Der Weg zur Perfektion im Bild:
Datacolors Colorfacts
Cine4Home zu Besuch bei dem begleitenden Seminar für Neueinsteiger
und Forteschrittene...
Zur Hauptseite www.Cine4Home.de


Mit freundlicher Unterstützung von der

Image Vertriebs GmbH


Die Ansprüche an die Bildqualität von Flachfernsehern und Großbildprojektionen wächst kontinuierlich. Reichte es vor ein paar Jahren noch aus, dass ein Projektor / TV einfach ein ansprechend "buntes" Bild zeigte, so legen die meisten Heimkonfans heutzutage Wert auf eine möglichst originalgetreue Reproduktion des Kinooriginals. Alle Farben sollen so erscheinen, wie es im Kino war, die Bildkomposition soll so sein, wie es vom Regisseur beabsichtigt war.

Eine akkurate Bilddarstellung erfordert die Einhaltung aller Videonormen bezüglich Farben und Helligkeit, was "ab Werk" leider oft nicht gewährleistet ist. Eine nachträgliche Justage ist aber mit den meisten modernen Projektoren möglich, selbst günstige Einstiegsgeräte bieten hier von Generation zu Generation mehr Parameter, getreu nach dem Motto: "je mehr, desto besser". Dieser Grundsatz ist auch weitgehend sinnvoll, denn mit ihnen können Defizite in der Werkseinstellung nicht selten ausgegelichen werden.

Doch wie trimmt man einen Projektor / Bildschirm auf die Videonormen? Was für eine Ausrüstung ist notwendig? Welche Videonormen gelten?

Grundlage für eine Bildkalibrierung sind neben einer gewissen Erfahrung hochwertige Messinstrumente sowie ein möglichst umfangreiches und flexibles Computerprogramm zur Bildanalyse. Eines der bekanntesten ist das amerikanische "Color Facts" aus dem Hause Datacolor.

In nur wenigen Jahren hat es sich zu der Kalibrierungssoftware schlechthin entwickelt: Nahezu jedes Testmagazin zieht das System zur objektiven Bildbewertung zu Rate, viele professionele Bildkalibrierer nutzen es als Hauptwerkzeug.

Mit einem Preis von rund €2000.- ist Colorfacts nicht gerade billig, aber im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten immer noch ein Schnäppchen. Zielgruppe sind Heimkinohändler, die die Projektorkalibrierung als Serviceleistung anbieten wollen. Und immer mehr Händler sehen in diesem Servicebereich auch Bedarf. Wer sonst außer dem Fachhandel soll zwischen Hersteller und Käufer eventuelle Defizite in der Bilddarstellung durch eine nachträgliche, professionelle Kalibrierung ausgleichen? So ist es kein Wunder, dass immer mehr Heimkino-Fachgeschäfte diese Software in ihr Repertoire aufnehmen und auf Wunsch jeden Projektor oder Fernseher auf eine möglichst gute Bilddarstellung trimmen. Da bietet es sich an, eine flexible Software einzusetzen, die zudem verständlich und leicht erlernbar ist. Bei Colorfacts spielen zwei Hauptkomponenten zusammen, Hardware und Software:

Inhaltsübersicht

1. Colorfacts, die Hardware
1.1 Gretag-Macbeth Eye One Beamer
1.2 Datacolor Spyder Pro
1.3 Welcher Sensor ist der bessere?
1.4 Dongle

2. Quelle für Testbilder

3. Colorfacts, die Software
3.1 CIE Chart
3.2 Spectral Scan Instrument
3.3 Luminanz Meter
3.4 Color Temperature Meter
3.5 RGB Levels Meter
3.6 Target Meter
3.7 Temperature Histogram
3.8 RGB Histogram
3.9 Luminance Histogram
3.10 Contrast Wizard
3.11 Brightness Uniformity Wizard

4. Erlernen der Softwrae und der Bildkalibrierung: Begleitendes Seminar
4.1 Unser Fernsehstandard
4.2 Verkabelung / Installation / Signalarten
4.3 Farbenlehre
4.4 Praktischer Teil: Gemeinsame Kalibrierung eines Plasma-TVs und eines Projektors

5. Fazit / Bezugsquelle

6. Anhang: Die Peter Finzel Test-Disk

 

1. Hardware

Zur Bildanalyse ist ein möglichst hochwertiges Messinstrument, ein Sensor, erforderlich. Dieser kommt in der Regel aus dem Profibereich und ist entsprechend teuer: Preise von weit über € 10,000.- sind keine Seltenheit. Um die Bildkalibrierung bezahlbar zu machen, unterstützt die Colorfacts-Software günstige und dennoch qualitativ hochwertige Sensoren, die von Colorfacts perfekt unterstützt werden. Drei Sensoren kommen dabei meist zum Einsatz:

 

1.1 Gretag-Macbeth Eye One Beamer

Der bekannteste Sensor ist der "Eye One Beamer" von dem Schweizer Hersteller Gretag-Macbeth. Er gehört nicht zum direkten Lieferumfang, kann aber einzeln dazu erworben werden.

Optisch exklusiv und futuristisch, vermittelt er einen qualitativ sehr hohen Eindruck. Zahlreiches Zubehör ermöglicht einen flexiblen Einsatz: Messung von Bildröhren (per Saugknopfhalterung), Messung von Plasma- und LCD-Displays (per Hängehalterung) und die Messung von Projektoren (per Stativhalterung).

In der Projektorvariante wird das reflektierte Licht der Leinwand gemessen, somit die gesamte "Kette" der Videoprojektion berücksichtigt. Mit einem zusätzlichen Diffusor kann auch im Lichtweg gemessen werden.

Bei dem Eye One handelt es sich um ein sogenanntes "Spektroradiometer". Dies bedeutet, dass der Sensor nicht nur den Anteil der Grundfarben, sondern stets das gesamte Lichtspektrum des ausgegebenen Videobildes misst. Der Vorteil: Eine genaue Farbmessung wird gewährleistet, der Anwender kann in entsprechenden Graphen die Spektral-Farbverteilung verfolgen (vgl. unten).

Doch die Beschaffenheit des Sensors birgt auch Nachteile: Als erstes wäre da die genaue Ausrichtung des Sensors. Die Lichteinfallswinkel sind relativ gering, so dass stets nur ein Bildausschnitt gemessen werden kann. Zwar stellt dies bei der Messung von Testbildern kein großes Handicap dar, doch muss vor jeder Kalibrierung der Sensor genauestens platziert werden, um wirklich akkurate Ergebnisse zu erhalten.


