Cine4Home Edition #1:
JVC DLA-X70 / X90

Neue Erkenntnisse in Sachen Serienstreuung

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Cine4home Cine4home Edition High End


Ende April haben wir unser neues Konzept zur umfassenden Qualitätssicherung beim Beamerkauf vorgestellt: Die neuen Cine4Home Editions beschränken sich nicht nur auf eine „Schnellkalibrierung“, sondern werden auch gewissenhaft auf alle Aspekte der Serienstreuung untersucht: Pixelfehler, Helligkeit, Kontrast, Color Uniformity, Schärfe etc. Dabei werden ausschließlich die Modelle verwendet, die in allen(!) Kategorien die Serientoleranzen einhalten, die Cine4Home im Rahmen der Referenz-Tests exklusiv ermittelt.

Somit kann der Käufer sicher sein, dass sein erworbenes Neugerät keine versteckten Schwächen aufweist, die nur bei messtechnischer Untersuchung objektiv nachgewiesen werden können, sicherlich aber nicht bei einem „subjektiven Schnelltest“.

Wichtig dabei ist die anschließende Protokollierung der Ergebnisse, sie machen den entscheidenden Unterschied. Um es kurz zu fassen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, denn ein Heimkinoprojektor ist eine zu große Investition, um ein Risiko einzugehen.



In den vergangenen Wochen haben wir uns mit der Umsetzung der Cine4Home Editions begonnen und in diesem zweiten Special beschäftigen wir uns ausführlich mit den derzeitigen Topmodellen aus dem Hause JVC, den DLA-X70 / X90. Die Modelle liegen in einer Preisklasse zwischen €7000.- und €10,000.-, was für eine Qualität kann man da erwarten?

 


1. Der protokollierte Check-Up (Serienstreuung)

Für die „Cine4Home Edition“ überprüfen wir jeden einzelnen Projektor individuell auf die Einhaltung dieser Toleranzen, im Falle der JVC X70/90 können wir dabei folgende Beobachtungen machen:

 

1.1 Pixelfehler

Die aktuelle D-ILA Generation wird digital angesteuert, das bedeutet, dass die Pixel lediglich den Zustand „An“ bzw. „Aus“ kennen. In der Theorie verbessert dies die Anfälligkeit für Pixelfehler, denn nicht selten äußerten sich in der Vergangenheit Pixelfehler auch dadurch, dass sie bereits bei geringer Spannung zu hell waren (helle Pixel in dunklen Graustufen).

Soweit die Theorie, unsere Untersuchungen zeigen andere Ergebnisse: Tatsächlich kommt man um einen Pixelfehlercheck nicht herum, denn sie kommen immernoch vereinzelt vor. Wir konnten vor allem blaue Pixelfehler in Schwarz entdecken, die entweder dauerhaft leuchten oder leicht flackern. Bei einem Fall hatten wir es sogar mit einem doppelten Pixelfehler zu tun. Der Pixelfehlercheck erfolgt für die Cine4Home Edition allerdings in vier Schritten:



Im ersten Schritt wird ein bildfüllendes Schwarz projiziert und die Leinwand auf Pixelfehler abgesucht, die immer leuchten und so für ungewollte bunte Sterne sorgen.


-> ->

 

Fazit:
Pixelfehlercheck lohnt trotz digitaler D-ILA Ansteuerung und wird daher auch weiterhin bei der Cine4Home Edition durchgeführt.

 


1.2 Color Uninformity

Bei JVC D-ILA Projektoren handelt es sich um klassische 3Chip Modelle. Das bedeutet, dass das weiße Licht der Projektionslampe in seine drei Grundfarben aufgespaltet wird und drei einzelne D-ILA Panels jede Grundfarbe gesondert modulieren.



Anschließend wird das Licht wieder durch ein Glasprisma zusammengeführt und trifft auf die Leinwand als „echtes“ farbiges Bild: Die Vorteile liegen in einer augenfreundlichen Farbenpracht, feinerer Nuancierung und hohem Color Light Output. Der Nachteil liegt aber in einer unvermeidbaren Schwankung der Farbtemperatur über die Bildfläche.

