| Test: Yamaha DVD-S540 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| PAL-Progressive für unter € 200.- ? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|  
       
 Der Trend zu günstigen PAL-Progressive tauglichen DVD Playern setzt 
        sich fort. Nach Sony bringt nun auch Yamaha ein Einsteigergerät auf 
        den deutschen Markt. Mit einem UVP-Preis von nur € 189.- ist das 
        Gerät sogar noch einmal deutlich billiger als die Konkurrenz. 
 
 Bei der äußeren Gestaltung hielt man konservativ an der bisherigen 
        Yamaha - Linie fest. Keine allzu glückliche Entscheidung, wirkt das 
        Design doch mittlerweile ein wenig antiquiert im Vergleich zu den modern 
        gestylten Geräten einiger Konkurrenzfirmen. 
 Hinzu kommt die recht mittelmäßige Materialanmutung. Zwar ist das Gehäuse weitgehendst aus Metall, doch die Frontblende, eine Titan bzw. Silber-Imitation aus nur mäßigem Plastik, vermittelt deutlich einen "low budget" Eindruck. Das bernsteinfarbige Standard VF-Display ohne Dotmatrix-Darstellung unterstützt den leicht veralteten Eindruck. 
 Das Innere zeigt eine aufgeräumte Elektronik, die sauber verarbeitet ist. Hier liegt das Yamaha Gerät auf einem Niveau mit anderen. 
 Laufwerk Das Laufwerk arbeitet für die Preisklasse überraschend gut. 
        Es ist recht leise und nur bei Kapitelsprüngen wahrnehmbar. Auch 
        bei Suchlauf werden die Daten zuverlässig und flüssig ausgelesen 
        und dargestellt.  Unterstützte Formate Die Formatunterstützung wurde auf die gängigsten Nutzerinteressen des Massenmarktes abgestimmt, genau richtig für einen günstigen Einstiegs-Allrounder. Neben der obligatorischen DVD-Video Wiedergabe in PAL & NTSC, unterstützt der Yamaha DVD-S540 auch VCD, SVCD, CD, MP3 und sogar JPEG CD. Besonders letzteres ist zu Zeiten eines stetig wachsendem Digitalfotografie Marktes lobenswert. Auch ohne Computer kann man schnell und unkompliziert z.B. Diashows im heimischen Wohnzimmer "veranstalten". Wichtig für einen Allrounder ist eine vielfältige Träger-Medien-Unterstützung. 
        Mit DVD-R/RW, DVD +R/RW, CD-R/RW und CD +R/RW "schluckt" der 
        Yamaha DVD-S540 praktisch alles, was man nur "brennen" kann. Anschlüsse Die Anschlussseite zeigt guten Durchschnitt: Für jedes gängige Bildsignal ist jeweils eine Ausgangsbuchse vorhanden: 1 x Composite (Cinch), 1 x SVideo (Hosiden), 1 x YUV (3x Cinch), 1 x SCART, 1x Digitalton optisch, 1 x Digitalton koaxial. Wie schon ein Sony DVP-NS730P lässt auch der Yamaha eine zweite 
        Scartbuchse zum Durchschleifen anderer Geräte vermissen. 
 Bei Fernbedienungen wird in letzter Zeit leider immer wieder gespart. 
        Auch Geräte höchster Preisklassen bringen oft nur eine billig 
        wirkende Plastikfernbedienung mit sich. "Am falschen Ende gespart" 
        denken wir, denn gerade mit der Fernbedienung, dem "User Interface", 
        wird der Benutzer jeden Tag konfrontiert. Eventuelle Mängel werden 
        schnell zur Belästigung und lassen die Zufriedenheit mit den vielleicht 
        sonst guten Qualitätseigenschaften eines Gerätes schnell schwinden. 
 Immerhin liegt sie gut in der Hand. Unpraktisch und wirklich unübersichtlich ist allerdings die Tastenanordnung. Nicht einmal die Steuertasten sind richtig separiert oder heben sich optisch hervor. Für eine "blinde" Bedienung muss daher geübt werden. 
 
 Die Bedienung ist durchaus gelungen. Dem aktuellen Trend entsprechend ist die Menuoberfläche eine Mischung aus grafischen Icon-Symbolen und Text-Untermenus. Mit Hilfe der Fernbedienung sind die vielseitigen Optionen schnell abrufbar. Das Menu reagiert verzögerungsfrei. 
 
