Preview-Special: |
Ab Herbst in Deutschland: SXRD Full HD in Fernsehgröße. |
Mit freundlicher Unterstützung von www.grobi.tv |
Doch HDready ist nicht gleich HDready, gerade im TV-Bereich wird hier oft viel "Schindluder" getrieben und nicht selten stellt sich anschließend heraus, dass der gerade erstandene Fernseher nicht wirklich das volle Potenzial von HDTV ausnutzt. Dabei beziehen wir uns nicht allein auf die Auflösung, die bei echtem Full-HD 2 Megapixel beträgt, sondern vor allem auf technikbedingte Artefakte bisheriger Flachbild-Varianten. Sie alle sind kaum dazu in der Lage, alle Stärken der neuen HD-Medien (hohe Auflösung, hohe Farbttiefe, wenig Artefakte etc.) konsequent im Bild umzusetzen: LCD-Fernseher zeigen Bewegungsunschärfen und limitierten Kontrast, Plasma-TVs reduzieren Farben, rauschen in dunklen Bereichen ungemein, erzeugen ebenfalls störende Bewegungsartefakt etc. etc.. Es zeigt sich also eine plötzliche Umkehr auf dem Heimkinomarkt: Während in den vergangenen Jahren die Bildausgabegeräte (Fernseher & TVs) oft der Signalzuspielung (DVD) in Auflösung und Bildverarbeitung weit überlegen waren, so stellt sich nach Erscheinen der HD-Medien (Blu-ray, HD-DVD und Satelliten-HD) schnell heraus, dass nun Fernseher und Projektoren dem Full HD-Erlebnis hinterherhinken. Eine überraschende Wende, an deren Lösung aber bereits viele Hersteller fieberhaft arbeiten.
Auch Sony versucht, die Symbiose aus Full-HD-Erlebnis und wohnzimmertauglichem TV in die Tat umzusetzen. Dabei setzt der japanische Unterhaltungsgigant auf seine hauseigene Technologie SXRD. Als erstes deutsches Testmagazin haben wir damals den ersten Projektor dieser Technik, den Qualia004, ausführlich getestet. Seitdem hat sich die SXRD-Technologie im Projektionsbereich, nicht zuletzt durch einen der besten Digitalprjektoren bis dato (VPL-VW100 / Ruby), in Rekordzeit an die High-End Spitze im Heimkino gesetzt. Es liegt also nahe, die gelungene Technologie in ein geschlossenes Gehäuse zu bauen und als Rückprojektions-TV zu vermarkten.
Die Amerikaner sind uns hier einmal wieder einen Schritt voraus: Fast schon traditionell sind hier große Projektionsfernseher, so dass Sony SXRD-TVs schnell Akzeptanz fanden und sich wachsender Beliebtheit bei HD-Fans erfreuen. Anders sieht es in Deutschland aus: Hier werden durch Vorurteile die Rückprojektionsfernseher schnell als zu klobig, zu empfindlich, zu schwer, zu veraltet abgetan. Beliebter sind hauchdünne Flachbildschirme, die man theoretisch an die Wand hängen kann, auch wenn dies nur die wenigsten wirklich tun. Fakt ist aber, dass gute Rückprojektionsfernseher in der Bilduqalität ihren flachen LCD- und Plasmabrüdern meistens noch überlegen sind, und das bei einem oft viel günstigeren Preis. Es gilt also einen Kompromiss aus Design und Performance zu finden, um auch hierzulande Erfolg auszulösen. Dieser schwierigen Aufgabe hat sich Sony nun angenommen und wird im Herbst die ersten Full-HD SXRD-TVs auch nach Europa und Deutschland bringen. Die Geräte werden für den hiesigen Markt dabei neu konzipiert (besonders flach), was neben der überlegenen Bildqualität den Kunden zum Kauf bewegen soll. Um einen ersten Überblick über die tatsächlich zu erwartende FullHD-Bildqualität zu geben, haben wir für Sie eines der amerikanischen "Orginal-Modelle" technisch und in der Bildqualität untersucht. Es gilt dabei zu berücksichtigen, dass es sich bei diesem Preview um das Modell SXRD-TV KDS-R60XBR1 des amerikanischen Marktes handelt, das in dieser Form hier nicht erscheinen wird (in der Bildqualität aber erwartungsgemäßig ähnlich sein wird). Zu diesem Zweck sind wir zu unserem Shopping-Mall Partner Grobi, der als erster Fachhändler Deutschlands das US-Modell in einer mehrwöchigen Preview-Vorführung hatte. Gruß und vielen Dank an dieser Stelle an Patrick Schappert für die nette Unterstützung!