Kleiner Lichteinlass (rechts)

Ein weiterer Ungenauigkeitsfaktor des Sensors ist die hohe Empfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen und Statische Aufladung durch zeitlich längeren Lichteinfall. Vor jeder Messung sollte mit dem Sensor ein "Dark Reading" durchgeführt werden. Hier wird der Lichteinlass komplett verdunkelt und der Sensor stellt seinen "Nullpunkt" neu ein. Dieser Vorgang geht zum Glück recht schnell, muss aber mit Regelmäßigkeit während der Messungen wiederholt werden. Die aktuelle Colorfacts-Software meldet automatisch, wenn der Sensor neu abgeglichen werden sollte (ca. alle 10 - 20 min).

"Last but not least" ist ein bekannter Nachteil des Sensors, dass er bei sehr wenig Lichteinfall (bei dunkler Bildhelligkeit des Projektionsbildes) ungenau arbeitet. Unterschreitet das Videobild eine gewisse Helligkeit, sind keine reproduzierbar stetigen Ergebnisse zu erzielen. Dies liegt vor allem daran, dass die RGB Werte aus der Spektralmessung berechnet werden, die besonders anfällig gegenüber Rauschen ist. Bei unseren Tests zeigte der Sensor bei dunklen Projektionsbildern Abweichung von bis zu 20%! Bei der Installation ist daher auf eine genaue Ausrichtung zu achten. Sind keine optimalen Helligkeitslevel gegeben, darf den Messergebnissen hier nur bedingt getraut werden. Dieses Manko kann man mit einer Direktmessung per Diffusor am besten ausgleichen.

Insgesamt bietet der Gretag-Macbeth sehr gute und weitgehend akkurate Ergebnisse. Der Anwender sollte allerdings die Stärken und Schwächen des Sensors genau studieren, um nicht von falschen Messergebnissen verwirrt zu werden.

 


1.2 Datacolor Spyder2 Pro

Zusammen mit Colorfacts bietet Datacolor nun einen neuen Sensor aus eigenem Haus, den "Spyder2". Der schwarze "Puck" mit silbernem Haltekreuz unterscheidet sich äußerlich deutlich von dem Eye One:

Auch die Arbeitsweise ist grundlegend anders: Der Spyder ist kein Spektrometer, sondern ein "Tristimulus"-Sensor, er misst mit Hilfe von integrierten ICs die Intensität jeder Grundfarbe (Rot, Grün und Blau) separat. Zu diesem Zweck ist jeder der Mess-ICs mit einem eigenen Farbfilter versehen. Experten trauen diesem Verfahren weniger, da die Messgenauigkeit stark von der Qualität der Farbfilter abhängt, unter Umständen fällt ein Teil des Lichtspektrums bei der Messung unter den Tisch.

Bei unseren Tests der Projektorkalibrierung erschienen diese Bedenken aber weitgehend unbegründet: Mit gewisser Genauigkeit entsprechen die Messergebnisse bei gleichen Bedingungen denen des Eye One. Abweichungen bei Helligkeit und Farbverteilungen sind gering und liegen im Rahmen der Messtoleranzen. Die Messergebnisse des Spyder sind daher sehr akkurat, zumindest bei Farbräumen nahe der Videonorm. Aufgrund der unterschiedlichen Technik unterscheidet sich auch die praktische Anwendung. Hier bietet der Spyder Vorteile:

Der Sensor verändert seine Messeigenschaften nicht über einen kurzen Zeitraum wie der Eye One. Daher brauchtd er Senso auch kein Dark-Reading pro Mess-Sitzung, um eine gleichbleibende Messgenauigkeit zu gewährleisten.

Die Lichteinfallswinkel des Spyder sind größer. Dies erlaubt eine großflächigere Messung der Testbilder (je nach Abstand des Sensors). Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass keine störenden Lichtquellen das Messergebnis verfremden.

Der Spyder überzeugt als Sensor ebenfalls. Er liefert akkurate Ergebnisse, ist flexibel in der Nutzung und bietet gerade bei Flachbildschirmen eine sehr gute Genauigkeit. Allerdings können je nach Spektraleigenschaften der UHP-Lichtquelle bei Projektoren Ungenauigkeiten entstehen. Und ebenfalls braucht der Spyder2 eine gewisse Lichtmenge, um akkurate Ergebnise zu erzielen. So kann das Messen dunkler Bereiche zuweilen schwierig werden. Mit einem Aufpreis von nur € 150.- zur Colrofacts-Software ist der Sensor für seine Leistungsfähigkeit ein wahres Schnäppchen.

 


1.3 Welcher Sensor ist der bessere?

Beide Sensoren haben ihre Stärken und Schwächen. Hier sollte der Anwender selber entscheiden, wo er die Prioritäten setzt. Für wirklich akkurate Ergebnisse ist in unseren Augen bei Projektoren das Spektroradiometer zu bevorzugen. Insgesamt ergänzen sich beide Sensoren in Genauigkeit und Eigenschaften sehr gut, so dass es sich empfiehlt, beide Sensoren für das System einzuplanen.

 


1.4 Dongle

Software in der Preisklasse eines Colorfacts ist verständlicherweise sehr gut geschützt vor Raubkopien. Ältere Versionen mussten bislang für jeden einzelnen Rechner lizensiert werden. Nur eine Installation pro Lizenz war erlaubt. Doch gerade professionelle Anwender benutzen oft verschiedene Computer und brauchen Flexibilität. Hier hat der Hersteller reagiert und bietet für Colorfacts ein Donglesystem an. Entweder funktioniert die Sensorhardware als Dongle, oder man verwendet das mitgelieferter USB Dongle. Nur bei eingestecktem Dongle funktioniert die Software. Somit ist es dem Benutzer möglich, beliebig viele Rechner mit Colorfacts auszustatten, aber nur ein Rechner kann jeweils zeitgleich das Programm ausführen!


Das €2000.- - Dongle


2. Quelle für Testbilder

Jede Bildkalibrierung per Sensor erfordert die Messung unterschiedlicher Testbilder. Colorfacts bietet die Möglichkeit der automatischen Testbildgenerierung. Hierfür muss der verwendete Computer als Signalquelle am Projektor / Plasma über RGB H/V bzw. DVI angeschlossen werden.


Testfarben-Generator

Doch nur selten dient der PC auch als Signalquelle für das Heimkino. Erfolgt die DVD-Zuspielung z.B. durch einen Stand-Alone DVD Player, kann auch dieser als Signalquelle für die Testbilder dienen. Zwar liegt Colorfacts eine Test Bild-DVD bei, wir empfehlen dennoch die Peter Finzel Test DVD (siehe Anhang).

