Preview Special: Epson EMP-TW1000

Nativer FullHD Projektor vom "Erfinder" der D6-LCD-Panels, alles aus einer Hand...
Erste Messergebnisse bei Cine4Home als Premiere...

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Es geht weiter mit FullHD: Nach zahlreichen LCOS und auch DLP Modellen mit der begehrten 2-Megapixelauflösung kommt nun nach dem Mitsubishi HC5000 und dem Panasonic PT-AE1000 der dritte 1920x1080 LCD Projektor auf den Markt, diesmal von keinem geringeren als dem Entwickler und Hersteller der LCD-Panels selber, Epson.

Epson Projektoren überzeugten bislang immer durch einen ausgeklügelten Lichtweg und einer damit großen erreichbaren Flexibilität, unser kürzlich erschienene Test des EMP-TW700 bewies dies erneut. Da ist es natürlich besonders spannend, was Epson mit den eigenen Panels im TW1000 erreicht hat.

Ende letzte Woche war es endlich soweit, das erste Gerät in Deutschland erreichte kurzzeitig unser Teststudio. Zwar hatten wir das Gerät noch nicht lange genug, um ein komplettes Review zu veröffentlichen, aber erste Messungen und Eindrücke waren möglich.

In diesem Preview-Special geben wir einen ersten Überblick über das, was Sie mit dem Epson EMP-TW1000 erwartet. In Kürze werden wir dann unseren gewohnt ausführlichen Gesamttest veröffentlichen.

 


1. Ausstattung und Technik

Optisch ähnelt der TW1000 stark seinen kleinen Brüdern TW600 und TW700. Die Form wurde unverändert beibehalten, lediglich die Farbe wurde von weiß auf ein elegantes Schwarz / Anthrazit gewechselt.

Durch die Farbe wirkt der Projektor sehr exklusiv und edel, so mancher wird sich aber an der Auffälligkeit unter der meist weißen Wohnzimmerdecke stören. Nichtdestotrotz ist der Projektor ein angenehmer Blickfang, den man nicht verstecken muss. Die Verarbeitung des Projektors ist der Preisklasse zwar gerade noch angemessen, vermittelt aber leider keinen wirklichen "High-End"-Eindruck. Wie schon bei den Brüdern stören hier und da nicht ganz passgenaue Spalten und Kanten das ansonsten hochwertige Gefühl.


Optisch ebenfalls wenige Veränderungen zeigen sich bei der Anschlussfront: 1x HDMI, 2x Component (YPbPr), 1x S-Video, 1x Composite und 1x RGB H/V sind vorhanden. Die Ausführung des zweiten Komponenteneingangs als japanische D4-Variante ist zwar hierzulande wenig praktisch, doch liegt dem Projektor ein sinnvoller Scart-Adapter bei, so dass dieser Eingang für die Verbindung zu herkömmlichen Satelliten-Receivern geradezu prädestiniert ist.


Anschlüsse des EMP-TW1000

Eine wesentliche Neuerung gibt es aber doch: Bei dem HDMI-Eingang handelt es sich um die neueste Variante "1.3", die auch "Deep color" mit mehr Farbtiefe zulässt. Der TW1000 ist einer der weltweit ersten Projektoren mit deisem Eingang, ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Für Steuersignale sind zudem noch ein Trigger-Out Anschluss sowie eine RS232 Schnittstelle integriert.


Bei der Aufstellung baut Epson weiter auf überdurchschnittliche Flexibilität. Wie der TW700 bietet der Projektor einen mechanischen Lensshift und eine Optik mit besonders großem Zoombereich.


Optik mit horizontalem und vertikalem Lens-Shift

Mit dem TW1000 sollte es daher kein Problem sein, bei nahezu allen Raumbedingungen das "passende Plätzchen" zu finden. LCD Projektoren bleiben die aufstellungsflexibelsten am Markt.

