Cine4Home HighEnd Edition…
Sony VPL-VW1000

Sonys Überbeamer im Seriencheck:
Wie groß sind die Toleranzen individueller Geräte?

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Cine4home Cine4home Edition High End


Das Jahr 2012 war zweifelsohne das Jahr des VPL-VW1000: Mit seiner nativen 4K Technologie gelang es Sony, im Heimkinobereich einen deutlichen technischen Vorsprung gegenüber der aktuellen Konkurrenz zu erzielen und sich als HighEnd Marke für das Großbild daheim zu etablieren. Doch nicht nur in der Auflösung setzt der Projektor Maßstäbe: Kein anderes Modell kombiniert zudem eine so hohe Lichtleistung mit ansprechendem Kontrast und Farbgenauigkeit gegenüber mehreren Standards wie der 1000er. Alles in Allem ist der Sony VPL-VW1000 zweifelsohne der Beamer des Jahres 2012 und bislang auch des Jahres 2013, zumindest bis im Herbst der alljährliche Herstellerwettbewerb um die Beamerkrone erneut beginnt.



Derartige State-of-the-Art Technologie hat natürlich ihren Preis: Auch wenn er einen mehr als angemessenen Gegenwert bietet, so bleibt der VW1000 mit einem Preis von rund €19000.- zweifelsohne einer besonders zahlungskräftigen Minderheit vorbehalten.

Wie hoch dennoch das Potenzial und das allgemeine Interesse an diesem Flaggschiff sind, zeigt der ernorme Erfolg unseres Video-Tests: Über 26,000 Zuschauer haben sich damit bereits über die echten HardFacts zu diesem Modell informiert und den C4H-Beitrag mit weitem Abstand zum weltweit erfolgreichsten Produktvideo zum VPL-VW1000 gemacht.. Ähnlich sieht es mit unseren schriftlichen Reports aus: Über 60,000 Testleser zeigen, dass Sony den Zukunftsnerv getroffen hat.

 

Das Sony VPL-VW1000
Zuschauer-Rekordvideo


Dieses rege Interesse an unseren Referenz-Ergebnissen zu diesem exklusiven Modell war Grund genug für uns, ein Jahr unsere zahlreichen Erfahrungen mit dem VPL-VW1000 zu sammeln und im Rahmen der Cine4Home Edition in diesem Special zum Serienschnitt zusammenzufassen.



Sony 4K Power mit passendem 4K Server


Die neuen Cine4Home Editions beschränken sich nicht nur auf eine „Schnellkalibrierung“, sondern werden auch gewissenhaft auf alle Aspekte der Bilddarstellung untersucht: Pixelfehler, Helligkeit, Kontrast, Color Uniformity, Schärfe etc. Diese werden alle messtechnisch erfasst und in einem Testprotokoll schriftlich festgehalten.



Die Cine4Home Edition des VW1000 erkennen Sie am
unterschriebenen Gütesiegel auf dem Karton


Somit erhält der Kunde einen informativen Überblick über die individuelle Leistungsfähigkeit seines Projektors, die nur bei messtechnischer Untersuchung objektiv nachgewiesen werden kann, sicherlich aber nicht bei einem „subjektiven Schnelltest“. Wichtig dabei ist die anschließende Protokollierung der Ergebnisse, sie machen den entscheidenden Unterschied. Immerhin über 20 Geräte haben wir bisher detailliert erfassen können, hier die Ergebnisse…

 


1. Der protokollierte Check-Up (Serienstreuung)

1.1 Pixelfehler

Mit einer echten 4K-Auflösung von 4096x2160 bietet der VW1000 viermal so viele Bildpunkte, wie ein herkömmlicher FullHD-Beamer. Dementsprechend klein sind die einzelnen Pixel, weniger als ein Viertel der Fläche gegenüber „normalen“ Beamer füllen sie aus. Tatsächlich sind die einzelnen Pixel so klein, dass man bei Heimkinoüblichen Bildbreiten von keiner sichtbaren Pixelstruktur mehr reden kann.

Dementsprechend fragwürdig ist, ob ein Pixelfehlercheck bei einem VW1000 überhaupt noch Sinn ergibt und seriös möglich ist. Nach unserer gewissenhaften Methode haben wir einen Blick riskiert:



Im ersten Schritt wird ein bildfüllendes Schwarz projiziert und die Leinwand auf Pixelfehler abgesucht, die immer leuchten und so für ungewollte bunte Sterne sorgen.