Sie ist angenehm günstig (€ 19,80) und bietet alle wesentlichen Testsequenzen plus ein informatives Handbuch. Außerdem ist sie als PAL-DVD Colorfacts-zertifiziert.

 


3. Die Software

Datacolor hat bei dem Erscheinungsbild der Colorfacts Software den Schwerpunkt auf eine intuitive Bedienung gelegt. Anstelle verwirrender Zahlenkolonnen von Messergebnissen, werden sämtlich Bildanalysen grafisch anschaulich und verständlich aufbereitet. Je nach zu untersuchendem Kalibrierungsaspekt (Gammaverteilung, Farbtemperatur etc.) stehen unterschiedliche Messprogramme, sogenannte "Wizards" zur Verfügung. Sie können alle zeitgleich oder separat, je nach Geschmack, angezeigt werden.


Die Oberfläche der Software ist frei konfigurierbar

Die gemessenen Ergebnisse können direkt abgespeichert werden, wahlweise als Hardcopy des jeweiligen Wizards als auch als Messzahlendateien zur Verwendung in anderen Programmen wie z.B. Microsoft Excel. Die einzelnen Messinstrumente im Überblick:

 

3.1 CIE Chart

Das CIE Chart zeigt den Farbumfang des zu kalibrierenden Gerätes. Die Analyse besteht aus einer sequentiellen Messung der Grundfarbentestbilder (Rot, Grün, Blau, Zyan, Magenta, Gelb) sowie eines Weißtestbildes. Der Sensor untersucht die Intensität und Farbreinheit der jeweiligen Farbe.
Die Ergebnisse werden in dem sogenannten "Color Gamut" dargestellt.

Hier lässt sich einfach grafisch ablesen, welche Grundfarben der Projektor im Verhältnis zu einem Bildstandard (hier HDTV) kräftig genug darstellen kann, um alle möglichen Farben erzeugen zu können. Das weiße Dreieck markiert den Farbumfang des Projektors / Displays, das schwarze Dreieck den Farbumfang des HDTV Signals. Im obigen Diagramm zeigt der Projektor Defizite im Blau- und Rotbereich.

 

3.2 Spectral Scan Instrument

Das "Spectral Scan Instrument" zeigt die Wellenlängen der vom Projektor ausgesendeten Lichtstrahlen. Jede Wellenlänge entspricht für unsere Augen einer gewissen Farbe. Wellenlängen um 450nm (Nanometer) erscheinen z.B. blau, Wellenlängen um 650nm rot, etc..

Das Diagramm zeigt die Intensität des Projektionslichtes in den einzelnen Farbabschnitten. Das SpectralScan Instrument kann genutzt werden, um die Grundfarbenreinheit eines Projektors weiter zu analysieren. Hier kann man eventuell erkennen, warum ein Projektor z.B. kein reines Grün darstellen kann.

 

3.3 Luminanz Meter

Das Luminanz Meter gibt die gemessene Bildhelligkeit in absoluten Werten an. Die gängigste Einheit ist hier cd/m² (Candela / Quadratmeter).

Hiermit kann der Schwarzwert und die maximale Lichtleistung des Projektors überprüft werden.

 

3.4 Color Temperature Meter

Das "Color Temperature Meter" gibt die gemessene Farbtemperatur in Kelvin an. Hier kann direkt abgelesen werden, wie stark die dargestellte Farbtemperatur einer Graufläche von dem Optimum (für Heimkino D65 / 6500K) abweicht.




3.5 RGB Levels Meter

Das RGB Levels Meter zeigt im Balkendiagramm, wie stark die Grundfarbenverteilung der gemessenen Graustufe vom Optimum (100%) abweicht.

Liegen alle drei Werte bei 100%, ist die gewünschte Farbtemperatur perfekt erreicht.

 

3.6 Target Meter

Das Target Meter ist eine andere Darstellungsform des RGB Meters. Der Zielpunkt ist die perfekte Farbtemperatur der zu messenden Graustufe.

An den Rändern befinden sich die Grundfarben. Tendiert der Messpunkt zu einem der Ränder, ist der jeweilige Farbanteil zu stark (hier grün).

 

3.7 Temperature Histogram

Zur Farboptimierung eines Displays / Projektors reicht die Kalibrierung einer einzigen Graustufe nicht aus. Um eine akkurate Farbdarstellung aller Kinobilder zu gewährleisten, muss das Grau in allen Helligkeitsleveln den erforderlichen D65 / 6500K entsprechen. Zur übersichtlichen Darstellung der Farbgenauigkeit eines Gerätes dient das "Temperature Histogram". In 10er Schritten wird die Farbtemperatur von Graustufen unterschiedlicher Helligkeit hintereinander gemessen (0 bis 100). Die Ergebnisse werden automatisch in ein Diagramm eingetragen.

Auf der x-Achse befinden sich die steigenden Helligkeits-Level, auf der y-Achse die gemessenen Farbtemperaturen. Je genauer die Ergebnis an der Ideallinie (gestrichelt) liegen, desto perfekter die Farbdarstellung des Projektors.

 

3.8 RGB Histogram

Das "RGB Histogram" dient als Ergänzung zum Temperature Histogram. Nach der Messung der Graustufen wird hier aufgezeigt, wie weit die Grundfarbenverteilung vom Optimum (gestrichelte Linie 100%) abweicht. Auf der x-Achse befinden sich die Helligkeits-Level, auf der y-Achse die prozentualen Abweichungen.




3.9 Luminance Histogram

Für einen plastischen Bildeindruck ist eine gleichmäßige Helligkeitsverteilung notwendig. Sie kann mit dem "Luminance Histogram" gemessen werden. Wie bei der Farbmessung werden die verschiedenen Graustufen hintereinander gemessen und in ein Diagramm eingetragen.

Auf der x-Achse befinden sich die Helligkeits-Level, auf der y-Achse die tatsächlich gemessene Bildhelligkeit. Anhand der Kurve kann die Gleichmäßigkeit des Helligkeitsanstiegs abgelesen werden. Ein für Videobilder perfekter Wert entspricht einer 2.2 Kurve.

 

3.10 Contrast Wizard

Mit Hilfe des "Contrast Wizards" kann der Kontrast des Projektors / Displays gemessen werden. Zuerst misst das Programm die Helligkeit des Schwarzwertes, anschließend die des Weißwertes. Angezeigt wird das Kontrastverhältnis.