Optisch weiß der Sony KDS-R60XBR1 auf Anhieb zu gefallen: Das Bild ist in einem hochglanzpolierten blaugrauen Rahmen gefasst, während die dazugehörigen Lautsprecher silber nach hinten versetzt sind.
Durch diese Projektionstechnik zeigt der Fernseher eine gewisse Tiefe (Bild oben). Bei dem amerikanischen Modell ist diese Tiefe für den hiesigen Geschmack "grenzwertig", das europäische Modell soll aber deutlich flacher ausfallen (um 30cm), was in der Praxis in den meisten Wohnzimmern kein Problem mehr in der Raumintegration darstellen sollte. Für ein Gerät dieser Größe ist der KDS-R60XBR1 zudem überraschend leicht und sein kompakter Standfuß ermöglicht eine flexible Aufstellung in Schränken oder auf kleinen Fernsehtischen.
Projektionstechnik SXRD Wie bereits erwähnt sorgt ein Projektionssystem im Inneren des Fernsehers für die eigentliche Bilderzeugung. Im Falle des Sony KDS-R60XBR1 arbeitet der interne Projektor mit der recht jungen SXRD Technologie aus eigenem Hause. SXRD ist eine LCOS Variante, die sich in den letzten Monaten durch eine absolut einmalige Bildqualität, vor allem im Sony VPL-VW100, einen Ruf als High-End Technologie zu bezahlbarem Preis gemacht hat.
SXRD Panels arbeiten reflektiv und weisen so eine geringe Pixelstruktur auf, in diversen Know-How Texten haben wir die Technik bereits erläutert. In diesem Sony TV arbeiten tatsächlich die selben Panels, wie im Sony VW100 (0,61"), dementsprechend groß ist das zu erwartende Bildpotenzial. Drei SXRD Panels (für jede Grundfarbe eines) erzeugen gemeinsam das farbige Bild, das von hinten auf die TV-Scheibe projiziert wird. Um die Bildtiefe weiter zu erhöhen kommt, wieder ähnlich zum VW100, eine Iris-Blende zum Einsatz, mehr dazu im Laufe unseres Bildteils.
Anschlüsse Wichtig bei der Ausstattung eines Fernsehers sind vor allem die gebotenen Anschlüsse. Im mehrjährigen täglichen Betrieb werden viele verschiedene Zuspieler mit einem Fernseher genutzt, die sich im Idealfall umkompliziert und hochwertig anschließen lassen. Hier ist Sony keine Kompromisse eingegangen, auf der Rückseite sind Anschlüsse im Überfluss zu finden. Gleich sieben(!) verschiedene Eingangskanäle nennt der Fernseher sein Eigen. Dazu gehören neben doppelten Ausführungen von Composite und S-Video auch HDTV kompatible Eingänge wie Komponente (YPbPr), natürlich alles mit entsprechenden Audioeingängen. Für echte High-Ender und in Zukunft für hochauflösendes Fernsehen eh unumgänglich sind digitale HDMI-Schnittstellen. Auch sie sind in doppelter Ausführung vorhanden.