 


2. Menüs und gebotene Optionen

Weitere Veränderungen gibt es bei der Steuerung, was aber nicht für die Fernbedienung gilt. Hier geht das Modell "Knochen" in die dritte Generation, diesmal aber in schwarzer Farbe.

In drei Abschnitten befinden sich jeweils Tasten einer Themengruppe, dazwischen das Navigationskreuz. Besonders lobenswert sind die Eingangs-Wahltasten, so dass man direkt auf die gewünschte Quelle umschalten kann. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, alle Tasten sind bequem mit dem Daumen zu erreichen und der Infrarotsender funktioniert reflektiv über die Leinwand auch auf größere Entfernungen. Zudem kann in dunklen Räumen eine elektrische Beleuchtung mit einem Knopfdruck zugeschaltet werden.


Auch ohne Fernbedienung kann der Projektor gesteuert werden. Auf der Oberseite des Gerätes befinden sich die wesentlichen Funktionstasten, übersichtlich angeordnet:



Sichtbar überarbeitet wurden die On-Screen Menüs des neuen Epson Beamers. Während vorangegangene Modelle eine schwer verständliche Struktur ohne "logischen Faden" aufwiesen, sind die Parameter des TW1000 übersichtlich aufgeteilt in vier Hauptrubriken "Image", "Signal", "Settings", "Memory" und "Info".


"Image" -Rubrik

Das "Image"-Menü beinhaltet, wie der Name sagt, die Bildparameter wie z.B. Tint, Color Saturation, Brightness und Contrast. Allen voran steht der "Color-Mode", dessen Name ein wenig irreführend ist: Statt um Farben handelt es sich hier um das Auswahlmenü verschiedener Werkspresets für verschiedenen Einsatzzwecke und Raumbedingungen.

Der Nachteil, dass die Lampenhelligkeit und damit die Belüftungslautstärke fest an den jeweiligen Modus geknüpft ist, wurde behoben: Nun lässt sich in jedem Modus mit Hilfe der "Brightness Control" die Lampe in den Eco-Modus versetzen. Ebenso wurden überflüssige Verschachtelungen und verwirrende Untermenüs diesmal vermieden. Geblieben ist das "Advanced Menü", mit dem weiterführende Bildjustagen möglich sind:


Mit "Gamma" lässt sich die Helligkeitsverteilung der Bilddarstellung beeinflussen, sie ist sachlich verständlich mit dem Anstiegswert angegeben. Die Funktion öffnet ein weiteres Untermenü, das uns seit dem TW600 bekannt ist.

Wie im Screenshot oben zu erkennen, kann man sachlich präzise den gewünschten Helligkeitsanstieg aus einer Liste auswählen. Voreingestellt ist der für DVD-Masterings übliche Anstieg von 2,2. Allein diese Funktion erlaubt schon eine vorbildliche Anpassung auf die Raumbedingungen. Zusätzlich ist es für den Anwender aber möglich, die Helligkeitsverteilung mit Hilfe des praktischen Equalizers selbst zu verändern. In neun verschiedenen Punkten kann die Lichtausgabe in Bezug zum Signalpegel feinjustiert werden. Technisch versierte Nutzer werden diesen Modus schnell zu schätzen wissen.


Das zweite Profimenü ist "RGBCMY", das ein Einmessen des Farbraumes erlaubt.

Für alle Primär- und Sekundärfarben können hier der Farbton und die Sättigung detailliert verändert werden. Erstmals lässt sich diese Farbraumkorrektur auch mit einem genauen Weißabgleich auf D65 kombinieren mittels der "RGB"-Funktion.

Bei den Vorgängern TW600 und TW700 musste man sich noch entscheiden, was man korrigieren möchte zeitgleich arbeiteten die Menüs nicht. Auch hier hat man deutliche Verbessserungen erreicht.

 

"Signal"-Menü

Das Signal Menü bietet dem Namen entsprechend zahlreiche Funktionen zur Anpassung des Eingangssignals.

