nicht nachträglich gefiltert werden. Es reicht aus, die rote Primärfarbe ohne Kalibrierung abzubilden, um die gewünschte DCI-Farbe zu erreichen.



Die Grundfarbe Blau bleibt in allen Farbmodi unverändert und wird daher weder optisch noch elektronisch korrigiert.


Oben: AdobeRGB Farbraum des Epson LS10000
Unten: DCI-Farbraum (Preset Digitalkono)


Unsere Messung belegt: Der Epson LS 10000 verdankt seine Kompatibilität zu AdobeRGB und DCI einem internen Grünfilter, der die grüne Primärfarbe gezielt im Lichtweg filtert. Dieses System ist nicht neu, es fand auch schon Verwendung in Mitsubishis HC9000, JVCs X7/9er Serie und im Sonys VPL-VW1000/1100. Der Vorteil dieses Ansatzes gegenüber anderen Filtersystemen ist der moderate Lichtverlust. Im Falle des Epson EHLS10000 gehen durch die Grünfilterung nur rund 20% verloren.



Setzt man den originalen DCI-Farbraum für herkömmliche HD- oder PAL-Software ein, so zeigt sich die Inkompatibilität: Viele Farbtöne, darunter auch blasse, werden durch den DCI Farbraum zu kräftig reproduziert. Dies gilt auch für Orangetöne / Gesichtsfarben, was sich für unsere Augen besonders auffällig und störend äußert.



Hautfarben werden zu kräftig, da der DCI Farbraum nicht mit dem HD-Farbraum kompatobelist


Diese Abweichungen der Hautfarben lassen sich leider nicht gezielt im ColorManagement des Projektors korrigieren, weil dieser keinen direkten Einfluss auf Orangetöne erlaubt, wie es z.B. die JVC X-Serie oder die Sony HW-Serie derzeit bietet.



Fehlende Korrekturmöglichkeiten für kritische Farben wie Haut-Töne
machen den DCI Modus gänzlich inkompatibel zur HD-Norm


Stattdessen bietet das Bildmenü die Option „Hautton“, die aber im Grunde nichts anderes ist, als ein zusätzlicher Farbtemperatur-Regler. Dieser Ansatz ist nicht so effektiv, wie eine gezielte Orangekorrektur, so dass der DCI Farbraum so leider nicht durch eine Kalibrierung „HD tauglich“ gemacht werden kann. Wirklich empfehlenswert bleibt er aber für Animationsfilme, die ihre Kino-Farbenpracht zurück erhalten.

 


Fazit Farben
Es gibt nur wenige Projektoren am Markt, die soviel Flexibilität in Sachen Farben aufweisen, wie der Epson EH-LS10000, auch wenn er ab Werk leider keine perfekten Ergebnisse zeigt. Mit nachträglicher Kalibrierung bietet er hingegen im „Natürlich“-Preset eine überraschend akkurate Farbreproduktion gemäß HD-Norm. Hier beweist Epson auf beeindruckende Weise, dass ein Projektor mit Laserlichtquelle zu einer neutralen Farbreproduktion in der Lage ist, ein „Kunststück“, das bisher keinem anderen Hersteller im Consumerbereich gelungen ist.

Im Kino Modus, der den leicht erweiterten Farbraum des Projektors nutzt, wird alternativ ein guter Kompromiss aus Farbgenauigkeit und kräftigeren Farben geboten. Und unter Einsatz des internen Filters ist der Projektor schließlich auch zum originalen Kinofarbraum kompatibel, sobald dieser mit der 4K-Bluray eingeführt werden sollte. Wann dies sein wird, steht in den Sternen, denn es ist keineswegs sicher, dass „1st Generation“ 4K-Blurays bereits Kinofarbräume beinhalten werden. Bis dahin muss man warten, denn mangels gezielter Orange-Korrektur kann der DCI Farbraum für jetzige Filmsoftware nicht ohne große Einschränkungen in der Bildnatürlichkeit angewendet werden. Dennoch: Die Laserlichtquelle beweist auch in Sachen Farben, dass sie zweifelsohne die Technik der Zukunft ist (neben LED). Eine genauere und konstantere Farbgebung je nach gewähltem Modus bleibt aber zu bemängeln, machen sie je nach Anzahl der angewendeten Modi, ganze „Kalibrierorgien“ notwendig.

 


3.2 Helligkeit, Kontrast und Bildplastizität

In den Werbeprospekten deutet Epson weitere Vorteile der Laser-Lichtquelle an: So soll sie bei Schwarzblenden durch Abschalten in Echtzeit für komplettes Schwarz sorgen und sich zusätzlich in ihrer Intensität dem Bildinhalt anpassen.



Mit anderen Worten: Die Laser-Dioden lassen sich „dimmen“ und erhöhen so den Dynamikumfang des Projektors, ein elektronischer Nachfolger der mechanischen Dynamischen Iris. Eine entsprechende Funktion befindet sich im Bildmenü des LS10000:

Wie bei den herkömmlichen Dynamik-Blenden Beamern von Epson lässt sich die dynamische Laser-Steuerung in zwei Stufen regeln oder abschalten. Wahrscheinlich wurden dieselben Gamma-Algorithmen übernommen.



In den technischen Daten gibt der Hersteller keinerlei konkreten Werte bezüglich des Kontrastes des LS10000 an, weder nativ noch dynamisch. Auf der einen Seite ist dies verständlich, denn viele Mitbewerber propagieren hier inflationäre und praxisfremde (und damit nichtssagende) Werte, die keinen wirklichen Qualitätsvergleich zulassen. Auf der anderen Seite weckt das Weglassen von Daten aber auch immer unser Misstrauen, vielleicht möchte man ja auch einfach ernüchternde Werte verheimlichen? Es gilt wie immer: Am besten selber testen!

Zunächst haben wir den nativen Kontrast des LS10000, also ohne jegliche Unterstützung durch eine adaptive Lasersteuerung, im Serienschnitt ermittelt. Dafür stellt man den „Dynamischen Kontrast“ auf „Aus“ und spielten eine VollSchwarz-Testbild ein. Dabei fiel unserem geschulten Blick sofort auf, dass der LS10000 je nach Modus doch noch ein wenig mit seiner Lichtquelle nachregelt. Hier hat man offensichtlich von den Fernsehherstellern gelernt, deren LCD-TVs auch immer bei schwarzen Testbildern nachdunkeln, natürlich nur „der Umwelt zu Liebe“.

Auf der Suche nach dem nativen Kontrast spielten wir daher im nächsten Schritt ein Testbild mit kleinem Weißfeld ein. Hier dimmt der LS10000 tatsächlich nicht nach, sondern zeigt seinen nativen Schwarzwert, der immernoch beeindruckend dunkel erscheint. Nach diversen Testkonstellationen konnten wir schließlich den nativen Kontrastumfang unseres Testexemplars differenziert ermitteln:

Sein maximales natives Kontrastverhältnis erreicht der LS10000 wie seine herkömmlichen Lampenkollegen im „Dynamik“-Modus. Je nach Zoom bzw. statischer Iris (vgl unten) erreicht der Projektor hier im Serienschnitt ein Kontrastverhältnis zwischen 25,000:1 und 33,000:1. Dies sind hervorragende Werte, die Epson zweifelsohne nicht verstecken müsste. Außer den JVC D-ILA und Sony SXRD Projektoren ist uns bislang keine andere Technik begegnet, die dem Epson LS10000 hier Paroli bieten könnte. Die dazugehörige Maximalhelligkeit beträgt 1510 Lumen, die vorbildlich nahe bei den Werksangaben liegt (1500 Lumen). Leider zeigt der Dynamik-Modus aber einen sehr ausgeprägten Gelbstich, dass eine natürliche Farbreproduktion so kaum möglich ist. In dieser Eigenschaft ähneln sich Laserlichtquelle und UHP-Lampe auf verblüffende Weise.