Der Ton kann bei HDMI Verbindung wahlweise analog als auch direkt digital über den HDMI-Stecker übertragen werden. HDMI ist sozuasgen die SCART-Buchse der digitalen Gegenwart, leider mit ähnlich schlechter Verarbeitungsqualität. Erfreulich finden wir die Tatsache, dass auch Computer-Anwendungen nicht vergessen wurden, was sich durch die Sub-D (RGB) Buchse auf der Rückseite äußert. Sogar an die für PC übliche Tonübertragung per Klinkenstecker wurde dabei gedacht, Kompliment!
Besonders interessant ist hier der i-Link Eingang, der sowohl für Camcorder als auch Settop-Boxen geeignet ist. Sogar Transport Streams (TS) werden hier unterstützt.
Optisch sowie technisch überzeugt der Sony SXRD Fernseher in diesem Kapitel auf der ganzen Linie: Er sieht ansprechend und hochwertig aus, bietet State of the Art Projektionstechnik mit voller HDTV (1920x1080) Auflösung und hat Eingänge im Überfluss. In Anbetracht des moderaten Preises (um 3500.-) werden die Erwartungen mehr als erfüllt.
Bei einem Fernseher wird man jeden Tag mit der Bedienung konfrontiert: Programmnavigation, Eingangswahl, Bildanpassung etc. etc.. Dementsprechend gut konzipiert muss die Bedienung sein. Sony-Produkte sind dabei nach unserer Erfahrung meistens ausgereift.
Grundlage für eine praktische Bedienung ist eine leistungsfähige Fernbedienung. Die des KDS-R60XBR1 hat uns auf den ersten Blick gefallen wie kaum eine andere in den letzten Jahren.
Zur Not kann der Fernseher auch direkt am Gerät bedient werden, dazu befinden sich die wichtigsten Tasten optisch elegant an der Seite (Bild oben). Doch dies ist wirklich nur als Notlösung anzusehen, wie bei jedem Fernseher.
Die Menüstruktur auf dem Bildschirm ist Sony-typisch übersichtlich strukturiert und in verschiedene Hauptkapitel unterteilt.
Angenehm überrascht waren wir von dem Bildmenü des SXRD-Fernsehers, es steht dem eines High-End Frontprojektors in keiner Weise nach. Auf der ersten Seite befinden sich alle typischen Parameter (Color, Brightness, Sharpness etc.), ein wenig irreführend ist lediglich die Bezeichnung "Picture" für den Kontrastregler. Bzgl. der Farbtemperatur werden drei Presets geboten, Kühl, Mittel und Warm, mehr dazu im Bildtest. Wer genau hinsieht, dem wird die"Iris"-Funktion auffallen. Der KDS-R60XBR1 hat ein eingebautes Iris-System wie ein VPLVW100, bei ihm ist es aber in seiner Arbeitsweise justierbar.
Das Bildmenü des KDS-R60XBR1 ist genau so, wie wir es von einem hochwertigen Fernsehr erwarten. Es bietet alle Parameter, die für eine gewissenhafte Kalibrierung notwendig sind. Viele andere Hersteller, die solche Funktionen, wenn überhaupt, in den Servicemenüs verstecken, sollten sich hieran ein Beispiel nehmen. Das Audiomenü ist für einen Fernseher ebenso vorbildlich, doch mit einem ausgelagerten Stereosystem kann der KDS-R60XBR1 naturgemäß nicht mithalten. Schwächen leistet er sich bei der Konfiguration allerdings nicht.
Wir kommen zu dem Bildformat-Menü, das ebenfalls den selben hohen Standard aufweist, wie die Sony-Frontprojektoren. Je nach Signalart können hier Bildformat, vertikale und horizontale Lage, etc. ausgewählt werden. Auch der Overscan ist regelbar, mehr dazu noch im Bildtest.