Alternativ kann auch der ANSI - Kontrast gemessen werden. Hierfür wird Weiß- und Schwarzwert in einem Schachbrettmuster gemessen. Diese Messung ist praxisnäher und berücksichtig das im Raum befindliche Streulicht.


Weiß und Schwarz wird in einem der Kästchen gemessen


3.11 Brightness Uniformity Wizard

Der "Brightness Uniformity Wizard" dient zur Überprüfung der Ausleuchtungshomogenität eines Displays / Projektors. Zuerst wird der Sensor auf die Mitte des Bildes ausgerichtet, anschließend auf eine der Ecken. Nach der Messung gibt das Programm den eventuellen Helligkeitsabfall an.


4. Erlernen der Software und der Bildkalibrierung: Begleitendes Seminar

Soweit die Hard & und Software. Doch mit der Software alleine ist es nicht getan, sie stellt nur ein Sammlung von Werkzeugen dar, die der Besitzer auch zu bedienen wissen muss. Daher macht der Kauf der Software den Käufer auch nicht automatisch zum Experten, dieser muss sich in die Materie einarbeiten und Erfahrungen sammeln. Kalibrieren ist nicht unlernbar, ja es ist sogar überraschend einfach, wenn man "den Bogen raus hat". Und man muss sicherlich kein Ingenieur oder Genie sein, um die Grundprinzipien der Bildkalibrieung zu verstehen. Am schwierigsten gestaltet sich, wie bei vielen Themen, der erste Einstieg.

Vertrieben wird die Colorfact-Software aus dem schweizerischen Hause Datacolor von der Image Vertriebs GmbH, die durch viele High-End Produkte aus dem Heimkino- & Audiobereich bekannt ist. Als serviceorientiertes Unternehmen belässt man es nicht bei dem bloßen Verkauf der Software, sondern ist darum bemüht, den Kunden bei dem ersten Einstieg in die Materie Hilfestellung zu geben und möglichst viel Know-How zu vermitteln. Aus diesem Grunde veranstaltet die Image Vertriebs GmbH in regelmäßigen Abständen ein spezielles Colorfacts-Seminar, bei dem die Software, technische Hintergründe und die Grundvorgehensweise bei der Bildkalibrieung an einem Tag behandelt werden. Wir waren persönlich vor Ort, um an einem Seminar teilzunehmen:

Bei unserer Ankunft waren wir von der erstaunlich hohen Anzahl an Besuchern überrascht. Es zeigt sich langsam, dass die Wichtigkeit des Services und die hohen Ansprüche der Kunden zunehmend Beachtung finden.


Volles Haus beim Colorfacts-Seminar in diesem Herbst


Alle Zuhörer folgten gespannt den Ausführungen des Vortragenden, Herrn Raphael Vogt, der sich als AV-Consultant und Journalist in der Branche einen Namen gemacht hat und welchen wir ebenfalls in seiner Kompetenz sehr schätzen.


Zusammenarbeit mit dem erfahrenen
AV-Consultant Raphael Vogt


Nähere Information und Referenzen zu Raphael Vogt
findet man unter http://www.av-consultant.de

Das Seminar war didaktisch in drei Haupteilen aufgebaut: Grundlagen und Wurzeln der Videotechnik, Farbenlehre und die Vorgehensweise zur Bildoptimierung. Durch dieses umfangreiche Programm soll sowohl der Anfänger als auch der Fortgeschrittene nach dem Seminar auf einen Wissensstand gebracht werden, der ihm alle Grundlagen von Colorfacts vermittelt und ihm erlaubt, sich "auf eigene Faust" zu hause weiter in die Materie und Software einzuarbeiten. Denn eines sollte von vornherein klar sein:

An nur einem Tag kann man aus einem Laien keinen Kalibrierprofi machen. Zwar ist das Thema bei weitem nicht so kompliziert, wie so mancher denken mag, doch eine gewisse und fleißige Einarbeitungszeit ist unabdingbar, erst im Laufe der Zeit sammelt man Erfahrungen und bekommt ein Gespür dafür, wie sich die einzelnen Projektorenmodelle verhalten. Ohne Eigeninitative "läuft nichts" in der Welt der Heimkinoprojektion.

Doch zurück zum Seminar: Im ersten Teil wurde zunächst ein informativer und zum Teil überraschender Einblick über die Geschichte der Videotechnik gegeben. So war es für viele neu, dass das Fernsehen schon mechanische Vorläufer hatte und der erste Videoprojektor schon in den 50er Jahren(!!) sein Debüt gab.

 

4.1 Unser Fernsehstandard

Deutlich wurde in diesem Abschnitt aber auch, dass sich die Fernsehtechnik seit rund vierzig Jahren, sprich Einführung des Farbfernsehens, nicht nennenswert weiterentwickelt hat. Fortschritte wurden vornehmlich in der nachträglichen Bildaufbereitung gemacht, weniger bei der Signalübertragung. Lediglich der Sprung in das Digitalzeitalter erlaubt größere Bandbreiten und damit eine Ausreizung des PAL-Standards bis zu 720 x 576 Pixeln. Während dies bei Fernsehübertragungen durch Bandbreiten-Geiz zwar weiterhin selten der Fall ist, hat sich vor allem die DVD als Aufzeichnungsmedium profiliert.


Nicht verändert hat sich die Halbbild-Übertragung, sprich das Abwechseln der geraden und ungeraden Bildzeilen zur Erhöhung der Bildfrequenz. Moderne Projektoren und Bildschirme stellen Videobilder aber stets progressiv dar. Wichtig ist daher eine anschließende Aufbereitung des Videosignals, genannt "De-Interlacing". Auch auf dieses Thema wurde im Seminar ausführlich eingegangen.

Nach diesem Rückblick über die Videotechnik ging es weiter mit einem Ausblick auf die kommenden Standards und HDTV. Fast jeder Heimkinofan wartet sehnsüchtig auf den Standard der Zukunft, der im kommenden Jahr endlich großflächig eingeführt werden soll. Besonders interessant war in diesem Teil die Gegenüberstellung der unterschiedlichen HD-Standards und die Vorteile eines jeden einzelnen. Schnell wurde deutlich, dass 1080i nicht zwangsläufig stets die beste Wahl ist und auch das 720p Format seine Daseinsberechtigung beibehält. Vom zum übertragenden Material hängt es ab!



