Cine4Home Edition continued… |
Der neue Sony im Seriencheck: |
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Somit erhält der Kunde einen informativen Überblick über die individuelle Leistungsfähigkeit seines Projektors, die nur bei messtechnischer Untersuchung objektiv nachgewiesen werden kann, sicherlich aber nicht bei einem „subjektiven Schnelltest“. Wichtig dabei ist die anschließende Protokollierung der Ergebnisse, sie machen den entscheidenden Unterschied.
Grund genug, uns das Modell in Hinblick auf die Serienstreuung genauer anzusehen und eine entsprechende Cine4Home-Edition zu entwickeln, bei der selbstverständlich ALLE relevanten Parameter (siehe Auflistung in diesem Artikel) verbindlich dokumentiert sind.
Für die „Cine4Home Edition“ überprüfen wir jeden einzelnen Projektor individuell auf die Einhaltung dieser Toleranzen, im Falle der VPL-HW50 können wir dabei folgende Beobachtungen machen:
1.1 Pixelfehler Der Sony HW50 verwendet die SXRD-Technologie. Hierbei handelt es sich um eine von Sony selbst entwickelte LCOS-Variante, die derzeit in Konkurrenz zur JVC Variante „D-ILA“ steht. Einer der derzeitigen Unterschiede zwischen beiden Varianten ist die Ansteuerung: Während JVC mittlerweile bei allen Modellen auf eine volldigitale Signalelektronik umgeschwenkt ist, setzt Sony weiterhin auf eine analoge Pixelsteuerung, die die Vorteile eines absolut rauschfreien, analogen Looks hat. Allerdings bleibt ein erhöhtes Pixelfehlerisiko. Man kommt daher um einen Pixelfehlercheck nicht herum, denn „kaputte Bildpunkte“ kommen immernoch vereinzelt vor. Besonders ärgerlich sind grüne Leuchtpixel, da sie besonders hell erscheinen und dunkel Filmszenen stören. Aber auch andersfarbige oder gar schwarze Pixelfehler sind möglich. Daher erfolgt der Pixelfehlercheck für die Cine4Home Edition in vier Schritten:
Das Thema ist so alt wie die Digitalprojektoren: 3Chip Projektoren wie der Sony HW50 verwenden für jede Grundfarbe einen eigenen Farbkanal. Das bedeutet, dass das weiße Licht der Projektionslampe in seine drei Grundfarben aufgespaltet wird und drei einzelne SXRD Panels jede Grundfarbe gesondert modulieren.
Kurz gefasst: Ausnahmslos jeder 3Chip Projektor unterliegt einer leichten Schwankung in der Color-Uniformity des Bildes. Wenn auch grundsätzlich unvermeidbar, gilt es dennoch, nicht störende Toleranzen einzuhalten, die wir messtechnisch untersuchen:
Es ist noch gar nicht so lange her, da waren große Schwankungen in der Color-Uniformity bei Sony Projektoren ein Problem, das es zu lösen galt: Bei den ersten SXRD Modellen VW100 und VW50 mussten noch viele Geräte wegen starker Farbwolken aussortiert werden. Doch seitdem hat die SXRD Technologie einige Entwicklungsstufen durchlaufen und mittlerweile sind die VPL-HW50 zu echten Musterkandidaten in Sachen Shading / Color Uniformity geworden: Zwar zeigen auch sie die technisch bedingten, unvermeidbaren Farbtoleranzen zu den Rändern und Ecken hin, doch liegen diese auf einem wirklich hervorragenden Niveau, das im normalen Filmbetrieb nicht auffallen dürfte. Die Toleranzen sind auch deutlich geringer, als wir es bei der Cine4Home Edition der D-ILA X-Serie ermittelt haben. Diese ohnehin geringe Serienstreuung brachte uns in die Luxusposition, die Toleranzen für erlaubte Farbabweichungen der Cine4Home Edition auf 200 Kelvin zu limitieren. Das ist deutlich weniger, als bei anderen 3Chip Beamern derzeit. Es zeigt sich schon jetzt: Die Shading Kontrolle macht unter HighEnd Gesichtspunkten Sinn und wird ebenfalls beibehalten. Selbstverständlich werden die geringen Abweichungen bei der Auslieferung schriftlich und nominell protokolliert und in einer Grafik abgebildet!