-> ->


Die Praxis bestätigt die Theorie: Bei keinem der von uns bisher gesichteten Geräte waren Pixelfehler auszumachen, in keiner der drei Grundfarben. Offensichtlich hat sich das Thema Pixelfehler in Anbetracht der hohen Auflösung endlich von selbst erledigt. Wir werden dennoch weiterhin unsere Augen offen halten.

 


1.2 Color Uniformity & Ausleuchtung

Nicht erledigt hat sich das Thema der Farbhomogenität, denn diese wird nicht von der Auflösung, sondern der 3Chip-Technologie beeinflusst. 3Chip Projektoren wie der Sony VW1000 verwenden für jede Grundfarbe einen eigenen Farbkanal. Das bedeutet, dass das weiße Licht der Projektionslampe in seine drei Grundfarben aufgespaltet wird und drei einzelne SXRD Panels jede Grundfarbe gesondert modulieren.



Anschließend wird das Licht wieder durch ein Glasprisma zusammengeführt und trifft auf die Leinwand als „echtes“ farbiges Bild: Die Vorteile liegen in einer augenfreundlichen Farbenpracht, feinerer Nuancierung und hohem Color Light Output. Der Nachteil liegt aber in einer unvermeidbaren Schwankung der Farbtemperatur über die Bildfläche.

Kurz gefasst: Ausnahmslos jeder 3Chip Projektor unterliegt einer leichten Schwankung in der Color-Uniformity des Bildes. Wenn auch grundsätzlich unvermeidbar, gilt es dennoch, nicht störende Toleranzen einzuhalten, die wir exklusiv messtechnisch untersuchen:



Beispiel eines Uniformity-Checks


Dabei haben wir uns an dem Verfahren der ANSI-Kontrastmessung orientiert und das Bild in neun Bereiche unterteilt. Die Referenz stellt die Bildmitte bei Weiß dar (kalibriert auf 6500K/D65), an der sich die anderen Bereiche im wahrsten Sinne des Wortes messen lassen müssen. Nur wenn alle(!) einzelnen Messergebnisse unter der von uns (bedingt durch die Serienstreuung) für das Modell ermittelten Toleranzgrenze liegen, qualifiziert sich das Gerät für die Cine4Home Edition.

Die Cine4Home Edition des kleinen Sony-Bruders VPL-HW50 hat gezeigt, dass sich die SXRD-Technologie zum echten Musterknaben in Sachen geringer Farbschwankungen / Color Unidormity entwickelt hat. Zwar zeigen sich auch hier die technisch bedingten, unvermeidbaren Farbtoleranzen zu den Rändern und Ecken hin, doch liegen diese auf einem wirklich hervorragenden Niveau, das im normalen Filmbetrieb nicht auffallen dürfte. Dies gilt auch für den VPL-VW1000. Die geringe Serienstreuung brachte uns in die Luxusposition, die Toleranzen für erlaubte Farbabweichungen der Cine4Home Edition auf 200 Kelvin zu limitieren. Das ist deutlich weniger, als bei den meisten anderen 3Chip Beamern derzeit.

Doch wir wären nicht Cine4Home, wenn wir nicht auch unabhängig mit dem Finger auf die Schwächen zeigen, von denen auch ein VW1000 nicht ganz frei ist: Gemeint ist die Helligkeitsverteilung in dunkleren Bildbereichen. Bei vollflächigen Graustufen unterer IRE-Levels zeigt sich eine vertikale Inhomogenität in der Ausleuchtung.



Die adaptive Lichtblende scheint keinen Einfluss auf die Ausleuchtung zu nehmen, zudem waren diese Beobachtungen im gesamten Serienschnitt reproduzierbar. Wir tippen daher auf ein konstruktionsbedingtes Phänomen. Doch Entwarnung: Diese Schwankungen liegen auf einem ausreichend geringem Niveau, dass sie im Filmbetrieb unsichtbar bleiben und somit die Bildqualität nicht beeinträchtigen, zumal sie sich auf untere Helligkeitsstufen beschränken. Nur bei einem von uns gesichtetem Gerät wurde die kritische Grenze erreicht.