 Bildtest Den Bildtest haben wir in die wichtigsten für DVD-Player relevanten 
        Bereiche eingeteilt: Kontrast Mit Hilfe der "Brightness" und "Contrast" Funktionen 
        des Video-Setup-Menus können die Helligkeits- und Gainwerte des DVD-Players 
        auf das Bilddarstellungsgerät wie Plasma / Projektor oder TV sehr 
        gut angepasst werden. Im Ergebnis zeigt das Bild des Yamaha DVD-S540 ein 
        sehr gutes Kontrastverhältnis, das eine fein aufgelöste Helligkeitsdifferenzierung 
        erlaubt. Dunkle Details werden plastisch und klar getrennt, helle Bildinhalte 
        wirken nicht künstlich überstrahlt sondern zeigen ebenfalls 
        eine sehr akkurate Abstufung. Farbwiedergabe Detailtreue / Schärfe Ein wesentlicher Vorteil des DVD-Mediums ist die sehr gute Schärfedarstellung 
        bis 6,75MHz. Die Videoelektronik eines DVD-Players sollte in der Lage 
        sein, das volle Schärfepotential des Luma-Signals auszunutzen. Der 
        D/A Wandler des Yamaha DVD-S540 leistet hier gute Arbeit. In der Horizontalen 
        sind bis 6,75 MHz nur wenig Schärfeverluste auszumachen. Auch der 
        Videofilter zeichnet das Bild nicht zu "weich", selbst bei horizontaler 
        Bewegung bleiben kleinste Details klar getrennt mit homogener Linearität. 
        Das Bild ist fein aufgelöst, dennoch frei von künstlicher Überschärfung 
        und Doppelkonturen, auch "Ringing" genannt.   Der Yamaha DVD-S540 wird ausdrücklich mit der Unterstützung 
        des neuen PAL-Progressive Standards beworben. Dementsprechend gut sollte 
        auch die Qualität des internen De-Interlacers sein, um einen wirklichen 
        Bildgewinn durch die neue Signalart erzielen zu können, denn: Ein 
        schlechtes De-Interlacing bietet keinen wirklichen Auflösungsgewinn 
        und führt manchmal sogar zu schlechteren Ergebnissen als eine Interlaced-Darstellung. De-Interlacing von Videomaterial De-Interlacing von Filmmaterial Der De-Interlacer bietet keinerlei manuellen Einstellmöglichkeiten, 
        um die Interpolation auf das Bildmaterial anzupassen. Eine simple Film 
        / Video Umstellung wäre hier Mindestmaß. 
 Overscan / Pixel Cropping Farbrauschen Bewertung Bild 
 
 Als CD Player braucht sich der Yamaha DVD-S540 ebenfalls nicht zu verstecken. 
        Mit guten Klangeigenschaften auf dem Niveau von Mittelklasse CD Playern 
        ist er für den Alltag gerüstet. 
 
 MP-3 Ansprechend wurde die MP3 Wiedergabe gestaltet: In einem grafischen Menu werden Verzeichnisse und Dateien dargestellt. 
 Die Wiedergabe unserer Testscheiben erfolgte ohne Probleme. Sie wird 
        sogar von einem Audio-Analyzer auf dem Bildschrim begleitet. Alles in 
        allem arbeitet die MP3 Wiedergabe unabhängig von Samplingrate äußerst 
        zuverlässig mit guten Tonergebnissen. VCD / SVCD Nicht ganz so zuverlässig ist die VCD / SVCD Wiedergabe. Zwar ist 
        das Gerät zu diesen Formaten kompatibel, doch verweigerte es die 
        Wiedergabe einiger unser SVCDs sowohl im PAL als auch NTSC Standard. Keinerlei 
        Probleme gab es hingegen bei der herkömmlichen VCD. Die ausgefallenen 
        Spezialstandards XVCD und SXVCD wurden ebenfalls wiedergegeben. Die Wiedergabequalität 
        ist durchweg gut (vgl. Bildtest), nur in Progressive Scan werden die Schwächen 
        des De-Interlacers deutlich. JPEG Wiedergabe Ein besonders lobenswertes Feature ist die Wiedergabe von JPEG Dateien, wie sie z.B. von Digitalkameras erzeugt werden. Im Nu liest das ansprechende Menu ale Verzeichnispfade ein und erstellt sogar kleine Preview-Bilder von den Fotos. Die Anzeige kann sowohl einzeln als auch als Diashow erfolgen. Dabei stehen dem Anwender nützliche Funktionen wie Bilddrehung / Spiegelung und Zoom zur Verfügung. Als besonderer Gag ist die zeitgleiche Wiedergabe von MP3 und JPEG Dateien möglich, sofern sie sich auf der selben Disk befinden: Zuerst wählt man ein Musikstück seiner Wahl, dann kann mit der Musik im Hintergrund die Slide-Show aktiviert werden. 
 Bei unseren Tests fiel uns ein weiteres unterstütztes Format auf: 
        MPG Dateien. Obwohl in der Bedienungsanleitung und in den technischen 
        Daten nicht dokumentiert, spielt der Yamaha DVD-S540 ohne Probleme MPG 
        Files, wie sie bei PCs üblich sind, ab. Die Menustruktur ist hier 
        dieselbe (gute) wie bei der MP3 bzw. JPEG Wiedergabe. Es wird sogar automatisch 
        angezeigt, um welchen Standard es sich handelt. 
 
 Fazit Der Yamaha DVD-S540 ist ein solider DVD-Player mit durchschnittlich guten 
        Eigenschaften in Bild- & Ton. Im herkömmlichen Interlace-Betrieb 
        bietet er angemessene Leistung mit guten Ergebnissen. Die zahlreichen 
        unterstützen Formate machen ihn zu einem wahren Multimediatalent, 
        das die Wiedergabe diverser PC-Dateien bequem im heimischen Wohnzimmer 
        auf dem Fernseher / Projektor ermöglicht. Für den Einsatz als 
        PAL-Progressive Player in Heimkinosystemen ist er hingegen nicht zu empfehlen, 
        zu schlecht sind hier seine De-Interlacing Eigenschaften. Hier wäre 
        eine bessere technische Umsetzung des neuen Standards wünschenswert. 
        Dass dies auch in unteren Preisklassen möglich ist, zeigen Geräte 
        von Sony oder Amisos. Bewertung + Schnelles, leises Laufwerk - Mäßiges De-Interlacing 
 
 - PAL/NTSC Progressive Scanning  E. Schmitt  | 
  ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||