Im Kanalmenü (Bild oben) konnten wir uns leider nur wenig umsehen, da das amerikanische Modell KDS-R60XBR1 auch nur amerikanische Fernsehstandards erwartet, mit PAL kann es nichts anfangen. Ebenso überspringen wir das Kindersicherungsmenü
In der letzten Hauptrubrik finden sich schließlich alle weiteren Setup-Funktionen wieder, sinnvolle wie sinnlose, die meisten sind hier selbsterklärend.
Nun kommen wir zum wesentlichen Teil unseres Previews, der Bildqualität. Wie bereits erläutert handelt es sich beim KDS-R60XBR1 um eine Rückprojektionvariante mit SXRD-Technologie. Im Inneren arbeitet also ein kleiner Projektor mit der neuen LCOS-Technik, die in den Sony Frontprojektoren bereits einen so guten Ruf errungen hat. Die Erwartungen an die Rückprojektion sind daher ebenfalls sehr hoch. Wie immer geben wir einen kleinen messtechnischen Überblick und setzen diesen anschließend in Bezug zur tatsächlichen Bildqualität bei Filmen. Dabei setzen wir die Maßstäbe ähnlich hoch wie bei einem Frontprojektor, in Anbetracht des Previewcharakters mit einem US-Importgerät an dieser Stelle aber noch nicht in voller Ausführlichkeit. Dies holen wir nach, sobald das deutsche Endgerät auf dem hiesigen Markt erscheint.
Farbtemperatur Wie bereits erwähnt bietet der KDS-R60XBR1 eine verblüffend große Auswahl an Bildparametern. Ähnlich wie bei einem Forntprojektor kann jeder Aspekt vom Anwender auf den persönlichen Geschmack oder die Videonorm abgestimmt werden. Wir beginnen mit der Farbtemperatur, für sie sind drei Presets direkt abrufbar: Kühl, Mittel und Warm. Der D65-Norm am nächsten kam hierbei mittel mit einer für Fernseher mehr als akzeptablen Toleranz. Rund 18% zuwenig Rot und ebenfalls 18% zuviel Blau werden ins Bild gemischt. Dadurch fällt die Bilddarstellung ein wenig kühler aus, als von der Videonorm verlangt. Die durchschnittliche Farbtemperatur liegt rund 1000K über dem Richtwert.
Wie genau die Farbtemperatur bei einem Fernseher eingestellt werden muss, darüber lässt sich streiten. Schließlich werden Fernsehprogramme, im Besonderen Live-Übertragungen, alles andere als genau auf D65 abgestimmt, so dass nicht selten eine perfekte Farbreproduktion ohnehin utopisch ist. Bei der (HD)-DVD Wiedergabe allerdings gilt die gleiche Sorgfaltspflicht, wie bei Frontprojektoren. Perfektionisten haben zum Glück die Möglichkeit, die Farbtemperatur per RGB-Regler perfekt auf die Videonorm abzustimmen. Nach unserem Ermessen zeigt der KDS-R60XBR1 unter TV-Aspekten hier eine sehr gute Leistung, die lediglich durch eine noch genauere Werksabstimmung aufgewertet werden könnte.
Farbraum Besonders überrascht waren wir bei unseren Messungen vom Farbraum des SXRD-TVs. Im Gegensatz zu seinen Front-Projektoren-Kollegen kommt bei ihm keine teure Xenon-Lampe zum Einsatz, sondern eine wesentlich ökonomischere UHP-Variante (geringerer Stromverbrauch, geringere Laufkosten). Dennoch fiel schon beim ersten Sichttest auf, dass der KDS-R60XBR1 zu einer außergewöhnlich kräftigen Farbdarstellung in der Lage ist. Dementsprechend groß fällt der Farbraum des Fernsehers (Diagramm oben, weißes Dreieck) aus, es übertrifft die Videonorm (dunkles Dreieck) bei weitem. Wie schon beim VPL100 hat Sony sich hier bewusst über die Videonorm hinweg gesetzt, dennoch erscheinen Gesichtsfarben und Naturaufnahmen nicht künstlich kräftig oder bonbonartig, wie bei manch anderem Gerät mit derartiger Grundfarbverteilung. Die Farben sind nur da wirklich kräftig, wo dies auch Sinn macht. Die Meinungen bzgl. Farbraum und Nichteinhaltung desselben mögen gerade bei notorischen Norm-Puristen Kontroversen auslösen, im Falle des SXRD-TVs sollte man sich vor dem Kauf auf jeden Fall ein eigenes Bild machen, denn Korrekturmöglichkeiten bietet das Bildmenü bis auf den "Color"-Regler nicht. Wir waren jedenfalls sehr angetan von der Farbdarstellung des KDS-R60XBR1, wie wir gleich unter Verwendung eines HD-DVD-Players noch weiter erläutern werden.
