Neben dem jungen PAL-Progressive Standard "erobert" auch ein
neuer Übertragungsstandard die Heimkino-Zimmer: "Digital Visual
Interface", kurz DVI. Das volldigitale Signal soll die Bildqualität
gegenüber den herkömmlichen Signalen deutlich aufwerten.
Samsung vereint in dem neuen Modell "DVD-HD 935" PAL Progressive
mit DVI, und das zu einem regelrechten Kampfpreis von € 499.- (UVP).
Die "Features" klingen vielversprechend, doch die Qualität
hängt davon ab, wie die neuen Standards umgesetzt wurden. Cine4Home
hat ausführlich untersucht, ob Samsung wirklich ein konkurrenzloses
Multitalent gelungen ist.
1. Verarbeitung, Ausstattung und Features
1.1 Technische Besonderheiten
Der Markt an Standard-DVD Playern wird überschwemmt mit täglich
neuen Geräten bekannter und unbekannter Marken. Umso schwerer wird
es, sich mit technischen Besonderheiten zwischen all den Einheits-Modellen
"hervorzuheben". Samsung versucht dies mit technischen Innovationen:
Der noch neue PAL Progressive Standard wird direkt ab Werk unterstützt.
Hinzu kommt der zukunftssichere digitale Bildsignalstandard, DVI, der
die Bildqualität bei entsprechendem Bildausgabegerät noch einmal
steigern können soll. Die für diese Neuerungen notwendige zusätzliche
De-Interlace Elektronik kommt nicht von irgendwo, sondern von der renommierten
Firma Faroudja, die sich in den letzten Jahren gerade in Sachen Progressive
einen großen Namen gemacht hat. Mit Faroudja gelangt auch die vielbekannte
"DCDi" Technik in das Samsung Gerät, die die Detailwiedergabe
von Videomaterial deutlich steigern kann.
1.2 Unterstützte Formate
Die aktuelle Medienwelt macht es notwendig, dass DVD Player zu möglichst
vielen Formaten kompatibel sind. Die Anwender möchten ein "One
for All" Gerät.
Samsung hat dies erkannt und eine große Formatvielfalt in dem neuen
Modell integriert: Neben dem selbstverständlichem DVD-Video "schluckt"
der HD 935 auch VCD, SVCD und JPEG Dateien. Auf der Audioseite können
CD-Audio, MP3 und sogar WMA Dateien abgespielt werden. Damit sind praktisch
alle "Alltags"-Anwendungen abgedeckt. Nur auf DVD-Audio und
SACD muss verzichtet werden, bei dem Samsung Modell wurde der Schwerpunkt
klar auf visueller Seite gelegt.
Als beschreibbare Medien kommen DVD-R/RW, DVD+R/RW und CD-R/RW in Frage.
1.3 Verarbeitung
Der "Silber"-Trend hält nach wie vor an. Wie fast alle
aktuellen Mittelklasse DVD Player präsentiert sich auch der Samsung
DVD-HD935 im komplett silbernen Gehäuse mit verspiegelter Front.
Die Front besteht leider nur aus lackiertem Plastik, was zu einer sehr
hohen Kratzer-Anfälligkeit führt. Schon durch leichte Stöße
kann sich die Lackierung lösen und das unschöne graue Plastik
darunter wird sichtbar.
Sehr gelungen ist die Tastaturfront. Verchromte Tasten, blau beleuchteter
Power-Knopf und Jog-Shuttle vermitteln einen sehr modernen Designer-Look.
Chromtasten und Jog-Shuttle an
der Gehäusefront
Das Display scheint durch die halbverspiegelte Front hindurch:
Im Inneren fällt die Huckepack-Platine mit der entsprechenden DVI
- Elektronik auf. Hier befindet sich der begehrte Faroudja Chip:
Die Videoelektronik
"Click" auf das Bild für eine Vergrößerung
Die DVI Ausgangsplatine
"Click" auf das Bild für Vergrößerung
Insgesamt machen die "Innereien" einen für moderne DVD
Player aufgeräumten Eindruck. Alle Ausgänge, bis auf DVI, befinden
sich jedoch auf der braunen "Stromplatine".
Das komplette Innere
"Click" auf das Bild für Vergrößerung
1.4 Laufwerk, Layerwechsel, Fehlerkorrektur
Das Laufwerk wirkt sehr einfach und kostengünstig. Im Zuverlässigkeitstest
wird dies leider bestätigt. Die Fehlerkorrektur ist wenig "tolerant"
und lässt sich bereits von mittleren Kratzern aus dem Gleichgewicht
bringen. Hier ist die Mehrzahl der Konkurrenzprodukte überlegen.
