Premiere: LCD-Projektor Panasonic PT-AE2000
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Die LCD-Referenz PT-AE1000 bekommt einen Nachfolger... |
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Letzte Woche hatten wir Besuch aus Japan und dadurch das erfreuliche Privileg, einen exklusiven Vorabblick auf das neue High-End Gerät zu werfen, das den Vorgänger PT-AE1000 im Oktober ablösen wird. In diesem ersten Previewspecial wollen wir die technischen Neuerungen detailliert vorstellen und ihre Wirkung auf die Bildqualität erläutern. Der ausführliche Kompletttest mit Bewertung und allen gewohnten Details folgt zur Markteinführung, sobald uns das erste Seriengerät erreicht.
Rein äußerlich hat sich der "Neue" gegenüber dem Vorgänger kaum verändert, auffällig ist lediglich der metallisch abgesetzte Objektivring. Ansonsten bleibt der eigenwillig kantige und auffällige Charakter, der die Leistungsfähigkeit optisch unterstreicht.
Schon der PT-AE1000 war mit zwei HDMI-Eingängen großzügig bestückt, beim PT-AE2000 haben die Ingenieure aber tatsächlich noch einen dritten Digitaleingang spendiert. In Anbetracht der stetig wachsenden Anzahl von Digitalquellen und der meist nur unzureichend funktionierenden Umschaltboxen (Stichwort HDCP) ist dies ein willkommenes Plus, das in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Bei allen drei Eingängen handelt es sich um die neueste Version 1.3, die den Projektor zukunftssicher machen soll (xvYCC Standard). Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass kein analoger Eingang hierfür geopfert wurde, so dass der PT-AE2000 in Sachen Konnektivität die derzeitige Referenz darstellt. An Signalarten werden, wie es sich in dieser Preisklasse gehört, alle neuen Standards und Auflösungen unterstützt: 525i (480i), 525p (480p), 625i (576i), Dazu gehört auch 1920x1080p und, was in Hinblick auf HD-DVD und Bluray besonders erfreulich ist, 1080/24p. Damit ist es möglich, Filme in ihrer originalen Geschwindigkeit auch hierzulande zu genießen.
Im Automatik-Modus reicht es nun, eine Grautreppe als Testbild der Signalquelle aufzurufen und schon stellt sich der Projektor automatisch auf die genauen Schwarz- und Weißpegel der Quelle ein. Damit muss sich der Anwender keine Sorgen mehr über unterbelichtete oder übersteuerte Videobilder machen. Dies ist ein hervorragendes Novum, an dem sich hoffentlich andere Hersteller in der Zukunft ein Beispiel nehmen werden.
Vorher und Nachher auf einen Blick... Hat man schließlich eine optimale Anpassung für eine gewisse Anwendung gefunden, möchte man sie im Beamer auch dauerhaft abspeichern und bei Bedarf abrufbereit halten. Hierfür bietet der PT-AE2000 nun gleich 16(!) Speicherbänke, denen nun auch Namen gegeben werden können, so dass eine anschließende Verwechslung ausgeschlossen wird.
Das praktische LCD-Menü am Kopfende der Fernbedienung erleichtert die Steuerung dabei ungemein. Die Anordnung der Tasten ist für die jeweiligen Anwendungen durchdacht und ergonomisch, besonders das Steuerkreuz mit den großen Menü- und Navigationstasten ist lobend zu erwähnen. Für den Betrieb im dunklen Raum sind dabei alle Tasten sowie das Display elektrisch beleuchtbar.
Kommen wir nun zu den technischen Neuerungen, von denen es eine ganze Reihe gibt. Bei vielen Heimkinofans stand die Schärfe in der Kritik, Grund genug für die Panasonic Ingenieure, dem PT-AE2000 eine neue Optik zu spendieren. Sie ist optisch durch den Aluminiumring hervorgehoben. Die Glaslinsen aus japanischer Produktionsstätte (auch Leica-Optiken) bilden mit teils Aspherischen Elementen in drei Gruppen die Optik. Spezielle Oberflächenbeschichtungen sollen für maximale Kontrastausbeute bei minimalen optischen Verzerrungen sorgen.
Um dem nativen Kontrast des Beamers weiter auf die Sprünge zu helfen, ist die adaptive Lichtblende weiterhin mit an Board. Sie zeigt sich mechanisch unverändert, was aber wenig überraschend ist. Die Panasonic-Variante arbeitet seit der ersten Generation (PT-AE700) in "Echtzeit", das heißt 50 bzw. 60 mal pro Sekunde. Damit bleibt sie für das Auge unbemerkt, so dass das störende Bildpumpen ausbleibt.