Kurz gefasst: Ausnahmslos jeder 3Chip Projektor unterliegt einer leichten Schwankung in der Color-Uniformity des Bildes. Wenn also grundsätzlich unvermeidbar, gilt es, nicht störende Toleranzen einzuhalten, die wir messtechnisch untersuchen:



Beispiel eines Uniformity-Checks


Dabei haben wir uns an dem Verfahren der ANSI-Kontrastmessung orientiert und das Bild in neun Bereiche unterteilt. Die Referenz stellt die Bildmitte da (kalibriert auf 6500K/D65), an der sich die anderen Bereiche im wahrsten Sinne des Wortes messen lassen müssen. Nur wenn alle(!) einzelnen Messergebnisse unter der von uns (bedingt durch die Serienstreuung) für das Modell ermittelten Toleranzgrenze liegen, qualifiziert sich das Gerät für die Cine4Home Edition.

Unsere X70/X90 spezifischen Tests haben interessante Ergebnisse ans Tageslicht gebracht. Grundsätzlich war zu beobachten, dass der Zoom-Faktor einen leichten Einfluss auf die Color-Uniformity hat, weshalb wir uns entschieden haben, eine Einstellung im am häufigsten verwendeten oberen Drittel des Zooms zu wählen, um möglichst praxisgerechte Ergebnisse zu erzielen.

Diese Ergebnisse zeigen, dass zwar die meisten D-ILAs im tolerablen Rahmen liegen, diesen dafür aber auch meistens ausschöpfen. Anders formuliert: Kaum ein getestetes Gerät zeigte so große Shading-Ausreißer, als dass es im normalen Filmbetrieb kritisch würde, aber sehr geringe Toleranzen (wie so manch anderes Modell dieser Preisklasse) fanden wir ebenso wenig. Lediglich ein Gerät mussten wir aufgrund einer Zonenabweichung von über 290Kelvin aussortieren. Es zeigt sich schon jetzt: Die Shading Kontrolle macht Sinn und wird ebenfalls beibehalten.

 


1.3 Helligkeit nach Kalibrierung

Unser ausführlicher Referenz-Test zur 70er/90er Serie hat gezeigt, dass durch eine Optimierung des Lichtweges eine größere Lichtausbeute nach der Kalibrierung erreicht wird, als bei den direkten Vorgängern X7/9. Je heller ein Projektor, desto größer die Bilddiagonale, die man ausleuchten kann.

Für eine möglichst hohe Praxistreue ermitteln wir die Lumenleistung nach der Kalibrierung bei großem Zoom (80% ausgereizt) sowohl im leisen Standard-Lampenmodus, als auch im helleren hohen Modus.

In unseren Untersuchungen haben sich die besseren Werte der neuen Generation bestätigt, die übliche Toleranz-Schwankung von 10% um den Serienschnitt wird von den meisten Geräten eingehalten. In anderen Worten: Ein X70/X90 muss schon nach der Kalibrierung über 800 Lumen erreichen, um sich für die Cine4Home Edition zu qualifizieren.

Beobachtung am Rande: Besonders helle Modelle erkaufen ihre Lichtleistung mit etwas weniger Kontrast.

 


1.4 Kontrast nach Kalibrierung

JVC Projektoren gelten in Heimkinokreisen als Referenz in Sachen nativer Kontrast, vor allem die Modelle X70/X90. In den technischen Daten des Herstellers finden sich stets immer die möglichen Maximalwerte, die unter normalen Praxisbedingungen kaum erreicht werden. Unser Referenz-Test hat aber aufgezeigt, dass selbst der minimale native Kontrast noch deutlich über dem der Konkurrenz liegt.