Für den Alltagsbetrieb mit normal abgenutzten DVDs, auch aus der
Videothek, ist die Lesezuverlässigkeit aber vollkommen geeignet.
Dennoch stellt sich immer die Frage bei solchen Testergebnissen: "Wie
lange ist eine akkurate Laufwerksfunktion gewährleistet?". Viele
Anwender wissen ein Lied von verstellten DVD-Laufwerken nach 2 -3 Jahren
zu singen.
Durchaus mit gut ist die Dauer des Layerwechsels zu bezeichnen. Mit ca.
0,5 Sek. Kommt es nur zu einem kurzen "Hänger", der den
Filmbetrieb nicht stark beeinträchtigt.
1.5 Anschlüsse
An Anschlüssen wird alles geboten, was für das Heimkino relevant
ist: Neben den Standardausgängen Composite über Cinch und S-Video
über Hosiden, findet man auch den für Progressive Scan notwendigen
YUV Ausgang:
Auch eine Scart Buchse für den einfachen Anschluss am Fernseher
ist vorhanden. Sie muss allerdings per Schalter aktiviert werden. Eine
gleichzeitige S-Video Ausgabe über Hosiden ist nicht möglich.
Für den Ton stehen ebenfalls alle üblichen Ausgänge zur
Verfügung: Digitalton verlässt das Gerät entweder optisch
über Toslink oder elektrisch über Koaxial-Cinch, analoger Ton
über herkömmliche Cinch-Buchsen.
Der besondere "Clou" des DVD-HD 935 ist die separate DVI Buchse.
Hier wird das Bildsignal direkt digital, ohne jegliche D/A Wandlung ausgegeben.
Der begehrte Bildausgang
Bisher hat noch kaum ein Konkurrenzprodukt diesen Ausgang zu bieten,
erst recht nicht in dieser günstigen Preisklasse. Die DVI Buchse
findet sich am anderen Ende des Gerätes.
Die komplette Rückseite
1.6 Fernbedienung
Die Fernbedienung kann mit dem sonst modernen guten Design nicht mithalten.
Mit ihrer Beige-grauen Farbe erinnert sie eher an ein Zubehörteil
aus dem PC Bereich:
Die Tasten sind gut strukturiert mit unterschiedlichen Größen
und Farben. Das Steuerkreuz ist allerdings etwas zu weit unten platziert,
so dass es nicht bequem mit dem Daumen bedient werden kann. Ebenfalls
nachteilig wirkt sich die eingeschränkte Reichweite aus. Man muss
mit der Fernbedienung schon genau zielen, gerade bei großen Heimkinoräumen
kann dies den Anwender stören.
1.7 Bewertung: Verarbeitung, Ausstattung
und Features
Bewertung
: 2,3 ( Gut -)
|
Verarbeitung
|
2,2 (Gut -)
|
Anschlüsse
|
1,8 ( Gut +)
|
Features
|
1,7 (Gut +)
|
Laufwerk |
3,3 (Befr.) |
Fernbedienung
|
2,5 (Befr. +)
|
2. Bedienung
Die Menuoberfläche des DVD-HD 935 ist grafisch ansprechend und gleichzeitig
übersichtlich gestaltet. In dezenten Blau- und Gelbtönen werden
die Funktionen präsentiert:
Die Funktionsbereiche sind gut strukturiert. Leider bietet das Bildmenu
allerdings kaum Einstellmöglichkeiten. Ein Videoequalizer ist nicht
vorhanden.
Insgesamt lässt sich das Gerät durchschnittlich gut bedienen,
wenn auch das träge Reaktionsverhalten auf die Fernbedienung sowie
die beschränkte Reichweite zu Punktabzug führen.
Bewertung
Bedienung gesamt : 2,4 ( Gut -)
|
3. Bildtest
Da das Gerät sowohl analoge als auch digitale Bildsignale ausgibt,
haben wir den Bildtest in entsprechenden Abschnitten zwischen "Analog"
(Composite, S-Video, YUV) und "Digital" (DVI) aufgeteilt. Die
Testergebnisse sind teilweise sehr unterschiedlich.
3.1 Kontrast Schwarz / Weiß, Helligkeitsverteilung
a) Analog
Im analogen Signalweg zeigt sich ein gutes Kontrastverhältnis mit
angemessenen Signalpegeln. Bei korrekt kalibriertem Bildausgabegerät
ergibt dies eine gute Helligkeitsdynamik mit fein gegliederten Abstufungen.