Auch beim VW1000 gilt: Die Shading und Ausleuchtungs-Kontrolle ergibt unter HighEnd Gesichtspunkten Sinn und wird ebenfalls beibehalten. Selbstverständlich werden die geringen Abweichungen bei der Auslieferung schriftlich und nominell protokolliert und in einer Grafik abgebildet!

 


1.3 Helligkeit nach Kalibrierung

Wie bereits eingangs erwähnt: Das große Potenzial des VW1000 liegt nicht nur in der nativen 4K-Auflösung, sondern auch in der hohen Lichtleistung, die ihn zu größeren Bildbreiten kompatibel macht, als die meisten seiner Heimkino-Konkurrenten.

Sony gibt in den technischen Daten eine Helligkeit von 2000 Lumen an, ein beeindruckender Wert. Selbstredend berücksichtigen diese Angaben keine Kalibrierung und sind daher in Sachen Farben etwas praxisfremd. Aus diesem Grund untersuchen wir die Helligkeit doppelt: Einmal die maximale und unkalibrierte Helligkeit gegenüber der Werksangaben, einmal die Netto-Helligkeit, die nach der Kalibrierung verbleibt.

Bei einem so exklusiven Modell wie dem VW1000 setzen wir besonders hohe Maßstäbe an die maximale Helligkeit im Verhältnis zur Werksangabe: Mehr als 5% Abweichungen sollte ein High-End Projektor nicht haben. Dies sahen die Sony Ingenieure offensichtlich genauso, denn im Serienschnitt bewegen sich die VW1000 innerhalb der 5% Toleranz: Alle von uns überprüften VW1000 lagen mit ihrer Maximalhelligkeit zwischen 1900 und 2100 Lumen, nur ein Gerät unterlag hauchdünn mit 1860 Lumen.

Durch die Kalibrierung verliert der 1000er moderate 19% Helligkeit und bietet so bei korrekter Farbdarstellung ein Lichtvolumen zwischen 1600 und 1700 Lumen (im hohen Lampenmodus). Dies sind hervorragende Werte, die den VPL-VW1000 in der Tat auch für größere Bildbreiten qualifizieren.

Diesem Serienschnitt entsprechend ziehen wir als Untergrenze für die Cine4Home Edition 1900 Lumen für die Maximalhelligkeit und 1600 Lumen für die kalibrierte Helligkeit, was auch messtechnisch exklusiv im Protokoll schriftlich(!) vermerkt ist.


Anmerkung: Für eine möglichst hohe Praxistreue ermitteln wir die Lumenleistung bei großem Zoom, sowohl kalibriert als auch unkalibriert. Beides wird selbstverständlich protokolliert.

 


1.4 Kontrast nach Kalibrierung

In Sachen Kontrast setzt Sony auf eine Mischung aus hohem nativen Kontrast und unterstützender adaptiver Blende im Brennpunkt der Optik. Dies unterscheidet sich vom LCOS-Mitbewerber JVC, der ausschließlich auf nativen Kontrast setzt (und hier auch die Referenz darstellt). Das adaptive Sony Blendensystem gehört mit zu den besten am Markt, weshalb wir seine Verwendung auch in unseren Tests immer wieder empfehlen.

Durch die adaptive Iris-Blende haben wir es mit zwei Kontrastgrößen zu tun: Einerseits dem nativen Kontrast, sprich dem Wert, den die SXRD Panels ohne jegliche Hilfe erreichen. Andererseits dem Dynamikumfang unter Einsatz der adaptiven Blende. Sony gibt in den Daten ausschließlich Letzteres an und beziffert es mit sage und schreibe 1,000,000:1. Auch für den Laien ist nicht schwer zu erkennen, dass es sich hier um einen wenig aussagekräftigen Marketingwert handelt.

Der hohe dynamische Kontrast wird durch eine aggressivere Programmierung der Iris im Brennpunkt des Objektives erreicht (Modus „Iris Auto Voll“): Sie schließt nun deutlich stärker, als bei den Vorgängern VW90/VW95. Damit wird in der Serie tatsächlich ein messtechnischer Wert von ca. 900,000:1 erreicht (native Farbtemperatur, kleinster Zoom).