Der Dynamikmodus (rechts) geht gegenüber der Norm (rechts)
mit einem massiven Blaumangel einher


Eine Kalibrierung des Dynamikmodus ist alleine mit den RGB-Reglern nicht möglich, weshalb wir auf die ohnehin praxisnäheren Kino- / und Natürlich Modi inkl. 6500K/D65 Weißabgleich ausweichen. Farbkorrigiert verliert der LS10000 rund ein Drittel seiner Leuchtstärke und erreicht im Serienschnitt 930 Lumen maximal bei einem nativen Kontrastverhältnis zwischen 15000:1 und 23:000:1. Auch dies sind aber noch hervorragende Werte, die sich aber einem JVC X500/700/900 geschlagen geben müssen. Dies ist umso verblüffender, wenn man in Betracht zieht, dass sich hierbei um die erste Generation der „Reflective LCDs“ aus dem Hause Epson handelt.

Aktiviert man die oben erläuterten DCI oder AdobeRGB Farbprofile, so vermindert der interne Filter den Lichtstrom um rund 22%: Es verbleiben bis zu 750 Lumen, was immernoch überdurchschnittlich hell und für Bildbreiten bis 3m problemlos einsetzbar ist.

Soweit die nativen Werte, die alle ohne Einwirkung der adaptiven Lichtsteuerung oder der statischen Iris im Brennpunkt des Objektives ermittelt wurden. Grundsätzlich gilt: Die maximale Helligkeit wird bei minimalem Projektionsabstand (maximalem Zoom) erreicht, mit wachsendem Abstand bei gleicher Bildbreite wird die Helligkeit gegen Kontrast getauscht. Denselben Effekt kann man aber auch bei gleichem Abstand durch Nutzen der statischen, aber manuell justierbaren Iris im Objektiv erzielen:

Schließt man sie komplett, wird Streulicht aus dem Lichtweg gefiltert. Im Ergebnis wird das Bild ca. 40% dunkler (bis zu 500 Lumen weniger), dadurch steigert sich der Kontrast um das gleiche Verhältnis (bis zu 50% mehr). Die Iris ermöglicht also die Anpassung der Bildhelligkeit und des nativen Kontrastes auf die Leinwandgröße und den individuellen Geschmack, ohne den Projektor ersetzen zu müssen.



Zusätzlich bietet der Epson LS10000 eine weitere Möglichkeit der Lichtanpassung. Die Helligkeit der Laser-Dioden kann in drei Stufen geregelt werden. Das „Mittel“ Setting vermindert die Leuchtkraft um 25% (kalibriert maximal 700 Lumen), das „Eco“-Setting um 45% (kalibriert maximal 500 Lumen). Hier wird die Helligkeit im Gegensatz zur Iris in der Optik nicht gegen Kontrast, sondern gegen einen noch leiseren Betrieb und längerer Lebensdauer (von 17,000Std auf bis zu 30,000 Std) getauscht.



Diese ohnehin schon hervorragenden Kontrastwerte können durch die „Dynamische Kontrast“ Funktion multipliziert werden. Wir aktivierten diese und tatsächlich schaltet der LS10000 nun bei Schwarzbildern seine Lichtquelle komplett ab und sorgt so für das perfekte Schwarz. Leider kann er diesen Schwarzwert nicht halten, sobald er auch nur einen einzigen hellen Pixel abbilden muss, so dass sein Dynamikumfang keinesfalls mit „Endlos“ bezeichnet werden kann. Ehrlicherweise tut Epson dies auch nicht in den technischen Daten oder Prospekten, was wir ausdrücklich lobend hervorheben wollen.

Mit entsprechenden Messprozeduren konnten wir die realistischen und praxisnahen dynamischen Kontrastwerte des Epson LS10000 ermitteln: Seine dynamische Lichtregulierung arbeitet rund mit dem Faktor „x5“, so dass der kalibrierte Dynamikumfang (je nach Zoom, / statischer Iris) auf 75,000:1 bis 100,000:1 gesteigert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich hierbei um tatsächlich nutzbare Kontrastwerte handelt, sind diese Ergebnisse nicht weniger als hervorragend.

Der Faktor von 5 ist dabei keineswegs übertrieben hoch und führte auch bei unseren Sichttests zu keinem störenden Bildpumpen. Dies erklärt sich aus dem hohen nativen Kontrastverhältnis und der sehr guten Gammaanpassung, die Helligkeitssprünge ausgleicht. Die Dynamiksteuerung des LS10000 ist zudem eher konservativ ausgelegt und opfert kein Vollweiß zu Gunsten der Schwarzwertverbesserung. Solange auch nur ein kleiner Teil des Bildes volles Weiß enthält, werden die Laser nicht gedimmt, es gilt der Grundsatz „Helligkeit geht vor Schwarzwert“. Dies verhindert auch das typische „Dimmen“ bei weißen Schriften auf dunklem Hintergrund.

Insgesamt erscheint die dynamische Helligkeitsregelung intelligent und fand bei unseren Sichttests immer eine sehr gute Balance aus Schwarzwert und Bildplastizität. Hier beweist die dynamische Laser-Steuerung ihr Potenzial, zumal sie tatsächlich noch nicht bis an ihre Grenzen getrieben wurde. Denn tatsächlich arbeitet sie nur sehr limitiert in „Echtzeit“, sondern dunkelt sehr subtil in einigen Sekunden nach. Wahrscheinlich wurde dieser Kompromiss (dunkle Bildszenen erreichen erst nach 3 Sekunden ihren perfekten Schwarzwert) zu Gunsten einer unauffällig arbeitenden Gammakorrektur gemacht. Störendes Bildpumpen verbleibt lediglich bei Schwarzblenden: Hier schalten die Laser komplett ab, aber bei darauf folgenden Einblendungen kann man das „Hochfahren“ der Beleuchtung im Aufhellen des Schwarzwertes beobachten.

 

Messergebnisse / Serienschnitt
Epson EH LS 10000

Modus

Zoom

Iris

Lumen

Kontrast

High / D65

Max

Auf

930

15000:1

High / D65

Min

Auf

650

23000:1

Mittel / D65

Max

Auf

700

15000:1

Mittel / D65

Min

Auf

520

23000:1

Eco / D65

Max

Auf

500

15000:1

Eco / D65

Min

Auf

350

23000:1

High / D65

Max

Zu

470

18000:1

High / D65

Min

Zu

380

28000:1

Mittel / D65

Max

Zu

380

18000:1

Mittel / D65

Min

Zu

290

28000:1

Low / D65

Max

Zu

260

18000:1

Low / D65

Min

Zu

210

28000:1

 

 

 

 

 

High / native

Max

Auf

1510

22000:1

High / native

Min

Zu

400

35000:1

Lichtverlust im DCI / Adobe Modus: - 22% (Maximal 750 Lumen)
Steigerung Dynamik durch adaptive Lichtsteuerung: 5x (bis 100,000:1)

 

Als letztes zu untersuchen verbleibt der Inbildkontrast: Bemüht man Bilder mit kleinen Weißpartien und viel Schwarzanteil, so erreicht der LS10000 im Serienschnitt bis zu 8,000:1 innerhalb eines Bildes. Doch je kleiner die Schwarzparteien, desto geringer wird der Kontrast. Im ANSI bzw. Schachbrettkontrast zeigt der Epson (ebenso wie schon die JVC X-Serie), dass die 4K eShift Technologie Inbildkontrast kostet: Rund 230:1 der LS10000 hier im Serienschnitt und unterliegt hier der DLP-Technologie, Sonys SXRD Beamern aber auch den LCD Beamern aus eigenem Hause. Diese Nachteile werden deutlich bei hellen Filmszenen mit nur kleinen Schwarzpartien: Die hellen Bereich strahlen in die dunklen hinein, die dadurch leicht „ausgewaschen“ werden, Bildplastizität geht verloren.


Experten wissen: Die Bildplastizität von Realbildern hängt nicht alleine von Lichtleistung und Kontrastverhältnis ab, die Helligkeiten dazwischen müssen auch richtig verteilt werden, die „Belichtung“ also richtig eingestellt sein. Diese überprüft man in der Regel mit einer Gamma-Messung, die den Helligkeitsanstieg auf der Leinwand im Verhältnis zum Eingangs-Signalpegel visualisiert und im Idealfall eine 2,2 Kurve umschreibt.

Die Gamma-Abstimmung ab Werk unterliegt (wie die Farbtemperatur) einer gewissen Serienstreuung, lässt sich aber idR gut in den Griff bekommen.



