Epson EH-LS10000 |
Epsons erster Laser HighEnd Beamer |
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Doch die Auflösung alleine macht noch keinen guten Beamer, mindestens ebenso spannend ist die Klärung der Frage, was für eine Serienstabilität bzw. Qualität der Hersteller für diesen stolzen Preis bietet. Dies haben wir in den letzten Wochen an insgesamt gut zehn verschiedenen Seriengeräten untersucht und präsentieren in diesem Special die tatsächlichen Leistungsdaten im Serienschnitt, die gleichzeitig als Auswahlkriterien für die Cine4Home Edition dienen. Denn die Cine4Home Editions beschränken sich nicht nur auf eine „Schnellkalibrierung“, sondern werden auch gewissenhaft auf alle Aspekte der Bilddarstellung untersucht: Pixelfehler, Helligkeit, Kontrast, Color Uniformity, Schärfe etc.. Diese werden alle messtechnisch erfasst und in einem Testprotokoll schriftlich festgehalten. Nur so erhält der Kunde einen wirklich informativen Überblick über die individuelle Leistungsfähigkeit seines Projektors, die nur bei messtechnischer Untersuchung objektiv nachgewiesen werden kann, sicherlich aber nicht bei einem „subjektiven Schnelltest“. Wichtig dabei ist die anschließende Protokollierung der Ergebnisse, sie machen den entscheidenden Unterschied.
Wie immer überprüfen wir für die „Cine4Home Edition“ jedes einzelne Gerät individuell auf die Einhaltung aller Toleranzen, die wir bei der Serienanalyse ermittelt haben. Dabei haben wir im Falle des LS10000 folgende Beobachtungen gemacht:
1.1 Pixelfehler Trotz „4K Enhancement“ handelt es sich beim Epson EH-LS10000 lediglich um einen herkömmlichen FullHD Beamer mit einer nativen Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Dementsprechend auffällig sind Pixelfehler, falls sie denn auftreten. Auch wenn kein Hersteller offiziell eine absolute Pixelfehlerfreiheit garantiert, so sollte diese in der €7000.- Preisklasse des LS10000 selbstverständlich sein.
Anschließend wird mit ebenfalls bildfüllenden Grün- / Rot- / Blaubildern überprüft, ob ständig ausgeschaltete Pixelfehler schwarze Punkte in Hellen Bildern provozieren.
Im linken Bilddrittel sorgten mehrere defekte, beieinander liegende Pixel, für einen störenden bunten Fleck, egal welche Farbe dargestellt wird. Das Problem solcher Pixelfehler liegt darin, dass sie grundsätzlich zu Falschfarben führen, weil die jeweilige Mischfarbe fehlt, wie man bei Sekundärfarb-Testbildern leicht aufzeigen kann. Auch Geräte mit dieser Art von Pixelfehlern fallen durch das Raster der Cine4Home Edition und werden konsequent von uns aussortiert. Wodurch solche „Mehrpixel“-Fehler hervorgerufen werden und in dieser Preisklasse durch die Qualitätskontrolle kommen können, konnte der Hersteller uns leider nicht beantworten. Wir raten daher beim Kauf grundsätzlich zum genauen Pixel-Check, um bösen Überraschungen daheim vorzubeugen.
Bei LCD-Projektoren handelt es sich um „3Chip Projektoren“, sie verfügen nicht nur über einen einzelnen Lichtweg und ein einzelnes Panel, wie ein herkömmlicher DLP-Beamer, sondern derer gleich drei: Für jeden Farbkanal (Rot, Grün und Blau) einen eigenen. Und diese drei Farbkanäle müssen über Spiegel und Glasprismen auch wieder im Gerät zusammengeführt werden. Die Anzahl der involvierten optischen Elemente mit individuellen Toleranzen führt zwangsläufig zu leichten farblichen Unterschieden in verschiedenen Bildregionen.
Der Hersteller gibt in den technischen Daten eine Helligkeit von 1500 Lumen an. Von UHP-Lampenprojektoren ist man einen gravierenden Lichtverlust durch die Kalibrierung auf die Videonorm gewohnt, spannend war da die Frage, wie hoch dieser Verlust im Fall des LS10000 ausfällt. Die Antwort: Leider fast genauso groß, wie bei einem UHP Beamer! Das Laser-Blau scheint sich gegen das Phosphor Grün & Rot nicht richtig durchzusetzen, was für einen erheblichen Grün/Gelbstich in hellen Bildern sorgt.
Die untere Grenze gemäß der normalen Serienstreuung liegt bei 900 Lumen, die dementsprechend für die Cine4Home Edition eingehalten werden müssen. Erreicht werden kann dieser Wert aber nur ohne Einsatz des internen DCI-Filters, also ohne erweiterten Farbraum. Aktiviert man hingegen den „DCI“ -Modus, so fährt sich automatisch ein interner Filter in den Lichtweg, der die Grundfarben reiner filtert, aber dafür auch einen leichten Lichtverlust provoziert: Rund 22% verliert der Beamer durch diesen Filter, im Serienschnitt verbleiben 750 Lumen, was immernoch einen guten Wert darstellt. Vorteil dieses Modis ist ein sehr guter Schwarzwert (vgl. nächstes Kapitel). Die Untergrenze für die Cine4Home Edition ziehen wir bei 700 Lumen.