Je nach Aufstellung (Zoom Maximum, Iris offen) erreicht ein X70 abzüglich Serienstreuung zwischen 20,000:1 (Zoom Maximum, Iris offen) und ca.60,000:1 (Zoom Min), beides nach der Kalibrierung wohlgemerkt. Dies sind auch die Schwellen, die die Cine4Home Edition einhalten muss und die messtechnisch für das Protokoll individuell ermittelt werden. Für das größere X90 Modell liegt die kalibrierte Kontrasttoleranz zwischen 30,000:1 und 75,000:1

 


1.5 Farbraum

Die Stärken des DLA-X70 / X90 liegen auch in der flexiblen Farbgestaltung auf Referenzniveau. Kein anderes Modell kann, wenn gewünscht, kräftige Farben so gut mit Natürlichkeit verbinden, wie diese JVC-Topmodelle. Da dürfte es doch eigentlich keinen Grund geben, einen Seriencheck im Farbraum zu machen, möchte man meinen.



Nicht jeder X70 hat die Farbkoordinaten optisch eingehalten


Doch tatsächlich sind uns schon X70 untergekommen, die dieses Potenzial nicht ausschöpften, weil die optische Filterung zu blass war. Dies war für uns Grund, die Modelle auszusortieren und diesen Testpunkt auch für die JVCs beizubehalten.

 


1.6 Optische Schärfe

Vermutlich durch Transportschäden sind uns bei unseren Qualitätschecks zwei Geräte aufgefallen, die eine starke Schlierenbildung bei starken Kontrastübergängen aufwiesen, die nicht durch Reinigen der Optik zu beseitigen waren. Auch dieses Qualitätsmerkmal will also zur Sicherheit des Kunden getestet werden, da es im normalen Filmbetrieb nicht unbedingt auffällt, aber das Schärfeempfinden doch nachhaltig trübt.

 



2. Die Kalibrierung

Eine Grundkalibrierung setzt das Abgleichen des Projektors auf die Videonormen voraus. Ist der Projektor in seinen Grundfarben, der Farbtemperatur und im Gamma auf diese Normen abgestimmt, so gibt er neutral die Bildinformationen aus Fernsehen, von DVD oder Bluray wieder.

Die Einhaltung der Videonormen ist daher unter vielen Heimkinofans ein Qualitätsmerkmal in der Farbdarstellung. Selbstverständlich gehört eine Norm-Kalibrierung zum Grund-Repertoire der Cine4Home Edition, doch würde man den Möglichkeiten dieses Gerätes nicht gerecht, wenn man es dabei belassen würde. Aus diesem Grund werden bei der Cine4Home Edition des X70/90 verschiedene Modi kalibriert, zwischen denen der Kunde per Speicherabruf bequem wechseln kann:

 


2.1 Normkalibrierung

Der DLA-X70 / X90 bietet bereits ab Werk diverse Presets, die den Normen sehr nahe kommen, sie aber selten absolut punktgenau treffen (dies gilt auch für das THX Setting). Die Serienuntersuchung hat ergeben, dass es der Serienstreuung unterliegt, welches Preset sich am besten zur Optimierung eignet.



Für die Cine4Home Edition wird im ersten Schritt das „beste“ Preset ermittelt und mittels des ColorManagements weiter verfeinert, bis die Videonorm genau eingehalten wird. Diese Vorgehensweise ist notwendig, da das CMS der Projektoren nur begrenzte Korrekturmöglichkeiten für die Grundfarben bietet.



Color Management


Wichtig ist es, ein besonders starkes „Verdrehen“ im ColorManagement zu vermeiden und möglichst kleine Korrekturen vorzunehmen. Denn so leistungsfähig aktuelle Farbmatrix-Korrekturen auch sein mögen, so anfällig sind sie doch dafür, die Linearität innerhalb des Farbraumes zu beeinträchtigen.