Gamma 2.2 ab Werk


Wie unser Messdiagramm zeigt, ließen sich die von uns getesteten Seriengeräte ohne großen Aufwand sehr gut auf die Videonorm abstimmen, so dass sowohl in dunklen als auch hellen Bildbereichen stets die optimale „Belichtung“ gewährleistet wird. Zumindest ohne adaptive Laser-Steuerung, die einen gewissen Einfluss auf die Helligkeitsverteilung nimmt:



Unkorrigiertes Werksgamma mit adaptiver Laser Steuerung


Obige Gamma-Messung wurde mit aktivierter, dynamischer Lasersteuerung ermittelt. Auch wenn sie um den richtigen Wert von 2,2 pendelt, erscheint sie messtechnisch in dunklen Bereichen etwas zu dunkel, in helleren etwas zu hell. In der Theorie ließe sich hier eine beeinträchtigte Durchzeichnung nahe an Schwarz ableiten, sowie eine leichte „Überbelichtung“ in mittleren und hellen Bildern. Tatsächlich zeigt der LS10000 im Sichttest keines dieser beiden Probleme, wenn man den Schwarzpegel genau auf die Quelle abstimmt. Etwaige Einflüsse der adaptiven Laser-Steuerung können Perfektionisten auf Wunsch mit dem Gamma-Equalizer noch optimieren.

Die Durchzeichnung ist gut, aber nicht übertrieben betont, das Bild weist stets eine gute Balance aus Schwarzwert, Plastizität und Helligkeit (außer Eco) auf. Hier zeigt sich, dass die herkömmliche Gamma-Messung bei Projektoren mit intelligenter Lichtsteuerung an ihre Grenzen gerät. Denn die dynamische Leuchtregulierung arbeitet nicht stets mit demselben Schwarzwert und derselben Gammakorrektur: Eine zusammenhängende kleine Weißfläche (Testbild) wird z.B. anderes bewertet, als ein Sternenhimmel. Bei ersterem wird zugunsten der Leuchtkraft der Schwarzwert nicht „gedimmt“, bei letzterem ist es umgekehrt. Wie bei dynamischen Farbsystemen (z.B, Sony Triluminos) werden daher intelligentere Gamma-Messmethoden notwendig werden, um adaptive Lichtsteuerungen wie der des Epsons objektiv bewerten zu können.



Wer dennoch zwecks weiterer Bildoptimierung selbst Hand anlegen will, kann dies mit Hilfe des bewährten Gamma-Equalizers tun. Wir bleiben hier bei der Empfehlung: Nicht stur Gamma-Graphen „optimieren“, sondern mit vielen Realbildszenen überprüfen, um die Zusammenhänge zwischen Gamma und adaptiver Lichtsteuerung zu verstehen. Auch Kalibrier-„Modetrends“ wie aktuell BT1886, die vor allem Hersteller von Kalibriersoftware zwecks Ankurbelung ihrer Update-Verkäufe propagieren, sind in Anbetracht der dynamischen Steuerung und des hohen nativen Kontrastes des Epson LS10000 mit Vorsicht zu genießen. Moderne Projektoren wie der LS10000 erfordern ein stetiges Mitdenken…


Alles in allem setzt sich der Epson LS10000 in Sachen Bilddynamik schon in dieser ersten Panel-Generation direkt mit an die Spitze der Referenz-Liste. Der hohe native Kontrast in Kombination mit einer von Mechanik befreiten adaptiven Lichtsteuerung hat derzeit nur wenig Konkurrenz, erstrecht nicht, wenn man die regelbare statische Iris im Objektiv und die zwei gedrosselten Eco-Modi mit in Betracht zieht. Der LS10000 lässt sich sowohl in Helligkeit als auch Kontrast und Dynamikumfang so gut auf die individuellen Raumbegebenheiten und Sehgewohnheiten anpassen, wie kaum ein anderer Beamer am Markt.

Verbesserungspotenzial sehen wir in einer noch schnelleren Lichtanpassung und vor allem mehr maximaler Helligkeit und höherem ANSI-Kontrast. Mit seiner aktuellen Lumenleistung ist der Epson EH-LS10000 sicherlich kein dunkler Beamer, doch in Anbetracht der Tatsache, dass nur die Medium / Eco Modie eine lange Laufzeit von 26,000Std gewährleisten („Hi“ nur 17,000Std) und der Projektor nur in diesen Modi wirklich leise arbeitet, werden seine hier erzielten 700 Lumen nicht dem Referenzstatus gerecht. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn bisher ist es noch keinem Hersteller gelungen, in allen Aspekten der Bildplastizität gleichzeitig die Spitzenposition einzunehmen.

 

Lebensdauer / Lichtstabilität Laser + Phosphor vs. UHP-Lampe
„Last but not least“: Abschließen wollen wir dieses Kapitel mit einem noch unerwähnten aber tatsächlich besonders wichtigem Aspekt der Laser-Beleuchtung im Vergleich zu herkömmlichen UHP-Lampen. Alle oben ermittelten Werte in Sachen Helligkeit und damit Balance aus Schwarzwert und Weißpegel gelten nicht nur für ein Neugerät, sondern bleiben erwatungsgemäß über einen längeren Zeitraum stabil. Denn den typischen Lichtabfall von UHP-Lampen zeigen Laserdioden nicht so schnell. Wieviel länger dieser Zeitraum allerdings ist, lässt sich mangels Erfahrungswerte derzeit schwer abschätzen. Als Anhaltspunkt betrachten wir die offiziell beworbene Lebensdauer des Herstellers in Abhängigkeit der verwendeten Modi:


17.000 Stunden Durability High,
26.000 Stunden Durability Medium,
30.000 Stunden Durability Eco


Im Vergleich dazu weisen moderne UHP-Lampen eine Lebensdauer von 3000Std bis 5000Std auf (je nach verwendetem Modus). Hieraus ergibt sich eine um das Vier- bis Fünffache verlängerte Lebensdauer der Lichtquelle des EH-LS10000. Unklar ist aber nach dem derzeitigen Informationsstand, wie Epson diese Lebensdauer definiert, denn der Hersteller macht hierzu keine Angaben. Ein Totalausfall nach Ablauf der offiziellen Lebensdauer bis hin zu einer Resthelligkeit von 50% gegenüber der ursprünglichen Helligkeit, so wie bei UHP-Lampen definiert, sind möglich. Setzt man letztere Definition von „Durability“ voraus, so bietet der LS10000 über einen wesentlich längeren Zeitraum seine Lichtstabilität, ein Verlust von 25% in den ersten 8500Std im hohen Modus und 13000 Stunden im Medium Modus ist als sehr moderat anzusehen.

Ebenfalls bislang ungeklärt seitens des Herstellers ist die Frage des Ersatzes: Bei einem herkömmlichen UHP-Lampen-Projektor kann der Anwender ganz einfach und günstig eine Ersatzlampe besorgen und diese selbst einsetzen. Im Falle des LS10000 ist der eigene Austausch nicht möglich, denn die Lasermodule sind in dem Chassis so tief „vergraben“, dass noch nicht einmal der Cine4Home-Profischrauber sie ausbauen konnte. Auf Nachfrage kann der Hersteller bislang keine Angaben zu den Kosten eines Wechsels machen und ob er überhaupt durchgeführt wird. Trotz längerer Lebensdauer halten wir dies bei einer Highend-Preisklasse von €7000.- für nicht akzeptabel, denn nach Ablauf der Herstellergarantie (3 Jahre) kennt der Kunde nicht das Risiko im Falle eines Defektes oder Verschleißes.

 


3.3 Auflösung / Bildschärfe

In diesem dritten Testfeld befassen wir uns mit Aspekten der Bildqualität, die in keinem direkten Zusammenhang zu der neuen Lichtquelle stehen, aber dennoch nicht weniger Aufmerksamkeit verdienen. Denn derzeit ist überall die Rede von „4K“, der vierfachen FullHD Auflösung und der eigentlich „echten“ Kinoauflösung zu Zeiten von Digital Cinema. Tatsächlich kommt 4K (bzw. UHD) mit seinen 8 Megapixel in der Detailauflösung dem analogen 35mm Kino wesentlich näher, als der relativ niedrig auflösende FullHD Standard.