Die Iris in Aktion: Oben geöffnet bei Weißbild,
unten fast komplett geschlossen bei Schwarzbild


Erfahrene Heimkinofans werden nun bemängeln, dass ein High-End Beamer ein solches „Pushen“ der Marketingwerte nicht nötig hat und wir geben ihnen Recht. Tatsächlich hat ein übertrieben starkes Schließen der Blende in den Bildszenen keine solchen Vorteile, wie die Messwerte suggerieren. Die Ingenieure haben aber keineswegs den Fehler begangen, der Iris eine zu große Dimmung zu verleihen. Auch in überwiegend dunklen Bildszenen mit hohem Schwarzanteil erscheinen helle Bildelemente noch strahlend genug. Die Iris schließt vielmehr nur bei kompletten Schwarzblenden nahezu vollständig, was auch bei entsprechenden Filmschnitten für den gewünschten Dunkel-Effekt sorgt.

Dementsprechend geringer ist auch der „realistische“ dynamische Kontrast bei normaler Filmwiedergabe. Ihn haben wir mit verschiedenen Messmethoden ermittelt und kommen zu dem Ergebnis, dass sich der adaptive Kontrast auf ca. 40,000:1 beläuft. Aber auch die Angabe des realen dynamischen Kontrastumfanges ist für sich alleine wenig aussagekräftig, da der Bezug zum nativen Kontrast des Projektors fehlt. Interessant ist vielmehr, um welchen Faktor die dynamische Blende diesen nativen Kontrast tatsächlich spreizt.

Zur Untersuchung des Serienschnitts als Grundlage zur Cine4Home Edition betrachten wir daher gezielt den nativen Kontrastumfang, zu dem es leider keine offiziellen Daten seitens des Herstellers gibt. Er ist zudem vom Zoom und der aktuellen Position der Optik-Iris abhängig. Unsere ersten Testgeräte zeigten einen Kontrastspielraum von 8,000:1 (Iris Auf / Zoom max) und 18,000:1.

Auch im Serienschnitt bestätigen sich diese Werte weitgehend und müssen nur leicht nach unten korrigiert werden. Der native Kontrast des VPL-VW1000 bewegt sich je nach Zoom/Iris zwischen 7,000:1 und 16,000:1, was wir folgerichtig als Mindestanforderungen an die Cine4Home Edition ansetzen. Die adaptive Iris erhöht diesen nativen Kontrast um den Faktor Drei, was ein gesunder konservativer Ansatz ist, bei dem der Projektor seine überdurchschnittliche Helligkeit behält und kein störendes Bildpumpen bei Hell/Dunkel-Wechseln provoziert.

 


1.5 Farbraum

Ein HighEnd Projektor wie der Sony VPL-VW1000 sollte selbstverständlich auch zu einer perfekten Farbwiedergabe in der Lage sein. Erfolgskonzept ist dafür eine gute Werksabstimmung und nachträgliche Korrekturmöglichkeiten per Color Management. Ersteres haben wir im Serienschnitt überprüft:


Typischer VW1000 Farbraum ab Werk (Serienstreuung berücksichtigt)


Die von uns gesichteten Seriengeräte zeigten gute Toleranzen im Farbraum, so dass man von eine akkuraten Farbreproduktion reden kann. Auch in der „Fabrikkalibrierung“ wird der VW1000 seiner hohen Klasse gerecht. Spezialisten werden aber in den DeltaE Diagrammen erkennen, dass die leichten Abweichungen außerhalb des unsichtbaren Toleranzrahmens liegen.



Notorische Perfektionisten wünschen sich daher eine nachträgliche Kalibrierung des Farbraumes, die auch möglich ist (siehe unten).

Den Anspruch der Videonorm-gerechten Farbdarstellung kann der VW1000 also erfüllen, doch damit sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Dem Gerät wurde zudem ein spezieller zusätzlicher Farbfilter spendiert.



Spezieller interner DCI / Adobe Farbfilter
des VPL-VW1000


Dieser Farbfilter wird je nach Bildmodus in den Lichtweg geschoben, filtert besonders reine Grundfarben und ermöglicht so einen besonders großen Farbraum.



Damit wird der Projektor zu modernern Farbstandards wie Adobe RGB und DCI kompatibel, allein die spärliche Software stellt den Flaschenhals dar.