Inzwischen hatten wir genügend Modelle in den Händen, um verlässliche Aussagen über die erzielte Helligkeit nach der Kalibrierung treffen zu können. Dazu rufen wir die bisherigen Daten in Erinnerung: Die Sony Ingenieure reklamieren eine maximale Lichtleistung von 1700 Lumen (unkalibriert), bzw. 1200 Lumen bei D65 Kalibrierung. Erster Wert wurde in unserem Referenz-Test (der auf zwei Exemplaren beruhte) bestätigt, der zweite (kalibrierte) Wert sogar übertroffen, denn mit entsprechend kontrastoptimierter Kalibrierung gelang es uns, die 1300 Lumen Marke bei korrekter Farbdarstellung zu durchbrechen. Das Werkspreset „D65“ lag hingegen bei den 1200 Lumen, wie von Sony versprochen. Im nun ermittelten Serienschnitt zeigt sich eine Streuung von rund 9%, die durchschnittliche Maximalhelligkeit pendelt sich bei ca. 1630 Lumen ein. Für die Cine4Home Edition ziehen wir die Grenze bei minimal 1600Lumen, was auch messtechnisch im Protokoll schriftlich(!) vermerkt ist. Von dieser maximalen Helligkeit geht durch die Kalibrierung selbstverständlich ein Teil zu Gunsten perfekter Farben verloren. Durch geschicktes Kalibrieren gelingt es im Serienschnitt, bei richtiger Farbtemperatur ca. 1280 Lumen zu erreichen, wo wir auch die untere Grenze für die Cine4Home Edition ziehen (und es für den Kunden protokollieren). Allerdings kann so eine Kontrastoptimierung mit Artefakten in der Reality Creation verbunden sein: Bei unserem ausführlichen Schärfetest machten wir folgende Beobachtungen: „Überreizt“ man die D65-Farbtemperatur, so erscheinen zumindest bei Testbildern störende Artefakte in Verbindung mit der Reality Creation.
Keinerlei Artefakte gab es bei unseren Probanten, wenn man die Sony-eigenen D65 Preset verwendet und diese gewissenhaft nachkorrigiert. Diese nutzen die RGB-Kanäle des HW50 konservativer aus, lassen einen Spielraum nach oben und resultieren so in einer durchschnittlichen Helligkeit von knapp über 1200 Lumen (untere Grenze für die Cine4Home Edition). Damit gehört der HW50 zweifelsohne zu den hellsten Beamern nach einer Kalibrierung und wird nur von dem Epson EH-TW9100 in dieser Disziplin geschlagen.
In Sachen Kontrast setzt Sony auf eine gesunde Mischung aus hohem nativen Kontrast und unterstützender adaptiver Blende im Brennpunkt der Optik. Dies unterscheidet sich vom LCOS-Mitbewerber JVC, der ausschließlich auf nativen Kontrast setzt (und hier auch die Referenz darstellt). Das adaptive Sony Blendensystem gehört mit zu den besten am Markt, weshalb wir seine Verwendung auch in unseren Tests immer wieder empfehlen. Durch die adaptive Iris-Blende haben wir es mit zwei Kontrastgrößen zu tun: Einerseits dem nativen Kontrast, sprich dem Wert, den die SXRD Panels ohne jegliche Hilfe erreichen. Andererseits dem Dynamikumfang unter Einsatz der adaptiven Blende. Sony gibt in den technisches nur Letzteres an und beziffert es mit 100,000:1. In unserem Referenz-Test erzielten die HW50-Probanten nach der Kalibrierung einen nativen Kontrastumfang von 4500:1 bis 6900:1, der von der adaptiven Iris multipliziert wurde auf ca. 45,000:1. Das sind sehr solide Werte, die aber klar unter der Werksangabe liegen. Nun kommen wir zu einem überraschenden Ergebnis: Im Serienschnitt liegt der kalibrierte Kontrast nicht niedriger, sondern höher: Durchschnittlich 5800:1 erreichten die Seriengeräte, die Blende erhöht den Dynamikumfang auf 58,000:1. Die untere Grenze für die Cine4Home Edition ziehen wir bei 5200:1 nativ, nach der Kalibrierung (und im Protokoll messtechnisch dokumentiert). So kann sich der Kunde sicher sein, dass sein HW50 die Spezifikationen in Sachen Kontrast auch wirklich erreicht.
In unserem Referenz-Test ist deutlich geworden, dass der Sony HW50 nicht nur in Sachen Maximalhelligkeit deutlich zugelegt hat, sondern diesen Mehrgewinn nicht mit schlechteren Farben erkauft, im Gegenteil: Das Modle zeigt bereits ab Werk eine sehr gute Abstimmung, die dank eines leistungsfähigen Color Managements auch nachkalibriert werden kann.
1.6 Optische Schärfe Die optische Schärfe des HW50 liegt auf einem guten Niveau, auch wenn die Referenz von größeren Modellen mit hochwertiger vergüteten Objektiven nicht erreicht wird. Auch im Serienschnitt bestätigt sich das Niveau, das wir in unserem Test umschrieben haben.