Zwar handelt es sich beim Epson LS10000 nicht um einen vollwertigen 4K Projektor, sondern „nur“ um einen Projektor mit nativer FullHD (1920x1080) Auflösung, doch haben die Ingenieure diverse Technologien implementiert, die die Detailauflösung signifikant aufwerten und die Nutzug von 4K-Bildmaterial sinnvoll machen sollen:

 

4K Enhancement
Zwischen den drei LCD-Panels und dem Objektiv befindet sich ein spezielles Glas mit variablem Brechungsindex. So verschiebt es das passierende Licht durch Brechung und versetzt es minimal nach rechts und nach oben, um jeweils einen halben Pixel.



Die Pixelzahl wird „verdoppelt“


So entstehen zwei Raster von jeweils 1920x1080 Pixeln, die sich durch den vertikalen und horizontalen Versatz zu einer theoretischen höheren Auflösung ergänzen. Der Unterschied zur nativen 4K Auflösung liegt neben der veränderten Pixelstruktur in der sequentiellen Darstellung:



Das eShift Glas taktet die beiden FullHD Bilder mit 96Hz/100Hz/120Hz


Die beiden Pixelraster sind niemals gleichzeitig auf der Leinwand, sondern werden hintereinander projiziert. Die Taktfrequenz hierfür beträgt 120Hz, so dass das Umschalten von unseren trägen Augen unbemerkt bleibt und die beiden Teilbilder zu einer erhöhten Auflösung „verschmilzen“.



Die doppelte Auflösung bleibt aber streng genommen dennoch nur Theorie, denn die beiden sich ergebenden Pixelraster liegen größtenteils übereinander und überlagern sich fast vollständig (siehe oben). Der tatsächliche Auflösungsgewinn ist daher schwer zu beziffern, aber dennoch (in Abhängigkeit von dem darzustellenden Bilddetail) vorhanden. Selbst bei positiver Betrachtung handelt es sich keinesfalls um eine Auflösungsvervierfachung wie bei nativem 4K, sondern lediglich um eine Verdopplung. Auch bei Epson scheint man sich dieser Unterschiede bewusst zu sein, denn man wirbt zwar umfänglich mit „4K“, vermeidet aber komplett die Bezeichnung „UltraHD“. Die Antwort ist einfach: Das UHD-Siegel setzt eine tatsächlich native 4K-Auflösung voraus, die 4K Bezeichnung unterliegt hingegen keinerlei Kontrolle. 

Unstrittig hingegen ist der analoge Look des 4K-Enhancements, denn die für einen FullHD typische Pixelstruktur wird bei aktiviertem 4K-Enhancement deutlich verkleinert.


Mit sequentieller 4K-Darstellung wird die Pixelstruktur „geviertelt“.


Gleichzeitig kostet das 4K-Enhancement aber merklich Randschärfe: Durch das ständige optische Verschieben der Pixel werden ihre Randbereiche bei starken Kontrastübergängen weich gezeichnet. Besonders sichtbar wird das bei den Schriften der Beamer-eigenen Menüs.


Oben, ohne 4K Enhancement, unten mit


Dieser optische Schärfeverlust ist nicht nur in den Menüs, sondern auch im projizierten Bildinhalt zu erkennen, was bei kleinen Schriften deutlich wird.



Weichzeichnen durch 4K Enhancement


Effektiver wird das 4K-Enhancement erst mit der dazugehörigen Unterstützung in der Signalelektronik. Hierfür hat Epson seine bewährte „Super Resolution“ signifikant überarbeitet und um eine „4K-Skalierung“ erweitert.



Im Signalmenü des LS10000 lässt sich die Wirkung der 4K-SuperResolution vom Anwender konfigurieren. Alternativ kann das 4K Enhancement per eShift auch komplett deaktiviert und der Projektor so in einen herkömmlichen FullHD Projetor zurückversetzt werden. Auch im FullHD Modus ist die SuperResolution in fünf Stärken regelbar.



Funktionsweise der "Super Resolution"


Die SuperResolution wird zudem durch eine weitere Funktion „Detailverbesserung“ ergänzt.



Hier kann der Anwender mit zwei Schiebereglern beeinflussen, ab welcher Detailfrequenz die SupeResolution Algorithmen einsetzen und wie stark sie sich auswirkt.



Reduziert man den Wert des Reglers „Bereich“, so arbeitet die SuperResolution nur in hohen Frequenzen, verstärkt also lediglich die Schärfe von feinen Details. Je weiter man den Bereich vergrößert, desto mehr werden auch größere Details oder auch Flächen nachgeschärft. Hier gilt es die richtige Balance zu finden, um die vom Regisseur beabsichtigte Bildkomposition nicht zu zerstören.


Original…


…gezielt in nur wichtigen
Bereichen geschärft…


...durch falsche Schärfeanhebung zerstörte Tiefenwirkung.


Setzt man die SuperResolution richtig ein, stellt sich tatsächlich eine angenehme Detailanhebung ein, ohne das Bild künstlich zu überschärfen und den Original-Look zu zerstören. Eine gesunde Dosierung ist aber unerlässlich, denn in den Grundsettings werden teilweise erhebliche Artefakte produziert, vor allem in mittleren Auflösungsfrequenzen:



Bei falscher Dosierung entstehen schnell unruhige Artefakte im Bild


Epsons Antwort auf Sonys „Reality Creation“ kann sich durchaus sehen lassen. Bei deaktiviertem 4K-Enhancement bleibt diese Konfigurationsmöglichkeit erhalten und führt sogar zu einer noch augenfälligeren Schärfebetonung, die dafür aber auch artifizieller wirkt. Es muss aber auch klar gesagt werden: Die Schärfe eines nativen 4K/UHD Projektors wird mit Epsons 4K Enhancement per Pixelshift sichtbar nicht erreicht. Auch bei hochskaliertem FullHD ist der Unterschied in Details und Randschärfe besonders bei großen Bildbreiten ab 3m deutlich sichtbar,

 

Bewegungsschärfe
Parallel zur SuperResolution-Skalierung bietet der Epson LS10000 auch eine 120Hz Zwischenbildberechnung, die durch das Interpolieren und Einfügen von Bewegungsinformationen die Bewegungsschärfe erhöht.

Bei Filmen in nativer Kinofrequenz von 24Hz hat diese „Frame Interpolation“ oder „Motionflow“ den angenehmen Nebeneffekt, dass das störende Kino-Ruckeln in Kameraschwenks beseitigt wird, Bewegungsabläufe werden flüssiger und damit realistischer, verlieren dafür aber den gewohnten Kinocharakter.

Wie beim kleinen Bruder EH-TW9200 lässt sich die Zwischenbildberechnung in drei Stufen regeln, wobei sich das „Mittel“-Setting als die ausgewogenste Variante erwiesen hat. Bei unseren Sichttests erfüllte die Zwischenbildberechnung ihren Zweck und erhöht die Bewegungsschärfe signifikant. Allerdings war sie nicht frei von Mängeln und sorgte in komplexen Bewegungsabläufen (z.B. Raumschiffschlachten in „Star Wars“) für gelegentliche Bildruckler.



Diese guten Ergebnisse beziehen sich aber ausschließlich auf die herkömmliche FullHD Nutzung bei deaktiviertem 4K-Enhancement. Aktiviert man das 4K-Enhancement verliert der mittlere FI-Modus seine Ausgewogenheit und zeigt schon in mittelschnellen Bewegungen deutliches Ruckeln. Ob das Ruckeln auf eine fehlerhafte Programmierung zurückzuführen ist, oder die Rechenleistung des verwendeten Prozessors nicht ausreicht, eine ausreichend hohe Bildrate zu berechnen, können wir an dieser Stelle nicht beantworten.




Im Vergleich zu FullHd (oben) provoziert die Frame Interpolation bei 4K Enhancement
merkliches Bildruckeln (unten).

 

Weniger Ruckeln zeigt Spielfilmmaterial mit 4K Enhancement, wenn man den hohen Modus der Frame Interpolation wählt. Doch hier entstehen wiederum viele Artefakte in komplexen Bewegungen, so dass dieser Modus auch für anspruchsvolle Augen keine Alternative darstellt.