Der Pure-Color-Filter schluckt viel Licht, der PT-AE2000 bietet mit seinen D7-Panels hier aber zum Glück mehr Lichtreserven, so dass netto mehr auf der Leinwand übrig bleibt.
Eines der Hauptziele von Panasonic ist es in dieser Generation offensichtlich, das Image des "weichen" Bildes abzulegen. Neben neuer Optik und Screen-Smooth soll daher eine intelligente Schärferegulierung dem Bild auf die Sprünge helfen. "Digitale Schärfeanhebungen sind kontraproduktiv, verleihen sie dem Bild doch störende Artefakte wie z.B. Doppelkonturen" sagen sich jetzt viele Experten. Und sie haben Recht, gerade Panasonic-Projektoren litten bislang nicht selten unter einer stark angehobenen Schärfe mit den dazugehörigen Artefakten. Der berechtigten Kritik haben sich die Ingenieure angenommen. Das Ergebnis wird werbewirksam "Detail Clarity Processor" genannt. Dahinter verbirgt sich eine elektronische Bildanalyse, die die Bildschärfe adaptiv anpasst.
Durch diese intelligente Schärfekontrolle sollen Details besser herausgearbeitet werden, Artefakte der Signalquelle (z.B. durch Komprimierung) gleichzeitig minimiert. Zudem sollen störende Artefakte wie Doppelkonturen vermieden werden. Wie gut das funktioniert haben wir im Bildteil überprüft.
Die Bit-Tiefe der internen Farbpalette wurde gegenüber dem Vorgänger von 14bit auf 16bit erhöht. So sollen nun 65,000 Graustufen ermöglicht werden. In Anbetracht der begrenzten Signaltiefe (in der Regel 8bit) und der Ansteuerung der LCD-Panels sind solche Änderungen aber wohl rein theoretischer Natur und führen nicht zu gravierenden Bildverbesserungen.
Selbstverständlich haben wir bei dieser ersten kurzen Begegnung mit dem neuen Projektor auch erste Messungen durchgeführt und Bildeindrücke gesammelt, die wir an dieser Stelle zusammenfassen wollen:
Viele LCD-Prjektoren weisen einen vergrößerten Farbraum auf, als ihn die Videonorm vorsieht. Im Ergebnis wirkt das Bild bunter und auch in kräftigen Tönen Kino-ähnlicher, doch durch die Abweichung vom Videostandard werden manche Bildinhalte farblich übersättigt. Was dem Kinooriginal nun näher kommt, darüber scheiden sich die Geister. Manche sehen den beschnittenen Farbraum der Videonorm gegenüber dem Kinooriginal schon als Farbverfälschung an, andere wiederum stören eventuelle Farbabweichungen durch einen vergrößerten Farbraum. Die perfekte Universallösung gibt es leider nicht, so dass man dem Anwender am besten selbst die Wahl überlässt. Genau dies tut der Projektor mit verschiedenen Presets. Für die Filmreproduktion bieten sich dabei besonders die "Cinema1"- und "Color1"- Modi an, da hier der kontraststeigernde Pure-Color-Filter zum Einsatz kommt.
In der Messung oben sehen wir den Farbraum des Cinema1-Modus (weißes Dreieck), der gegenüber der Videonorm deutlich vergrößert erscheint (dunkles Dreieck). Der Ansatz des vergrößerten Farbraumes ist leicht nachzuvollziehen: Analoge Kinoprojektionen weisen einen deutlich größeren Farbraum auf, als unser veralteter Videostandard. Daher erhalten bunte Szenen im Kino eine viel intensivere Farbenpracht, als sie mit einem herkömmlichen Fernseher möglich wäre. Mit anderen Worten: Unsere Videonorm ist lange nicht so farbenkräftig, wie das Kino-Original. Zwar ist auch der vergrößerte Farbraum des Cinema1-Modus nicht so groß wie der des Kinooriginals, doch ist er offensichtlich der Versuch eines Kompromisses: Mit ihm sollen kräftigere Farben möglich gemacht werden, ohne das Bild unnatürlich bunt erscheinen zu lassen. Das Problem ist aber, dass unsere Software, sprich DVDs, TV etc., nicht auf einen vergrößerten Farbraum ausgelegt ist, so dass zwangsläufig Kompromisse in der Farbgenauigkeit eingegangen werden müssen. Der Cinema1 Modus ist für alle, die eher Kompromisse in der Farbgenauigkeit als in der Lebendigkeit der Farben eingehen wollen.