 

1.6 Optische Schärfe

Bei einem 4K-Projektor wie dem Sony VPL-VW1000 muss auch das verbaute Objektiv entsprechend scharf auflösen und die vollen 8 Megapixel auf die Leinwand bringen. Dies ist bei dem VW1000 gegeben, bei keinem von uns getesteten Gerät gab es merkliche Unschärfen.

Durch Transportschäden (unachtsame Post lässt grüßen) kann es aber im Einzelfall zu internen Beschädigungen kommen, so dass das ein oder andere Gerät die volle Schärfe nicht erreicht und in gewissen Bildteilen „verzeichnet“. Daher testen wir zur Sicherheit des Kunden jeden VW1000 einzeln, ob er in der tolerablen Serienstreuung verbleibt. Dieser Test ist wichtig, da zu starke Toleranzen im normalen Filmbetrieb nicht unbedingt auffallen, aber das Schärfeempfinden doch nachhaltig trübt.

Nach wie vor übliche Serienstreuungen konnten wir in der Konvergenz beobachten. Mit Hilfe der zonenbasierenden Konvergenzkorrektur lassen sich evtl. störende Farbsäume korrigieren.

 


2. Die Kalibrierung

Eine Grundkalibrierung setzt das Abgleichen des Projektors auf die Videonormen voraus. Ist der Projektor in seinen Grundfarben, der Farbtemperatur und im Gamma auf diese Normen abgestimmt, so gibt er neutral die Bildinformationen aus Fernsehen, von DVD oder Bluray wieder.

Die Einhaltung der Videonormen ist daher unter vielen Heimkinofans ein Qualitätsmerkmal in der Farbdarstellung. Selbstverständlich gehört eine Norm-Kalibrierung zum Grund-Repertoire der Cine4Home Edition. Doch würde man den Möglichkeiten dieses Gerätes nicht gerecht, wenn man es dabei belassen würde. Aus diesem Grund werden bei der Cine4Home Edition verschiedene Modi kalibriert, zwischen denen der Kunde per Speicherabruf bequem wechseln kann


- Eine Kalibrierung für eine möglichst natürliche und artefaktfreie Bildreproduktion (Normkalibrierung)

- Eine Kalibrierung für eine besonders kräftige Farbdarstellung nahe der DCI Norm

- Eine Kalibrierung für eine akkurate Farbreproduktion in 3D unter Berücksichtigung des Brillen-Einflusses und des Farbeindrucks bei reduzierter Helligkeit.

 


2.1 Normkalibrierung

Wie im vorigen Kapitel aufgezeigt bietet der VW1000 bereits ab Werk ein sehr normnahes Rec709 Preset. Für die Cine4Home Edition wird dieses Preset mittels Kalibrierung weiter verfeinert, bis die Videonorm genau eingehalten wird.

Da der Sony VPL-VW1000 in seinen frei zugänglichen Bildmenüs kein ColorManagement bietet wie seine kleinen Brüder HW50 / VW95, ist die Vorgehensweise eine andere: Zur Anwendung kommt eine externe Kalibriersoftware, die die Farbdaten direkt aus dem Projektor ausliest und nach Kalibrierung wieder zurück schreibt. Da das komplexe Programm bei Fehlanwendung durchaus Gefahren birgt, steht es ausschließlich dem autorisierten Fachhandel zur Verfügung und ist nicht für Endanwender erhältlich.


Transfer-Software und Berechnungs-Excel


Im ersten Schritt wird der Ist-Zustand der Werkseinstellungen messtechnisch ermittelt und der Software mitgeteilt. In Kombination mit den gewünschten Farbzielkoordinaten werden anschließend die Differenzwerte berechnet und eine entsprechende Offset-Korrektur vorgenommen, die anschließend direkt dauerhaft an den Projektor übertragen wird..



Farbraum BT709


Die häufigsten kleinen Farbabweichungen im Serienschnitt zeichnen sich durch eine leichte Verschiebung der Grundfarbe Grün ins Gelbliche sowie eine Übersättigung von Rot und Grün aus. Keine Korrektur ist in der Regel bei den Farbhelligkeiten notwendig, sie liegen in der DeltaE-Toleranz.