DLA-X70 Farbraum Standard


Wie genau der Projektor Farbtöne fernab der Grundfarben abbildet, zeigen unseren DeltaE-Analysen des Farbraumes. Die Ergebnisse sind vorbildlich:


Links: Videonorm, Mitte: DLA-X7 / X9.
Rechts:Delta E (grün bedeutet „< 3“)


Wie unsere Farbanalyse zeigt, gelingt es dem X70/90, so wie schon den Vorgängern, alle Farben des Videostandards ohne sichtbare Abweichungen darzustellen (DeltaE <3). Wer spezielle Korrekturen wünscht, kann das Color-Management für eine weitere Kalibrierung bemühen.

Parallel zur Farbraumoptimierung erfolgt die Kalibrierung der Farbtemperatur. Der X70/90 bietet hier gleich mehrere redundante Einflussmöglichkeiten:

a) Filmtone-Regler

b) RGB-Regler

c) Gamma-Equalizer


Der Filmtone Regler ist eine nachträgliche Korrekturmöglichkeit für dunkle Bildinhalte nahe an Schwarz. Dies ist eine sinnvolle Option, da Digitalprojektoren gerade in dunklen Bereichen nur sehr schwer in den Griff zu bekommen sind.

Der Klassiker zur Korrektur der Farbtemperatur sind die typischen RGB-Regler für Gain und Offset. Mit ihnen ist ein schneller Abgleich für einen geübten Kalibrierer möglich, insbesondere, wenn das Gerät ab Werk nicht stark vom Soll abweicht.

Als besonders leistungsfähige Ergänzung bieten alle aktuellen D-ILA Heimkinoprojektoren (auch der X30) einen Gamma-Manager, der ebenfalls auf Wunsch für die RGB-Kanäle getrennt justiert werden kann.



Vorteil dieses Instrumentes ist, dass gezielt gewisse Helligkeitsstufen korrigiert werden können und die Interaktion mit anderen Stufen sich in Grenzen hält. Auch ein Einfluss auf den Schwarzpegel ist ausgeschlossen.

Die beste Vorgehensweise zur Kalibrierung ergibt sich aus der individuellen Serienstreuung des Projektors. Grundsätzlich wird der maximale Weißpegel mittels der Gain Regler im RGB Menü justiert. Als Basis muss die Farbtemperatur gewählt werden, die die beste Lichtausnutzung bietet.

Der Abgleich der dunklen Partien hängt von der Abweichung ab: Bei unserem Serientest gab es Geräte, die derart linear auf die RGB-Regler reagiert haben, dass nur minimale Korrekturen der Bias Regler ausreichten. Bei anderen Modellen wiederum lohnte sich eine Korrektur mittels Equalizer. Auf Vorabwunsch kann bei einer Cine4Home Edition auch eine „Equalizer only“ Kalibrierung erfolgen.



Die Farbtemperatur lässt sich genau justieren


Das Gamma wird grundsätzlich durch die Wahl des richtigen Presetwertes (nach messtechnischer Erfassung) und anschließender Kalibrierung per Gamma-Equalizer korrigiert.


Im Ergebnis ist der JVC DLA-X70 / 90 in Farbraum, Farbtemperatur und Gamma gemäß der Videonorm abgestimmt. Mit dieser Normkalibrierung verhält sich der Projektor farbneutral und alle Farben erscheinen auf der Leinwand so, wie sie im Mastering Studio abgemischt wurden. Viele Heimkinofans bevorzugen eine Normkalibrierung, obwohl sie das Kinooriginal in kräftigen Farben nicht abbilden kann. Die Modelle DLA-X70/90 bieten hier wesentlich vielseitigere Möglichkeiten, die wir im zweiten Kalibriersetup nutzen:

 


2.2 Cinema-Kalibrierung

Wie in unserem ausführlichen Test erläutert, bieten der X70/X90 spezielle Kinomodi, die einen wesentlich größeren Farbraum als die Videonorm abbilden und somit dem Kinooriginal näher kommen. Der Haken: Die Film-Software ist für erweiterte Farbräume nicht ausgelegt und zu bunte Naturfarben und vor allem Gesichtsfarben sind normalerweise die Folge.