Der dritte wesentliche Aspekt der Bilddarstellung ist die Helligkeitsverteilung oder Gammakurve. Wie bereits erwähnt bietet der Fernseher vier verschiedene Gammapresets zur Auswahl. Ebenso haben die Brightness- und Kontrastfunktion einen EInfluss auf die Helligkeitsverteilung, genauso wie die Iris-Blende. Hier spielen einige Parameter zusammen, so dass man an dieser Stelle am meisten Einstellaufwand betreiben muss, um adäquate Resultate zu erzielen. Ab Werk neigte unser Testgerät zum Unterschlagen von dunklen Details, die Durchzeichnung war alles andere als überzeugend. Nach Abstimmung des Schwarzwertes wurde dieses Manko behoben, doch die Gammakurve fiel in der Werkseinstellung deutlich zu flach aus. Mit Hilfe der Gammapresets kann dieser Wert aber schnell korrigiert werden. Nach ein wenig Zeit gelang uns ein gleichmäßiger Gammaanstieg zwischen 2,2 und 2,4.
Konvergenz Bei 3-Chip Systemen ist die Konvergenz, sprich Deckungsgleichheit der Grundfarben, immer ein interessantes Thema. Gerade bei Full-HD Geräten wie auch beim VW100 wird aufgrund der hohen Auflösung die Konvergenz besonders kritisch beobachtet. Im Falle des KDS-R60XBR1 fällt die Konvergenz ähnlich aus, wie bei seinem großen Ruby-Bruder: In den Randbereichen war bei unserem Testgerät eine Konvergenzverschiebung von rund einem Pixel auszumachen. Die Bildschärfe wurde aber von normalen Betrachtungsabständen (ab 1,8m) hierdurch nicht sichtbar beeinträchtigt, auch störende Farbsäume waren nicht auszumachen.
Overscan Es bleibt dabei: Sony weigert sich nachhaltig, Overscan-freie Fernseher zu konstruieren. Dies finden wir besonders enttäuschend, zumal der KDS-R60XBR1 über eine eigene Overscanregelung verfügt. In drei Stufen kann der Overscan variiert werden. Zur Auswahl stehen aber nur ein "akzeptabler" Overscan, ein "großer" Overscan und ein "lächerlich großer" Overscan. Die Funktion "kein Overscan" wurde von uns schmerzlich vermisst. Selbst bei nativer 1080-Zuspielung zeigt der Fernseher einen Overscan, so dass keine pixelgenaue Ansteuerung gewährleistet wird. Verblüffend war dabei aber die Tatsache, dass dennoch keine nennenswerten Skalierungsartefakte auszumachen waren, selbst bei PC-Desktops mit kleinen Schriften. Dennoch sollte Sony endlich einmal den Overscan abschaltbar machen, so wie beim VW100. Vielleicht tut sich hier ja noch etwas bis zur hiesigen Markteinführung.