Sowohl in hohen Helligkeitsbereichen als auch in dunklen Abschnitten ergibt
sich genug Raum für eine fein strukturierte Durchzeichnung. In Testbildern
ist kein "Verschlucken" von Helligkeitsstufen zu erkennen. In
der Praxis führt dies zu einem plastischem Bildeindruck mit angemessener
Bildtiefe und natürlich erscheinenden Strukturen.
Die gleichmäßige Helligkeitsverteilung sorgt gleichzeitig für
eine akkurate Helligkeitsdarstellung, keine Bildelemente wirken über-
bzw. unterbetont.
b) Digital
Bei dem Anschluss über DVI sollte der Projektor / TV möglichst
vielseitige Einstellmöglichkeiten mit sich bringen. Leider sind gerade
diese bei der digitalen Bildübertragung deutlich eingeschränkt
bis hin zur kompletten Deaktivierung.
Da der Samsung DVD-HD 935 ebenfalls kaum über Einstellmöglichkeiten
verfügt, ergeben sich Helligkeitsprobleme in den untersten bzw. höchsten
Helligkeitsbereichen. Bei unseren Tests war KEINE akkurate Helligkeitsverteilung
in Verbindung mit dem Samsung DVD Player zu erreichen, untere Helligkeitsbereiche
wurden entweder verschluckt oder das Bild verlor Durchzeichnung in hellen
Bildpartien. Gerade dunkle Szenen verlieren hier deutlich an Detail und
damit Tiefenwirkung. Es zeigt sich schnell: DVI ist kein sorgloses "Plug
& View" Signal das direkt eine akkurate Bilddarstellung gewährleistet.
3.2 Farbwiedergabe
a) Analog
Die Farbwiedergabe des DVD-HD 935 zeigt kräftige Farben, die einen
guten Farbumfang gewährleisten. Auch farbintensive Filme werden akkurat
dargestellt.
Ebenfalls akkurat ist die Farbtemperatur in Grauleveln. In allen Helligkeitsbereichen
ergeben die Rot, Grün und Blau-Anteile des Bildsignals ein ausgewogenes
Grau mit einer annähernden Farbtemperatur von 6500K. Im Ergebnis
zeigt das Bild stets akkurate Farben, die sich besonders in natürlichen
Hauttönen und Landschaftsfarben, gute DVD- Software vorausgesetzt,
überprüfen lassen
b) Digital
Das DVI Signal sorgt ebenfalls für eine weitgehend akkurate Farbdarstellung
mit natürlichen Ergebnissen. Der Farbumfang scheint gegenüber
dem analogen Signal noch einmal gesteigert mit einer sehr intensiven Darstellung.
Nur in den untersten Helligkeitsbereichen (0-4 IRE) sind wiederum Ungenauigkeiten
mit leichten Farbverfälschungen zu erkennen.
3.3 Detailtreue / Schärfe
a) Analog
Entscheidend für die Detailtreue und der damit verbundene Schärfeeindruck
ist eine hochwertige Digital-Analog Wandlung im Gerät. Die digitalen
Bildsignale müssen möglichst akkurat in den analogen Frequenzgang
des Videosignals "eingespeist" werden. Die D/A Wandlung des
Samsung DVD-HD 935 arbeitet gut. Auch kleine Details werden bis zur maximalen
horizontalen DVD-Auflösung von 6,75 MHz dargestellt. Lediglich ab
6MHz zeigt sich ein leichter Pegelabfall im analogen Signal, das zu einem
leichten Kontrastverlust in hochaufgelösten, kleinen Details führen
kann.
Der Videofilter "glättet" das Signal ebenfalls in angemessener
Weise, so dass auch kleine Bildelemente stets akkurat mit richtiger Linearität
ohne Interferenzerscheinungen wiedergegeben werden. Die Schärfe ist
dabei stets gut mit nur kleinen "Überschwingern", die unter
Umständen zu leichten Doppelkonturen bei starken Kontrasten an vertikalen
Bildteilen führen können ("Ringing").
b) Digital
Im digitalen Bildbereich vermutet man eine maximale Bildschärfe.
Schließlich wird hier jeder Pixel digital übermittelt, ohne
jegliche Analog - Wandlung. Dies stimmt auch, dennoch bietet die DVI-Ausgabe
des Samsung DVD-HD935 keine maximale Detailauflösung. Kleine Bilddetails
werden in ihrer Linearität, je nach Bildposition, leicht verfremdet.
In feinen Strukturen führt dies zu leichten Interferenz-Erscheinungen.
Auch vertikal geht Auflösung "verloren". Kleine Bilddetails,
die nur wenige Zeilen umfassen, verlieren leicht an Schärfe.