Um dies auszugleichen, haben die Ingenieure für diese Kinomodi spezielle Farbprofile entwickelt, die in Kombination mit einem Color-Management, bei dem Orange (Hauttöne) separat korrigiert werden, nachträglich noch weiter optimiert werden können.




Selektierte Korrektur von Orangetönen
mit dem CMS der DLA-X70/90 möglich


In einer zusätzlichen Kalibrierung optimieren wir diesen Modus im Farbraum, stimmen die Farbtemperatur und das Gamma (s.o.) ab und bieten so eine hervorragende Alternative zur Normkalibrierung mit kräftigeren Farbtönen, ohne dass die Natürlichkeit verloren geht.



Farbprofil "Cinema"


Wie unsere Messung zeigt, wird hier ein größerer Farbraum aufgespannt, als es die Videonorm vorsieht, allerdings sehr gleichmäßig. Was dem Diagramm und den herkömmlichen Messmethoden komplett entgeht ist die Farbkorrektur innerhalb des Dreicks per Matrix / LookUpTable. Dies wird im Realbild deutlicher:



Oben: Norm-kalibriertes Bild
Unten: Spezielles Kinoprofil des X70/90


Vergleicht man die Ergebnisse der beiden Modi (soweit Ihr Computermonitor dies zulässt), so wird man bemerken, dass der Kino-Modus die Farbbrillanz merklich erhöht und die Defizite unseres Videostandards relativiert, ohne es dabei zu übertreiben (Himmel, Wiese, Tasche). Die kritischen Gesichtsfarben hingegen bleiben absolut unberührt und sind perfekt natürlich. Dieses beeindruckende Ergebnis wird durch oben vorgestelltes Color-Processing mittels Zusatzhardware beim X70/X09 erreicht.




Cinema-Modi: Die DLA-X70 / X90 erreichen dank ihres speziellen Farbfilters
einen kinoähnlichen Farbraum. Hier im 3D Vergleich zum kleineren HD-Farbraum


In welchen Bereichen werden die Farben kräftiger abgebildet, als es die Videonorm vorsieht, in welchen Bereichen bleiben die Farbe "unberührt"? Dafür führen wir wieder eine spezielle DeltaE-Analyse durch:



Komplette DeltaE-Farbraumanalyse
des "intelligenten" Cinema-Farbprofils


Die obige DeltaE Analyse zeigt das Prinzip des Cinema-Farbprofils deutlich: "Sensible" Farbtöne, wie Gesichts- oder Himmelsfarben bleiben in ihrer Genauigkeit unberührt. Lediglich in den absoluten Eckbereichen des Farbraumes werden die Farben kräftiger abgebildet, als es die Norm vorsieht. Es handelt sich hierbei um eine nicht lineare Streckung der Farben, die intelligent ist. Denn in den kräftigen Bereichen nahe der Grundfarben ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass ein Farbton kräftiger ausfallen soll, als die Videonorm es zulässt, als in eher blassen Farbtönen!


Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Heimkinofans diese speziellen Farbabstimmungen je nach Film bevorzugen, die ausschließlich die X70/X90 Serie bietet (und kein aktuelles Konkurrenzmodell). Ein „nur nach Norm“ kalibrierter X70/90 verschenkt vor allem in farbenkräftigen Szenen und Filmen ein gehöriges Maß an Potenzial. Die Cine4Home Edition bietet hier eine sinnvolle Auswahl

 


2.3 3D Kalibrierung

Auch wenn die 3D-Projektion sich noch in den ersten Generationen befindet, so gelten in Sachen Farbgenauigkeit und Bildkomposition die gleichen Maßstäbe, wie für 2D, sprich die Farbtemperatur und das Gamma sollten auf eine maximale Genauigkeit getrimmt werden.