Ganz anders sieht es im "Color1"-Modus aus: Hier ist der Farbraum des Projektors absolut perfekt auf unsere Videonorm getrimmt (vgl. Messung oben). Legt man Wert auf videogerechte Farbdarstellung, bietet der Panasonic mit dem Color1-Modus einen klaren Vorteil gegenüber vielen seiner Konkurrenten, die ab Werk weniger genau abgestimmt sind. Jeder Farbton erscheint beim PT2000 so, wie von den Videomachern beabsichtigt.
Kann der PT-AE2000 diese guten Ergebnisse auch mit einem ansprechend hohen Kontrast und der damit verbundenen Bildtiefe kombinieren? Oft zeigen gerade LCD-Projektoren hier ja sichtbare Schwächen. Panasonic hat durch die neuen D7-Panels und Polfilter eine Verbesserung im Kontrast angekündigt. Dies haben wir, soweit es die kurze Zeit zuließ, messtechnisch überprüft: Der maximale Kontrast wird im Dynamik-Modus in Verbindung mit der adaptiven Blende erreicht. Hier wird der Projektor ungemein hell bei gleichzeitig gutem Schwarzwert, die Werksangabe von 16000:1 wird übertroffen, 18000:1 erreichte das Pre-Productionsample. Ebenfalls beeindruckend zeigt sich der native Kontrast bei abgeschaltete Blende: Mit bis zu 3700:1 (je nach Zoom) übertrifft der PT-AE2000 seinen Vorgänger noch einmal deutlich, es wurde nicht zuviel versprochen. Allerdings muss an diese Stelle erwähnt werden, dass diese Werte nicht bei akkurater D65-Farbdarstellung erreicht werden. Nutzt man den Dynamik-Modus, so wird die Bilddarstellung deutlich kühler. Sobald wir ein Seriengerät erhalten, werden wir weitere Tuning-Möglichkeiten überprüfen, wir halten Kontrastwerte von über 4000:1 nativ und 20000:1 mit adaptiver Blende für realistisch. Aktiviert man einen der ausgewiesenen Kino-Modi (Cinema1 oder Color1), so wird der Pure-Color-Filter in den Lichtweg geschoben und die Farbdarstellung bei erhöhtem Kontrast optimiert. Die Nettowerte bei korrekter D65-Farbdarstellung haben sich gegenüber dem Vorgänger ebenfalls erhöht, bis zu 2500:1 nativ (je nach Zoom) bzw. 6800:1 bei aktivierter Blende erreicht der PT-AE2000 nun, dies sind ebenfalls beachtliche Ergebnisse und bislang Referenz für einen LCD-Projektor. Es bleibt die Frage, wie hell der Projektor dank der D7-Panels geworden ist. Leider war unsere Zeit zu kurz, um ausführliche Helligkeitsmessungen durchzuführen, die Steigerung gegenüber dem PT-AE1000 war aber offensichtlich. Die Kino-Modi mit aktiviertem Filter reichten für unsere Testleinwand von rund 2,8m Breite im abgedunkelten vollkommen aus, und das im Eco-Modus. Wirklich hell wird der Projektor im Dynamik-Modus, so dass Projektionen in nicht abgedunkelten Räumen (z.B. zum TV-Schauen) ebenfalls keine Probleme darstellen. Ausführliche Messwerte in Abhängigkeit vom Zoom werden wir in unserem Komplett-Test veröffentlichen.
Obiges Messdiagramm zeigt den Gammaanstieg des Color1-Modus. Mit einem Wert von knapp über 2,2 wird die Videonorm vorbildlich eingehalten. Dadurch erscheint alles im Bild so hell, wie von den Filmemachern beabsichtigt. Die Bildkomposition ist stimmig und glaubwürdig. Dunkle Details werden dabei vom Projektor sehr gut sichtbar herausgearbeitet, im Hellen wirkt nichts überstrahlt.
Mit einer Gammakurve von 2,3 werden Kontraste im Cinema1-Modus leicht stärker herausgearbeitet, als es die Norm vorsieht. Dadurch steigt der subjektive Plastizitäts-Eindruck. Allerdings werden auch mehr Bildbereiche ins Dunkle verschoben, so dass die Gefahr des Überstrahlens durch Streulicht in weißen Räumen steigt. Die Durchzeichnung ist nicht mehr ganz so gut, wie bei dem Color1-Modus, aber immernoch auf gutem Niveau.