Die eingefügten Bilder sind bei 4K Enhancement weniger und ungleichmäßiger,
als im FullHD Modus (oben)


Insgesamt ist die Frame Interpolation nicht in Kombination mit dem 4K Enhanced Modus zu empfehlen, sondern ausschließlich im normalen FullHD Modus. Hier geht aufgrund „Last Generation Hardware“ leider Potenzial verloren. Dies gilt nicht nur für Spielfilme, denn bei Videomaterial sieht es ähnlich aus:

Eine 100/120Hz Zwischenbildberechnung ist nicht nur für 24Hz Spielfilme sinnvoll, sondern kann auch bei 50 oder 60Hz TV. und Videomaterial die Schärfe in schnellen Bewegungen deutlich erhöhen. Störende Nachzieheffekte bzw. ein „Verwaschen“ von schnellen Kameraschwenks werden vermindert. Dieser Effekt ist vor allem für Sportübertragungen wie Fußball, Basketball, Eishockey, Radrennen oder Formel1 besonders nützlich, da hier das Bild in ständiger Bewegung ist.

Voraussetzung für den Schärfegewinn bei Fernsehen ist allerdings eine schnelle Reaktionszeit der LCD-Panels. So profitieren herkömmliche 3LCD Projektoren von Epson kaum, da ihre Panels einfach zu „langsam“ sind, die erhöhte Bildfrequenz auch in Schärfe umzusetzen. Anders bei den neuen Reflective LCDs: Sie weisen ein wesentlich schnelleres Ansprechverhalten auf und zeigen auch bei schnellen Bewegungen in 50Hz einen signifikanten Schärfegewinn mit aktivierter Zwischenbildberechnung. Die Bewegungsschärfe von Sonys SXRD (Referenzlevel) wird zwar nicht ganz erreicht, zumal schnelle Objekte farbige Ränder nach sich ziehen, doch der LS10000 ist in Verbindung mit der Frame Interpolation als überdurchschnittlich bewegungsscharf einzuordnen. Dies macht ihn auch für alle Großbildfans attraktiv, die den Projektor gelegentlich als Fernseher-Ersatz nutzen wollen.



Schnelle Bewegungen bleiben dank FrameInterpolation scharf


Doch wieder gilt dies nur für die FullHD Zuspielung denn: Bei 50Hz-TV-Zuspielung lässt sich die 100Hz Zwischenbildberechnung nicht mit der 4K Enhancement Skalierung kombinieren, da die Rechenleistung des verwendeten Prozessors anscheinend nicht ausreichend ist. Man muss sich also auch hier wieder zwischen verbesserter Bewegungsschärfe oder pixelfreiem Analoglook entscheiden.



Ohne FrameInterpolation (4K Enhancement) verwischen schnelle Bewegungen deutlich


Durch das optische 4K Enhancement, die gut konfigurierbare SuperResolution und einer leistungsfähige Skalierung, erreicht der Epson LS10000 insgesamt eine sehr ansprechende Detailschärfe in statischen Bildern. Diese wird aber durch technische Defizite in der Zwischenbildberechnung leider nicht in schnellen Bewegungen gehalten.

Im FullHD Modus, bei deaktiviertem 4K Enhancement, gewinnt der Projektor deutlich an optischer Schärfe, weil seine Pixel nun nicht mehr „schwingen“. Das verbaute Fujinon-Objektiv zeigt auch bei großen Bildbreiten von über 3m keine signifikanten Schwächen. Auch die Zwischenbildberechnung läuft hier zu einer sehr guten Form auf mit wenig Artefakten, glaubwürdiger Bewegtdarstellung und hoher Bewegungsschärfe. Dafür gehen in ruhigen Bildern Details verloren, da die herkömmliche FullHD Auflösung keine Reserven für eine Verbesserung bietet.

Der Anwender muss sich also entscheiden zwischen besonders detailliertem „4K Enhanced“ Bild mit reduzierter Randschärfe ohne (bzw. weniger leistungsfähigen) Zwischenbildberechnung oder sehr scharfem FullHD Bild sowohl in statischen als auch bewegten Bildern, allerdings ohne Auflösungsgewinn. Eine Kombination von beidem ist mit dem Epson LS10000 derzeit leider nicht perfekt möglich. Dies ist schade, denn mit modernerer Signal-Hardware wäre dies kein Problem gewesen, wie die Konkurrenz von JVC und Sony seit zwei Jahren beweist,

 

4K Zuspielung
Zu untersuchen verbleibt noch das derzeitige „Hype Thema Nr1“, die Darstellung von nativem 4K-Bildmaterial. Zu diesem Zweck spielten wir entsprechend hochauflösendes Bildmaterial dem EH-LS 10000 zu und verglichen das Ergebnis auf der Leinwand direkt mit einem nativen 4K Projektor (Sony VPL-VW500).

Bei 4K-Zuspielung wird das eShift 4K-Enhancement automatisch aktiviert und ist auch nicht mehr im Signal-Menü abstellbar, wie bei herkömmlicher FullHD Zuspielung. Auch die Zwischenbildberechnung (Motionflow) lässt sich nicht aktivieren, so dass man bei Spielfilmen mit dem typischen 24Hz Kinoruckeln leben muss.

Die Projektoren-Hersteller verwenden hier gerne spontan die Ausrede, dass noch keine entsprechenden Prozessoren am Markt vorhanden seien, die über die Rechenleistung verfügen, für 4K 120Hz Zwischenbilder zu berechnen. Ein Blick auf den TV-Markt zeigt die Unrichtigkeit dieser These: Seit bald zwei Jahren verfügen viele namhafte 4K TVs auch niedriger Preisklassen über eine vollwertige 4K Zwischenbildberechnung, die in der Praxis problemlos funktioniert. Wieso etablierte Signalhardware in TVs der €2000.- Preisklasse einem €7000.- Projektor vorenthalten wird, bleibt das Geheimnis der Ingenieure. Kosten und technische Machbarkeit sind jedenfalls nicht das Hindernis.

Die Detailschärfe Epson LS10000 auf der Leinwand war bei unserem 4K „Testscreening“ dennoch beeindruckend und vermittelte durchaus die Bildperfektion, die man von 4K gewohnt ist. Keine störenden Artefakte störten den analogen Bildlook, auch verkürzte Sichtabstände bei großen Bildbreiten sind ohne Problem möglich. Der Direktvergleich zum Sony VW500 zeigt aber: In Sachen Schärfe und Detailabbildung kann der Epson LS10000 nicht mit einem nativen 4K Beamer mithalten. Die Praxis bestätigt hier die Theorie: Die Detailauflösung liegt bei 4K eShift zwischen FullHD und nativem 4K, der Unterschied liegt auf demselben Niveau wie bei JVCs eShift, den wir in einem eigenen Special ebenfalls mit dem Sony VW500 verglichen haben.

 

Konvergenz
Einen sehr großen Einfluss auf die Schärfeleistung eines Projektors hat auch die Konvergenz. Nur ohne störende Farbsäume kann sich die Detaildarstellung voll entfalten. Hier haben wir leider eine große Serienstreuung beobachten müssen, die dieser Preisklasse nicht gerecht wird.



Die Konvergenz unseres Testgerätes lag auf einem guten Niveau (Blau vertikal um einen halben Pixel versetzt), das durch die digitale Konvergenzkorrektur noch weiter verbessert werden konnte. Hier gab es nichts zu bemängeln.



Software Bug provoziert rote Farbartefakte


Ein Softwarefehler störte beim zweiten Gerät den bis dahin gute Eindruck, die Farbe Rot wies undefinierbare Artefakte auf. Obige Fehler trat nach dem Einschalten auf und konnte nur durch ein Aktivieren / Deaktivieren der Panelkorrektur behoben werden. Da liegt die Vermutung eine sporadischen „Bugs“ nahe, hier werden wir weitere Nachforschungen anstellen.



Zu große Abweichungen ab Werk


Das dritte Gerät wies schließlich eine starke Konvergenzverschiebung von Rot auf, die sich nach einer halben Stunde auf rund vier(!!) Pixel vertikal und einem Pixel horizontal steigerte. Mit der Panelkorrektur des Bildmenüs konnte man diesen Versatz zwar ausgleichen, doch die Digital-Modi zeigten nun blaue Konvergenzfehler.



Fehler in der Konvergenzkorrektur des DCI Modus bei einem der Testexemplare


Da der LS10000 nur einen einzigen Speicher für Konvergenzkorrekturen bietet, ist bei jedem Wechsel eine manuelle Korrektur notwendig.