Die derzeit verwendete Shutter-Brillentechnik bewirkt nicht nur einen gravierenden Helligkeitsverlust, sondern beeinflusst auch die Farbdarstellung, denn die Polfiltergläser der Brille sind keinesfalls farbneutral, sondern wirken sich wie ein externer Farbfilter auf die Darstellung aus. Eine gewissenhafte Kalibrierung muss daher die Brille mit in die Messung einbeziehen.



Die Brille beeinflusst Gamma und Farben


Die eigentliche Messung gestaltet sich allerdings als sehr schwierig: Einfach durch die Brille messen funktioniert aufgrund des gepulsten Verfahrens und des Lichtverlustes nicht akkurat, die meisten Sensoren geben in dieser Konstellation lediglich Phantasiewerte an. Es gilt also, mittels Spezialverfahren die passenden Zielfarbtöne zu ermitteln und diese anschließend bei der Kalibrierung ohne Brille im Lichtweg zu kalibrieren.

Doch damit immer noch nicht genug: Auch die Brillen unterliegen einer gewissen Serienstreuung und Toleranz, die Cine4Home für seine Referenztests ermittelt. Dieser Ergebnisse fließen ebenfalls ausschließlich in die kalibrierte Cine4Home Edition ein. Dies verhindert signifikante Abweichungen beim nachträglichen Kauf zusätzlicher Brillen.


Anhand von Dutzenden von 3D-tauglichen D-ILA Projektoren haben wir die Farbtönung der Brillen ermittelt und die Kalibrierung der Graustufen dementsprechend angepasst. So gewährleistet die Cine4Home Edition auch in 3D eine akkurate Farbdarstellung.

Besonders wichtig ist auch die Gamma-Kalibrierung, weil durch den hohen Lichtverlust der Brille eine feine Durchzeichnung nahe an Schwarz erschwert wird. Doch leider bringt die aktuelle D-ILA Generation eine Beschränkung mit sich: Der Gamma-Equalizer ist in 3D nicht aktiv, auch wenn man ihn aufruft.

Es gibt somit keinen differenzierten Einfluss auf das Gamma, sondern nur die zwei Presets „A“ und „B“. Gamma „A“ entspricht der Videonorm, bietet aber eine schlechte Durchzeichnung, während Gamma „B“ dunkle Bereiche aufhellt, helle Bilder aber überbelichtet wirken (zu flaches Gamma).



Bei unserer eingehenden Untersuchung haben wir andere Einflussmöglichkeiten auf das Gamma (ohne den inaktiven Equalizer) eruiert und nutzen diese, um das Gamma „A“ auf eine bessere Durchzeichnung zu trimmen.

Im Endeffekt bietet der 3D-Modus der Cine4Home Edition eine genauere Farbdarstellung und eine wesentlich bessere Durchzeichnung, als die Werkspresets.

 


2.4 ICC Profilierung

Auf Sonderwunsch ist es auch möglich, gesonderte ICC Profile der Cine4Home Edition erstellen zu lassen. Dies erleichtert die Einbindung in Computersysteme, bei denen die farbliche Korrektur softwarebasierend durchgeführt wird.

Im Falle des X90 ist auch der Projektor selbst in der Lage, das ICC Profil in seiner Kalibrierung einzubeziehen.

 

2.5 Spezialkalibrierung

Auch spezielle Kalibrierungen auf andere Standards, wie zum Beispiel der Adobe RGB Farbraum für Fotografien, ist bei der Cine4Home Edition möglich. Die Modelle X70/X90 sind derzeit nahezu die einzigen Heimkinobeamer am Markt, die Adobe effektiv und kalibrierbar unterstützen.

 


3. Fazit & Bezugsquellen

Die erste Cine4Home Edition war für uns ein interessantes Projekt und führte zu überraschenden Ergebnissen.