Zwar erscheinen all diese Probleme sehr subtil, doch sind die Maßstäbe
bei einem als High-End gedachten Bildstandard sehr hoch anzusetzen, zumal
gerade beschriebenen Probleme über die analoge Bildausgabe nicht
in Erscheinung treten. Ferner können Skalierungsartefakte im eingespeisten
Signal durch eine weitere interne Skalierung des Projektors / Displays
zuätzlich verstärkt werden. Einer der Hauptvorteile von DVI
wird damit "verschenkt".
3.4 Deinterlacing / Progressive Scan
Wiedergabe
Auf der Gehäusefront des Samsung DVD-HD 935 wird durch entsprechende
Logos deutlich auf die bewährte "Faroudja" Technologie
mit DCDi verwiesen. Diese Technik ist mittlerweile eine der besten De-Interlacing
Varianten auf dem Markt. Leider zeigten unsere Tests, dass die Faroudja-Schaltung
ausschließlich nur bei der Bildausgabe über DVI aktiviert ist.
Im analogen Bereich (PAL Progressive über YUV) kommt man nicht in
den "Genuss". Dementsprechend unterschiedlich fallen die Ergebnisse
zwischen Analog und Digital aus.
Ausgewählt wird die gewünschte Signalart an der Gerätevorderseite.
Hier befinden sich zwei Knöpfe zur Aktivierung der DVI bzw. YUV Progressive
Ausgabe. Eine simultane Ausgabe beider Ausgänge ist nicht möglich.
Die Auswahl wird durch Leuchtdioden
signalisiert
a) Analog
Der hier eingesetzte De-Interlacer besitzt keinen Filmmode. Das auf der
DVD aufgezeichnete Bildmaterial wird stets wie interlaced Videomaterial
behandelt: Aus je einem Hallbild, wird ein Vollbild interpoliert. Bei
Videomaterial führt dies zu akzeptablen Ergebnissen. Bei schrägen
Kanten zeigen sich jedoch leichte Interpolationsungenauigkeiten, die sich
in auffallend unruhigen Kanten störend bemerkbar machen.
Im Gegensatz zu Videomaterial werden Kinofilme mit 24 Bildern pro Sekunde
aufgenommen. Bei korrekter Progressive Wiedergabe werden die Kinobilder
aus zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern rekonstruiert. Dieses sogenannte
Filmmode-De-Interlacing oder "Weaving" kennt der Samsung Spieler
nicht. Stattdessen werden auch hier, wie bei Videomaterial, die fehlenden
Zeilen "berechnet". Diese Vorgehensweise gewährleistet
bei Film DVDs, die mit Abstand den größten Teil des Marktes
ausmachen, keine akkurate Reproduktion des Kinofilms. Die Bildqualität
leidet hier deutlich: Die maximal mögliche Detailauflösung,
die Film-DVDs bieten, wird nicht erreicht. Kleine Bildelemente verlieren
Struktur und dünne horizontale Elemente erscheinen unruhig mit Kantenflimmern.
Insbesondere bei vertikalen Bewegungen (z.B. Kamerafahrten) erscheinen
diese Mankos deutlich: Das gesamte Bild wirkt unruhig, Bildelemente zittern
und "ruckeln".
Durch den mangelnden Filmmode ist die analoge Progressive-Ausgabe nur
mit ausreichend zu bewerten. Ausgerechnet die gängigste Anwendung,
das "Filmeschauen", wurde vernachlässigst. Ein manuell
zuschaltbarer Film-De-Interlacer wäre hier Mindestanforderung.
b) Digital
Anders sieht es bei der digitalen Bildausgabe über die DVI Schnittstelle
aus. Hier kommt die erwähnte Faroudja Technologie zum Einsatz, mit
den gewohnt hervorragenden Ergebnissen:
Videomaterial wird sehr detailreich auf die doppelte vertikale Auflösung
"umgerechnet". Hier hilft die von Faroudja patentierte "DCDi"
Technik: Eine aufwändiger mathematischer Algorithmus "erkennt"
schräge Bildelemente und fügt die fehlenden Bildinformationen
an entsprechender Stelle akkurat ein. Hiervon profitiert die Detailauflösung
besonders an schrägen Kanten, wie sie besonders häufig im Bild
vorkommen (z.B. Zierleisten von Autos), die "Treppenbildung"
und "Aliasing" Effekte werden reduziert.
Auch das De-Interlacing von Filmmaterial erfolgt in hervorragender Qualität.
Die Faroudja-Elektronik erkennt selbständig., ob es sich bei dem
aufgezeichneten Bildsignal um Filmmaterial handelt und aktiviert die entsprechende
Progressive-Variante. Kinobilder werden akkurat aus den Hallbildern rekonstruiert.