Farbartefakte durch Konvergenzkorrektur


Die Konvergenzkorrektur sorgt in feinen Strukturen für merkliche Verfärbungen, je nach zu korrigierender Farbe ins Rötliche oder Bläuliche. Moiree-Muster in feinen Strukturen sind ebenfalls nicht zu vermeiden.



Diese Artefakte sind technische allerdings nicht zu vermeiden, sondern betreffen alle Digitalprojektoren mit nachträglicher Konvergenzkorrektur.


Nach diesen Ergebnissen in Sachen Serienstreuung gilt: Augen auf beim LS10000 Kauf! Je geringer die native Konvergenzabweichung ab Werk, desto geringer die notwendigen Korrekturen, desto geringer das Artefaktrisiko im Bild!

 


3.4 3D Darstellung

Schon der aktuelle „kleine“ Epson LCD Projektor EH-TW9200 zeigt eine solide und weitgehende CrossTalk-freie 3D Projektion, die er einer besonderen 480Hz-Technik in der Bildaufbereitung zu verdanken hat.




240Hz vs 480Hz (Epson)



Dieselbe Technologie hat Epson nun mit der neuen R-LCD Technologie verheiratet: Schauen wir uns zur Erklärung das Prinzip der Shuttertechnologie genauer an:



Der Bildaufbau erfolgt (wie in 2D) stets zeilenweise von oben nach unten, während der Übergangszeit müssen dabei beide(!) Gläser der Shutterbrille dunkel geschaltet werden, damit keines unserer Augen Teile von Bildern wahrnimmt, die nicht für es bestimmt sind. Während dieser Zeit sehen wir also gar nichts, was die Bildhelligkeit signifikant reduziert. Je länger diese komplette Abschaltung der Brille, desto mehr Lichtverlust.



Herkömmliche 120Hz Umschaltung


Bietet ein Panel nur eine Umschaltzeit von 1/120stel Sekunde, so müssen die Aus-zeiten sehr lange ausfallen, sogar länger als die An-zeiten. So erhält man weniger Ghosting aber einen Lichteverlust von insgesamt 95%, deutlich zuviel für einen Beamer.



120Hz: Verlängerte Öffnungszeiten bewirken Ghosting


Möchte man die Lichtausbeute erhöhen, muss man die Auszeiten verkürzen. Dies hat aber zur Folge, dass der Bildwechsel noch nicht abgeschlossen ist, während die Brille schon ein Auge freigibt, störende Geisterbilder sind die Folge:



Feind jeder 3D-Projektion: Ghosting!


Verbesserung schafft eine schnellere Umschaltzeit: Manche Beamermodelle bieten eine halbierte Umschaltzeit von 1/240stel Sekunde, in den Prospekten mit 240Hz Technologie beworben:



240Hz Umschaltfrequenz


Dadurch gelingt es, die Übergangszeiten von Bild zu Bild zu halbieren, dementsprechend kürzer ist die Dunkelschaltung der Brille, die Helligkeit wird ohne störendes Ghosting verdoppelt. Die Epson Ingenieure wollten diese Umschaltzeit aber noch weiter halbieren und setzen eine 480Hz Technologie ein:



480Hz Umschaltfrequenz


In der Praxis profitiert Epsons LS10000 mit sehr gut getrennten 3D-Perspektiven und einer hervorragenden Dreidimensionalität mit nur wenig Ghosting. Die 3D-Darstellung der kleinen LCD Brüder wird durch die schnelleren Reaktionszeiten der reflektiven LCDs noch einmal leicht übertroffen. Wie bei allen Shutter 3D Beamern wünschen wir uns mehr Leuchtkraft, die kalibrierten 1100 Lumen Ausgangsbasis sind für große Bildbreiten sehr limitierend.

Dank des einheitlichen Funkstandards können übrigens weiterhin die üblichen 3D-Brillen verwendet werden (wenn bereits vorhanden), ein Neukauf ist nicht notwendig.

 


4. Fazit

Zweifelsohne stellt der Epsons neuer HighEnd Beamer das bisher spannendste Highlight des Jahres dar, vereint er doch gleich zwei komplette Neuentwicklungen in einem Gerät: Duale Laser/Phosphor Hybridbeleuchtung und Epsons eigenen Reflective-LCDs.



Der Epson EH-LS10000 beweist dabei, dass schon hier und jetzt der Einsatz von Laserdioden ohne große Kompromisse in der Bildqualität möglich ist und eine ganze Reihe von zusätzlichen Vorteilen bringt, aber auch Fragen aufwirft:


Lebensdauer
Das hier eingesetzte System erlaubt eine Nutzbarkeit von bis zu 30,000Std (Eco Modus). Dies entspricht über 3 Jahren 24/7 Dauerbetrieb oder sage und schreibe 20,000 Spielfilmen. Allerdings bietet der Eco-Modus mit nur 500 Lumen eine sehr geringe Ausgangshelligkeit, die im Laufe der Zeit auf 250 Lumen fallen wird, so dass obige Lebensdauer eher theoretischer Natur zu sein scheint.

Im hohen Modus, der für Bildbreiten ab 3m erste Wahl ist, halbiert sich die Lebensdauer auf rund 17,000Std. Doch auch dies ist ein sagenhaft hoher Wert, der die Nutzugsdauer vieler Heimkinofans bei weitem überschreiten wird.

Der Hersteller Epson versucht das Vertrauen in seine neue Laser + Phosphor Lichtquelle durch eine erweiterte Garantie zu stärken: Während der ersten drei Jahre werden ohne Einschränkungen alle Reparaturen kostenlos durchgeführt, dies umfasst auch die Lichtquelle ungeachtet der Laufzeit. Doch so vorbildlich die Garantie, so fragwürdig die Zeit danach: Bis heute gelang es uns trotz Nachfrage nicht, vom Hersteller eine verbindliche Aussage zur Wechselmöglichkeit der Laser-Lichtquellen und den damit verbundenen Kosten zu bekommen. Was passiert also nach Ablauf der Garantie, im Falle eines Defektes der Lichtquellen oder zu wenig Helligkeit durch Verschleiß? In Anbetracht des Kaufpreises von €7000,- ist diese Ungewissheit unserer Meinung nach nicht zumutbar. Wir gehen daher davon aus, dass der Hersteller bald die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellt.

 

Instant On / Off
Laserdioden brauchen keine Aufwärm- oder Nachkühlzeit mehr. Wie bei einem TV präsentiert sich sofort nach dem Einschalten die volle Bildpracht und die Wartezeiten, bis der Projektor nach dem Ausschalten endlich Ruhe gibt, entfallen ebenfalls. Auch um kurzeitiges Ausschalten oder Stromausfälle muss man sich keine Sorgen mehr machen, sie verkürzen die Lebensdauer der Lichtquelle nicht.

 

Licht- & Farbstabilität
Mit einer fünf- bis sechsmal längeren Haltbarkeit (gegenüber UHP Lampen) geht auch eine längere Licht- und Farbstabilität einher. Dies bedeutet, dass der Projektor seine anfängliche Helligkeit (siehe Messungen oben) auch über viele tausend Stunden hält und diese nicht nur die „Momentaufnahme eines Neugerätes“ sind. Auch über häufige Nachkalibrierungen sollte man sich erwartungsgemäß keine Sorgen machen.

 

Farbspektrum
Durch den Einsatz von speziellem Leuchtphosphor ist es den Ingenieuren gelungen, ein für verschiedene Farbprofile optimales Spektrum zu erzeugen. Durch diese „Artverwandtheit“ zur guten alten Röhrentechnik ist die Farbdarstellung des LS10000 überzeugend hochwertig und flexibel. Sogar DCI und AdobeRGB Farbprofile werden mit guter Lichtausbeute kombiniert.

 

Dynamische Lichtkontrolle
Vorbei sind die Zeiten von „knarrenden“ oder langsamen mechanischen Iris-Blenden, die dem Filmbild immer hinterher eilen und Farben und Ausleuchtung beeinflussen. Die dynamische Laser-Steuerung arbeitet effektiver, leiser und verschleißfrei. Hier liegt sehr großes Potenzial, auch wenn dieses im LS10000 noch nicht komplett genutzt wird.