4.2 Verkabelung / Installation / Signalarten

Weiter ging es mit der korrekten Verkabelung der zu kalibrierenden Videokette. Dies macht auch Sinn, denn Grundvoraussetzung ist eine möglichst hochwertige Signalverarbeitung. Nur wenn in diesem ersten Schritt alles stimmt, lohnt sich erst die weiterführende Kalibrierung. Ziel muss es zunächst immer sein, die beste Übertragungsart vorab zu wählen und dies ist in Anbetracht der wachsenden Zahl an Signalstandards nicht immer leicht. Welches Signal ist für welche Kabellängen am zuverlässigsten? Welche Auflösung sollte bei einer digitalen Verkabelung gewählt werden? Welche Varianten sollten nur "zur Not" Verwendung finden? All dies sind Aspekte, die bei einer Installation gewissenhaft vorab geklärt werden müssen. Herr Vogt gab dabei einen übersichtlichen und informativen Überblick über alle Eventualitäten.

 

4.3 Farbenlehre

Ist alles richtig vernetzt, geht es an die eigentliche Kalibrierung auf die Videonormen. Um eine solche Kalibrierung durchführen zu können, muss man sich erst einmal mit besagten Videonormen vertraut machen. Die Tatsache, dass verschiedene Standards (z.B. PAL, NTSC, HDTV) auch noch unterschiedliche Normen zu Grunde legen, macht die Sache nicht gerade einfach. In dem Seminar-Abschnitt "Farbenlehre" wurden die wichtigsten Grundlagen der Videonormen vermittelt: Farbraum und Weißbalance (Greyscale-Tracking). Herr Vogt erläuterte die Farbmischung, das Farbenmodell mit der der mathematischen Repräsentation aller Farben durch Koordinaten und den Zusammenhang zwischen Weißbalance und neutralem Farbverhalten.


In einem zugegeben sehr kompaktem "Crashkurs" bekamen hier die Zuhörer die Grundkenntnisse der Farbdarstellung und der Videonormen vermittelt. Wer nicht ganz mitkam und Rückfragen hatte, konnte diese aber jederzeit stellen. Von dieser Möglichkeit machten im Laufe des Seminars auch viele Teilnehmer regen Gebrauch, so dass zuweilen angeregte Diskussionen entstanden.


Zwischenfragen und Diskussionen waren ausdrücklich erwünscht




4.4 Praktischer Teil: Gemeinsame Kalibrierung eines Plasma-TVs und eines Projektors

Nach all der (notwendigen) Theorie ging es dann zum praktischen Teil über: "Learning by doing" gilt für die Projektorenkalibrieung mehr als bei vielen anderen Themen, denn nur durch eigenes Hand anlegen sammelt der Anwender Erfahrungen, aus denen er wichtige Erkenntnisse ziehen kann. Denn trotz aller Theorien und Normen hat letztendlich doch jedes Gerät sein spezielles Eigenleben, das es zu ergründen gilt.


Raphael Vogt erläutert die Einmessung Schritt für Schritt
am Beispiel eines Plasma-TVs

In Anbetracht der großen Teilnehmerzahl des Seminars wurde der praktische Teil in zwei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe kalibrierte gemeinsam mit Herrn Vogt ein Plasma-Bildschirm der Firma Runco, die zweite Gruppe zog um in den komplett optimierten Heimkinoraum der Image Vertriebs GmbH zwecks Einmessung eines HD-Projektors.


Gemeinschaftliches Einmessen in einem der
schönsten Heimkinoräume Deutschlands

Die Betreuung und fachliche Beratung übernahm hier Herr Rutz, der ebenfalls auf jahrelange Erfahrung im Bereich Heimkino und Messtechnik zurückgreifen kann.

Doch wie sieht das in der Praxis aus? Nach dem Aufbau der Messinstrumente und Start des Programmes gilt es erst einmal, den Ausgangszustand des Projektors zu analysieren. Man beginnt mit den "Device Primaries". Wie unter 3.1 ("CIE Chart") beschrieben, werden die Grundfarben des Projektors gemessen und daraus der Farbumfang berechnet. Hier entlarvt Colorfacts eventuell die ersten Projektordefizite. An den Schwächen, die sich hier zeigen, lässt sich oft leider nicht viel ändern. Sie sind sozusagen in den Projektor "eingebaut".

Nach dem ersten Eindruck über den möglichen Farbumfang gilt es, die Helligkeits- und Farbverteilung zu überprüfen. Hierfür werden die Graustufen aller Helligkeitslevel durchgemessen, je mehr Graustufen, desto detaillierter das Ergebnis. Die anschließend gezeigten Histogramme zeigen uns die Farbtemperatur, RGB-Level und den Gammaanstieg.



Nicht selten ungenaue Bilddarstellung ab Werk

Erste Anhaltspunkte werden gegeben: Man sieht die eventuellen Ungenauigkeiten in den Farbeinstellungen und den Anstieg der Helligkeitskurve. Jetzt gilt es, das Bild zu optimieren. Da man den Kontrastumfang des Projektors möglichst gut nutzen möchte, sollte Maximalhelligkeit und Schwarzwert punktgenau eingestellt werden. Dies erfolgt am besten mit entsprechenden Testbildern.

Die Einstellungen sollten so vorgenommen werden, dass keine der zahlreichen Graustufen im Schwarz bzw. Weiß verschwinden. Alle Helligkeiten sollten klar differenzierbar bleiben.

Nun erfolgt eine grobe Farbkalibrierung. Um Zeit zu sparen, wird nur eine helle Graustufe und eine dunkle Graustufe auf die erforderlichen D65 / 6500K optimiert (z.B. 80 IRE und 30 IRE). Dies lässt sich im "Continuous Reading" Modus mit Hilfe des RGB Meters durchführen. Hier misst der Sensor in Echtzeit direkte Änderungen, die man im Bildmenu des Projektors vornimmt. Letzteres ist auch der limitierende Faktor der Bildoptimierung. Je mehr Funktionen ein Projektor bietet (z.B. separate R,G und B Einstellungen für den Weißabgleich), desto genauer lässt sich das Bild perfektionieren. Fast jeder Projektor hat unterschiedliche Einstell-Regler die sich auch noch unterschiedlich verhalten und auf das Bild auswirken. Hier ist viel Erfahrung und Geduld erfordert, um die gebotenen Optionen zur Bildoptimierung sinnvoll zu nutzen. Nicht selten ist sogar eine externe optische Korrektur der Projektoroptik per Farbfilter erforderlich.

Nach der groben Anpassung der hellen und dunklen Graufläche wird der gesamte Helligkeitsumfang, wie bei Beginn, durchgemessen und überprüft, wie Helligkeits- und Farbverteilung im Ganzen reagiert hat.