Keine signifikanten Abweichungen nach der Kalibrierung


Die Software hält, was sich Perfektionisten von ihr erhoffen: Bei bisher allen Modellen gelang es uns, mit ihrer Hilfe alle Primärfarben in Farbton, Helligkeit und Sättigung gemäß der Videonorm abzustimmen. Besonders praktisch: Die akkuraten Sekundärfarben ergeben sich automatisch und bedürfen keiner eigenen Korrektur. Wie genau der Projektor Farbtöne fernab der Grundfarben abbildet, zeigen unseren DeltaE-Analysen des Farbraumes. Alle Farben des Videostandards werden ohne sichtbare Abweichungen projiziert (DeltaE <3).:


Links: Videonorm, Mitte: Projektor
Rechts:Delta E (grün bedeutet „< 3“)


Parallel zur Farbraumoptimierung erfolgt die Kalibrierung der Farbtemperatur. Wie schon beim Farbraum bietet der Sony VPL-VW1000 mit seinem „D65“-Preset eine sehr gute Annäherung an die von der Videonorm verlangte Farbtemperatur von 6500K/D65.



Typische Werkstoleranz in der Farbtemperatur


Es zeigt (wie bei allen Sony Projektoren) eine Genauigkeitstoleranz von ca. 10%. Unterschiedlich ist aber der resultierende Farbstich: Manche erschienen in ihrer Farbmischung etwas zu kühl (Blauüberschuss), andere wiederum zu warm (Rotüberschuss).

Das „D65“ Preset wird für de Cine4Home Edition im Service Menü korrigiert, denn dort gibt es noch feinere Einstellmöglichkeiten (die aber nicht zwingend notwendig sind). Mit Hilfe der RGB- Gain / Biasregler lässt sich die Farbtemperatur sehr gut auf die D65-Norm kalibrieren. Als besonders leistungsfähige Ergänzung bieten alle aktuellen SXRD Heimkinoprojektoren einen Gamma-Manager, der ebenfalls auf Wunsch für die RGB-Kanäle getrennt justiert werden kann.



Image Director Software


Vorteil dieses Instrumentes ist, dass gezielt gewisse Helligkeitsstufen korrigiert werden können und die Interaktion mit anderen Stufen sich in Grenzen hält. Auch ein Einfluss auf den Schwarzpegel ist ausgeschlossen.



Die Farbtemperatur lässt sich ebenso genau justieren…


Das Gamma wird grundsätzlich durch die Wahl des richtigen Presetwertes (2,2) und evtl. anschließender Kalibrierung per Image Director korrigiert.



… wie das Gamma


Im Ergebnis ist der VW1000 in Farbraum, Farbtemperatur und Gamma in noch engeren Toleranzen gemäß der Videonorm abgestimmt, als es die Werks-Presets bieten. Mit der Normkalibrierung verhält sich der Projektor absolut farbneutral und alle Farben erscheinen auf der Leinwand so, wie sie im Mastering Studio abgemischt wurden. Viele Heimkinofans bevorzugen eine Normkalibrierung, obwohl sie das Kinooriginal in kräftigen Farben nicht komplett abbilden kann.

 

2.2 Cinema-Kalibrierung

Wie bereits im ersten Kapitel erläutert, verfügt der VW1000 über einen zusätzlichen Cinema-Filter, der einen vergrößerten Farbraum bietet, wie er im digitalen Großkino zum Einsatz kommt (DCI). Zwar steht leider noch nicht die entsprechende Kaufsoftware auf Blu-ray zur Verfügung, doch gibt es durchaus Filme, die von einem vergrößerten Farbraum profitieren, vor allem Animations- und Zeichentrickfilme.

Aus diesem Grund lässt die Cine4Home Edition dieses Farbpotenzial des VW1000 nicht ungenutzt und es wird ein weiteres Preset auf einen erweiterten Farbraum in Kombination mit akkurater Farbtemperatur und kontraststarkem Gamma optimiert.


Das Wide Preset der Cine4Home Edition reizt das volle Farbpotenzial des VW1000 aus


Dieses Preset zeichnet sich durch eine besonders Farbenprächtige Bilddarstellung aus, ohne dass das Bild an Glaubwürdigkeit verliert. Besonders CGI-Filme profitieren erheblich von dem erweiterten Farbraum.