Epson verzichtet in den technischen Daten auf eine Kontrastangabe, sondern bewirbt lediglich „Absolute Black“. Hierunter versteht man das Abschalten der Laserlichtquelle bei einem vollschwarzen Bild. Allerdings hat diese Eigenschaft keinerlei Bezug zum tatsächlichen Dynamikumfang des Projektors, so dass wir den nativen Kontrast im Serienschnitt selbst ermitteln mussten, der sich nicht zu verstecken braucht: Je nach Zoom und Modus bewegt sich der native Kontrast auf durchschnittlich 15,000:1 bis 25,000:1, womit der LS10000 seinen direkten Konkurrenten Sony VW500 hinter sich lässt und sich nur den „Kontrast-Monstern“ von JVC geschlagen geben muss. Dieser native Kontrast wird durch eine dynamische LED-Steuerung verfünffacht auf 75,000:1 bis 100,000:1. Die Untergrenze für die Cine4Home Edition ziehen wir gemäß der Serienstreuung bei 13,000:1 nativ bzw. 65,000:1 dynamisch.
1.5 Farbraum In Sachen Farbraum hat der Epson EH-LS10000 zwei Gesichter: Ohne DCI-Filter zeigt sich der native Farbraum leicht erweitert gegenüber der Norm:
Bei Aktivierung des DCI-Modus schiebt sich der Cinema-Filter automatisch in den Lichtweg und filtert besonders reine Grün-Farben. Dementsprechend groß ist der resultierende Farbraum:
Nach all dem Lob gibt es in dieser Kategorie wieder erheblichen Anlass zur Kritik. Mindestens drei der von uns gesichteten LS10000 zeigten grobe Konvergenzabweichungen oder optische Unschärfen.
Ungeachtet der hohen Serienstreung provoziert das „4K-Enhancement“ grundsätzlich eine Randschärfeverlust der nativen FullHD-Auflösung.
Soweit die Werkstoleranzen und messtechnischen Ergebnisse, die Epsons neuer HighEnd Beamer im Serienschnitt erreicht… nun kommen wir von dem „Ist“-Zustand zum „Soll“-Zustand, sprich zum komplett kalibrierten Beamer. Hier kommen die Videonormen ins Spiel: Je genauer der Projektor auf diese Normen kalibriert ist, desto neutraler verhält er sich und desto präziser ist seine Bildreproduktion. Die Einhaltung der Videonormen ist daher unter vielen Heimkinofans ein wesentliches Qualitätsmerkmal in der Darstellung, schließlich will man den Film daheim so auf der Leinwand betrachten, wie es seine Macher beabsichtigt haben. Selbstverständlich gehört eine Norm-Kalibrierung zum Grund-Repertoire der Cine4Home Edition. Den EH-LS10000 kalibrieren wir gleich viermal:
- Eine Kalibrierung für eine akkurate Farbreproduktion in 3D unter Berücksichtigung des Brillen-Einflusses.
Wie bereits erwähnt, bietet der „Natürlich“-Modus bereits „out of the the box“ eine sehr neutrale Farbdarstellung des Bildes. Unkorrigiertes Werkspreset „Natürlich“
Die Farbtemperatur zeigt ab Werk bei manchen Geräten einen guten Abgleich zur Videonorm, bei einigen Geräten aber auch signifikante Abweichungen:
Der leichte Gelbstich in Grün wird korrigiert und alle Grund- und Sekundärfarben in ihrer Helligkeit genau auf den Weißpegel abgestimmt: Auch die differenzierte DeltaE-Analyse der Sättigung und des Farbtons bescheinigen dem kalibrierten LS10000 einen perfekten Abgleich ohne sichtbare Abweichungen zur Videonorm:
Farbtemperatur kalibriert
Der Farbstich ab Werk wird durch die Kalibrierung korrigiert. Wie genau der Projektor Farbtöne fernab der Grundfarben abbildet, zeigen unseren DeltaE-Analysen des Farbraumes. Die Ergebnisse sind vorbildlich:
Die gute Werkseinstellung und die leistungsfähigen Kalibrier-Funktionen erlauben es, den Epson EH-LS10000 in Farbraum, Farbtemperatur und Gamma perfekt auf die Norm zu trimmen. Mit dieser Normkalibrierung verhält sich der Projektor farbneutral und alle Farben erscheinen auf der Leinwand so, wie sie im Mastering Studio abgemischt wurden. Dank des hohen nativen Kontrastes inkl. sehr guten Schwarzwertes und des optimierten Gammas überzeugt das Bild zudem mit einer sehr hohen Plastizität sowohl in dunklen als auch hellen Sequenzen.