Cine4home Cine4home Edition High End
Serienstreungs-Check:

- Check und Protokollierung von Pixelfehlern

- Check / Justage von Konvergenz und Schärfe

- Messtechnische Erfassung und Protokollierung der kalibrierten Helligkeit

- Messtechnische Erfassung und Protokollierung des kalibrierten Kontrastes

- Messtechnische Erfassung und Protokollierung der Color Unfiformity

 

Unser Seriencheck hat gezeigt, dass selbst (oder gerade) in diesem anspruchsvollen Preissegment eine Überprüfung der wichtigsten Bildmerkmale Sinn macht. Im Falle des X70/X90 ergaben sich durch unseren Check neue Erkenntnisse in der Serienstreuung. Und wenn auch die hohe JVC-Produktqualität für gute Toleranzen sorgt, so haben wir doch bereits erste Montagsgeräte entlarvt, die ohne unseren Check ungeprüft im Kinozimmer eines Kunden gelandet wären.

Durch die Ermittlung des Serienschnittes für unseren Referenz-Test konnten wir einen realistische Toleranzen ermitteln und so gewährleisten, dass alle Cine4Home Editions der JVCs nahe an der Gerätetypischen Leistungsfähigkeit arbeiten und eine so gute Bildqualität liefern, wie in der Vorführung unserer Partner (siehe Liste unten).


Cine4home Cine4home Edition High End
Kalibrierung:

- 10 jährige Test / Kalibriererfahrung mit über 2000 Heimkinobeamern

- Verwendung spezieller Hardware und Messalgorithmen für:
Farbraum
Farbtemperatur
Gamma
Kontrast

- Normkalibrierung

- Zusätzliche Kalibrierung auf Beamer-Optimum

- 3D Kalibrierung

- ICC-Profilierung (optional)

- Kalibrierung auf andere Normen (optional)

 

Auch bei der Kalibrierung konnten wir das gesamte Leistungsspektrum der Cine4Home Edition ausschöpfen:

- In dem Modus „C4HEd1“ zeigt sich der JVC DLA X70/90 von seiner normgerechten und farbneutralen Seite, weil hier gewissenhaft alle Parameter gemäß Norm kalibriert wurden (siehe Kapitel 2).

- In dem Modus „C4HEd2“ hingegen werden die farbtechnischen Möglichkeiten des Projektors weiter ausgereizt und so eine intensivere Farbgebung ermöglicht, ohne große Kompromisse in der Natürlichkeit einzugehen. Hier spielen die großen Modelle besonders gut ihre Stärken gegenüber dem kleineren X30 aus.

- In dem Modus 3D bietet sich ein Bild, das trotz Einhaltung der Normen in der Durchzeichnung verbessert wurde und die Brillentönung in der Farbkalibrierung berücksichtigt.


Alles in allem ist die Cine4Home Edition der JVC DLA-X70/X90 das Rundum-Sorglos-Paket: Der Projektor wurde auf unserem „Messstand“ auf seine Leistungsfähigkeit überprüft und anschließend gemäß seiner beeindruckenden Möglichkeiten kalibriert bzw. optimiert. Nur mit diesem Aufwand wird man der HighEnd-Klasse dieser tollen Modelle gerecht.



Die D-ILA X70 / X90 Cine4Home Edition nach oben vorgestelltem aufwändigen Verfahren gibt es exklusiv(!) bei folgenden Partnern::



24539 Neumünster



27755 Delmenhorst



32839 Steinheim



44892 Bochum



51069 Köln



73066 Uhingen



81549 München

 

Selbstverständlich handelt es sich bei unseren Partnern ausschließlich um JVC-geschulte D-ILA Vertragshändler.


Bitte berücksichtigen Sie außerdem: Die Cine4Home Edition zeichnet sich durch belastbare Protokolle inkl. Messwerten zu Helligkeit, Kontrast, Serienstreuung usw usw… aus. Geben Sie sich nicht mit weniger zufrieden, denn: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!


Bis zur nächsten CIne4Home Edition: Sony VPL-VW1000….

Cine4home Cine4home Edition High End

„Calibration only“ war gestern, die neuen Cine4Home Editions!


Ihr
Cine4Home Team

 

 

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