 

Stromverbrauch / Effizienz
Überraschend ist der Stromverbrauch des Epson LS10000: Ganze 459W braucht der LaserBeamer im hohen Modus, um bei kalibrierten Farben 950 Lumen auf die Leinwand zu projzieren, im Vergleich zur herkömmlichen UHP-Beamer ist dies ein nahezu doppelter Stromverbrauch:


- Epson LS10000: 459W (950 Lumen) = 0,48W / Lumen

- Sony VW300: 340W (1350 Lumen) = 0,25W / Lumen

- Sony VW500: 375W (1600 Lumen) = 0,24W / Lumen

- JVC X500: 360W (1030 Lumen) = 0,35W / Lumen


Da neue Lichtquellen wie Laser und LED eigentlich für eine höhere Lichteffizienz stehen, liegt die Vermutung nahe, dass die Ingenieure viel Licht und damit Stromeffizienz für den hohen nativen Kontrast geopfert haben. In dieser Preisklasse ist diese Entscheidung nachvollziehbar, passt aber nicht ganz zu dem Eco-Image, das sich die Firmen heutzutage geben wollen.

 


Soweit die Vorteile und Nachteile des Epson EH-LS10000, die sich durch seine innovative Lichtquelle ergeben. Doch auch die zweite Technik-Premiere, die „Reflective LCDs“ zeigen schon in dieser ersten Generation ihr Stärken:

 

Höhere Füllrate
Eine der größten Schwächen von LCD-Projektoren ist die niedrige Füllrate. Wie ein Fliegengitter legen sich die Steuerleitungen über das Bild und sorgen für einen digitalen Look.

Dieses Problem entfällt mit R-LCD, die Füllrate ist sichtbar erhöht und die Pixelstruktur auch bei großen Bilddiagonalen nicht sichtbar.

 

Nativer Kontrast
Wirklich überraschend sind die hohen nativen Kontrastwerte des LS10000 von durchschnittlich 18,000:1. Hier gelingt Epson in der ersten Generation, was andere (mit Ausnahme von Sony & JVC) in Jahrzehnten der Beamerentwicklung nicht schaffen. Wenn es Epson gelingen sollte, in zukünftigen diesen Kontrast mit mehr Lichtausbeute zu kombinieren, steht der Referenz-Position nichts mehr im Wege,

 

Bewegungsschärfe
Reflektive LCDs können halb so dick gebaut werden, wie herkömmliche LCDs, da das Licht die Kristallschicht gleich zweimal passieren muss. Dadurch kann man die Kristallschicht verdünnen, die Kristalle verlieren mechanische Trägheit und reagieren schneller. Hiermit erhöht sich die Reaktionszeit und die positiven Effekte von Zwischenbildberechnungen (Schärfegewinn), werden besser umgesetzt. Die Bewegungsschärfe von R-LCD ist merklich höher, als die von LCD. Leider wird diese nur im FullHD Modus ausgeschöpft, bei aktiviertem 4K Enhancement ist die verbaute Zwischenbildberechnung nicht in der Lage, die erhöhte Bewegungsschärfe auf die Leinwand zu bringen.

 

Analoge Ansteuerung
Nahezu alle Konkurrenztechnologien haben mittlerweile auf eine voll digitale, impulsgesteuerte Lichtmodulation umgestellt. Diese mag schnellere Umschaltzeiten und eine leichtere Helligkeitssteuerung ermöglichen, ist aber nicht frei von Nebeneffekten (Rauschen, Flimmern, Farbreduktion). Die R-LCD Technologie setzt konservativ weiter auf eine analoge Ansteuerung und das analog wirkende artefaktfreie Bild gibt den Ingenieuren Recht.

 

Staubsicherheit
Reflektive LCDs können von der Rückseite her gekühlt werden und müssen nicht ständig mit Frischluft versorgt werden, wie herkömmliche LCDs. Dadurch können sie erwartungsgemäß staubimmun sein. Der Lichtweg des LS10000 ist nicht komplett gekapselt, Staub kann sich aber nicht direkt auf die Panels setzen. Staubprobleme sind bei regelmäßiger Reinigung des Filters daher nicht zu erwarten.

 

Ausleuchtung
Die Ausleuchtung und Farbhomogenität unserer Testgeräte war bei allen besser, als von LCD Projektoren gewohnt. Hier werden die guten Ergebnisse der Vorserie bestätigt.

 

Soweit die Vor-/Nachteile der neu implementierten Technologien. Hinzu kommen zahlreiche weitere Verbesserungen in Ausstattung und Signalverarbeitung, die aber nicht als Innovation eingestuft werden können, da sie bereits von anderen Herstellern „erfunden“ wurden:

 

4K Enhancement
Das „eShift“ Device sorgt dafür, dass der LS10000 eine feinere Pixelstruktur erlangt und einen Auflösungsgewinn gegenüber herkömmlichem FullHD verzeichnen kann. In Kombination mit der guten Skalierung stellt sich ein scharfer aber nicht künstlich digitaler Look ein.

Dies darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Detailschärfe von nativem 4K sichtbar nicht erreicht wird und die optische Randschärfe durch das „Pixelschieben“ leidet. Es handelt sich hierbei weniger um einen 4K Projektor, als um ein „FullHD+“ Gerät. Wer die native, pixelgenaue Ansteuerung bevorzugt, kann das 4K Enhancement auch mit einem Knopfdruck deaktivieren und kommt damit in den Genuss einer höheren optischen Schärfe und klareren Bewegungsdarstellung dank Frame Interpolation.

 

LensMemory
Ein HighEnd Projektor muss auch die Nutzung von Cinemascope Leinwänden bequem möglich machen. Dafür bietet der LS10000 als erster Epson Heimkinobeamer einen Positionsspeicher für Fokus, Zoom und Lensshift. Zehn(!) verschiedene Speicherbänke sowie zwei Format-Direktwahltasten auf der Fernbedienung sorgen für Vorteile gegenüber der Konkurrenz.


Optischer Formatwechsel auf Knopfdruck

Aber: In unseren Testreihen war die Automatik zwar besonders schnell, aber nicht perfekt genau. Die Toleranzen von bis zu 2cm (4m Bildbreite) sowohl in der Horizontalen als auch Vertikalen machen ein Aufzoomen des Bildes in den schwarzen Rand der Leinwand notwendig.

Mit dem LensMemory einher geht ein voll motorisiertes Objektiv für mehr Luxus. Die Flexibilität in Zoomund Lensshift wurde im Rahmen der Motorisierung nicht verkleiner, sondern verbessert. 2,1-facher Zoombereich und 90% (V) / 40% (H) Lensshift sind sicherlich Referenz.

 

Überarbeitete SuperResolution / Skalierung
Epson war einer der ersten Hersteller, die den Boom der nachträglichen Schärfealgorithmen mit seiner SuperResolution auslöste. Seitdem gab es viele Nachahmer-Produkte und wie meistens, haben diese das Original deutlich überholt.

Nun hat Epson seine SuperResolution überarbeitet und die Ergebnisse können sich sehen lassen und schließen wieder zur Konkurrenz auf. Sonys „Reality Creation“ in Verbindung mit nativem 4K behält aber nach wie vor den Referenz-Status.

 

HDMI2,0/HDCP2.2
Sehr lobenswert ist die Entscheidung, den LS10000 mit den neuesten HDMI und Kopierschutzgenerationen auszustatten, die für die kommenden 4K Blurays und Streamingdienste notwendig sind. Denn auch wenn der EH-LS 10000 über keine native 4K Auflösung verfügt, ist er dennoch in der Lage, 4K Bildmaterial in eine beeindruckende Schärfe umzusetzen. Mit seiner Kompatibilität zum originalen Kinofarbraum wird er auch in der Lage sein, die verbesserten Farbstandards der 4K-Bluray zu nutzen, wenn diese erscheinen. Eine sehr gute Zukunftssicherheit ist damit geboten.



Diese ganzen technischen Besonderheiten helfen dem Epson LS10000, seinen anvisierten HighEnd Status in vielen Bereichen zu erreichen. In der resultierenden Bildqualität überzeugt er durch ein ansprechendes, sehr scharfes und farblich ausgewogenes Bild. Schwarzwert und Kontrast sind unter Einsatz der dynamischen Lichtkontrolle besonders beeindruckend.