 


2.3 3D Kalibrierung

Der Schwerpunkt bei der 3D-Darstellung des Sony VPL-VW1000 wurde auf eine möglichst artefaktfreie Darstellung ohne Doppelkonturen/Übersprechen/Ghosting gelegt. Dabei hat man die höheren Lichtreserven dafür genutzt, längere Umschaltzeiten der Brille zu ermöglichen. Auch wenn der VW1000 im Ergebnis so kaum heller in 3D erscheint, als viele andere Modelle, so gewinnt er mit einer überzeugenden Dreidimensionalität. Doch in Sachen Farbgenauigkeit und Bildkomposition gelten die gleichen Maßstäbe, wie für 2D, sprich die Farbtemperatur und das Gamma sollten auf eine maximale Genauigkeit getrimmt werden.

Die nach wie vor verwendete Shutter-Brillentechnik bewirkt nicht nur einen Helligkeitsverlust, sondern beeinflusst auch die Farbdarstellung, denn die Polfiltergläser der Brille sind keinesfalls farbneutral, sondern wirken sich wie ein externer Farbfilter auf die Darstellung aus. Eine gewissenhafte Kalibrierung muss daher die Brille mit in die Messung einbeziehen.



Die Brille beeinflusst Gamma und Farben


Die eigentliche Messung gestaltet sich allerdings als sehr schwierig: Einfach durch die Brille zu messen funktioniert aufgrund des gepulsten Verfahrens und des Lichtverlustes nicht akkurat, die meisten Sensoren geben in dieser Konstellation lediglich Phantasiewerte an. Es gilt also, mittels Spezialverfahren die passenden Zielfarbtöne zu ermitteln und diese anschließend bei der Kalibrierung ohne Brille im Lichtweg zu kalibrieren.

Doch damit immer noch nicht genug: Auch die Brillen unterliegen einer gewissen Serienstreuung und Toleranz, die Cine4Home für seine Referenztests ermittelt. Dieser Ergebnisse fließen ebenfalls ausschließlich in die kalibrierte Cine4Home Edition ein. Dies verhindert signifikante Abweichungen beim nachträglichen Kauf zusätzlicher Brillen.

Da sich die Brille in dieser Generation nicht weiter verändert hat, haben wir die Farbtönung der Brillen im Serienschnitt ermittelt und die Kalibrierung der Graustufen dementsprechend angepasst. So gewährleistet die Cine4Home Edition auch in 3D eine akkurate Farbdarstellung.

Besonders wichtig ist auch die Gamma-Kalibrierung, weil durch den hohen Lichtverlust der Brille eine feine Durchzeichnung nahe an Schwarz erschwert wird. Hier sollten Gamma und Schwarzpegel so angepasst werden, dass auch durch die Brille keine Details im Schwarz verschwinden.

Und auch der Farbraum sollte in 3D nicht zwingend stur auf Rec709 Videonorm kalibriert werden, denn die geringere Lichtausbeute des Bildes lassen für unsere Augen die Farben blasser erscheinen, als dies in 2D der Fall ist. Die CIne4Home Edition berücksichtigt diesen Umstand mt einem speziellen Farbraum-Setting für die 3D-Projektion.

Im Endeffekt bietet der 3D-Modus der Cine4Home Edition eine genauere und ansprechendere Farbdarstellung und eine wesentlich bessere Durchzeichnung, als die Werkspresets.

 

2.4 ICC Profilierung

Auf Sonderwunsch ist es auch möglich, gesonderte ICC Profile der Cine4Home Edition erstellen zu lassen. Dies erleichtert die Einbindung in Computersysteme, bei denen die farbliche Korrektur softwarebasierend durchgeführt wird.



2.5 Spezialkalibrierung

Auch spezielle Kalibrierungen auf andere Standards (Farbräume / Farbtemperatur), ist bei der Cine4Home Edition möglich.

 


3. Fazit & Bezugsquellen

Jede Cine4Home Edition ist für uns und jeden Beamerkäufer ein interessantes Projekt mit zuverlässigen Ergebnissen.