Das Ergebnis ist ein sehr gut aufgelöstes Bild, mit beindruckender
Schärfe. Auch von schlecht gemasterten DVDs ohne "Flags"
oder mit fehlerhaften Zusatzinformationen lässt sich der Faroudja
Filmmode nicht aus der Ruhe bringen. Nur in den seltensten Fällen
"springt" er bei Filmen in den ungewollten Videomodus.
So enttäuschend das De-Interlacing bei der analogen Bildausgabe,
so überraschend zeigt sich die sehr gute Progressive Darstellung
über die DVI Schnittstelle. Die hier gezeigten Ergebnisse entsprechen
dem aktuellen Stand der Technik. Umso unverständlicher ist die Tatsache,
dass die vorhandene Elektronik im Samsung nicht auch für die analogen
Signalarten genutzt wird.
3.5 Bildrauschen
Die Qualität der Signalausgabe zeigt sich auch im Rauschverhalten.
Besondere "Farben" wie Dunkelgrau oder Rot zeigen oft ein deutliches
"Farbrauschen" auf.
a) Analog
Die analoge Bildausgabe zeigt leichtes Bildrauschen bei besagt "schwierigen"
Helligkeitsstufen und Farben. Bei genauer Betrachtung sind leichte Unruhen
in homogenen dunklen Flächen auszumachen. Ein Problem, das so manches
Konkurrenzprodukt durch die Noise Shaped Video Technologie beseitigt hat.
b) Digital
Hier zeigt sich kein "unnötiges" Rauschen. Auch schwierige
Farben werden weitgehendst rauschfrei und homogen ausgegeben.
3.6 Chroma-Upsampling / Farbauflösung
Sowohl für die Farbdarstellung als auch für die Bildschärfe
und Detaildarstellung sehr wichtig ist das "Chroma Upsampling"
(Farbhochrechnung) eines DVD-Players. Die auf der DVD aufgezeichneten
Farbinformationen betragen in ihrer Auflösung nur ein Viertel der
Bildauflösung: Vier Bildpunkte "teilen" sich eine Farbinformation.
Die Player-interne Elektronik muss die fehlenden Farbinformation selbständig
interpolieren. Je akkurater sie dies macht, desto schärfer und detaillierter
erscheinen im Bild "bunte" Elemente.
a) Analog
In Testbildern zeigt sich, dass der Samsung DVD-HD 935 den kompletten
Farbfrequenzgang bis 3,35MHz auflöst. Allerdings ist in den "hohen"
Auflösungen ab 3MHz ein gewisser Abfall zu erkennen, der eine Reduzierung
der Farbintensität zur Folge hat: "Kleinste" Bilddetails
wirken nicht genauso "bunt".
Die Zeilenweise Interpolation der fehlenden Farbinformationen zeigt bei
vielen DVD Playern Ungenauigkeiten auf, die mit deutlichen "Ausfransungen"
von farbigen, schrägen oder runden Rändern auffallen. Der DVD-HD
935 leidet nicht unter diesem "Chroma Upsampling Error". Auch
z.B. tiefrote Bildelemente werden absolut akkurat "hochgerechnet",
frei von Ausfransungen. Lediglich die Schärfe scheint durch den Videofilter
ein wenig reduziert.
b) Digital
Hier kann die digitale Bildübertragung ihre Stärken ausspielen:
Selbst im hohen Auflösungsbereich über 3MHz erscheinen Bildelemente
in voller Farbpracht, ein Abfall ist nicht zu erkennen. Allerdings zeigen
sich auch hier leichte Skalierungsartefakte, die durch die nicht "pixelgenaue"
DVI-Ausgabe des Samsungs entstehen.
Sehr gut erscheint über DVI das vertikale Chroma Upsampling. Auch
hier gibt es keinerlei Ausfransungen. Zudem wird die Bildqualität
durch eine noch schärfere Darstellung aufgewertet, die leichte Filter-Unschärfe
entfällt.
3.7 Skalierung
Der Samsung DVD-HD 935 bietet über die DVI Schnittstelle die Möglichkeit,
die "recht geringe" DVD Auflösung von 720 x 576 Pixeln
auf die hochauflösenden HDTV Standards 1280 x 720p bzw. 1920 x 1080i
umzurechnen. Auf analoger Ebene, spricht YUV, wird dieses Feature leider
nicht geboten.