Die "Epson Super White" Funktion stufen wir nach wie vor in die Kategorie "Marketing Gag" ein. Sie soll ein Überstrahlen (Clipping) von hellen Bilddetails vermeiden und mehr Durchzeichnung erlauben. In der Praxis senkt diese Funktion einfach den maximalen Weißpegel deutlich ab. Da man solche Korrekturen aber besser mit den Kontrast- und Gammafunktionen vornimmt, braucht man dieses Feature nicht weiter zu beachten.
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Den Preis für die verwirrendste Bezeichnung erhält wieder die Funktion "Output Scaling / Ausgangsskalierung", mit ihr wird der Overscan beeinflusst bzw. abgeschaltet (100%). Ebenfalls wichtig ist die Funktion "HDMI Video Range", mit der bei digitalen Signalen zwischen PC- und Videostandard gewählt werden kann.

 

"Settings"-Menü


Die dritte und letzte Parameter-Hauptrubrik "Settings" beinhaltet alle weiteren Funktionen, die in die zwei andere Kategorien nicht passten.

Die Einstelloptionen des TW1000 sind Epson typisch vielfältig, wie kaum bei einem anderen Videoprojektor. Wichtig bei derart vielen Funktionen ist eine Speicherfunktion, damit man nicht immer alle Einstellungen erneut vornehmen muss. Auch hier hat Epson wieder vorgesorgt:

Diesmal stehen sogar zehn(!!) Speicherbänke zur Verfügung, auch hier stellt der TW1000 einen Rekord auf und schlägt sogar den TW700 (der hat nur neun Speicherbänke). Mit derart vielen Speicherplätzen kann für jedes Signal und jeden Einsatzzweck ein eigenes Profil angelegt werden.


Die vorletzte "Info"-Rubrik bietet einen interessanten Überblick über das anliegende Bildsignal.

Neu sind hier die Deep-Color Informationen, die die an dem HDM1.3 Anschluss anliegende Farbtiefe anzeigen.


Es verbleibt die "Reset"-Rubrik. Hier können der Lampenzähler auf Null gestellt und der Projektor insgesamt auf seinen Auslieferungszustand zurückgesetzt werden.

 

Das Menükonzept des TW1000 setzt neue Maßstäbe: Während die Vorgänger zwar viele Funktionen boten, diese aber teilweise geradezu kryptisch unverständlich aufbereitet waren, bietet der TW1000 eine optimale Kombination aus sinnvollen Parametern und übersichtlicher Struktur. Nahezu alles kann auf verständliche Weise optimiert werden, besonders die Farbraum- und Gammafunktionen sind lobend hervorzuheben. Das Bildmenü des neuen FullHD Beamers lässt keine Wünsche offen.

 

Soweit so gut, kommen wir nun zu den ersten "harten Fakten" bezüglich der Bilddarstellung:

An dieser Stelle wollen wir noch einmal ausdrücklich betonen, dass alle hier veröffentlichten Ergebnisse sich auf ein Vorserienmodell beziehen und daher nur als vorläufige Anhaltspunkte anzusehen sind! Ein ausführlicher Test des finalen Seriengerätes wird zur offiziellen Markteinführung folgen!

 


3. Erste Messergebnisse

Genug der Warterei, in diesem Teil des Previews präsentieren wir die ersten Messergebnisse und deren Bedeutung für die Bilddarstellung.

 

3.1 Farbumfang

In Sachen Farbraum gehen spätestens seit dem Sony VPL-VW100 die Meinungen auseinander: Während Videopuristen einen genau auf die Videonorm abgestimmten Farbraum fordern, damit die DVDs farblich genau so erscheinen, wie sie beim Mastering abgemischt wurden, bevorzugen immer mehr Heimkinofreunde einen vergrößerten Farbraum, weil er der Farbenvielfalt von Zelluloid näher kommt.