Nun erfolgt die Feinkalibrierung aller Graustufen. Es gilt die Farbdarstellung anzupassen, die Helligkeitsverteilung auf das gewünschte Gamma zu optimieren und dabei eine maximale Kontrastausnutzung beizubehalten. Kein einfaches Unterfangen, denn eines sollte an dieser Stelle erwähnt werden: Colorfacts bietet zwar alle erforderlichen Voraussetzungen (Akkurate Messinstrumente und übersichtliche Messergebnisse), aber "Step by Step" Anweisungen, was der Anwender wann und wie im Bild-Menu verändern sollte, gibt es nicht. Das entsprechende Fachwissen über Auswirkung der einzelnen Regler und praktische Vorgehensweise (wie oben kurz vorgestellt), muss der Anwender von sich aus mitbringen.

All dies vorausgesetzt, können bei vielen Projektoren deutliche Verbesserungen bis hin zur fast perfekten Farb- und Helligkeitsdarstellung erzielt werden.



Neues Bildgefühl nach Kalibrierung


Diese Vorgehensweise führte in den beiden "Praxisversuchen" auch zum Ziel. Am Plasma wurde aber oben erwähntes "Eigenleben" anschaulich deutlich: Plötzlich reagierte das Gerät nicht so, wie es seine Einstellparameter vorsahen, das Gerät in den Griff zu bekomme erforderte schon ein gewisses Maß investigativer Vorgehensweise. Doch so ist es beim Kalibrieren: Man wird immer wieder überrascht und wenn man über die Zusammenhänge nachdenkt, lernt man stetig etwas hinzu. Somit ist es für den Fachhändler nicht nur dienlich, dem Kunden einen genauen Einmessservice zu bieten, er lernt auch die Vorzüge und Nachteile eines jeden Gerätes genau kennen und kann so bei der Kaufberatung noch besser auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingehen. Wer einen Projektor oder Fernseher einmal von A bis Z eingemessen hat, der kennt es so gut wie auswendig. Eine objektive Qualitätsbeurteilung wird erleichtert, wovon nicht zuletzt auch unserer Tests auf Cine4Home profitieren.

 


5. Fazit / Bezugsquelle

In Anbetracht des wachsenden Qualitätsanspruches an die Bildqualität im heimischen Kino ist eine gewissenhafte Einstellung der Bildgeräte, seien es Projektoren oder Bildschirme, nicht mehr wegzudenken. Ohne Messinstrumente ist dies aber nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Wer sicher gehen will, dass die Videokette möglichst genau das Bild darstellt, das von den Filmemachern beabsichtigt wurde, der kommt um eine akkurate Einmessung nicht herum.

ColorFacts bietet dabei genaue Messinstrumente und Dank der durchdachten Software eine ungemein komfortablen und ergebnisorientierte Bedienung. Der Preis scheint auf den ersten Blick sehr hoch, aber tatsächlich handelt es sich für ein professionell nutzbares Bildanalyseprogramm um ein wahres Sonderangebot. Der Gegenwert ist eine neue Bilddarstellung, die die Eigenschaften des Projektors ausreizt und dem vom Regisseur beabsichtigten Kinobild so nahe wie möglich kommt, und das für beliebig viele Projektoren.

Wichtig bei der Software ist es, dass sich der Anwender ausgiebig mit ihr beschäftigt. Denn das Messprogramm liefert zwar Ergebnisse, doch optimieren muss der Anwender! So muss dieser die Grundlagen der Vorgehensweise erlernen und durch praktsiche Wiederholung immer wieter vertiefen und möglichst viele Erfahrungen sammeln.


Michael Liesenfeld von der Image Vertriebs GmbH erläuterte nach dem Seminar
die verschiedenen Kalibrierpakete aus dem Hause Datacolor

Das unterstützende Seminar bietet dafür einen hervorragenden Einstieg, kann aber selbstverständlich nicht in ein paar Stunden aus einem Laien einen Kalibrierprofi machen. Doch wer gewissenhaft folgte, bekam alle wesentlichen Grundkentnisse vermittelt, die er für einen ersten Einstieg braucht. Und für Fragen steht das Tema der Image Vertriebs GmbH auch in den Folgemonaten stets zur Verfügung. Wir können zu diesem außerordentlich engagierten Kundenservice nur gratulieren und jedem Händler und Interessenten empfehlen, eines der Colorfacts Seminare zu besuchen.

Die Teilnahme setzt dabei keinesfalls den Kauf der Software voraus. Gegen eine angemessene Teilnahmehgebühr kann auch jeder, der ersteinmal nur "hineinschnuppern" will, dem Seminar beiwohnen und lernen. Einen guten Einstieg bietet hier auch die Software "SpyderTV", mit der Bildschirme, nicht ganz so aufwändig wie bei Colorfacts, überprüft und eingemessen werden können (Nettopreis: €169.-).


Unmittelbar nach dem Seminar erhielt jeder Teilnehmer eine Urkunde,
als Beleg für die neu erlangten Kenntnisse


Als jahrelange Nutzer des Programmes können wir Colorfacts nur wärmstens empfehlen. Nicht zuletzt basiert stets auch ein großer Teil eines jeden unserer Tests auf der Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit dieses Systems, und das Paket aus Software + Sensoren hat uns bisher nicht einmal im Stich gelassen. Es arbeitet zuverlässig stabil, liefert für Kunden anschauliche und leicht zu verstehende Protokolle und zeigt "last but not least" sehr genaue Ergebnisse, die sonst nur mit weitaus teurerer Software realisiert werden können. Als Colorfacts Referenz Partner erster Stunde empfehlen wir das Paket aus eigener Erfahrung, zu diesem Preis und mit diesem Service gibt es derzeit nichts besseres, Punkt!


Kalibrieren mit ColorFacts, eine Mühe die sich lohnt!

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter:


www.kinozuhause.de

 

1.Dezember, 2006 Ekkehart Schmitt

 

6. Anhang

Wie bereits erwähnt, empfehlen wir die Verwendung der Peter Finzel Test Disc als Quelle für alle Colorfactstestbilder. In diesem Anhang möchten wir einen ausführlichen Überblick über die Test-DVD geben:

 

Lieferumfang

Das "Paket" besteht aus der Test DVD, einem rund 70-seitigem Handbuch in Taschenformat und einem Blaufilter.