Digital
Die Skalierung wird mit sehr hoher Qualität durchgeführt. Auch
bei kleinen Bildelementen werden die "originalen" Proportionen
beibehalten, Linearitätsschwankungen auf ein Minimum reduziert. Nur
bei wirklichen "Kleinstdetails" sind die unvermeidbaren Umrechnungs-Anpassungen
zu erkennen.
Durch diese guten Ergebnisse können eventuelle Skalierungsschwächen
von Projektoren ausgeglichen werden, vorausgesetzt die native Auflösung
entspricht HDTV. Aus marktpolitischen Gründen erfolgt die Skalierung
allerdings nur mit einer Bildwiederholfrequenz von 60Hz. Anders formuliert
unterstützt der Samsung nur die amerikanischen HDTV Standards. Bei
Verwendung von PAL DVDs führt dies zu starkem Bildruckeln in Bewegungen,
da hier die 50Hz des PAL-Standards auf 60Hz umgewandelt werden müssen.
Sinnvoll ist die DVD Player interne HDTV Ausgabe nur bei amerikanischen
bzw. japanischen DVDs.
3.8 Bewertung Bild
a) Analog
Die analogen Bildeigenschaften zeichnen sich durch einen guten Kontrastumfang
mit angemessenem Dynamikumfang, kräftigen Farben und weitgehendst
akkurater Farbtemperatur aus. Die Detaildarstellung nutzt das Medium DVD
gut aus, nur in hohen Frequenzbereichen sind ein Pegelabfall und daraus
resultierende leichte Defizite in Helligkeit und Farbdarstellung zu beobachten.
Mit sehr gut ist das akkurate Chroma-Upsampling zu bewerten, das auch
bei kleinen bunten Bildelementen eine detaillierte Darstellung gewährleistet.
Ein wesentliches Features des Samsung DVD-HD 935, PAL Progressive, zeigt
allerdings deutliche Schwächen: Das Fehlen eines Filmmodes beeinträchtigen
die Wiedergabequalität von Spielfilm-DVDs deutlich. Details werden
verfälscht und flimmern im Bild. Lediglich im Videomodus (Making
Ofs, Shows bzw. Sportmaterial) bietet die analoge PAL Progressive Ausgabe
akzeptable Ergebnisse. In dieser Preisklasse sind von diversen Herstellern
bereits Film-optimierte DVD Player erhältlich.
b) Digital
Wesentlich besser ist die Bildqualität des digitalen Ausgangs, DVI.
Auch hier bietet sich dem Betrachter ein ausgewogenes, farbenprächtiges
Bild. Bildrauschen in einfarbigen Flächen wird reduziert. Das Chromaupsampling
sorgt für scharfe, gut getrennte Konturen auch an farbigen Details.
Hervorragend zeigt sich die Progressive Umwandlung via Faroudja Technologie,
die sowohl bei Spielfilmen als auch bei Videomaterial eine sehr akkurates
und gut aufgelöstes Bild gewährleistet, ohne störende Unruhen.
Das absolute Maximum des neuen Signalstandards wird allerdings nicht geboten.
Leichte Defizite in der Detaildarstellung durch Skalierung sowie Mängel
in Durchzeichnung bei sehr niedrigen bzw. hohen Helligkeitsleveln reizen
nicht das volle Potenzial der DVD aus. High End Modelle mit DVI Ausgang
(z.B. Marantz 8400) haben hier noch die Nase vorn.
Bewertung
Bild Analog : 2,4 (Gut -)
|
Kontrast / Durchzeichnung
|
2,1 (Gut)
|
Farbwiedergabe
|
2,3 (Gut -)
|
Schärfe / Detail
|
2 (Gut)
|
De-Interlacing
|
4 (Ausreichend)
|
Chroma
Upsampling |
1,8
(Gut +) |
Sonstiges
|
2,3 (Gut -)
|
Bewertung
Bild Digital : 2,1 (Gut -)
|
Kontrast / Durchzeichnung
|
2,4 (Gut -)
|
Farbwiedergabe
|
2,2 (Gut -)
|
Schärfe / Detail
|
2,2 (Gut -)
|
De-Interlacing
|
1,4 (Sehr Gut)
|
Chroma
Upsampling |
1,7
(Gut +) |
Sonstiges
|
2,4 (Gut -)
|
Ergänzung: "Bild Bug"
digital
Über den DVI Bildausgang ist bei Testbildern ein außergewöhnlicher
Effekt auszumachen. Besonders in grauen Flächen erscheinen unter
Umständen "merkwürdige" Farbflecken.