In der Werkseinstellung setzt Epson ebenfalls auf einen vergrößerten Farbraum, wie das folgende Diagramm beweist.

Obiger Farbraum entsrpicht der Werkseinstellung "Theater Black 2", die für die Filmdarstellung besonders gut geeignet ist. Er ist besonders in Grün sehr übergroß, wodurch manche Naturszenen künstlich aussehen können. Gut ist die Abstimmung der Sekundärfarben, die nich zu weit von der Videonorm abweichen.

Wen kräftige Farben stören, der kann den Farbraum mit Hilfe des "RGBCMY" Menüs und entsrpechenden Messinstrumenten nahezu unbegrenzt "tweaken". Eine genaue Abstimmung auf die Videonorm ist damit möglich.


Auf die Videonorm hin optimierter Farbraum des TW1000


Durch seine umfangreichen Einstellmöglichkeiten wird der TW1000 allen Ansprüchen gerecht, auch wenn man ihm eventuell ein wenig auf die Sprünge helfen muss. Der Ansatz aus großem aber korrigierbaren Farbraum ist aber nachvollziehbar und als richtiger Weg anzusehen.

 


3.2 Farbtemperatur

Wieder sehr gute Ergebnisse zeigt Epson in Sachen Weißabgleich. Je besser dieser auf die Videonorm von 6500K / D65 abgestimmt ist, desto natürlicher wirken die dargestellten Bildfarben, insbesondere in Kombination mit einem gut abgestimmten Farbraum.

Obiges Diagramm zeigt, wie genau der TW1000 auf die Videonorm bereits ab Werk abgestimmt ist, allerdings nur im "Theater Black2"-Modus. Tatsächlich weist das "6500K"-Setting des Theater Black2 Modus eine andere Abstimmung auf, als das des "Theater Black Modus1" oder aller anderen Bildmodi. Dies ergibt technisch keinen Sinn, denn "6500k / D65" sollte stets die selbe Farbtemperatur umschreiben. Nichtdestotrotz sollte man den guten Abgleich von TheaterBlack2 / 6500K lobend hervorheben. Lediglich dunkle Bildpartien weisen noch einen leichten Blauüberschuss auf, der die Farbdarstellung ein wenig zu kühl erscheinen lässt.

Durch die guten Einstellmöglichkeiten kann man das Ergebnis weiter perfektionieren. In nahezu allen Helligkeitsbereichen ist ein Abgleich auf die richtige Farbtemperatur möglich.


Nachjustierte Farbtemperatur

Lediglich der LCD-typische Blauüberschuss nahe an Schwarz ließ sich bei unserem Testgerät nicht verändern, in so dunklen Bereichen ist unser Auge aber zum Glück sehr unempfindlich gegen Farbverschiebungen.

 

Die Kombination aus guten Werksabstimmungen und vielseitigen Einstellmöglichkeiten erlaubt dem TW1000 eine in jeder Hinsicht vorbildliche Farbdarstellung. Natürliche oder kräftige Farben, eine genaue Reproduktion von Nuancen, alles ist möglich mit dem EMP-TW1000. Der Anwender sollte nur ein gewisses Maß an Erfahrung mitbringen, um auch die richtigen Settings zu finden.

 

 

3.3 Gammaverteilung / Homogenität

In Sachen Gamma beitet der TW1000 die selben gute Ergebnisse wie bei seinem kleinen Bruder TW700:

Eine korrekte Farbdarstellung macht schon einen großen Teil des Bildes aus. Mindestens ebenso wichtige Faktoren sind allerdings Kontrastumfang und dessen Nutzung in der Gammaverteilung. Das Gamma beeinflusst die Helligkeitsverteilung im Bild und sorgt bei korrekter Einstellung dafür, dass alle Details im Bild genau in der Helligkeit erscheinen, wie dies bei der Aufnahme beabsichtigt war. Wie für die Farben gilt für die Helligkeitsverteilung eine gewisse Norm. Je nach Raum und Leinwandgröße sind Gammaanstiege von 2,2 bis 2,5 nutzbar. Die Epsonkonstrukteure haben diesen Spielraum vorbildlich berücksichtigt und bieten im Gamma-Menü verschiedene Anstiege von 2,0 bis 2,4 an. Werkseinstellung ist 2,2, was dem gängigen DVD-Mastering entspricht.