Das Handbuch

Das Handbuch dient gleichzeitig als Anleitung für die Testdisk und als Einführung und Lehrbuch zur Arbeitsweise der Bildkalibrierung. In rund neun Kapiteln werden die wesentlichen Bildaspekte in ihrer Funktion erläutert. Dabei wird jedes Testbild einzeln behandelt und dem Leser erklärt, worauf er zu achten hat. Besonders positiv fällt hierbei auf, dass das nötige Hintergrundwissen anschaulich an entsprechender Stelle vermittelt wird. Einer vorzeitigen "Frustration" wird damit vorgebeugt. Der Schreibstil ist dabei sachlich und verständlich, wer genügend Zeit mitbringt, wird nicht überfordert.

Natürlich kann in dem recht knappen Umfang des Buches kein "ultimativer Guide" erwartet werden. Doch Anfängern, die hier "auf den Geschmack" kommen, werden an diversen Stellen Anregungen und Tipps zu weiterführender Literatur, Software und Techniken gegeben. Sogar die Vorteile von Messinstrumenten werden erläutert.

Alles in allem überzeugt das Buch durch seine Vollständigkeit und gut strukturierte, verständliche Aufmachung. Die Lektüre ist sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen zu empfehlen. Man kann es von vorne bis hinten durchlesen, oder als Nachschlagewerk für die einzelnen Testbilder verwenden.

 

Die Test-DVD

"Kernstück" des Sets ist natürlich die Test-DVD. Sie beinhaltet zahlreiche Testmuster zur manuellen Kalibrierung als auch Messung von Signalen. Entscheidender, aber oft vernachlässigter Aspekt von solchen Test-Disks ist eine unkomplizierte, übersichtliche Menuführung. Viele Scheiben "verstecken" geradezu wesentliche Testbilder in unzähligen Untermenus und erschweren so eine schnelle und handliche Bedienung.

Die Peter Finzel Testdisk ist im Hauptmenu in verschiedene Kategorien der Bildkalibrierung eingeteilt: "Einstellung", "Auflösung", "Farbdecoder & Gamma", "Farben & Graustufen", "Kontrast", "Messung", "Specials" und "De-Interlacer". Durch diese gute Gliederung "erreicht" man schnell und gezielt die gewünschten Testbilder.


Die Rubriken im Einzelnen:


1. Rubrik: Einstellung

Die Rubrik "Einstellung" bietet einige Testbilder, um die Geräte grob "vorzukalibrieren", bevor man mit den weiteren Testbildern ins Detail geht. Die Testbilder:


1.1 Geometrie-Kombinationstestbild 4:3

Ein vielseitiges Testbild, das u.a. durch geometrische Muster wie Quadrate und Kreise aufzeigt, ob die Proportionen und Linearitätseinstellungen eines Displays stimmen. Kleinere Details erlauben erste Aussagen über Detailauflösung und Skalierung.


1.2 Pluge Pattern

Ein beliebtes Testbild, das eine punktgenaue Anpassung des Schwarzpegels ermöglicht.


1.3 Grautreppe gegenläufig

Ermöglicht die Beurteilung des Kontrastverhältnisses, der Durchzeichnung und einer homogenen Farbtemperatur.


1.4 Needles, Pulses and Steps

Erlaubt weitere Kontrast und Schwarzwerteinstellungen. Ferner kann das Hochspannungsnetzteil von Röhrengeräten überprüft werden.

 


2. Rubrik: Auflösung

Um eine maximale Schärfe und Detaildarstellung zu gewährleisten, sollten DVD-Player und Bildausgabegerät die maximale Auflösung des DVD-Mediums ausnutzen. Je nach Gerät ergeben sich Einschränkungen durch Signalverarbeitung und Skalierung.


2.1 Kombitestbild 16:9

Gleiches Testbild wie unter 1.1 beschrieben, diesmal im 16:9 Format


2.2 Horizontaler Burst

Zeigt verschiedene Horizontal-Auflösungen, eingeteilt in verschiedene MHz Stufen, angefangen bei 0,5 MHz bis hin zu 6,75MHz (Maximal-Auflösung der DVD). Hier lässt sich die Genauigkeit der zu testenden Geräten überprüfen. "Verwischen" bzw. Doppelkonturen bedeuten fehlerhafte Detaildarstellung.


2.3 Horizontaler Farbburst

Ähnlich wie "horizontaler Burst", allerdings farbig. Da durch die 4:2:0 Kodierung von DVDs die Farbauflösung nur die Hälfte der Helligkeitsauflösung beträgt, ist hier der maximale Auflösung 3,475 MHz.


2.4 Vertikaler Burst

Ein praktisches aber seltenes Testbild, das die vertikalen Auflösungsqualitäten aufzeigt. Je besser das Gerät, desto präziser und klarer erscheinen die einzelnen Zeilen, 576 TV-Lines stellt das Maximum von PAL-DVDs dar.

 


3. Rubrik: Farbdecoder

Mit die wichtigsten Aspekte der Bilddarstellung sind eine korrekte Farbtemperatur und eine gleichmäßig akkurate Helligkeitsverteilung (Gamma). Leider sind sie ohne Messinstrumente besonders schwer zu kalibrieren. Die sich in dieser Rubrik befindlichen Testbilder erlauben eine Einstellung mit Hilfe des beiliegenden Farbfilters.


3.1 Farbdekodertest

Dekoder & Y-Delay : Testbilder zur Überprüfung der internen Signal .-> RGB Wandlung des Bildausgabegerätes und der Luminanz / Chroma Konvergenz (Y-Delay).


3.2 Filtertestbilder

Mit Hilfe des beiliegenden Blaufilters kann hier die Farbsättigung optimiert werden. Betrachtet durch den Farbfilter sollten alle Bereiche gleich hell erscheinen.


3.3 Siemensstern

Geometrisches Testmuster, bei dem nur die Chroma-Signale zum Einsatz kommen. Hier lässt sich die Genauigkeit des "Chroma-Upsamplings" von DVD-Playern testen. Auch der bekannte "Chroma Upsampling Error" kann hier, wenn auch nicht in allem Umfang, verifiziert werden.

 


4. Rubrik: Farben und Graustufen

Hier finden sich Testbilder, die der Bildkalibrierung mittels Messinstrumenten dienen.


4.1 Grundfarben Vollbild

-> ->

Sequentielle, bildfüllende Darstellung der Grund- und Sekundärfarben mit abschließendem Weißbild. Mit Hilfe von Sensoren und Software lässt sich so der Farbumfang eines Projektors messen.