Ausschnitt aus einem Rausch-Testbild
der Heimkino Test-DVD
Hier ein nachbearbeitetes Bild, bei dem die Flecken deutlicher zu erkennen
sind:
Wir haben uns die Konturen genau angesehen und eine überraschende
Beobachtung gemacht: Die Konturen sind eine Art "Geisterbild"
des DVD-Menus, das vor dem Testbild angezeigt wurde.
Ein für Testbilder sehr störender Fehler, der den Alltagsbetrieb
aber nicht groß beeinträchtigt.
4. Ton
Im Tonmenu des Samsung DVD-HD 935 lassen sich die notwendigen technischen
Parameter konfigurieren, um die Audiodaten an das zur Verfügung stehende
Equipment anzupassen:
Die digitale Tonausgabe erfolgt wahlweise über den koaxialen Cinch-
oder den optischen Tos-Link Ausgang. Die Klangqualität bietet eine
vollständiges Akustikspektrum mit gut differenzierten Höhen
und kräftigen Tiefen. Das Klangfeld des Surround-Tons bietet einen
räumlichen Eindruck mit gut ortbaren Surround Effekten.
Wer über keinen Digital-Verstärker verfügt, muss auf die
analogen Stereo Ausgängen des Players zurückgreifen. Auch hier
wird, je nach Film, eine angemessene Soundkulisse geboten, allerdings
leidet die Klarheit in hohen Bereichen sowie der gesamte Dynamikumfang
merkbar.
Auf dem Niveau eines Mittelklasse DVD-Players liegt die CD-Audio Wiedergabe.
Für den Alltagsbetrieb vollkommen ausreichend, kommen nur "Audiophile"
nicht auf ihre Kosten.
Bewertung
Ton gesamt : 2,2 (Gut)
|
Filmton
|
2,1 (Gut)
|
CD-Audio
|
2,3 (Gut -)
|
5. Sonstige Datenformate
5.1 MP-3 / WMA
Die Unterstützung der komprimierten Audiodateien nach MP3 Standard
gilt bei DVD-Playern mittlerweile als selbstverständlich. So bietet
auch der Samsung DVD-HD 935 diese Wiedergabe an. Zusätzlich wird
hier aber auch der (Windows Media) WMA Standard unterstützt. Abspielprobleme
tauchten bei unseren Tests nicht auf. Damit ist der Samsung Player praktisch
zu allen Audiodateien, "die man so aus dem Netz ziehen kann"
kompatibel. Die Qualität der Wiedergabe kommt auch nicht zu kurz.
Sie bietet einen für die Standards angemessenen Ton.
Der gute Eindruck wird jedoch getrübt durch die spartanische Benutzeroberfläche,
die zudem sehr träge in ihrer Bedienung ist. Eine gleichzeitige Anzeige
von MP3 und WMA Dateien ist nicht möglich, man muss vorher auswählen.
Separate Auswahl
Die Anzeige der Dateien erfolgt nur im üblichen 8-Zeichen Modus,
MP3 Zusatzfeatures werden nicht unterstützt.
Träges, einfaches Menu
Die Dateianzahl auf der CD ist auf 500 limitiert, angesichts der hohen
Datenkapazität nicht besonders viel.
5.2 VCD / SVCD
"Internetfreunde" greifen neben MP3 Dateien auch gerne auf VCD
bzw. SVCD Filme für den täglichen Kinoabend zurück. Beide
Standards werden von dem Samsung DVD-HD 935 unterstützt. Mit guter
Zuverlässigkeit (nur einige NTSC-Scheiben machten bei unseren Tests
leichte Probleme) spielt das Gerät sowohl VCDs als auch die besseren
SVCDs ab. Sogar bei XVCDs und XSVCDs machte das Gerät nicht halt.
Die Bildausgabe erfolgt auch bei der (S)VCD wahlweise über die analogen
oder über die digitale DVI Schnittstelle. Die Bildergebnisse entsprechen
unserem DVD-Bildtest: Analog ein gutes Bild mit Defiziten bei der Progressive
Ausgabe, digital eine für diese "limitierten" Standards
dank des Faroudja Prozessors sehr gute Progressive-Darstellung.
5.3 JPEG Wiedergabe
Auch an Hobbyfotografen wurde gedacht: Digitale Bilddateien, z.B. aus
der heimischen Fotokamera, können problemlos über den DVD-HD
935 auf dem Projektor oder Fernseher betrachtet werden. Sowohl eine automatische
Slideshow als auch eine direkte Bilderanwahl per "Thumbnail"
ist möglich:
Die Bedienung ist prinzipiell gut durchdacht, leidet aber stark unter
dem trägen Verhalten der Menus.