Diese vielfältigen Optionen sind absolut vorbildlich und ermöglichen dem Anwender eine schnelle und unkomplizierte Anpassung auf die eigenen Bedürfnisse, allerdings nur, wenn die abrufbaren Presets tatsächlich den versprochenen Werten entsprechen. Dies haben wir nachgemessen und waren angenehm überrascht. So entspricht z.B. das 2,2 Preset sehr genau einer 2,2-Gammakurve ohne störende Schwankungen (gemessen im Theatre-Black-Modus).

Dieses Preset ermöglicht somit eine gute Bildtiefe, mit der keine Elemente über- oder unterbetont werden. Die Durchzeichnung in dunklen Bereichen ist dabei vorbildlich, nichts verschwindet im Schwarz. Gleiches gilt für helle Bereiche. Und auch die anderen aussuchbaren Werte entsprechen genau den tatsächlichen Ergebnissen auf der Leinwand.

Auch das 2,3 Preset erfüllt angemessen das "versprochene Ergebnis", der Projektor zeigt hier einen ebenfalls gleichmäßgen Gammaanstieg von 2,28.


Gammaverlauf des 2,3-Presets

Durch diese gebotenen Werkseinstellungen ist der Projektor bereits nahezu universell einsetzbar. Doch auch an Perfektionisten, die die Helligkeitsverteilung bis ins Detail optimieren wollen, wurde gedacht. Im "Customized"-Modus kann der Awender in neun verschiedenen Bereichen die ausgegebene Helligkeit beeinflussen.


Die Kombination aus verschiedenen Werkspresets, Gammaequalizer und Markierungen im Filmbild ist ein außergewöhnliches wie einzigartiges Konzept, das wir so noch bei keinem Projektor beobachtet haben. Es ermöglicht sowohl dem versierten Anwender als auch dem Laien, die Bildkomposition perfekt anzupassen.

Im Film wird dies belohnt durch eine ansprechende und genaue Helligkeitsverteilung, die ein plastisches und zugleich glaubwürdiges Bild erlaubt.

 


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit

Immer wieder beliebt sind Diskussionen um Helligkeit und Kontrast eines jeden Projektors. Meistens findet man dabei immer ein Haar in der Suppe: Entweder ist ein Projektor zu dunkel, oder sein Schwarzwert zu hell, oder sein Kontrast nicht hoch genug. Viele dieser Kritikpunkte sind vom persönlichen Geschmack nicht unabhängig, an dieser Stelle veröffentlichen wir daher wie immer objektiv ermittelte Messwerte, die den Lesern erste Anhaltspunkte bieten können.

Durch den ähnlichen technischen Aufbau des Projektors im Vergleich zu seinen Vorgängern, erhalten wir auch sehr ähnliche Ergebnisse bei den Kontrasten. Auch beim TW1000 arbeiten sowohl eine adaptive Blende als auch ein interner Farbfilter, der das Lampenspektrum auf D65 optimiert, daran, den Kontrast des Projektors bei korrekten Farben zu maximieren.