Kontrast Früher war das begrenzte Kontrastverhältnis nur ein Kritikpunkt bei Digital-Projektoren, Röhrenfernseher (zumindest die mit dunkler Röhre) waren hier vor jedem Problem sicher. Dies hat sich zu Zeiten der digitalen Fernseher geändert. Sowohl LCD als auch Plasma sowie Rückprojektionen sind alle in ihrem Kontrastumfang begrenzt. Bei einem Rückprojektionsgerät gestaltet sich die Realisierung eines hohen Kontrastes sehr schwierig, da Restlicht der Projektion genauso in den Griff bekommen werden muss, wie Sichtwinkel und ansprechende Maximalhelligkeit. Sony hat im KDS-R60XBR1 hierfür ein intelligentes Iris-System integriert, dass der Anwender auf seine persönlichen Bedürfnisse anpassen kann. Wir haben uns mit dem System befasst und können ihm nur positive Eigenschaften bescheinigen. Die Iris ermöglicht dem Fernseher ein plastisches Bild, ohne störendes Helligkeitspumpen oder Lichtverlust zu provozieren. Das Bild ist dabei ebenso hell, wie man es von Konkurrenztechniken gewohnt ist. Bei unserem Previewtest war eine komplette Abdunklung des Testraumes zur Kontrastmessung nicht möglich. Dies sehen wir aber als nicht weiter tragisch an, denn die sinnvollste Kontrastmessung eines Fernsehers erfolgt ohnehin unter Restlichtbedingungen in einem normalen Raum. Denn Fernsehen ist nicht gleich Heimkino, niemand dunkelt sein Wohnzimmer ab, um TV zu schauen. Daher haben wir den Kontrast unter normalen Lichtverhältnissen gemessen und waren sichtbar überrascht: Über 2000:1 erreichte der KDS-R60XBR1 bei normalem Tageslicht im Raum, dies ist ein Wert, von dem sogar die meisten Plasma TVs (inkl. vieler gehypten Marken aus Japan) deutlich entfernt sind. Die Kombination aus dunkler Rückprojektionsscheibe, Irisblende und leistungsfähiger SXRD-Technik arbeitet hier vorbildlich zusammen und lässt in Sachen Kontrast kaum Wünsche offen. Und dennoch, einen Kritikpunkt haben wir anzumerken: Der Sichtwinkel des Fernsehers ist zwar groß, aber nicht perfekt. Sitzt man weit außen, zu hoch oder zu tief, so zeigt sich ein sichtbares Hot-Spot-Verhalten. Hier bietet so manch anderer Rückprojektionsfernseher noch bessere Ergebnisse.
Digitale Artefakte Artefakte sind ein unbeliebtes Thema bei Digital-Projektionen und Plasmas. Das Schöne bei der SXRD / LCOS-Technologie ist, sie provoziert keine! Weder Regenbogen, noch Rauschen, noch Farbreduktionen, noch Vertical Banding, noch Screendoor, unter nichts von alledem leidet der Sony SXRD-Fernseher. Auch auf diesem Gebiet kann keine Konkurrenztechnologie, vor allem nicht Plasma, mithalten. Im Ergebnis zeigt sich ein analoger Bildlook, der ungemein natürlich und realistisch wirkt. Besser geht es nicht, nur Fans von künstlich digitaler Überschärfung werden nicht zufrieden gestellt.
Shading Der KDS-R60XBR1 zeigte bei unserem Test keine störenden Farbwolken, weder im Filmbetrieb noch bei Testbildern. Hier scheint der fest justierte Projektionsabstand genauere Werksabstimmungen als bei flexiblen Frontprojektoren zu erlauben.
Realer Filmbildtest mit HD-DVD Abschließend in diesem Bildtest wollen wir unsere Testergebnisse mit realem Bildmaterial überprüfen. Es ist besonders spannend, inwieweit sich die FullHD Auflösung bei 60 Zoll Diagonale auf die Bildqualität auswirkt. Bei diesem Test muss aber dazu gesagt werden, dass unser Testgerät ausschließlich zu 60Hz Material kompatibel ist, so dass keinerlei Untersuchung mit PAL oder HDTV-50 möglich war. Daher haben wir uns auf Full-HD-60Hz beschränkt. Dabei bedienten wir uns einem Zuspieler, der in den letzten Wochen für viel Aufsehen unter Heimkinofans auf sich gezogen hat. Die Rede ist vom Toshiba HD-XA1, dem ersten HD-DVD Player der Welt.