Cine4home Cine4home Edition High End
Check:

- Check und Protokollierung von Pixelfehlern

- Check / Justage von Konvergenz und Schärfe

- Messtechnische Erfassung und Protokollierung(!) der kalibrierten Helligkeit

- Messtechnische Erfassung und Protokollierung(!) des kalibrierten Kontrastes

- Messtechnische Erfassung und Protokollierung(!) der Color Unfiformity


Unser Seriencheck hat gezeigt, dass eine Überprüfung / Korrektur der wichtigsten Bildmerkmale nützlich ist, um sich der besten Bildperformance sicher zu sein. Der Sony VPL-VW1000 wird mit seinen sehr guten Werkstoleranzen, die als überdurchschnittlich gut zu bewerten sind, seiner Preisklasse gerecht.



Durch die Ermittlung des Serienschnittes konnten wir wir realistische Toleranzen festlegen und so gewährleisten, dass alle Cine4Home Editions entsprechend der Gerätetypischen Leistungsfähigkeit arbeiten und eine so gute Bildqualität liefern, wie in der Vorführung unserer Partner (siehe Liste unten).


Cine4home Cine4home Edition High End
Kalibrierung :

- 10 jährige Test- / Kalibriererfahrung mit über 2000 Heimkinobeamern

- Verwendung spezieller Hardware und Messalgorithmen für:
Farbraum
Farbtemperatur
Gamma
Kontrast

- Normkalibrierung

- Zusätzliche Kalibrierung auf Beamer-Optimum

- 3D Kalibrierung

- ICC-Profilierung (optional)

- Kalibrierung auf andere Normen (optional)

 

Auch bei der Kalibrierung konnten wir das gesamte Leistungsspektrum der Cine4Home Edition ausschöpfen:

 
- In dem Modus „User“ zeigt sich der Sony VPL-VW1000 von seiner normgerechten und farbneutralen Seite, weil hier gewissenhaft alle Parameter gemäß Norm kalibriert wurden

- In dem Modus „Wide“ hingegen werden die farbtechnischen Zusatz-Möglichkeiten des Projektors weiter ausgereizt und so besonders farbenprächtige und Kinonähere Farbdarstellung ermöglicht, vor allem für CGI-Filme.

- In dem Modus 3D „Cinema Film 1“ bietet sich ein 3D-Bild, in der die Durchzeichnung verbessert wurde und das die Brillentönung und Wahrnehmung in der Farbkalibrierung berücksichtigt.


Alles in allem ist die Cine4Home Edition des Sony VPl-VW1000 wieder ein Rundum-Sorglos-Paket: Der Projektor wurde auf unserem „Messstand“ auf seine Leistungsfähigkeit überprüft und anschließend gemäß seiner beeindruckenden Möglichkeiten kalibriert bzw. optimiert. Nur mit diesem Aufwand wird man der HighEnd-Klasse dieses „Überbeamers“gerecht.



Hier erhält der Kunde objektiv und schriftlich nachvollziehbar protokolliert Aufschluss über die tatsächlichen Leistungseigenschaften des erstandenen Projektors. Die Sony VPL-VW1000 Cine4Home Edition nach oben vorgestelltem, aufwändigen Verfahren gibt es derzeit exklusiv(!) bei folgenden Partnern:

 


Art & Voice
30453 Hannover



24539 Neumünster



27755 Delmenhorst



32839 Steinheim



44892 Bochum



51069 Köln


10437 Berlin


65929 Frankfurt am Main


90425 Nürnberg



73066 Uhingen



Aachen / München / Trier / Osnabrück


Selbstverständlich handelt es sich bei unseren Partnern ausschließlich um Sony-geschulte SXRD- Vertragshändler. Bitte berücksichtigen Sie außerdem: Die Cine4Home Edition zeichnet sich durch belastbare Protokolle inkl. Messwerten zu Helligkeit, Kontrast, Serienstreuung usw usw… aus, die in Bezug der von uns exklusiven und in diesem Special dargestellten Serientoleranzen liegen. Keine oberflächlichen Versprechungen à la „wir haben alles überprüft und Ihr Gerät passt schon“ (ohne jeglichen Mess-Beleg zu Helligkeit, Kontrast & Shading)!


Bis zur nächsten Cine4Home Edition!….

Cine4home Cine4home Edition High End

„Calibration only“ war gestern, die neuen Cine4Home Editions!


Ihr
Cine4Home Team

 

 

 

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