 

Unverändert sind die Ergbenisse im "Theater2"-Modus: Hier erreicht der TW1000 einen Kontrast von rund 5000:1 (bei richtigen Farben), doch dauert es sage und schreibe über 15 Sekunden, bis die Blende bei einem dunklen Bild komplett geschlossen ist und den Schwarzwert perfekt verbessert hat. Die adaptive Blende wird durch diese langsamen Aktionszeiten zwar geradezu unsichtbar in ihrer Arbeitsweise, allerdings profitieren dadurch aber auch nur Szenen, die längere Zeit dunkel bleiben, bei schnellen hell / dunkel- Wechseln sind keine Verbesserungen auszumachen. Beim Öffnen agiert die Blende etwas schneller, rund acht Sekunden vergehen bis zur maximalen Öffnung bei Weiß.

 

Mit diesem hohen Kontrastwert bei D65 beeindruckt der Projektor von den Daten, wie kaum ein anderer Projektor. Allerdings ist der Wert wegen der langsamen Reaktionszeit für die laufende Filmprojektion wenig aussagekräftig. In der Praxis dauert kaum eine dunkle Szene wirklich lange genug an, bis die Blende sich ganz geschlossen hat. Zudem ist in der Übergangszeit der Schwarzwert nicht so dunkel und zeigt das übliche "Schwarzgrau". Umso erstaunlicher ist es dabei übrigens, dass die langsame Schwarzwertverbesserung vom Auge während des Filmes nicht störend wahrgenommen wird. Der ganze Vorgang verläuft absolut subtil, so dass die dunkle Szene fließend an Bildqualität gewinnt. Um einen realistischeren Kontrastumfang zu ermitteln, der näher an der Praxis liegt, haben wir der Iris ein Zeitlimit von 6-8 Sekunden gesetzt, und den Kontrast in dem Schließzustand zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Immerhin erreicht der TW700 hier immernoch einen Wert von rund 2300:1! Der Stepmotor der Blende erzeugt dabei durch seine ruckartigen Bewegungen ein leises Klopfen, das durch den Resonanzraum des Gehäuses verstärkt wird. In ruhigen Szenen kann man daher (je nach Sitzabstand) die Arbeit der Blende hören, so mancher Interessent hat sich hieran schon gestört!

 

Messdaten:
Helligkeit und Kontrast Emp-TW1000

Bildmodus
Lampenmodus
Lumen
Kontrast nativ
Kontrast mit adaptiver Blende
Dynamik
Low 960    
Dynamik
High 1254    
D65 (basierend auf Natural Modus)
Low 490 700:1 2200:1
D65 (basierend auf Natural Modus)
High 580 700:1 2200:1
D65 (Theater Black2)
Low 260 1150:1 5000:1
D65 (Theater Black2)
High 350 1150:1 5000:1


Der Tabelle oben kann man die messtechnischen Ergebnisse bezüglich Helligkeit und Kontrast der einzelnen Bildmodi entnehmen. Am meisten auf Kontrast optimiert ist der "Theater Black2"-Modus, bei dem sowohl Farbfilter als auch Blende aktiviert sind. Dieser Modus erlaubt auf der Leinwand ein plastisches Bild, das auch dunkle Szenen glaubwürdig darstellt. Zweifelsohne gehört das Bild zu den ansprechendsten, das wie bei einem LCD-Projektor bisher gesehen haben. Doch der Kontrast wird mit Helligkeit erkauft, allzu große Leinwandbreiten kann man mit dem TW1000 in diesem Modus nicht realisieren.

Wer mehr Helligkeit wünscht, der muss auf den Natural Modus zurückgreifen, bei dem der optische Filter aus dem Lichtweg genommen wird. Dadurch gewinnt der Projektor an Helligkeit (bis knapp 600 Lumen), verliert aber an Kontrast und damit Schwarzwert. Dunkle Szenen haben in diesem Modus den typischen "LCD-Schleier"

Wer wirklich viel Licht braucht, z.B. zum TV-Schauen in nicht abgedunkelten Räumen, der kann den Dynamik Modus wählen. Mit diesem Preset erreicht der Projektor tatsächlich seine Werksangabe von 1200Lumen. Allerdings gewährleistet dieser Modus keine genauen Farben, die aber bei z.B. Sportübertragungen eh nur eine untergeordnete Rolle spielen.