Nach wie vor übliche Serienstreuungen konnten wir in der Konvergenz beobachten: Ein halber Pixel in Bildmitte bzw. bis ein Pixel Versatz in den Rändern sind hier gängig. Mit Hilfe der zonenbasierenden Konvergenzkorrektur lassen sich evtl störende Farbsäume korrigieren (nicht jedoch bei Kleinstdetails einer Pixel Breite, siehe Referenz-Test). Für einen 3Chip Projektor sind dies übliche Ergebnisse, hier fällt der HW50 weder besonders positiv, noch negativ auf.
Eine Grundkalibrierung setzt das Abgleichen des Projektors auf die Videonormen voraus. Ist der Projektor in seinen Grundfarben, der Farbtemperatur und im Gamma auf diese Normen abgestimmt, so gibt er neutral die Bildinformationen aus Fernsehen, von DVD oder Bluray wieder. Die Einhaltung der Videonormen ist daher unter vielen Heimkinofans ein Qualitätsmerkmal in der Farbdarstellung. Selbstverständlich gehört eine Norm-Kalibrierung zum Grund-Repertoire der Cine4Home Edition. Den HW50 kalibrieren wir hier gleich dreimal:
Der HW50 bietet bereits ab Werk diverse Presets, die den Normen sehr nahe kommen, aber durch eine Kalibrierung noch verbessert werden können. Für die Cine4Home Edition wird im ersten Schritt das „beste“ Preset ermittelt (in der Regel D65/BT709) und mittels des ColorManagements weiter verfeinert, bis die Videonorm genau eingehalten wird. Diese Vorgehensweise ist notwendig, da ein CMS grundsätzlich nur begrenzte Korrekturmöglichkeiten für die Grundfarben bietet.
In der Sättigung überschreiten bei manchen Geräten die Grundfarben die DeltaE Toleranzgrenzen von DeltaE=3.
Parallel zur Farbraumoptimierung erfolgt die Kalibrierung der Farbtemperatur. Der HW50 bietet hier gleich mehrere Presets und User-Speicher (Custom 1- 5). Da die Werkspresets im normalen Menü nicht korrigiert werden können, entspricht jeder „Custom“ Speicher einem Werkspreset. „Custom 3“ entspricht z.B. dem D65 Preset. Da sich alle Anwenderprofile (auch die für 3D), dieselben Farbtemperaturspeicher teilen müssen, haben wir uns entschlossen, das „D65“ Preset im Service Menü zu korrigieren. Dort gibt es auch noch feinere Einstellmöglichkeiten (die aber nicht zwingend notwendig sind).
Mit Hilfe der RGB- Gain / Biasregler lässt sich die Farbtemperatur sehr gut auf die D65-Norm kalibrieren. Als besonders leistungsfähige Ergänzung bieten alle aktuellen SXRD Heimkinoprojektoren (auch der HW50) einen Gamma-Manager, der ebenfalls auf Wunsch für die RGB-Kanäle getrennt justiert werden kann.
Das „D65“ bzw. „Custom3“ Preset des HW50 ist eine sehr gute Basis für eine möglichst akkurate Farbreproduktion (siehe oben), doch es nutzt die RGB-Levels des Projektors nicht komplett aus. Erfahrene Heimkinouser wissen: Bei UHP-Lampen basierenden Projektoren ist Rot stets die limitierende Grundfarbe, auf die die anderen beiden Grundfarben (Blau + Grün) bei der Kalibrierung herunter geregelt werden müssen. Daher achtet man bei der Kalibrierung darauf, dass der Rot Kanal bis zu seiner höchsten Helligkeit auch ausgereizt wird, um kalibriert möglichst viel Licht & Kontrast zu „retten“. Die Rotpegel des HW50 werden aber in den Farbpresets nicht ganz ausgereizt, lediglich im User-Speicher „Custom5“ steht das volle Lichtpotenzial von 1700 Lumen zu Verfügung. Wenn man diesen Speicher als Grundlage zur Kalibrierung nutzt erhält man anschließend zwischen 50 und 100 Lumen mehr auf der Leinwand. Dieser Gewinn ist nicht unbedingt dramatisch, aber jeder Lichtgewinn ist willkommen, zumindest in Hinblick auf die unerlässliche Lampenalterung über hunderte von Stunden. In einem zweiten Temperatur-Setting kalibrieren wir den HW50 derart „kontrastoptimiert“ auf Basis des lichtoptimierten Speichers „Custom5“. Umgekehrt bedeutet das übrigens, dass von einer „kontrastoptimierten“ Kalibrierung nicht die Rede sein kann, wenn „Custom5“ nicht die Basis darstellt, auch dann nicht, wenn angeblich im Service Menü etwas eingestellt wurde. Aufgrund der eventuellen Artefakte der Reality Creation (vgl. oben) ist diese Kontrastoptimierung nur eine Zusatzoption bei der Cine4Home Edition, so dass der Anwender die freie Auswahl hat und nicht unnötiger Weise auf ein Setup reduziert wird.