Besonders gespannt waren wir auf die erzielten Verbesserungen in Sachen Bildschärfe. Um den Projektor an sein Limit zu bringen, haben wir daher diverse FullHD Sequenzen begutachtet. Panasonic betont, dass die adaptive Schärferegulierung des neuen Prozessors die Bildschärfe ohne störende Artefakte anhebt. Der Trick ist es dabei, Bildelemente mit niedriger Auflösungsfrequenz nicht nachzuschärfen. Besonders gut ließ sich die neue Technik mit Filmszenen überprüfen, bei denen die Kamera auf ein Element fokussiert ist (z.B. ein Gesicht), während der Hintergrund leicht unscharf wirkt. Wir waren von der Demonstration sichtbar beeindruckt. Auf der Fokusebene produzierte der PT-AE2000 eine Bildschärfe, die sich vor anderen FullHD Beamern nicht verstecken muss. Kleinste Details wurden plastisch herausgearbeitet, ohne dass störende Doppelkonturen den Eindruck störten. Das Schärfepotenzial der Bildquellen wurde maximal ausgenutzt, hier hat Panasonic seine Hausaufgaben gemacht. Als Kritikpunkt könnte man lediglich bemerken, dass die Schärfedifferenz zwischen fokussierten Objekten und Hintergrund derart klar heraus gearbeitet wird, dass es schon surreal detailliert wirkt. Hier werden wir noch umfangreiche Eindrücke für den finalen Kompletttest sammeln. Eines steht jedenfalls fest, der PT-AE2000 gehört zu den schärferen seiner Zunft bei gleichzeitig homogen ausgeleuchtetem Bild ohne Pixelraster.
Der PT-AE2000 entstand unter dem Motto: "True Image - the image that achieves the Directors Intention". Zu deutsch: Das Bild auf der Leinwand soll genau so erscheinen, wie es vom Regisseur beabsichtigt wurde. Dies ist auch das Ziel eines jeden Heimkinoenthusiasten. Doch selbst im digitalen Zeitalter werden viele Steine in den Weg gelegt. Eines der Hauptprobleme sind die unterschiedlichen Farbräume zwischen unserem veralteten Videostandard und dem analogen Kino. Um einen angemessenen Kompromiss zu finden, haben die Ingenieure professionelle Hilfe aus Hollywood in Anspruch genommen. Der resultierende Cinema1-Modus setzt sich teilweise über die jetzige Videonorm hinweg, um der Farbenpracht des Originals näher zu kommen. Dieser Ansatz ist logisch und im Ergebnis sehenswert. Wer dennoch konservativ gemäß der Videonorm schauen will, der ist mit dem Color1-Modus bestens bedient, hier werden alle Videonormen, von Farbraum über Weißabgleich bis hin zu Gamma, penibel eingehalten, ohne dass der Anwender selbst Hand anlegen muss. Durch die verschiedenen Modi ist es Panasonic gelungen, allen Ansprüchen Rechnung zu tragen, besser und vielseitiger geht es kaum. Mit der Kompatibilität der HDMi1.3 Eingänge zu dem xvYCC-Standard ist der PT2000 zudem noch zukunftssicherer als sein Vorgänger. Potenzial bieten weiter Kontrast und Bildschärfe. Der Einsatz der neuen D7-Technologie mit erhöhter Füllrate und mehr Helligkeit und die komplette Überarbeitung der optischen Komponenten mit verbesserten Polfiltern und auf D7 angepasstem Screen Smooth hat sich sichtbar bezahlt gemacht. War der Vorgänger in der Disziplin schon gut, so steigert der PT-AE2000 die Bildplastizität nun auf ein Niveau, das so manchen Konkurrenten im wahrsten Sinne des Wortes blass aussehen lassen kann. Besonders neugierig sind wir hier auf weiteres Tuning-Potenzial, das wir leider erst in den nächsten Wochen untersuchen können. Ebenfalls gesteigert wurde die Bildschärfe. Sowohl auf optischer Ebene als auch in der Signalverarbeitung haben die Ingenieure versucht, das Produkt zu verbessern. Nach unserem ersten Sichttest ist dieses Vorhaben gelungen, der PT-AE2000 wird seiner "FullHD"-Kategorie im vollen Maße gerecht.
Schon nach dieser kurzen Begegnung steht für uns außer Frage, dass der PT-AE2000 zu den besseren seiner Generation in diesem Jahr gehören wird, und das zu einem Preis von €2699.-. Auch hier gilt: Ansehen ist Pflicht...
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