Insgesamt zeigt der TW1000 auch in Sachen Kontrast und Helligkeit eine ansprechende Vielfältigkeit, bei der der Anwender selbst seine Schwerpunkte legen kann.

 


4. Bildeindruck und Fazit

Soweit die ersten Messergebnisse, wie entspricht nun das Bild auf der Leinwand den "messtechnischen Fakten"? Unsere erste Begegnung mit dem TW1000 war nur kurz, deshalb konnten wir mit nur wenigen Filmszenen einen ersten Eindruck gewinnen. Doch dieser Eindruck war vielversprechend.

Durch die endlosen Parameter war es möglich, die Farbdarstellung des EMP-TW1000 hervorragend zu optimieren. Eine ansprechende und zugleich natürliche Farbdarstellung ist mit dem neuen FulHD Beamer zweifelsohne möglich, wie kaum mit einem anderen Gerät. In Verbindung mit kommenden HDMI 1.3 Standards, bietet sich hier sehr viel Potenzial für den Nutzer.

Diese hervorragenden Farben kombiniert der Projektor dabei mit einem ebenfalls ansprechenden Kontrast. besonders im TheaterBlack2 Modus erreicht der TW1000 eine Bildtiefe, die Filme ohne störendes Grau auf die Leinwand bannt. Zwar gehört der Projektor hier nicht mehr zu den hellsten seiner Gattung, doch schlägt er in Sachen Bildtiefe z.B. einen HC5000 sichtbar. Letzterer ist zwar heller, hat aber im Vergleich sichtbare Schwächen im absoluten Schwarzwert.


Der Epson EMP-TW1000 bietet nach diesen ersten Ergebnissen durchaus das Potenzial, sich mit seiner ausgewogenen Bilddarstellung, bestehend aus gutem Kontrast und guten Farben, zu einem Publikumsliebling zu entwickeln, der durch ein faires Preis- / Leistungsverhältnis überzeugt. Auf jeden Fall ist er schon jetzt einer der flexibelsten FullHD-Projektoren, der auf nahezu jeden Einsatzort getrimmt werden kann, Epson setzt die Vielseitigkeits-Tradition fort...

 

Weitereführende Details werden wir wie gewohnt in unserem Komplett-Test veröffentlichen, sobald die ersten Seriengeräte in unserem Teststudio ankommen. Bis dahin verbleiben wir mit der Empfehlung, den neuen Epson Beamer im Auge zu behalten und schnellstmöglich bei einem Fachhändler in Ihrer Nähe zu begutachten!

 


05. März, 2007, Ekkehart Schmitt

 

 

5. Technische Daten (Herstellerangaben!)

 

* 1080p Full HD-Auflösung 1920 x 1080 Pixel

* Epson Crystal Clear Fine 3LCD-Technologie für brillantere Bilder, natürliche Farbdarstellung, tiefes Schwarz und feine Details in Schatten

* Sehr hohes Kontrastverhältnis von 12.000:1 dank verbesserter Optik

* 1.200 ANSI Lumen Helligkeit

* 2,1facher optischer Zoom

* Vielfältige Anschlussmöglichkeiten: HDMI v1.3, Video, YUV S-Video, RGB und Scart

* Authentische Heimkinoerfahrung mit echter 16:9-Darstellung

* Drei Jahre Garantie auf Epson 170W UHE (E-TORL)-Lampe

* Cinema Filter mit sechs verschiedenen Farbmodi machen Anpassung an die Umgebung kinderleicht: Dynamic, Living Room, Natural, Theatre, Theatre Black 1 und Theatre Black 2

* Einfache Ausrichtung des Bildes dank vertikaler und horizontaler Lens-Shift-Funktion

* 10-bit-Farbprozessor ermöglicht herausragende Farbdetails und sanfte Übergänge

* Leiser Betrieb mit 26dB


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