4.2 Graustufen Vollbild

Sequentielle, bildfüllende Darstellung verschiedener Helligkeitslevel (Graustufen), angefangen bei 0 IRE (Schwarz) bis hin zu 100 IRE (Weiß) in 10er Schritten. Dient zur Messung und Einstellung einer homogenen, korrekten Farbtemperatur und Helligkeitsverteilung (Gamma).


4.3 Grundfarben Fenster


Wie "Grundfarben Vollbild", jedoch erfolgt die Anzeige nur in einem kleinen Fenster in der Mitte des Bildes. Damit wird Restlicht bei der Messung minimiert und künstlichem "Herunterregeln" von hellen Vollbildflächen bei Plasma Displays und Röhrengeräten vorgebeugt.


4.4 Graustufen Fenster

Wie "Graustufen Vollbild", jedoch erfolgt die Anzeige nur in einem kleinen Fenster in der Mitte des Bildes. Damit wird Restlicht bei der Messung minimiert und künstlichem "Herunterregeln" von hellen Vollbildflächen bei Plasma Displays und Röhrengeräten vorgebeugt.

 


5. Rubrik: Kontrast

Eine Optimierung des Kontrastverhältnisses bewirkt eine bessere Bilddynamik: Je größer das Verhältnis, desto mehr Helligkeitsabstufungen sind möglich, desto feinere Farb- Helligkeitsnuancen können dargestellt werden. Die Kontrastmessung ist nur mit entsprechenden Messgeräten möglich.


5.1 Kontrast On / Off

->

Sequentielle Darstellung von "Schwarz" (0 IRE) und "Weiß" (100 IRE). Gemessen wird mittels Sensors die Leuchtstärke von Weiß und die von Schwarz. Das gemessene Kontrastverhältnis gibt an, um welchen Faktor Weiß heller ist als Schwarz. Je höher das Verhältnis, desto mehr Kontrast und Dynamik im Bild.


5.2 Kontrast On / Off markiert


Wie "Kontrast On / Off", nur mit Markierungen zur Sensor-Positionierung und weitere Graustufen zur Überprüfung von Clipping.


5.3 Kontrasttestbild

Schachbrett Muster mit schwarzen und weißen Teilflächen. Hier wird der InBild-Kontrast unter Berücksichtigung von Streulicht im Lichtweg gemessen.


5.4 Fenster & Grautreppen

Weitere Testbilder, mit denen sich Kontrast, Helligkeitsverteilung und Farbtemperatur abschätzen lassen.

 


6. Rubrik: Messung

Die Testbilder in dieser Rubrik dienen hauptsächlich der Signalmessung mit Hilfe eins Oszilloskops. Daher befinden sich keinerlei Einheiten bzw. Einblendungen in den Bildern. Allerdings kann auch per Auge das eine oder andere "entdeckt" werden.


6.1 Horizontaler Burst

Wie unter 2. (Auflösung), jedoch "unlabeled". Mit einem Oszilloskop lassen sich hier die Signalpegel und Videofiltereigenschaften im Verhältnis zur Auflösung messen.


6.2 Farbburst

Wie unter 2.3 , jedoch unlabeled.


6.3 H-Sweep 0,5 - 5MHz

Beim Sweep - Testbild erhöhen sich die Frequenzgänge nicht in 0,5MHz Schritten, sondern kontinuierlich.


6.4 PixelCropping

Die maximale Auflösung von DVDs beträgt 720 x 576 Pixel. Damit auch das gesamte Bild "ankommt", darf der DVD-Player nichts abschneiden. Bei diesem Testbild kann man leicht ablesen, wie viel Pixel oben, unten links und rechts "unterschlagen" werden.

 


7. Rubrik: Specials

Hier finden sich überwiegend dynamisch animierte Testbilder, mit denen man bestimmte Artefakte unterschiedlicher Darstellungstechniken "aufdecken" kann.


7.1 False Contour

Eine besonders bei DLP-Projektoren und Plasmadisplays nützliche Testsequenz. Da bei diesen Techniken Helligkeitsabstufungen durch Lichtintervalle erzeugt werden, entstehen bei bewegten Konturen leicht ungewollte "Störungen", die zu Dynamikreduktion führen. Durch bewegte Grauabstufungen lassen sich solche Defizite erkennen.


7.2 Gitter mit Markierungen

Statisches Testbild, das die gängigen Filmformate (1,78:1 ; 1,85:1 , 2,35:1) durch Randmarkierungen anzeigt.


7.3 "24 Frame" Pendel

Testsequenz, die die Beurteilung von De-Interlacing und Projektionsspezifischen Artefakten vereinfacht.


7.4 100 Hz Test

Die Testsequenz zeigt verschieden schnelle Lauftexte. Hier werden eventuelle Defizite durch De-Interlacing, unterschiedliche Phosphorleuchtzeiten, Trägheit von LC-Displays etc. deutlich.

 


8. Rubrik: De-Interlacing

Digitalprojektoren zeigen das darzustellende Bild stets progressiv, also in Vollbildrn an. Einkommende Halbbilder müssen daher auf Vollbilder umgerechnet werden. Dieser "De-Interlacing" Vorgang ist entscheidend für die Detailtreue. Spätestens seit der Einführung von PAL Progressive als Standard für DVD Player ist auch hier die De-Interlacing Qualität zu testen.


8.1 Filmmode

Mehrstufige Testsequenz, die die De-Interlacing Eigenschaften bei Filmmaterial (24 bzw. 25 Vollbilder / sec) überprüft.


8.2 Progressiv

Testsequenz, bei der die DVD Zusatzinformationen ("Flags") auf "progressive" gesetzt wurden.


8.3 Interlaced

Selbe Testsequenz wie 8.2, jedoch mit auf "interlaced" gesetzten Flags. Einfache DVD Player, die sich nur an den Flags orientieren, erzeugen hier Detailverlust und Kantenflimmern.


8.4 Kameramode

Bildmaterial, dass im sogenannten Videomodus aufgenommen wurde. Hier stellt jedes Halbbild eine eigene Momentaufnahme dar. Mit Hilfe der Testsequenz kann man die Interpolationsqualität von Progressive Scan Player bzw. Display / Projektor beurteilen.

 


Colorfacts - Kompatibilität

Die Peter Finzel Test Disk ist offiziell zu "Colorfacts", mit dessen Hilfe eine detaillierte Bildanalyse und Kalibrierung durchgeführt werden kann.

Im Handbuch wird an entsprechenden Stellen ausgiebig auf die Funktionsweise eingegangen.

 

Kalibrieren mit ColorFacts, eine Mühe die sich lohnt!

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter:


www.kinozuhause.de

 

 

www.Cine4Home.de