Alles in allem könnte der Epson LS10000 ein Beamer ohne nennenswerte Schwächen sein, wenn man ihn im Detail etwas präziser konstruiert hätte: Neben einer nativen 4K Auflösung wäre noch mehr kalibrierte Leuchtkraft (sprich weniger Verlust durch die Kalibrierung) wünschenswert. Die Zwischenbildberechnung entspricht zusammen mit dem 4K Enhancement nicht mehr dem neuesten Stand der Technik und kann zudem nicht mit 4K Zuspielung oder 50Hz HDTV Material kombiniert werden. Die unpräzise Farbtemperatur ab Werk macht aufwändige Nachkalibrierungen notwendig. Maße und Gewicht sind mit dem mattschwarzen Finish wenig Wohnraumkompatibel und die LensMemory Funktion arbeitet nach wie vor nicht präzise. In Stromverbrauch und Wechselbarkeit liegt die Laserlichtquelle gegenüber der herkömmlichen Lichtquelle im Nachteil, andere Laser-Modelle (Sony FHZ55) beweisen, das beides besser geht.



Unterm Strich ist der neue Epson LS10000 ein hervorragender FullHD Beamer, der es in dieser ersten Generation direkt mit konkurrierenden Referenzmodellen von JVC und Sony problemlos aufnehmen kann. Dies ist als Start sehr vielversprechend und zeigt, dass Epsons eigene „R-LCD“ Technologie für den HighEnd Kampf der kommenden Jahre gewappnet ist.


Wir können nur jedem Heimkinofan empfehlen, einen eigenen Blick auf Epsons neuen LS10000 zu werfen und sich von den individuellen Leistungsmerkmalen zu überzeugen. Ob man letzendlich den Kauf des Epson LS10000 als FullHD Projektor mit Laser Lichtquelle für €7000.- tatsächlich in Erwägung zieht oder nicht, jeder Großbildfreund sollte Epson schon jetzt danken, die Laserlichtquelle endlich im Heimkinobereich mit all ihren Vorteilen zu etablieren. Ab heute ist bewiesen: Die Tage der herkömmlichen UHP-Lampe sind gezählt!


18. April 2015,
Ekki Schmitt
Cine4Home

 

Pro / Contra Epson EH-LS10000

+ Langlebige Laser-Lichtquelle
+ DCI + AdobeRGB Farbraum
+ Hoher nativer Kontrast
+ Mechanikfreie Dynamikkontrolle
+ 4K eShift Enhancement
+ Aufstellungsflexibel (Zoom + Lensshift)
+ Lens Memory
+ Hohe optische Schärfe (nur FullHD)
+ Hohe Bewegungsschärfe mit Frame Interpolation (nur FullHD)
+ 3 Jahre Vollgarantie
- Keine echte 4K-Auflösung
- Frame Interpolation mit Schwächen bei 4K Enhancement
- Keine Frame Interpolation bei 50Hz / 4K Enhancement
- Keine Frame Interpolation bei 4K Zuspielung
- Lens Memory nicht präzise
- Leuchtmittel Ersatz nicht vorgesehen
- Mäßige Energieeffizienz im Verhältnis zur Lichtausbeute
- Serienstreuung in Konvergenz
- Serienstreuung in Farbtemperatur / Modi
- Kalibrierung zwingend notwendig
- Keine Orange-Korrektur für erweiterte Farbräume
- Größe / Gewicht / Farbe
- Preis / Leistung


 

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Technische Daten (Herstellerangaben)

Projection System: 3LCD Reflective 3-chip technology

Projection Method:
Front / rear / ceiling mount

Product Color:
Black

Driving Method:
Epson Poly-silicon TFT Active Matrix, 0.74-inch wide panel Reflective HTPS

Projected Output: HD, 2D, 3D, 1080p

Pixel Number: 2,073,600 dots (1920 x 1080) x 3

Color Brightness (Color Light Ouput): 1500 lumens 1

White Brightness (White Light Output): 1500 lumens 1

Aspect Ratio: 16:9 widescreen (4:3 resize) Compatible with 4:3 and 2.35:1 video formats with Normal, Full or Zoom Modes

Native Resolution: 1080p (1920 x 1080)

Resize: 16:10, 4:3

Laser Type: Laser Diode 41.9 mW (Output)

Light Source Life: Up to 30,000 hours (ECO Mode) 2

Throw Ratio Range: 1.28 (Zoom: Wide), 2.73 (Zoom: Tele)

Size (projected distance): 100" diagonal (wide: 9.3' – tele: 19.8')

Keystone Correction: ±30 degrees

Contrast Ratio: Absolute Black (Full White 1500 lumens / Full Black 0 lumens)

Color Reproduction: Up to 1.07 billion colors

Color Processing: 10 bit (Partial 12 bit)

 

Objektiv

Type: Powered Optical zoom/ Powered focus

F-number: 2.5 – 3.7

Focal Length: 21.3 mm – 44.7 mm

Zoom Ratio: 1.0 – 2.1

Lens Shift: Vertical: 90% max (up and down with horz. centered) Horizontal: 40% max (left and right with vertical centered)

Lens Cover: Powered, Slide Lens Shutter

 

Other

Lens Position: the following 3 items are saved in memory: Lens Shift Position / Zoom Position / Focus Position

Memory Positions: 10 (Memory 1 – 10)

Picture-in-Picture: Yes (HDMI® only)

Display Performance: 1920 x 1080 native 1080p; HD, 2D, 3D, 2D to 3D conversion

Color Modes: Dynamic, Living room, Natural, THX, Cinema, B&W Cinema, Adobe RGB, Digital Cinema, 3D Dynamic, 3D Cinema, 3D THX

Lens Iris: Fine adjustments

Super Resolution: 4K Enhancement Off / 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 4K-1 / 4K-2 / 4K-3 / 4K-4 / 4K-5

Deinterlacing: Film / Auto, Video, Off

Frame Interpolation: Off / Low / Normal /High (2D and 3D Mode)

Pull Down: (1080/24p) 10:10 pull down

Epson Super White: Controlled automatically adjusting to HDMI source (Available at Natural / THX / Cinema / B&W Cinema / 3D Cinema / 3D THX, User selectable On/Off on OSD)

Input Signal: HDMI: 480i/576i/480p/576p/720p/1080i/1080p/ 4K x 2K

Terminal Outputs: (2 x) configurable as Screen Power or Anamorphic Lens - Trigger On/Off (3.5 mm mini-stereo jack) each - 12 VDC 200 mA (max.)

Computer Compatibility: PC, Mac®

Interfaces:

  • HDMI x 2
  • RS-232c x 1
  • RCA (composite) x 1
  • RCA (component) x 3
  • VGA D-sub 15 pin (computer input) x 1
  • Wired LAN (RJ45, 100 Mbps) for command and Control only x 1

Operating Temperature: 41° to 95° F (5° to 35° C)

Power Supply Voltage: 100 – 240 VAC ±10% , 50/60 Hz

Power Consumption:

  • ECO mode: Laser on 267 W
  • Standby mode: 0.29 W

Fan Noise: 19 dB – 28 dB (4K Enhancement: Off)

Security: Kensington Security Lock Port

 

Dimensions

Including feet: 21.65" x 21.77" x 8.85" (W x D x H)

Weight: 39.7 lbs

 

Remote Control

Features: Front and rear

Operating Angle:

  • Front: Right / Left: ±30 degrees
  • Upper / Lower: ±30 degrees
  • Rear: Right / Left: ±30 degrees
  • Upper / Lower: 0 – +60 degrees

Operating Distance: 19.7 ft

 

Parental Controls

Power Button Lock: Hinders projector from being turned on without parental supervision

 

Notes

1 Color brightness (color light output) and white brightness (white light output) will vary depending on usage conditions. Color light output measured in accordance with IDMS 15.4; white light output measured in accordance with ISO 21118.

2 30,000 hours is the estimated projector life when used in ECO Mode. Actual hours may vary depending on usage environment. The projector comes with a three-year limited warranty, described in the warranty statement.


4K Enhancement Technology shifts each pixel diagonally by 0.5 pixels to double the resolution to 3840 x 2160 and surpass Full HD image quality. Resolution is 1920 x 1080 in 3D Mode.

 

 

 


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