In praktisch jeder Szene konnte man sich eines WOW-Effektes nicht erwehren, zu gut war die Detaildarstellung vor allem bei Totalen.
Im Detailausschnitt oben ist aber auch zu erkennen, wie selbst Kleinstdetails am Horizont sauber herausgearbeitet werden. Sogar die roten Ampellichter am Ende der Straße sind klar zu erkennen (auf dem TV nur ein Millimeter groß). Auch die Menüs, die ja nun während der Film läuft praktisch ins Bild eingeblendet werden, erscheinen so scharf auf dem Schirm, wie ein PC-Signal.
Die Full-HD Schärfe ist derart gut, dass Computergrafiken (wie oben) sofort als solche identifiziert werden. Hier müssen sich die Hollywood Studios demnächst mehr Mühe geben, wenn sie nicht in die Kritik geraten wollen. Schließlich geht hierduch Glaubwürdigkeit verloren. Dennoch wirken die Computeranimationen durchweg beindruckend, besonders wenn feine Texturen genutzt wurden. Hoffentlich erreichen baldige Spielekonsolen ähnliche Qualität in Echtzeit ;-)
Besonders bei Landschaftaufnahmen kann HD seine Stärken ausspielen. Doch nicht nur die hohe Auflösung, sondern auch die Farbauflösung, das Fehlen von Komprimierungsartefakten und das sehr hohe Kontrastverhältnis lässt keinerlei Wünsche mehr offen.
Der Sony KDS-R60XBR1 hat uns auf der ganzen Linie gefallen. Sein Design ist zwar nicht außergewöhnlich, aber dennoch ansprechend und hochwertig. Die Bedienung ist vielseitig, dabei gut geliedert und wird durch die edle Fernbedienung hervorragend unterstützt. In der Ausstattung wurde ebenfalls nicht gespart, wie die doppelten Ausführungen aller Eingänge, auch der digitalen, beweisen. Kaum jemand hat soviele Zuspieler, um alle Eingänge des TVs auszulasten.
Sony hält mit seinem Rückprojektions-TV, was die SXRD-Frontprojektoren bereits versprachen. Auch hier überzeugt die Technik mit hervorragenden Farben, hoher Leuchtkraft, großem Kontrast, Full-HD-Auflösung und analogem Bildlook. Mehr kann man nicht erwarten von einem Fernseher, kurzum: Der Sony KDS-R60XBR1 bietet eine Referenz-Bildqualität, die derzeit von keinem Flachfernseher erreicht oder gar übertroffen wird. Die mögliche Bildqualität wird wieder durch die Quelle, nicht den Fernseher limitiert. Wenn Sony die letzten kleinen Mankos (vor allem Overscan) noch behebt, so steht einem erneuten Kassenschlager und Publikumsliebling nichts im Wege. Wer Bildqualität vor Gehäusetiefe setzt, der sollte sich die kommende SXRD-TV unbedingt ansehen, er wird begeistert sein. Wir jedenfalls waren es und werden nach Erscheinen eine Variante als Referenztestgerät für HD-Quellen wie HD-DVD und Blu-ray in unser Teststudio aufnehmen. Mit SXRD hat Sony zweifelsohne eine Technologie in der Hand, die einen Referenzcharakter, ähnlich Trinitron der 80er und 90er, erreichen kann. - Nicht abschaltbarer Overscan
5. Technische Daten (Herstellerangaben) - Channel Fix - Weight: 112 lbs. 7 oz. (43 kg.)
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