Die Ergebnisse enttäuschen deutlich. Auch noch so hochauflösende
Dateien erscheinen auf dem Bildschirm verschwommen, als wären sie
zu stark komprimiert. Bei der analogen Bildausgabe kommt ein störendes
Zeilenflimmern, auch in Progressive, hinzu. Selbst bei der Zoomfunktion
erhöht sich die Detailwiedergabe nicht.
Die Dateianzahl ist auch hier auf 500 Bilder pro CD beschränkt.
5.4 Bewertung: Sonstige Formate
Bewertung
Sonst Formate: 2,6 (Befr. +)
|
VCD & Co.
|
2 (Gut)
|
JPEG Foto
|
3,8 (Ausr. +)
|
MP3
|
2,2 (Gut -)
|
6. Fazit
Der Samsung DVDH-HD 935 bietet als preiswerter Mittelklasseplayer durchschnittliche
Bild- und Tonergebnisse. Im analogen Interlaced-Betrieb zeigt sich eine
gute Bilddynamik mit ansprechender Farbdarstellung und guter Durchzeichnung.
Die Kompatibilität zu den gängigsten Trägermedien und zahlreichen
Multimediastandards machen das Gerät zu einem guten Allrounder für
das Wohnzimmer, der für alle möglichen Anwendungen zur Verfügung
steht. Zudem sieht er durch sein gelungenes, modernes Design sehr gut
aus.
Zu kurz kommt zumindest auf analoger Ebene der neue PAL-Progressive Standard.
Hier ist der Samsung definitiv nicht zur Aufwertung des heimischen Kinos
zu empfehlen. Anders über die digitale DVI-Schnittstelle: Hier ist
der Faroudja Videoprozessor aktiv, der für eine sehr gute Progressive
Darstellung sowohl von Video- als auch Film-DVDs sorgt. Nur High-End Ansprüche
werden nicht erfüllt, zu viele kleine Defizite machen sich im Bild
bemerkbar.
Alles in allem bietet der Samsung DVD-HD 935 aber für seine Preisklasse
eine angemessene Qualität. Er ist jedem zu empfehlen, dem eine analoge
PAL-Progressive Wiedergabe nicht wichtig erscheint oder der eine günstige
Möglichkeit sucht, den DVI (HDCP) Eingang seines Projektors oder
Plasmafernsehers zu "füttern".
7. Bewertung
+ Zahlreiche Bildausgänge
+ Sehr gutes De-Interlacing über DVI
+ Formatvielfalt
+ Ansprechendes Design
- Mäßiges De-Interlacing über YUV
- Teilweise träge Bedienung
- Eingeschränkte JPEG Wiedergabe
- Mäßige Fehlerkorrektur des Laufwerks
Bewertung
gesamt : 2,33 (Gut -)
|
Ausstattung, Features
& Co.
|
2,3 (Gut -)
|
Bedienung
|
2,4 (Gut -)
|
Bild Digital / Analog
|
2,1 / 2,4
|
Ton
|
2,2 (Gut -)
|
Sonst.
Formate |
2,6
(Befr. +) |
Preis / Leistung
|
2,1 (Gut)
|
8. Technische Merkmale ( Herstellerangaben!
) :
Technische Features
- PAL Progressive Scan
- DCDi und Scale up Technologie von Faroudja
- DVI (Digital Visual Interface)
- 10 bit Video D/A-Wandler
- 24 bit/192 KHz Audio D/A-Wandler
- MP3/WMA Decoder
- Moving-Zoom
- Picture CD & JPEG
- Easy View
- Multi-Mode MP3/WMA Playback
- Bildschirm Formatanpassung
- Super Scan Funktion
- Filmausschnitts- Wiederholfunktion
- Zufallswiedergabe und Titelprogrammierung bei MP-3 Dateien
- Virtual 3D Sound
Formate
- Digital Video: PAL DVD 576P (50Hz), 720P (60Hz), 1080i (60Hz)
- Digital Video: NTSC DVD 480P (60Hz), 720P (60Hz), 1080i (60Hz)
- Analog Video: PAL DVD (50Hz) 576i über Scart, FBAS und S-Video-Ausgang
576P über Komponentenausgang
- Analog Video: NTSC DVD (60Hz) 480i, 480P über Komponentenausgang
Anschlüsse
- Digital Video Out: DVI
- Analog Video Out: SCART, S-Video (S-VHS), 2 x FBAS
- Komponentenausgang (YUV)
- Optischer und koaxialer Digitalausgang (Audio Out)
- 2 x Stereo (Audio Out)
Sonstiges
- Universalfernbedienung
- Abmessungen (BxHxT in cm): 430 x 55 x 240
Ekkehart Schmitt
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