Die 3D-Darstellung entwickelt sich von Generation zu Generation weiter und Geräte wie der Sony VPL-HW50 bieten mittlerweile genügend Lichtreserven, so dass man eine gewissenhafte D65-Farbkalibrierung in Betracht ziehen kann, denn: In Sachen Farbgenauigkeit und Bildkomposition gelten die gleichen Maßstäbe, wie für 2D, sprich die Farbtemperatur und das Gamma sollten auf eine maximale Genauigkeit getrimmt werden. Die nach wie vor verwendete Shutter-Brillentechnik bewirkt nicht nur einen gravierenden Helligkeitsverlust, sondern beeinflusst auch die Farbdarstellung, denn die Polfiltergläser der Brille sind keinesfalls farbneutral, sondern wirken sich wie ein externer Farbfilter auf die Darstellung aus. Eine gewissenhafte Kalibrierung muss daher die Brille mit in die Messung einbeziehen.
Doch damit immer noch nicht genug: Auch die Brillen unterliegen einer gewissen Serienstreuung und Toleranz, die Cine4Home für seine Referenztests ermittelt. Dieser Ergebnisse fließen ebenfalls ausschließlich in die kalibrierte Cine4Home Edition ein. Dies verhindert signifikante Abweichungen beim nachträglichen Kauf zusätzlicher Brillen. Da sich die Brille in dieser Generation nicht weiter verändert hat, haben wir die Farbtönung der Brillen im Serienschnitt ermittelt und die Kalibrierung der Graustufen dementsprechend angepasst. So gewährleistet die Cine4Home Edition auch in 3D eine akkurate Farbdarstellung. Besonders wichtig ist auch die Gamma-Kalibrierung, weil durch den hohen Lichtverlust der Brille eine feine Durchzeichnung nahe an Schwarz erschwert wird. Hier bietet der „Contrast Enhancer“ des Bildmenüs gerade für 3D einen großen Mehrwert, da er die Durchzeichnung in dunklen Bildszenen merklich verbessert, ohne das Videonorm-Gamma bzw. die Bildkomposition in ihrer Gesamtheit zu verzerren.
Auf Sonderwunsch ist es auch möglich, gesonderte ICC Profile der Cine4Home Edition erstellen zu lassen. Dies erleichtert die Einbindung in Computersysteme, bei denen die farbliche Korrektur softwarebasierend durchgeführt wird.
Auch spezielle Kalibrierungen auf andere Standards (Farbräume / Farbtemperatur), ist bei der Cine4Home Edition möglich.
Jede Cine4Home Edition ist für uns und jeden Beamerkäufer ein interessantes Projekt mit zuverlässigen Ergebnissen.
- Check und Protokollierung von Pixelfehlern Durch die Ermittlung des Serienschnittes für unseren Referenz-Test konnten wir zudem realistische Toleranzen festlegen und so gewährleisten, dass alle Cine4Home Editions entsprechend der Gerätetypischen Leistungsfähigkeit arbeiten und eine so gute Bildqualität liefern, wie in der Vorführung unserer Partner (siehe Liste unten).
- Normkalibrierung
Auch bei der Kalibrierung konnten wir das gesamte Leistungsspektrum der Cine4Home Edition ausschöpfen:
- In dem Modus „User + Custom5“ hingegen werden die kontrasttechnischen Möglichkeiten des Projektors weiter ausgereizt und so eine heller Bilderzeugung bei korrekter Farbgebung erreicht. - In dem Modus 3D „Cinema Film 1“ bietet sich ein 3D-Bild, das trotz Einhaltung der Normen in der Durchzeichnung verbessert wurde und die Brillentönung in der Farbkalibrierung berücksichtigt.
Selbstverständlich handelt es sich bei unseren Partnern ausschließlich um Sony-geschulte SXRD- Vertragshändler. Bitte berücksichtigen Sie außerdem: Die Cine4Home Edition zeichnet sich durch belastbare Protokolle inkl. Messwerten zu Helligkeit, Kontrast, Serienstreuung usw usw… aus, keine oberflächlichen Versprechungen à la „wir haben alles überprüft und Ihr Gerät passt schon“ (ohne jeglichen Mess-Beleg zu Helligkeit, Kontrast & Shading).
„Calibration only“ war gestern, die neuen Cine4Home Editions!
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