Auch wenn der Projektor sich farbkalibriert absolut „neutral“ verhält, so kann die Videonorm doch nicht in allen Belangen die Farbenpracht des Kino-Originals abbilden, besonders kräftige Farbtöne bleiben auf der Strecke. Vor allem Animationsfilme verlieren so an Brillanz.
Der kalibrierte Natürlich-Modus überzeugt in fast allen Domänen: Farbtreue, Kontrast, Schwarzwert und Bildplastizität. Lediglich in einem Bereich zeigt er leichte Schwächen: Seine Helligkeit beträgt lediglich 950 Lumen im hohen Modus, bzw. 480 Lumen im leisen Eco-Modus. Dies macht eine komplette Abdunklung des Raumes unabdingbar. Für mehr Lichtausbeute nutzen wir für die Cine4Home Edition den 1500 Lumen Dynamik-Modus und passen diesen in der Farbtemperatur so an, dass er unter Restlichtbedingungen ein natürliches Bild darstellt, auch wenn die Einhaltung der Videonormen in diesem Modus nicht komplett möglich ist. Im Ergebnis bietet der TV-Modus die höchste Helligkeit und den höchsten Kontrast bei guten Farben. Er ist damit für Projektionen unter Restlichtbedingungen besonders gut geeignet
In Sachen Farbgenauigkeit und Bildkomposition gelten die gleichen Maßstäbe, wie für 2D, sprich die Farbtemperatur und das Gamma sollten auf eine maximale Genauigkeit getrimmt werden. Doch die unumgängliche Shutter-Brillentechnik bewirkt nicht nur einen gravierenden Helligkeitsverlust, sondern beeinflusst auch die Farbdarstellung, denn die Polfiltergläser der Brille sind keinesfalls farbneutral, sondern wirken sich wie ein externer Farbfilter auf die Darstellung aus. Die Brille wird ebenfalls mit einbezogen, denn auch die Brillen unterliegen einer gewissen Serienstreuung und Toleranz, die Cine4Home für seine Referenztests ermittelt. Diese Ergebnisse fließen ebenfalls ausschließlich in die kalibrierte Cine4Home Edition ein. Dies verhindert signifikante Abweichungen beim nachträglichen Kauf zusätzlicher Brillen.
2.5 ICC Profilierung Auf Sonderwunsch ist es auch möglich, gesonderte ICC Profile der Cine4Home Edition erstellen zu lassen. Dies erleichtert die Einbindung in Computersysteme, bei denen die farbliche Korrektur softwarebasierend durchgeführt wird.
2.6 Spezialkalibrierung Auch spezielle Kalibrierungen auf andere Standards (Farbräume / Farbtemperatur), ist bei der Cine4Home Edition möglich, soweit es die Beschaffenheit des TW9200 zulässt.
Jede Cine4Home Edition ist für uns und jeden Beamerkäufer ein interessantes Projekt mit zuverlässigen Ergebnissen. Und wieder hat unser Seriencheck interessante Tatsachen ans Licht gebracht: Sehr konstant verhält sich der neue Epson LS10000 in Helligkeit, Kontrast und Farbtreue. Vor allem im Dynamikumfang hat sich die erste R-LCD Generation bereits sehr bewährt und zeigt einen nahezu ebenso guten Schwarzwert, wie die Referenz von JVC.
- Check und Protokollierung von Pixelfehlern
Eine für diese Preisklasse zu hohe Serienstreuung zeigt sich aber in der Schärfe und Konvergenz, wir mussten mehrere „unscharfe“ LS10000 ausmustern. Auch Geräte mit Pixelfehlern werden dieser hohen Preisklasse nicht ganz gerecht. Insgesamt 20% bis 40% „Ausschuss“ sind zu hoch. Durch die Ermittlung des Serienschnittes für unseren Referenz-Test konnten wir zudem realistische Toleranzen festlegen und so gewährleisten, dass alle Cine4Home Editions entsprechend der gerätetypischen Leistungsfähigkeit arbeiten und eine so gute Bildqualität liefern, wie in der Vorführung unserer Partner. Alles in allem zeigt Epson mit dem EH-LS10000, dass seine neue LCOS Gattung durchaus mit der Konkurrenz mithalten kann, sobald die „Kinderkrankheiten“ ausgemerzt werden. Auch seine Laserlichtquelle zeigt keine Nachteile, außer der limitierten kalibrierten Lichtausbeute bei hohem Stromverbrauch.
- Normkalibrierung
Bei der Kalibrierung konnten wir das gesamte Leistungsspektrum der Cine4Home Edition ausschöpfen:
- Im Modus „DCI“ wird der erweiterte Farbraum genutzt, was Animationsfilmen zugute kommt. - In dem Modus „TV“ hingegen werden Kontrast und vor allem Helligkeit des Projektors weiter ausgereizt und so eine hellere Bilderzeugung bei akzeptabler Farbgebung erreicht. - In dem Modus „3D“ bietet sich ein 3D-Bild, das in Durchzeichnung und Kontrast verbessert wurde und die Brillentönung in der Farbkalibrierung berücksichtigt.
„Calibration only“ war gestern, die neuen Cine4Home Editions!
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